Bildkritiken lesen

Blitz-Fotografie: Dramatisch aus der Hand geschossen

Spektakuläre Blitzszenarien sind immer ein Augenschmaus und gar nicht so schwierig einzufangen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Markus Maurischat).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist spät Abends gegen 23:00 Uhr entstanden als ein Unwetter in der Nähe von Koblenz aufzog. Leider ist dieses exakt an Koblenz östlich vorbeigezogen. Mit einem provisorischen Stativ (Ein Karton und ein Buch auf der Fensterbank) versuchte ich mit meiner Nikon D90 einen oder mehrere Blitze einzufangen, nur leider war das Gewitter viel zu weit weg. Da ich vorher noch nie versucht hatte, Blitze zu fotografieren (vor kurzem erst der Umstieg von Analog Spiegelreflex auf Digital), belichtete ich mit der ‚bulb‘ Einstellung. Herausgekommen ist dabei dieses Bild, dieser Glückstreffer. Nicht nur, dass ich tatsächlich einen Blitz erwischt habe, wenn auch ein wenig dünn, sondern durch die Belichtung sticht die Farbe des Himmels heraus in Kombination mit den Wolken. Hierbei habe ich den Auslöser ca. 5 Sekunden gedrückt und auf gut Glück nach dem Blitz losgelassen. Mit der Blende hatte ich zunächst verschiedene Variationen ausprobiert, entschied mich dann allerdings für einen Mittelwert (11), da ich pro Versuch das Bild nicht länger als 6-7 Sekunden mit diesen Werten belichten wollte. Alle weitere Versuche scheiterten leider, was aber denke ich auch daran lag, dass das Gewitter partout nicht näher kommen wollte…

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Markus Maurischat:

Dein Bild, Markus, hat meiner Meinung nach schon recht gute Ansätze. Zum Beispiel ist es von Vorteil, dass du etwas Landschaft und Gebäude in den Vordergrund eingebaut hast. Diese bilden eine gute Größenreferenz, und die Lichter in und an den Häusern lassen die Szenerie auch nicht nur dunkel erscheinen.

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Sportbild: Unruhiger Skaterpark

Bei Nachrichtenfotos darf nichts retuschiert werden. Trotzdem gibt es durch die Wahl des Blickwinkels oder der Tiefenschärfe genug Gestaltungsmöglichkeiten.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrick Therre).

Kommentar des Fotografen:

Eröffnung des Skaterparks 25.04.2010 in St. Wendel

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Patrick Therre:

Die Zeitschrift „The Economist“ hat vor paar Tagen richtig Ärger bekommen, weil sie auf dem Titel ein Foto von Barack Obama hatten, von dem eine Person wegretuschiert wurde. Für Nachrichtenfoto gelten viel strengere Regeln als beispielsweise für Werbefotografen.

Da das Foto von Patrick Therre im Bereich „Dokumentation“ eingereicht wurde, sehen wir es mal als Nachrichtenfoto, bei dem der Fotograf zum Beispiel nicht einfach die unschönen Flecken in der Skate-Anlage und die Namen auf Helmen, Plakaten und dem Café im Hintergrund entfernen darf.

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Landschaftsfotografie: Gegenlicht mit Stern

Im Umgang mit Gegenlicht ist in der Landschaftsfotografie Vorsicht angebracht.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Franz Bogner).

Kommentar des Fotografen:

Ich war kurz nach Sonnenaufgang Anfang Juni in meiner Heimat, dem unteren Bayerischen Wald, unterwegs und fand den sich langsam auflösenden Morgendunst mit der einfallenden Morgensonne sehr reizvoll. Ich habe das Bild wegen der starken Kontraste als HDR mit Photomatix bearbeitet und es anschließend mit PS versuchsweise in einer sw-Tonung bearbeitet. Ich finde diese Bildversion gibt die empfundene Lichtsituation sogar besser wieder als die Farbversion. Als Format habe ich 16×9 gewählt um die Weite und die einsame Stimmung noch mehr zu betonen. Mich würde interessieren ob die sw-Toning zu dem Bild passt oder eine Farbversion doch besser wäre.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Franz Bogner:

Eine von Bäumen und Büschen aufgelockerte, hügelige Graslandschaft ist in dieser Querformat-Fotografie zu sehen. Im linken Vordergrund steht etwas isoliert eine kleine Gruppe aus einem Haselstrauch und einem Nadelbaum, dahinter sind in verschiedenen Schichten des Bildes weitere kleine Strauchgruppen zu sehen. Sie werden durch den Morgendunst getrennt und teilen das Bild in eindeutige Tiefenebenen auf.

