Bildkritik Rosenmandala: Das Runde im Eckigen

Quadratische Bilder verlangen ganz besondere Aufmerksamkeit. In diesem Fall wirkt die runde Rosenblüte etwas eingequetscht. Mehr „Luft“ und das „richtige“ Vorgehen können das Bild verbessern.

Rose, Blume, Blüte

Canon 7D, 70 mm, f/2.8, ISO 100, 1/250 sek. – (c) Claire Sieverts

Es war ein diesiger Tag vor beinahe einem Jahr, doch ohne Regen und nur ein paar Wolken am Himmel. Als es Abend wurde, spazierte ich umher und sah diese wunderschöne Rose. Da meine Kamera immer griffbereit ist, machte ich dieses Foto. Anfänglich wusste ich nicht so recht weiter mit meinem Foto, bis ich diesen inneren Teil entdeckte und versuchte ihn mit Hilfe einer leichten Vignette und einem Quadratbeschnitt hervorzuheben, weil dadurch das Runde betont wird.

Eigentlich bin ich nicht so der Blumen-Fotograf. Ich habe mir dein Bild aber trotzdem für die Bildkritik herausgepickt, da ich vor 2 Jahren ein sehr ähnliches Bild als Fingerübung gemacht habe und das als Vergleich heranziehen kann.

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Leserfoto – Fahrradtour durch das Samerott: Nachbearbeitung schafft kein Motiv

Alleine durch Nachbearbeitung kann man einem Foto kein Leben einhauchen.

(c) Arthur Lieske

Canon 550D – Belichtungszeit: 1/100 s – ISO: 100 Blende: f/5.6 Brennweite: 18 mm (c) Arthur Lieske

 

Auf einer Fahrradtour durch das Samerott, ein urwüchsiges Reservat. Alter Sandweg…..

Du hast uns hier einen Schnappschuß von einer Fahrradtour eingereicht. Zu sehen ist links ein Pfad, daneben ein Sandweg, getrennt durch in den Boden gerammte Holzpflöcke. Sonst sieht man nur wilde Natur. Betitelt hast Du es ursprünglich „1. Mai“.

Zunächst einmal zum Foto selbst: Weiterlesen

Leserfoto – „Perlensammler“: Mehr Struktur

Auf das Minimalste reduzierte Pflanzenfotos sollten dem Betrachter interessante Details bieten.

(c) Stephan Wink

Entstanden in den Reisinger Anlagen Wiesbaden. Leider erinnere ich mich nicht mehr an die Pflanzenart. Das Blatt schien mir geradezu den am Morgen gesammelten Tau als Perle anzubieten.
Leichte Nachbearbeitung (Spot Removal, Hochpassfilter) in Photoshop CS6.
Canon EOS 600D, 55 mm Brennweite, f/5,6, 1/20 s, ISO 100, mit Kamera-Blitz

Viele Leute machen bei Pflanzen- oder Blumenbildern den Fehler, dieselben bei hellem Tageslicht und von oben zu fotografieren. Das Ergebnis sind blasse Farben, häßliche Schatten und Motive, die man so überall sieht. Das hast Du alles hier vermieden, doch es gibt ein paar andere Dinge, die auffallen.

Doch zunächst zu Deinem Foto selbst:

In Deiner Einreichung schreibst Du, der Tau in der Mitte des Blattes habe Dich fasziniert. Man sieht auf der Aufnahme ein Blatt einer auch mir unbekannten Pflanzenart vor grünem Hintergrund, dazu den Tautropfen.

Du hast dieses Blatt unter eher ungünstigen Lichtverhältnissen ohne Stativ fotografiert. Deiner Kamera hast Du alle Entscheidungen überlassen. Das von Dir benutzte Objektiv ist eine „Kit-“Linse, die gerne mit Canon-Modellen geliefert wird. Es ist allerdings kein wirkliches Makroobjektiv, und man kann minimal an sein Objekt auf 25 cm heran.

