Präsentation: Ein Plädoyer fürs Papier

Ist das Drucken von Fotos noch zeitgemäß, wo es heutzutage so viele bequeme Alternativen gibt? Ich finde ja!

Fotos drucken

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In der analogen Zeit war es üblich, dass Fotografien auf Papier ausbelichtet wurden. Es gab zwar auch Dias, aber nur verhältnismäßig Wenige hatten auch einen Dia-Projektor. Papier war das Standard-Medium für Fotografen. Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie änderte sich das grundlegend. Das heutige Standard-Medium ist der Bildschirm. Und sogar innerhalb dieses Mediums gab es in letzter Zeit einen Wandel. Früher wurden digitale Fotos meist nur auf Computer-Monitoren präsentiert. Heute schauen sich die meisten Menschen Fotos vermutlich eher auf mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet an. Digitale Bilderrahmen und moderne Fernseher erfreuen sich auch wachsender Beliebtheit.

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Fotos lesen: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Fotografien müssen gelesen und interpretiert werden wie Texte. Um das zu üben, lohnt es sich, es gelegentlich schriftlich zu machen. Oder einer Führung in einem Museum beizuwohnen.

Fotos "lesen": Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Der Interpretation einer Fotografie sollte das «Lesen» des Inhalts vorausgehen.

Dieses Thema beschäftigt mich, und andere Fotografen, wie die Kommentare unter meinem letzten Artikel zeigen, schon längere Zeit.
Ein Werbespruch [amazon B00ZTIHIJY]eines bekannten Kameraherstellers[/amazon] lautet: „Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern“. Im ersten Augenblick wird das vielleicht dem einen oder anderen merkwürdig vorkommen, können die meisten von uns fast seit der Geburt sehen. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn mit „sehen“ ist nicht die reine Umwandlung von Licht in Nervenimpulse gemeint.

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Fotografische Selbstzweifel: Zerdenke Deine Bilder nicht

Was wohl die Kluge Else tun würde, wenn man ihr heutzutage eine Digitale Spiegelreflex-Kamera in die Hand drückte?

Fotografie © Sofie Dittmann

© Sofie Dittmann

Es ist schon eine Weile her, da habe ich darüber nachgedacht, eine Serie von Abstrakten bei einer namhaften Kunstfotografiezeitschrift in den USA einzureichen. Ich habe es mir hin- und herüberlegt, war kurz davor, sie abzuschicken, habe es dann schlußendlich doch nicht gemacht, weil ich mich selbst davon überzeugt hatte, das kapiert keiner, das bringt doch nichts, sie werden sie ablehnen. Kurz darauf haben sie einen Beitrag von jemandem veröffentlicht, der ähnliche Abstrakte fotografiert hatte. Anstatt die Fotografien einfach abzuschicken und die Leute die Entscheidung selbst treffen zu lassen, habe ich die Sache so lange zerdacht, bis jemand anderer zugeschlagen hat. Weiterlesen

Googles Nik-Collection: Umsonst ist der Tod

Wenn etwas zu schön klingt, um war zu sein, ist es in unserer kapitalistischen Gesellschaft immer so. Denn umsonst ist der Tod – in diesem Fall der einer populären Plug-in Familie für Lightroom und Photoshop.

Screenshot Silver Efex Pro 2

Screenshot Silver Efex Pro 2

Der folgende Artikel beruht unter anderem auf einem Beitrag in PC World vom 25. März 2016.

