Einträge von Sofie Dittmann

Leserfoto – Frau mit zwei verschiedenen Ohrringen: Spontanporträt

Dein Porträt dieser jungen Frau zeigt, worauf man in einer Großstadt stoßen kann, wenn man sich nur die Mühe macht, stehen zu bleiben. Und Leute zu fragen, ob man sie fotografieren darf, anstatt aus der Ferne verschämt ein Bild zu machen. Daß es in Paris entstanden ist, ist nicht ersichtlich – muß es aber meines Erachtens auch nicht, denn so, wie sie fotografiert wurde, wirkt sie gewissermaßen als Vertreterin einer Generation von hippen, jungen Großstadtbewohnern. Sie könnte auch in New York oder London leben.

Leserfoto – Out of Reach: Geschichten erzählen

Gute Fotografie erzählt auf kompakte Weise eine Geschichte, und mit Bildreihen läßt sich dieses besonders gut tun. Du hast hier ein schwarzweißes Diptychon eingereicht. Traditionell waren Diptychons sakrale Bildnisse, die man in der Mitte falten konnte. In der Fotografie handelt es sich generell um zwei Bilder, die künstlerisch eine Aussage bilden, wenn sie auch vollkommen unterschiedlich sein können.

Leserfoto – Unendliches Blau, kristallklares Wasser und wunderschöne Berge: Zuviel „gedreht“

Wenn man auch bestimmte Mängel in der Nachbearbeitung eines Fotos beheben oder zumindest abmildern kann, sollte im Vorfeld (also bei der Aufnahme) bereits alles getan werden, damit sich die Arbeit hinterher auf das Minimale beschränken kann. Denn was nicht bereits im Bild angelegt ist, kann nicht „herbeigezaubert“ werden; es ist besser, so zu planen, daß man zu idealen Aufnahmebedingungen vor Ort ist. Auch sollte bei der Korrektur bestimmter Bildteile darauf geachtet werden, daß nicht andere dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Lightroom, Photoshop und ähnliche Programme bieten Werkzeuge an, um Bilder selektiv zu bearbeiten.

Leserfoto – „Im Auge des Tigers“: Haustierfotos erfordern Zeit/Planung

Abgesehen von Familienmitgliedern sind Haustiere gerne, wie von Dir beschrieben, die ersten „Opfer“ – pardon: Modelle, an denen man sich fotografisch versuchen kann (und sollte), wenn man ernsthaft anfängt zu fotografieren. Nicht nur sind sie ein mehr oder weniger freiwilliges Publikum, sie sind auch eher geneigt, einem Patzer zu verzeihen. Und je besser man wird, desto cooler finden einen beispielsweise die Freunde der eigenen Kinder. Ich spreche da aus Erfahrung.

Leserfoto – Karijini: Zu reduziert

Außerordentliche Natur- und Landschaftsfotografie ist eines dieser Genres, die vom Fotografen außerordentlichen Einsatz verlangt. Man steht zur Unzeit auf, geht zur Unzeit schlafen, robbt durch unwegsame Landschaft, harrt stundenlang aus, damit Mutter Natur einem die eine Szene bietet, für die man diese ganze Unbill auf sich genommen hat. Und dadurch trennt sich die Spreu vom Weizen gewissermaßen automatisch, denn wer tut sich das an, wenn er nur einen Urlaubsschnappschuß wollte?

Leserfoto – Auf dem Viehmarkt in Douz: Kontext und Vordergrund

Seitdem es Digitalkameras für jeden erschwinglich und möglich gemacht haben, tonnenweise Urlaubsschnappschüsse aus Italien, der Türkei, Amerika oder von anderen Urlaubszielen mitzubringen, sind Webseiten wie Flickr regelrecht aus den Fugen gegangen. Oft wird auf alles eine Kamera gehalten, ohne sich davor Gedanken zu machen, was man eigentlich fotografieren wollte – es war so schön bunt und interessant, und hinterher kann man es ja immer noch löschen. Dementsprechend schauen sich viele Leute die Urlaubsfotos anderer schon gar nicht mehr an. Ich zumindest meistens nicht. Anders bei Deiner Einreichung, die mir aufgrund ihrer Komposition sofort ins Auge stach.