Zur Komposition ist anzumerken, daß der Tautropfen sich weder im Goldenen Schnitt (rosa) befindet, noch die Regel der Drittel (blau) hier greift. Er ist vielmehr stark nach unten und zur Mitte hin verschoben:

Goldener Schnitt/Drittel

Der Tautropfen ist außerdem, verglichen zum Blatt selbst, nur ein kleiner Teil des Bildes:

Gewichtung

Da er sich durch seine Helligkeit und Struktur so sehr vom Untergrund abhebt, und weil er eben nicht im Goldenen Schnitt oder einem Drittel angelegt ist, fällt es für mich hier nicht ins Gewicht – im Gegenteil, der Betrachter wird gezwungen, sich das Foto wirklich anzuschauen.

Hättest Du einen wesentlich kleineren Ausschnitt gewählt, es wäre ein vollkommen anderes Foto:

Vergleichsfoto

Worauf ich mich konzentrieren möchte sind erstens die Bedingungen, unter denen die Aufnahme entstanden ist, und was man an ihr in der Nachbearbeitung noch hätte verbessern können.

Makroaufnahmen sollte man grundsätzlich mit Stativ bei ISO 100 und im Manuellmodus machen. Es empfiehlt sich, ein dediziertes Makroobjektiv zu benutzen, oder auf Objektivverlängerungen und dergleichen zurückzugreifen. Du hattest hier Glück, und es kam ein passables Foto dabei heraus, aber es sieht auch bei der mir vorliegenden Auflösung leicht unscharf aus.

Du schreibst auch, es sei „leicht“ nachbearbeitet worden – und das sieht man. Ein helles weißes Oval unten in der Mitte, alles sonst ist grün auf grün. Es gibt nicht genügend Details in diesem Bild, die es interessant machen. Das Motiv ist so stark reduziert, daß Du in der Nachbearbeitung etwas mehr herausholen mußt.

Weiterhin sind links oben und unten störende Elemente in der Aufnahme:

Problemzonen

Wo rechts alles schön verschwommen ist, sieht man dort Blattteile. Diese kann man jedoch leicht wegstempeln oder andere Bildteile darüberlegen.

Wenn mich an einem Foto Dinge stören, gehe ich nach einem „Was wäre, wenn“-Verfahren vor. Ich „spiele“ mit der Aufnahme und ändere, was mich zu stören scheint. Wenn es das Bild verbessert, hätte man diesen Schritt machen sollen. Andernfalls kann man es nicht ändern, oder es war eine Entscheidung, die ich bereits bei der Aufnahme anders getroffen hätte.

Hier habe ich Dein Foto in Nik Color Efex Pro nachbearbeitet, denn das Blatt hebt sich vom fast gleichfarbigen Hintergrund trotz Vignette nicht ausreichend ab. Erst habe ich die Farbstimmung und den dynamischen Kontrast bezogen nur auf das Blatt verändert, dann den tonalen Kontrast insgesamt angehoben und diese Ebene auf 50% Deckkraft über dem Original reduziert.

Als letzten Schritt habe ich die beiden störenden Teile weggestempelt (zugegebenermaßen eher salopp). Das Endergebnis ist farblich vielen wahrscheinlich zu extrem, soll aber nur illustrieren, was noch in diesem Foto steckt, wenn man sich etwas damit beschäftigt:

Vergleichsfoto

Es ist nur eine der vielen Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Ob und was Du schlußendlich noch daraus machst, hängt von Dir ab.

 

Leserfoto – Herbstidylle am Wegesrand: Nimm Dir die Zeit

Wenn die Zeit hat, sollte man die richtigen kompositionellen Entscheidungen bei der Aufnahme treffen, damit man Korrekturen in der Nachbearbeitung auf ein Minimum beschränken kann.