Am 24. März 2016 verlautbarte Google, daß sie ihre Sammlung von Nik-Filtern von jetzt ab für umsonst weggeben wollten. Für diejenigen, die keine Ahnung haben, um was es sich handelt: Nik-Filter sind eine Handvoll Plug-ins hauptsächlich für [amazon B00O1WFX0U]Lightroom und Photoshop[/amazon], die es dem Benutzer ermöglichen, in relativ wenigen Schritten bestimmte bildliche Ergebnisse zu erzielen, für die man sonst freihand wesentlich länger gebraucht hätte. Von ernsthaften Amateuren und Profis gleichermaßen geschätzt waren – sind – sie äußerst populär. Weiterlesen

Das Auge umgewöhnen: In anderen Bildern denken

Sobald man von seiner gewohnten Kamera auf eine andere umsteigt, muß man diese nicht nur lernen, man muß auch sein Auge (und Gehirn) umschulen, es an die neuen bildlichen Ergebnisse gewöhnen. Das gilt umso mehr, wenn die Umgewöhnung auf ein analoges Medium geschieht, mit dem man davor nicht gearbeitet hat.

Lake View Cemetery in Cleveland/Ohio - (c) Sofie Dittmann

Lake View Cemetery in Cleveland/Ohio – (c) Sofie Dittmann

Diese Umgewöhnung geht über die bloße Beherrschung der Kamera hinaus – es ist irgendwo der psychologische Effekt, die erste Reaktion aus dem Bauch, wenn man zum ersten Mal sieht, was man da fotografiert hat. Man muß lernen, mit ihr nicht nur technisch, sondern auch kreativ umzugehen. Weiterlesen

Fotografieren nach Zahlen: Wenn man zu sehr an den Regeln klebt

Auch in der Fotografie sind Regeln dazu da, gebrochen zu werden

manangeltfibo

Wenn wir bei einem Leserfoto Kompositionsmängel ansprechen, legen wir als Maßstab gerne die althergebrachten Regeln von Goldenem Schnitt und Dritteln an, bringen jedoch auch zum Ausdruck, wenn wir diese gekonnt gebrochen sehen. Wir haben Komposition in diesem vereinfachten Sinn hier ebenfalls in Artikeln illustriert.

Vor kurzem brachte denn auch ein Leser anläßlich einer Bildkritik Bruce Barnbaum ins Spiel, und dessen Verdammung von traditionellen Kompositionsregeln. Zufälligerweise hatte ich gerade davor noch einen anderen Artikel gelesen, in dem der Autor diese (in jenem Fall nicht besonders fundiert) in Grund und Boden stampfte, um sie dann durch ein komplizierteres Regelwerk und Gestaltpsychologie zu ersetzen. Weiterlesen

Dein Bild ist nicht schön: Insbesondere negatives Feedback ist etwas wert

Ablehnung ist kein Statement zu Deinem künstlerischen Können.

„… Was ist, wenn sie sagen, ich tauge nichts? Was ist, wenn sie sagen, verschwinde, Junge, Du hast keine Zukunft? Ich meine, ich glaube einfach nicht, daß ich diese Art von Ablehnung einfach wegstecken kann…“ (Marty McFly, Zurück in die Zukunft – Teil 1)

Ablehnung

Ablehnung

Ablehnung dessen, was wir kreativ erschaffen, begleitet uns unser ganzes Leben. Ich selbst habe aufgehört, gerne zu malen, als mir von mehrerer Seite suggeriert wurde, das sei alles nur Mist. Ich war ungefähr zehn. Bis ich irgendwann einen Fotoapparat in der Hand hatte, dachte ich ernsthaft, weil ich nicht malen kann, kann ich auch nicht kreativ sein.

Ohne hier philosophisch zu werden: sobald Du das erste Mal auf den Auslöser drückst, wirst Du es mit der Meinung anderer zu tun haben. Du wirst natürlich viel Lob hören. „Wow“, „super“, und wenn Du Glück hast, sogar ganze Sätze, und wenn Du noch mehr Glück hast, bringen sie Dich sogar weiter, anstatt nur Dein Ego zu streicheln. Doch wir alle kommen einmal an den Punkt, an dem wir wissen wollen, ob wir WIRKLICH gut sind, ob unsere Bilder „etwas taugen“. Weiterlesen

Fotowettbewerbe: Für Ruhm und Ehre?

