Cafetiere-Stillleben: Mit Volldampf zum guten Bild

Das Bild erinnert mich an eine Studienaufgabe. Hier lernten wir gutes Sehen von Lichtsituationen, die wir immer wieder anwenden können.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Simon).

Kommentar des Fotografen:

Guter Espresso, ganz einfach. Ich mag den Kaffee aus der guten alten Bialetti noch immer. Hier in Aktion in meiner Küche. Ich habe versucht durch das morgendliche Gegenlicht des Fensters den Dampf sichtbar zu machen.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Michael Simon:

Wenn ich, wie gerade jetzt auch, am Computer sitze und langsam die Müdigkeit zuschlagen will (wie jetzt im Moment nicht), gehe ich gerne in meine Küche und stell mir einen Espresso auf die Herdplatte. Das sieht in etwa genauso aus wie auf Michaels Bild.

Schon deswegen möchte ich was zu dem Foto der Bialetti sagen. Aber auch, weil wir während unserer Ausbildung so einiges an genau diesem Beispiel der Lichtführung gelernt haben:

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Pflanzenstilleben: Durch Reduktion auf das Wesentliche lenken

Fotos können durch die Nachbearbeitung durchaus gewinnen, jedoch sollte das Augenmerk nicht in die Leere gelenkt werden.

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Vollansicht (© Leserfoto: Klick für Topp Dierk).
Kommentar des Fotografen:

Nikon D3, 14-24/2.8, HDR, bracketing +- 2 EV, MLU, Ausschnitt, Filter: NIK Silver Efex

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Topp Dierk:

Dierk hat in sein Foto durch die mittlerweile salonfähige HDR-Bearbeitung zusammen gestellt. Durch diese Technik spart man sich manchmal den großen Aufwand der perfekten Ausleuchtung.

In diesem Motiv wäre es sicher sehr schwierig geworden, all die Pflanzen ohne störende Schatten abzubilden, wenn nicht durch die Zusammenführung mehrerer unterschiedlicher Belichtungen ein ausgewogenes Bild möglich wäre.

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Produktaufnahme: Studiofoto mit geringem Budget

Einfache Dinge mit einfachen Mitteln zu fotografieren ist eine Herausforderung, der wir uns alle immer mal wieder stellen sollten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Uwe Minuth).

Kommentar des Fotografen:

Ein Stilleben mit großer Mutter und Schrauben, die von hinten mit einer Taschenlampe beleuchtet wurden. Habe mit schwarzen Fotokarton als Untergrund und Hintergrund gearbeitet. Im Hintergrund habe ich einen Schlitz in den Fotokarton geschnitten, wo die Taschenlame dahinter lag. Wollte versuchen, ein spannendes Stillleben mit einfachen Dingen zu machen, die von hinten beleuchtet werden.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Uwe Minuth:

Deine Aufnahme erinnerte mich sofort an eine Aufgabe während meiner Ausbildung zum Fotodesigner: Wir bekamen jede Woche einen Workshop zu einem Thema, und dazu dann eine Fotoaufgabe gestellt. Eine war eben auch, Makroaufnahmen von Werkzeugen anzufertigen, die dem Material und der Aufgabe des Werkzeuges und -stoffes entsprechen sollten.

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Strand-Stilleben: Trotziger Baum

Ungewöhnliche Motive bieten sich als Foto-Motive an. Trotzdem müssen sie, um die volle Wirkung erzielen, kreativ inszeniert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alois Oberlin).

Kommentar des Fotografen:

Juni 09 auf Naxos, Griechenland. Der Baum trotzt den Elementen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Alois Oberlin:

Ein einsamer, blattloser Baum an einem Sandstrand. Das quadratische Bild zeigt nichts ausser diesem Baum, etwas rechts vom goldenen Schnitt platziert, einen kleinen Streifen Sand und ein Bilddrittel Meer. Am Horizont sind eine Felsgruppe rechts, ein Segelboot und eine Felsgruppe links zu erkennen.