(c) Marcus Leusch

Berghausen bei Aarbergen (Hessen): Eher zufällig sprang mir im Morgennebel dieses Motiv auf einer abgelegenen Koppel in die Augen. Es dauerte eine Weile, bis sich die Pferde in eine Position bewegt hatten, die mir für eine Fotografie geeignet erschien. Die Szene reizte mich neben den besonderen Beleuchtungsverhältnissen (Nebelwand im Hintergrund) wegen ihres beschaulichen, unaufgeregten Charakters – für mich eine ungewöhnliche Aufnahme, da ich doch eher zur Streetfotografie neige und solche Naturszenen bislang eine Ausnahme darstellen … Insofern bin ich mir auch recht unsicher, ob ich mich da mit meiner Bildauffassung auf einem guten Weg befinde …? Weiterlesen

Leserfoto – „Herbststimmung im Shiawassee National Wildlife Park“: Bildwirkung und Motivsuche

Bildwirkung liegt im Auge des Betrachters

(c) Michael Heek

Dieses Bild entstand im Oktober letzten Jahres in Michigan / USA während einer Wanderung am späten Nachmittag. Neben dem, dass mir genügend Hirsche quasi über meinem Fuß gesprungen sind, eine Unzahl von Kanada-Gänsen beobachtet werden konnte, ergab das tiefstehende Herbstlicht einige schöne Aufnahmen. Eine von diesen stelle ich gerne der Kritik zu Verfügung.

Wir leben jetzt bereits seit fast 18 Jahren in den USA. Im Nordosten ist die schönste Zeit der sogenannte „Indian Summer“, wenn die Temperaturen tagsüber noch fast sommerlich warm sind und sich aber ob der kalten Nächte die Bäume bereits verfärbt haben. Durch den hier weit verbreiteten Mischwald bietet sich dem Auge alles von dunkelgrün bis blutrot, und für jeden Fotografen ist es ein regelrechter Festschmaus, an einem schönen Nachmittag durch den Wald zu streifen.

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Leserfoto – Tintlinge: Kompositionen sollten einfach sein

Theoretisch hätte ich es als Kommentar bei dem Titel dieses Beitrages belassen können. Oder umformuliert: „einfache Kompositionen wirken im allgemeinen stärker“.

(c) Detlef Reich

Hallo liebes Fokussiert-Team,
angeregt durch Eure fundierten Bildbesprechungen wollte ich auch eines meiner Werke zur Diskussion stellen. Ich habe diese Aufnahme im Herbst letzten Jahres im nahe gelegenen Melbtal angefertigt. Dabei handelt es sich um ein Naturschutzgebiet innerhalb der Stadtgrenzen von Bonn. Die beiden Tintlinge standen in stiller Eintracht auf einem Baumstamm. Bei näherer Betrachtung durch den Kamerasucher fiel mir die tolle Lichtstimmung und das Lichtspiel im Hintergrund auf. Um die schönen Details der Pilze herauszuarbeiten habe ich einen Stack dieser Szene angefertigt.
Gearbeitet habe ich mit einer Olympus E-5, Leica Macro-Elmarit 100, Blende 2.8 bei 1/8s und ISO 100.

Theoretisch hätte ich es als Kommentar bei dem Titel dieses Beitrages belassen können. Oder umformuliert: „einfache Kompositionen wirken im allgemeinen stärker“. Denn dieser sagt für sich eigentlich schon genug aus. Da aber natürlich nicht nur von Dir eine fundierte Besprechung erwartet wird, werde ich im folgenden auf ein paar Elemente dieses Bildes eingehen, die es meines Erachtens zu einem gelungenen Foto machen.

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Leserfoto – Hypnotisierende Schlange: Ein paar Schritte mehr

Daß es Dir gelungen ist, diese Schlange ohne Stativ zu fotografieren, ist entweder Deiner extrem ruhigen Hand oder der Tatsache zu verdanken, daß Du ein gut bildstabilisiertes Objektiv benutzt hast. Außerdem ist trotz des hohen ISO bei dieser Auflösung nicht viel Bildrauschen zu sehen.