Fotowettbewerbe gibt es wie Sand am Meer. Die Gewinner ernten Ruhm und Ehre und können dabei auch noch was lernen. Oder?

Wer ist der beste Fotograf? - Darius Kupczak (c)

Wer ist der beste Fotograf? – Darius Kupczak (c)

Ich habe bereits mal mehr, mal weniger erfolgreich an einigen Fotowettbewerben teilgenommen. Sei es in meinem Foto-Club, beim DVF, auf der Photokina oder bei Foto-Magazinen, der Ablauf ist immer sehr ähnlich. Der Ausrichter gibt Regeln, Thema (oder mehrere Themen) vor und bestimmt, was die Teilnehmer gewinnen können. Die Teilnehmer reichen ihre Beiträge ein, eine Jury bewertet die Beiträge und am Ende steht ein Gewinner fest. So weit, so gut.

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Statt digitalem Bilderstapel: Projektbezogenes Fotografieren

Im Anschluß an ein paar vor kurzem von Darius und mir erschienene Artikel will ich hier im einzelnen noch einmal auf projektbezogenes Fotografieren eingehen.

Serenity Prayer 1 - (c) Sofie Dittmann

Serenity Prayer 1 – (c) Sofie Dittmann

Profis, deren Arbeit auf bestimmte Sparten konzentriert ist – Porträts, Landschaften, Reise etc., haben ihre Netzpräsenz gerne nach Projekten geordnet, oder nach Aufträgen, aber auch diese Kategorien sind oft nicht komplett durchgehalten. Persönliche Fotografiewebseiten dagegen sind häufig so organisiert: meine Porträts, meine Landschaften, meine Stilleben, etc. etc. Unter diesen Überschriften findet man dann im Idealfall eine Art „Best of“ der Fotografin, aber als Konsequenz weisen diese Bilder in der Regel keinen visuellen Bezug zueinander auf.

Diese Manifestation des künstlerischen Schaffens spiegelt konzentriert das wieder, was wir auf unseren Festplatten haben: ein Sammelsurium dessen, was wir so über das Jahr hinweg aufgenommen haben; ein digitaler Bilderstapel, der immer größer wird. Fotospaziergang in der City, Familienporträts an Ostern… Wenn man sich darüber hinaus entwickeln möchte, muß man sich irgendwann einmal Gedanken darüber machen, was man eigentlich tut.  Weiterlesen

Drauflosfotografieren reicht nicht (2/2): 10 Gründe, warum Deine Fotos wie Anfängerschnappschüsse wirken

(Fortsetzung von Teil 1)

Auch Komposition und Nachbearbeitung sind wichtig, um nichtssagende Schnappschüsse zu vermeiden.

Nichtssagendes Naturfoto

6. Dir sind Regeln der Komposition nicht bewußt, bevor Du sie brichst

Viele Anfängerbilder haben Kompositionsmängel. Die Regel des Goldenen Schnitts, vereinfacht Drittelregel, hält sich in der Malerei und jetzt in der Fotografie schon seit Jahrhunderten. Der Grund: so komponierte Bilder werden vom menschlichen Auge als angenehm empfunden.

Diese Grundlage sollte man einzusetzen wissen, bevor man mit ihr bricht. Wenn man einen Gegenstand mittig darstellt, wirkt er statisch. Tut man das bei einer dynamischen Sportszene, wirkt es fehl am Platz. Will man dadurch die Ruhe in einer Landschaft noch unterstreichen, ist es richtig. Im allgemeinen eben.

Auch wenn das Foto zufälligerweise mit Regelbruch so stimmen sollte, kann man sich als Fotografin in dieser Hinsicht nur weiterentwickeln, wenn man Kompositionsentscheidungen bewußt trifft; andernfalls ist jede Aufnahme kompositionsmäßig ein Schuß ins Blaue. Manchmal kann es klappen, meistens nicht. Weiterlesen