Leserfoto – Gardasee: Auf Komposition achten

Grundregeln der Komposition kann man dann brechen, wenn man sie gekonnt anzuwenden weiß. Will sagen, es ist meistens ersichtlich, ob das Bild so „gewollt“ war, oder ob der Fotograf im Nachhinein beschlossen hat, daß die Aufnahme so gewollt gewesen sein mußte (oder er hat zufällig ins Schwarze getroffen). Das ist natürlich keine in Stein gemeißelte Sache und richtet sich oft nach dem Betrachter selbst. Meine eigene Maßgabe ist: wenn ich in Photoshop zu dem Ergebnis komme, daß das Foto nur „so“ für mich Sinn macht, wurden Regeln gekonnt gebrochen. Alles andere bietet Raum für Verbesserung. Das ist auch hier der Fall.

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Das Bild wurde Abends in der Nähe des Gardasees aufgenommen. Ich mochte die langen Schatten durch die tiefstehende Sonne und das warme Licht. Da es etwas diesig war habe ich die Farbintensität in Lightroom etwas aufgebessert. Aber ich finde die verminderte Sicht gibt dem Ganzen auch Tiefe.
Mag ich das Bild nur weil es mich an einen schönen Urlaub erinnert oder ist es auch kompositorisch gelungen? Speziell bin ich mir nicht sicher ob die Häuser rechts unten ein guter Bildeinstieg sind oder mich aus dem Bild hinausführen. Vielen Dank!

Marke: NIKON CORPORATION

Modell: NIKON D3100

Belichtungszeit: 1/50

ISO: 100

Blende: 8/1

Brennweite: 350/10

Landschaftsfotos wirken interessanter, wenn sie dem Betrachter visuell etwas zum Festhalten bieten – deshalb ist oft ein Baum(stumpf), Schild, Gebäude etc. im Vordergrund zu sehen. Statt leerer, frostiger Weide im Frühnebel also beispielsweise Vogelscheuche oder Baum vorne rechts vor selbiger Weide im Frühnebel. Was die Bildaufteilung angeht, kann man entweder nach der sogenannten Drittelregel (Rule of Thirds) vorgehen, oder mit dem tatsächlichen Goldenen Schnitt arbeiten.

garda_seeDu hast hier, durchaus richtig, Linien in der Berglandschaft gefunden (im Beispielsfoto rot). Der Goldene Schnitt (grün) ist auch fast getroffen (gelb). Hättest Du allerdings nur ein paar Schritte nach rechts und zurück gemacht, wären die Häuser vorne ein richtiger Vordergrund. Statt dessen sind sie nicht wirklich im Bild, sie wirken abgehackt und daher störend.

Außerdem wäre es hier von Vorteil gewesen, einen Graufilter einzusetzen, denn der Himmel ist trotz Nachbearbeitung viel zu blaß. Auf meinem Bildschirm wirkte das Grün im unteren Bildteil wesentlich zu „quietschig“. Graufilter kann man zwar nachträglich etwa in Lightroom oder Photoshop simulieren, aber was nicht im Foto bereits angelegt ist, kann nicht herbeigezaubert werden.

Nach den EXIF-Daten war Deine Verschlußzeit 1/50s bei einer Blende von f/8. Viele Landschaftsfotografen arbeiten mit kleinen Blenden, damit alles bis zum Horizont möglichst scharf abgebildet wird. Allerdings benutzen sie dann ein Stativ, denn bei Verschlußzeiten unter 1/60s ist man auch mit modernen Objektiven schnell jenseits der Grenze dessen, was noch mit der Hand gehalten werden kann, ohne Verwackeln zu riskieren.

In Beantwortung Deiner Frage also: es ist eher ein Schnappschuß für Dich als etwas, was seinen Weg in einen Bildband über die Region finden würde.

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