(c) Bernd Plumhof

Die Aufnahme entstand im Oktober 2011 in Sydney im „Wildlife“. Wenn ich eine Kamera dabei habe, ist nichts und niemand vor mir sicher und die Schlange – zum Glück hinter Glas – war ein dankbares Motiv, zumal sie mir gerade den Kopf zuwendet. Ich mag dieses Bild, das Auge mit seiner hypnotisierenden Kraft und die schöne scharfe Zeichnung des Kopfes mit dem immer unschärfer werdenden Schuppenkörper. Ich habe nur ein wenig die Ränder beschnitten und bewusst das zentrale Auge knapp mittig gehalten, so wird – meiner Meinung nach – die hypnotische Wirkung verstärkt. Wenn ich das Bild betrachte – es hängt bei mir in der Wohnung im 75×50 Format – fühle ich mich manchmal wie ein fokussiertes Opfer.

Kamera: Nikon D 700 mit Nikkor 1:4, 24-120 mm; Bl. 5,6; 1/30 s ohne Stativ, ISO 1600; 82 mm Brennweite.

Wie und ob man seine Fotos nachträglich bearbeitet, bleibt jedem Fotografen selbst überlassen. Wenn auch Bilder im seltensten Fall perfekt aus der Kamera kommen, sollte man sich dennoch die Mühe machen, sie dem nahe zu bringen, was man gesehen hat, was einen dazu veranlaßt hat, die Aufnahme überhaupt zu machen. Du hast das hier in Ansätzen getan, und bist doch ein paar Schritte vor dem Ziel stehen geblieben.

Ich will Dir deshalb andere Bearbeitungsmöglichkeiten zeigen, die für mich hier (mehr) Sinn gemacht hätten. Wie aber oben erwähnt ist es irgendwo Geschmackssache – und Du hast Dir das Foto ja bereits gedruckt in die Wohnung gehängt. Bei mir würde es allerdings so nicht an die Wand kommen, und das wäre in ein paar wenigen Schritten zu ändern (siehe auch das Vergleichsfoto).

Für mich strahlt die Schlange, durch ihren Blick und wie sie hier liegt, bereits genug Statik aus. Es gilt daher, diese Statik etwas aufzulockern. Weiterhin ist ihre Zeichnung fast monochrom, doch oben rechts stört mich der grell-rote Hintergrund. Ich hätte das Foto so beschnitten, daß von diesem roten Fleck fast nichts mehr zu sehen ist. Dadurch rückt gleichzeitig der Kopf der Schlange mehr in den Goldenen Schnitt, was Dynamik in die Komposition
bringt. Es hilft auch, den Fleck gezielt etwas farblich zu entsättigen.

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Leserfoto – Himmelsmohn: Der nächste Schritt

Minimalistische Kompositionen sind trügerisch einfach, denn es gibt eben nicht viel im Bild, und damit auch nicht viel, was man falsch anordnen könnte. Deshalb wird Anfängern meist geraten, Stilleben Stück für Stück aufzubauen. Man fängt mit einem Objekt an und fügt dem Ganzen mehr Dinge hinzu, bis die Aufnahme „steht“.

(c) Claire Sieverts

Dieses Foto entstand dieses Jahr im Sommer, an der italienischen Riviera. Der Mohn wuchs auf einer Mauer, und dieses Rot auf dem grauen Himmelshintergund wirkt ein bisschen wie ein Schmetterling :)

Das Foto ist mit einer Canon eos 1100d entstanden mit dem Standartobjektiv. Iso 100, Verschluss 1/400, f 5,6, 55mm

Daß Dir bei Deiner Exkursion an der italienischen Riviera ausgerechnet dieser Mohn ins Auge stach, spricht für Dich als Fotografin. In einfachen Dingen um Dich herum das Schöne und Interessante zu entdecken, ist eine besondere Gabe. Die effektivsten Fotos sind auch oft die, bei denen sich der Fotograf wie hier auf das Wesentliche der Szene beschränkt hat.

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„Sonnengruss“: Weniger ist mehr

Ein witziges Foto, das ich aber ansonsten viel zu überarbeitet finde.

(c) Christine Frick

Panasonic DMC-G1 Belichtungszeit: 1/60, ISO: 125 Blende: f/14 7mm (c) Christine Frick

Am Lago Maggiore bin ich auf dem Bootssteg gewesen mit meinem kleinen Rehpinscher, der sich natürlich langweilte, weil ich die schöne Landschaft fotografierte. Als ich mich umdrehte sah ich meinen Hund in dieser Pose und schon drückte ich ab.