Grundsätzlich ist dies ein spannendes Motiv, ein regelrechter Blickfang:

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Fischmarkt-Foto: Schärfentiefe und Belichtung

Auch in der hektischen Umgebung eines Marktes darf eine Belichtung nur zu künstlerischen Zwecken ausgebrannte Stellen enthalten. Belichtungsserien oder die Nachbearbeitung können schwierige Situationen meistern helfen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Müller).

Kommentar des Fotografen:

Dies ist ein Bild aus einer Serie, die ich auf dem Fischmarkt in Ciutadella, Menorca, aufgenommen habe. Ein freies Projekt. Die Bilder gehören zu meinen Lieblings-Stills. Danke für die Aufmerksamkeit!

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Florian Müller:

Dieses Stilleben ist Teil einer im Stil einer Fotoreportage geschossenen Serie (Link oben) Auf Nachfrage hat mir Florian erklärt, der Markt sei überdacht, die Aufnahme also innen gemacht.

Mein Blick blieb an dem Foto ursprünglich hängen, weil mich der Fisch in der unteren Mitte links so klagend anstarrte, und das macht auch den Charme dieses Fotos aus. Nicht nur ist es ein ungewöhnliches Motiv, Fotograf Florian Müller hat sich ganz bewußt auf die untere Bildmitte konzentriert.

Die große Blende von f/2.2 verleiht dem Foto eine geringe Schärfentiefe, so daß die Fische nach hinten hin schnell verschwimmen. Man bekommt den Eindruck, selbst mit in der Auslage zu sein.

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Stilleben im Nebelwald: Glühende Linien

Nebel, Regen oder Wind muss man zwar auf der Fotopirsch ertragen können, sie bieten aber häufig sehr ungewohnte und spannende Motive.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Antje H).

© Antje H – Nikon D40 – 1/80s – f/5 – ISO 200 – 38mm (52mm)

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde aufgenommen während einer Wanderung am Rigi. Durch den Nebel an diesen Tag gab es zwar keine gute Aussicht, aber dafür dieses sanftes Leuchten. In der Bearbeitung des Bildes habe ich dieses Leuchten nur ein wenig verstärkt und die Struktur der Bäume im Vordergrund ein wenig aufgehellt, so dass man sie erkennen kann.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Antje H:

Mächtige Tannen im Gegenlicht, das durch Nebelschwaden zwischen den Bäumen wie glühendes Plasma um die senkrechten Stämme streicht und die in leichtem Abwärtswinkel verlaufenden Äste räumlich von den in der Tiefe verschwimmenden nächsten Bäumen abhebt. Eine Schwarz-Weiss-Aufnahme, die auf einen seltenen Lichteffekt und die Mischung mit einem sehr schematischen Linienmotiv baut.

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Sprungturm-Stillleben: Mystische Betonklötze

Fotografische Wunderwelten zu erschaffen verlangt bisweilen kaum mehr als ein gutes Auge – und das Geschick, die richtigen Elemente im Bild zu verstärken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ralf Augustin).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im Rahmen einer Reihe vergangenen Winter. Thema: „Bodensee im Winter“. Aufgenommen wurde es im Strandbad Arbon. Zu sehen ist ein Sprungturm. Fasziniert hat mich dieser grobschlächtige Betonquader aus den Fünfzigern, der mich an die Ueberreste der Normandie Landung im 2. Weltkrieg erinnerte. Um die Spiegelung einzufangen, habe ich mich für eine Langzeitbelichtung entschieden. Nachträglich manueller Weissabgleich und vignettiert. (Ueber die Vignettierung „stolpere“ ich bei jeder neuen Betrachtung…) Graufilter mit 8 Blendenstufen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Ralf Augustin:

Es gibt Fotos, die aufgrund ihrer grafischen Wirkung funktionieren. Es gibt Fotos, die emotional bewegen. Und es gibt Fotos, die dem Geist Spielraum für lange Entdeckungsreisen liefern. Wenn all diese Eigenschaften in einem Bild vereint werden, entsteht etwas Ausserordentliches.