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Hundeporträt: Drei klassische Komponenten

Klassischen Stilelemente wie Tonung, Bildaufbau und Perspektive helfen, vielleicht kein spektakuläres, aber ein handwerklich solides Foto zu machen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Uwe Kath).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin nicht sicher, ob der Bildaufbau hier ok ist. Wollte mal eine andere Perspektive probieren.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Uwe Kath:

Ähnlich wie bei Babys und kleinen Kindern stellen Fotos von Haustieren eine besondere Anforderung an die Fotografien. Die schnellen Bewegungen, gerne direkt in Richtung der Kameralinse, machen das Fokussieren zu einer großen Herausforderung.

Hier bei diesem Hundefoto liegt der Fokus genau auf dem linken Auge.

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Ruhiges Kinderportrait: Glücksfall

Es ist eine Kunst, bei zappeligen Kindern ruhig wirkende Portraits zu erstellen. Mit etwas Körnung und Tonung wirken sie dann sogar zeitlos.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Bremicker).

Kommentar des Fotografen:

Wo ist die Marie? Da ist die Marie! Dieses Bild ist beim Spielen mit unserer Kleinsten entstanden. Momentan versuche ich bei meinen Portraits die Umgebung etwas stärker mit einzubeziehen, um ein Gefühl für die Situation dem Betrachter zu vermitteln. Bei der Bearbeitung war mein Ziel, das Bild auf das Wesentlichste zu reduzieren, um so ihren aufgeweckten und freudigen Blick voll zur Geltung zu bringen. Ebenso hat mich die Situation mit starkem Gegenlicht und einem relativ starken Kontrast zum dunklen Vorhang gereizt. Nun würde mich natürlich sehr die Meinung eines Profis interessieren, was ich gegebenenfalls noch besser machen könnte.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Stephan Bremicker:

Bei Portraits entscheiden Sekunden zwischen Gelingen und Vermasseln. Bei Portraits von Kindern sind es eher Millisekunden. Die wenigen, die Dir zur Verfügung standen, hast Du hier jedoch gut genutzt.

Das Modell, in diesem Fall Deine kleine Tochter Marie, schaut mit einem leicht verschmitzten Blick direkt in die Kamera. Als Bildformat wurde das Quadrat gewählt, und auch das Hauptmotiv – der Kopf – befindet sich direkt in der Bildmitte.

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Pferdeaction: Zu viel Absicht

Zu sehr auf eine Aussage hin fotografierte Bilder vermögen häufig just diese Aussage nicht mehr zu vermitteln.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thorsten Huber).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild Pferdmaschine ist bei den Mittelalterspielen beim „Spectakulum“ in Weil am Rhein entstanden. Die Verwendung der Pferde ähnelte der einer Maschine. Für mich als „nicht Pferdekenner“ eine sehr erschreckende Erfahrung, wie der Mensch andere Wesen instrumentalisiert. Aufgenommen von den Zuschauerrängen mit einer EOS 500D und einer Canon 50mm f1.4 Festbrennweite.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thorsten Huber:

Ein Weiss-Schwarzes Pferd in mittelalterlich anmutender „Kleidung“ stürmt in diesem Farbbild von links hinter dem Fotografen durch eine Flammenwand nach rechts in das Bild hinein. Der Reiter ist nur teilweise zu sehen und wird auf Schulterhöhe vom oberen Bildrand geschnitten; über seiner linken Schulter ist im Hintergrund ein weitere Flamme sichtbar. Hinter dem Feuerwall in der Bildmitte, durch den das Pferd hindurch gezwungen wird, sind im Hitzegeflimmer Zuschauer an Bänken und Tischen zu sehen.