Es lohnt sich immer, beim Fotografieren zurück, zur Seite, oder ansonsten in Richtungen zu schauen, die man vorher nicht in Erwägung gezogen hat. Das ergibt nicht nur besondere Perspektiven, sondern wie hier auch besondere Motive. Wie oft schon habe ich das, was ich visuell an einem Ort suchte, erst gefunden, als ich mich im Weggehen nochmal spontan in eine andere Richtung gedreht oder nach oben geschaut habe. Weiterlesen

Leserfoto – Herbstfarben: Herbst ist bunt genug

Kamera iPhone 4S, App: Camera+ © Christian Franke

Kamera iPhone 4S, App: Camera+ © Christian Franke

Herbst ist die Jahreszeit, in der die Farbspiele in den Bäumen uns vorab darüber hinweghelfen, daß nicht lange darauf Kälte und kurze Tage folgen werden. Insbesondere in den USA, wo es Zuckerahornbäume gibt und die Wälder insgesamt etwas gemischter sind als beispielsweise in Deutschland, wird einem überall das gesamte Farbsprektrum von Hellgelb bis Blutrot geboten. Fotoexkursionen in dieser Zeit sind aus diesem Grund für mich immer besonders interessant.

Vor kurzem war ich mit einer Gruppe anderer Fotografen hier im Nordosten Ohios unterwegs. Obwohl der Wald sich noch nicht wirklich angefangen hatte zu verfärben, gab es um uns mehr Stilleben und Landschaftsaufnahmen, als wir fotografieren konnten.

Du hast hier ein Stilleben eingereicht, das Du mit Deinem iPhone 4S aufgenommen hast. Die Kamera dieses Modells hat 8 MP mit einer festen Blende von F/2.4 und einer festen Brennweite von 35 mm. Wie Barbara Hess hier bei fokussiert in ihrem Artikel „Phoneography: Einfach und schnell gute Fotos mit dem Smartphone“ beschreibt, sollte man mit den Beinen zoomen und sich auf einfache Kompositionen beschränken, wenn man mit seinem Handy fotografiert. Und genau das hast Du hier beachtet. Du bist so nahe an das Blatt herangegangen, daß man alle Details in dem Blatt im Vordergrund erkennt. Die Wassertropfen bilden einen zusätzlichen Blickfang.

Die Tatsache, daß das Blatt trotz des quadratischen Formats leicht nach rechts verschoben ist, gibt dem Foto etwas mehr optischen Anreiz. Die Linien des Blattes, inklusive des Stengels, sind dynamisch in der Bilddiagonale angeordnet und leiten den Blick auf die kleineren Blätter im Hintergrund. Es stört mich hier nicht, daß ein kleiner Teil des Blattes rechts gekappt ist, denn es gibt ihm links etwas mehr Raum zum Atmen und trägt zur Dynamik im Bild bei.

Was ich hier anders gemacht hätte ist zweierlei. Die selektive Unschärfe, die Du nachträglich ins Foto gebracht hast, ist meines Erachtens unnötig. Man sieht bereits auf den ersten Blick, daß das Bild so nicht aufgenommen worden sein kann. Weiterhin finde ich die Farben zu „überdreht“. Herbst ist bereits bunt genug, und wenn ich auch sonst predige, daß Fotos im seltensten Fall perfekt aus der Kamera kommen und man sie deswegen zumindest farbkorrigieren sollte, bist Du hier über das Ziel so weit hinausgeschossen, daß der Asphalt, auf dem die Blätter liegen, dunkelblau wurde.

Wie man seine Bilder bearbeitet, bleibt letztlich jedem selbst überlassen, und insofern ist die Wahl, die Du hier getroffen hast, eben Deine eigene. Persönlich bin ich der Meinung, daß bei Nachbearbeitung weniger mehr ist, und Dein Foto wäre auch so ein hübscher Herbstschnappschuß geworden.