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Farblaub: Scharf oder unscharf, bitte

Landschaftsfotografie kann auch Details umfassen. Aber im Bild sollte sich nichts befinden, was nicht eindeutig dem Motiv, der Linienführung oder der Stimmung dient.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabine Pankratz).

Kommentar der Fotografin:

Ich fand die Stimmung sehr schön und das Farbspiel.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Sabine Pankratz:

Ich habe die Erfahrung schon oft gemacht: Man zieht los mit der Kamera, um grandiose Landschaftsbilder zu machen. Und es tut sich einfach nichts: Der Himmel ist langweilig wolkenfrei, die Umgebung verzückt zwar, ist aber bildlich kaum festzuhalten, oder es bietet sich einfach nichts als Vorder- oder Hintergrund an. Dann hilft es meistens, den Blick und die Ansprüche zu senken:

[photos title=“Stillleben und Schärfentiefe“ pics=“2 3 4 5″]

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Stillleben: Linien und Farben

Die schönsten Natur-Abstraktionen sind die, welche in der Kamera entstehen. Ein Stillleben aus Farbe, Linien und etwas Natur.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Das Motiv fand ich auf einer Fotopirsch beim Casino des Schlosses Glienicke in Berlin Zehlendorf an einem lauen Frühlingsabend. Es ist der Blick in einen noch nicht in Betrieb genommenen Springbrunnen. Das Blatt stellt den letzten Rest von Herbst und Winter dar, das gespiegelte Blau des Himmels und das Ockergelb der Säule stehen für den Frühling. Die abstrahierende Wirkung der Bildaufteilung hat mir gefallen. Das Bild schwächelt etwas mit der Unschärfe im unteren Bereich. Ich bin neugierig, was ihr dazu sagt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Wenn Du Du halbe Kritik vorwegnimmst… Mir gefällt das Motiv, weil es eine Abstraktion und zugleich ein Stillleben ist.

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Das vergessene Bein: Ein Gedicht in Pflastersteinen

Die kleinen Stilleben am Rande der Strasse: Eine reizende Art der Fotografie. Die beste Inszenierung des Unbeachteten besteht aus Ästhetik mit einer Geschichte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Corinne ZS).

Kommentar der Fotografin:

Am 3. November 2008 im schönen Hamburg aufgenommen mit einer Sony Cybershot DSC-P100, nicht bearbeitet. Ich konnte in Hamburg kaum den Blick vom Boden heben, so sehr gefielen mir die Pflastersteine überall. Als sich dann noch in der Pfütze das Strassenschilder-Kreuz spiegelte, fand ich, es habe genug Winkel und Strukturen für ein Bild. Dann wartete ich noch, dass jemand sein Bein im Vorbeigehen im Bild vergisst, und drückte ab.

Da meine Kamera zwar prima ins Handtäschen passt aber sehr schlecht darin ist, exakt dann ein Bild zu lieferen, wenn ich es will (sprich: sie hat eine grässliche Auslöseverzögerung), ist vom Bein schlussendlich weniger zu sehen als ursprünglich vorgesehen.

In Hamburg war ich gerade in einer Phase, in der ich versuchte, aus dem Handgelenk Bilder zu schiessen, ohne Umweg übers Denken, quasi als Lockerungsübung. Nun bin ich gespannt, was die Fokussiert-Autoren dazu meinen (selber brüte ich öfter über der Linienführung, aber eine Erkenntnis stellt sich leider nicht ein.) Zuhause stellte ich übrigens fest, dass fast alle Hamburg-Bilder in Brauntönen gehalten sind. Falls das Bild also arg verrissen würde, könnte ich behaupten, es sei Teil eines in sich stimmigen Braunzyklus ;-)

Peter Sennhauser meint zum Bild von Corinne ZS:

Vielleicht ist ja die Auslöseverzögerung ein Segen: Hier jedenfalls hat sie Dir meiner Ansicht nach die beste Beinposition beschert, die überhaupt möglich war:

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