Du nennst Dein Bild „Pferdemaschine“ und willst mit der Aufnahme, wie Du sagst, die Instrumentalisierung des Tiers zum Ausdruck bringen. Tatsächlich sind Pferde ein aussergewöhnlich emotionsgeladenes Thema und eine Tierart, dem in vielen Kulturen ein Sonderstatus zukommt: Weiterlesen

Tierfoto: Pfauenrad in Schwarz-Weiss

Bewusste Brüche mit Erwartungen der Betrachter können eine Fotografie zum Blickfang machen – wie im Fall dieses Schwarz-Weissen Bildes eines radschlagenden Pfaus.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Bremicker).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand im Wildpark Poing. Neben mir waren noch eine Handvoll anderer Leute, welche diesen Pfau photographierten. Auch ich habe schon Pfauenbilder auf meiner Festplatte und wollte daher etwas anders machen, als das bekannte Motiv von vorne mit diesen wunderschönen Farben. Daher wählte ich für dieses Bild Offenblende und einen seitlichen Winkel um einen starken Schärfeverlauf zu erzeugen. Ebenso entschied ich mich gegen Farbe und für s/w um das Augenmerk auf die Symmetrie und Kontraste zu lenken.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Bremicker:

Ein männlicher Pfau schlägt das sprichwörtliche Rad: Der Vogel ist in dieser quadratisch geschnittenen Aufnahme in Schwarz-Weiss leicht seitlich von rechts und mit offener Blende fotografiert worden. Sein Kopf liegt im linken unteren Bilddrittel in der Schärfe, die Zeichnung des Gefieders im Gesicht wird durch die Kontraststärke in der farblosen Umsetzung hervorgehoben.

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Katzenporträt: Blickloser Streuner

Für Tierporträts gelten ähnliche Gesetze wie bei Menschenbildern: Uns interessieren Gesichter, Augen und Ausdruck.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Heeg).

Kommentar des Fotografen:

Als ambitionierter Anfänger habe ich bisher weder einen speziellen Stil, noch ein Lieblingssujet. Ich versuche möglichst oft, handwerklich ordentliche und thematisch interessante Bilder zu fotografieren. Die Aufnahme ist beim Besuch einer Freundin im ländlichen Ammerland entstanden. Sie hat mehrere Katzen, allesamt „zugelaufen“ oder aus dem Tierheim. Das Porträt zeigt das neueste Familienmitglied:

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Lichtspiel Industrieabstraktion: Mit Geduld und Sehen

Wenn das Motiv stimmt und die Fotografin auf die beste Lichtsituation wartet, lässt sich mit der billigsten Kamera ein tolles Bild schiessen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ute Schmidt).

Kommentar der Fotografin:

Das Motivmotto „von oben“ eines Berliner Fotowettbewerbs führte zu diesem Bild – kombiniert mit meinem aktuellen Faible für „Lichtbilder“ im Wortsinn. Entstanden ist das Foto an einem sonnigen Mainachmittag in Berlin, Kamera: Canon Powershot A610. Ich hatte das Gebäude mit der Treppe bei einem Abendspaziergang entdeckt, als Motiv „im Auge“ und musste wegen des gewünschten Licht- und Schattenspiels einige Wochen auf einen sonnigen Tag warten.

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Tempel-Porträt: Ruhender Mönch

Der Blick des Mönches zieht den Betrachter gleich in das Foto rein – es bleibt kaum Zeit, um den symmetrischen Hintergrund zu würdigen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrik Dietrich).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand an einem Abend in Myanmar in der Shwedagon Pagode in Yangon. Er saß in einer Ecke vor einer Säule. Mich hat der stumme Blick des Mönchs fasziniert, die faltige Haut, das rote Gewand. Es gibt nicht viele Menschen, die schweigend eine Aura haben… er hatte sie!

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Patrik Dietrich:

Majestätisch: Das ist der erste Gedanke, der mir beim Betrachten des Fotos durch den Kopf geht. Der Fotograf Patrik Dietrich hat hier einen sitzenden alten burmesischen Mönch in einem roten Gewand vor einer fast ebenso roten Pagode abgebildet.

Das Besondere daran:

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