Wald-Abstrakt: Bearbeitung allein macht nicht das Bild

Das erste, was mir zu diesem Bild einfiel, war: „DAS ist ein Foto“? Womit schon alles gesagt sein könnte, denn bei soviel Bearbeitung handelt es sich für mich eher um digitale Kunst.

Abstraktes Waldfoto

Wald, abstrakt

Aufgenommen im Juli 2013, 6 Aufnahmen im Hochformat, mit Hugin zusammen gesetzt, das Farbbild mit Hilfe Tonwertkorrektur abgestimmt, dennoch gefiel mir das Resultat nicht, daher Umwandlung mit Kanalmixer in s/w, und zum Schluss den Kontrast erhöht. Für mich gibt das Bild genau das Gefühl wieder, welches ich dabei hatte, als ich im Wald herumstreifte, um die Stimmung einzufangen.

Du hast hier den Wald durchstreift, wohl sogar mit Stativ, denn diese Verschlußzeiten sind per Hand nicht mehr ohne Verwackeln zu halten. Du bist hier stehen geblieben, um eine Szene einzufangen, die für die Umgebung eigentlich typisch ist: Sonnenstrahlen dringen durch das Baumdickicht, und das dunkle, satte Grünbraun Deiner Umgebung wird golden durchflutet. Eine typische Aufnahme eben. Weiterlesen

Digitale Kunst: Gänseblümchen einmal ganz anders

Um effektive Fotos zu schießen muß man manchmal nur vor die Haustür gehen. Und dort etwas sehen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Leisi)

Kommentar des Fotografen:

Mich fasziniert, wie die im Frühling alle Pflanzen mit aller Macht den ersten Sonnenstrahlen entgegenwachsen, mögen sie noch so klein sein. In diesem Fall ist es eine kleines Gänseblümchen, welche seine Blüte der Sonne entgegen streckt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Stefan Leisi:

Mein Kunstmaler-Vater hat einmal gesagt, die Welt bestünde aus denen, die schauen, und denen, die sehen. Du siehst. Glückwunsch zu diesem beeindruckenden Foto, das wieder einmal beweist, daß für gute Bilder eigentlich nur ein gutes Auge und die Fähigkeit, mit der Kamera das Gesehene wiederzugeben, gehört.

Die Nachbearbeitung gibt, zusammen mit den fast ausgebrannten Blütenblättern, dem Ganzen den Charakter digitaler Kunst.

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Digitale Kunst: Mädchen an Bahngleis

Bildelemente sollten auch bei digitaler Kunst zum Bild beitragen, anstatt vom Hauptbildgegenstand abzulenken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marcel Elwenholl).

Kommentar des Fotografen:

Mädchen an einem Bahngleise. Aufgenommen im Landschaftspark Duisburg Bearbeitet mit Gimp

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Marcel Elwenholl:

Dieses Bild stach aus der Menge der anderen heraus, die wir zur Beurteilung eingereicht bekomment hatten. Natürlich einmal wegen der Nachbearbeitung, aber durchaus auch wegen der ungewöhnlichen Pose des Modells. Das Bild ist insgesamt schön fotografiert, die Augen des Modells gut in Szene gesetzt. Durch die gewählte Blende kommt viel Tiefe ins Bild. Es gibt, was das Technische angeht, nicht viel zu kritisieren.

Ich habe allerdings – was zu Diskussionen Anlass geben dürfte – die Kategorie in „Digitale Kunst“ umgeändert – erstens, weil das jetzt geht, und zweitens, weil das Bild so sehr verfremdet ist, daß es für mich über ein „normales“ Porträt hinausgeht.

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Abstraktbild: Wo ist die Aussage?

Auch radikal abstrakte, nur noch auf Farben und Formen reduzierte Fotos, brauchen eine klare visuelle Botschaft. Das unterscheidet Farbkleckse von spannenden Bildern.

Nils Nijenhuis
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Niels Nijenhuis).

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Niels Nijenhuis:

Merkwürdige Farben und Formen sind das erste, was uns an diesem Bild auffällt, aber nach dem ersten Blick gibt es nicht viel mehr, was das Interesse des Betrachters erweckt. Ich persönlich habe Schwierigkeiten mit dieser Art Fotos. Ich mag Dinge, die fundierter und zugänglich sind, oder Dinge, die sich immer mehr erschließen, je länger Du sie ansiehst. In diesem Fall gibt es abgesehen von den ersten Eindrücken, wie ich es sehe, keine kleinen subtilen Details, die eine tiefere Bedeutung preisgeben, oder eine Geschichte erzählen könnten:

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