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Bus-Schnappschuss: Lomographische Spannung

Schnappschüsse weisen bisweilen eine kaum erklärbare Ästhetik auf. Eine Analyse lohnt sich.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Simon Näher).

Kommentar des Fotografen:

Etwas, das mir am Morgen oft passiert: der Bus fährt mir vor der Nase weg. Diesmal ist mir der Bus nach einer Tour mit der Kamera durch die Stadt vor der Nase davon gefahren, die Kamera hatte ich noch griffbereit. Mir gefällt die leichte Unschärfe und die Spiegelungen in den Fenstern. In Varianten sehe ich diese Spiegelungen in den Fenstern der mir davon fahrenden Bussen oft…

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Simon Näher:

Ein (Zürcher?) Stadtbus fährt dicht an der Kamera vorbei nach rechts oben im Bild. Im Vordergrund ist der Rand des Gehsteigs und ein Stück Zebrastreifen zu erkennen, der Bus selber löst sich nach rechts oben in etwas Bewegungsunschärfe und gleichzeitig in der Spiegelung der Fassade von der andern Strassenseite auf. In diesem weichen Übergang hängt eine Verkehrsampel, die durch eine im Bus sitzende Person von der Bewegungsunschärfe im untersten Drittel ebenfalls leicht verwischt ist.

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Verstörendes Selbstporträt: Verständlichkeit ist keine Nebensache

Um ein Foto verständlich zu machen, braucht es wenigstens ein gewisses Maß an Klarheit und Stimmigkeit.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Adriana Navalesi).

Kommentar der Fotografin:

Selbstporträt

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Adriana Navalesi:

Aus einer weich beleuchteten, verträumt pastellfarbigen Atmosphäre starrt eine junge Frau heraus – direkt in die Kamera und scharf in die Augen des Betrachters.

[textad]Ihre Arme sind schützend vor ihrem bloßen Oberkörper verschränkt, ihr Gesichtsausdruck ist mehrdeutig.

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Swiss Press Photo 2009: Ist das die neue Bildsprache im Zeitalter des Bürgerjournalismus?

Der Bildjournalismus ist „in der Defensive“: Der Schweizer Pressefoto-Preis soll zeigen, dass sich die Bildsprache in den Medien weiter entwickelt. Die preisgekrönten Bilder bringen das nur teilweise zum Ausdruck.

Aus ´Asylum Seeker in Chiasso´ des schweizerisch-polnischen Fotografen Jacek Pulawski (Bilder keystone / swisspressphoto / Jacek Pulawski)

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„Was ist ein Pressebild noch wert in einer Zeit, da jeder zufällige Zeitzeuge von jetzt auf gleich zum Bildreporter werden kann?“

Auf diese Frage aus der Laudatio von Hans-Michael Koetzle, Mitglied der Swiss Press Photo-Jury, soll der jährliche Wettbewerb des Schweizer Verlags Espace Media eine Antwort geben.

Das ist ihm meiner Ansicht nach in diesem Jahr nur sehr bedingt gelungen.

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Fotografisches Können (2/2): Wie gut ist mein ästhetischer Blick?

Fotografie braucht neben Kamera-Beherrschung auch ein fotografisches Auge. George Barrs Level-System erlaubt eine künstlerische Selbsteinschätzung.

Ausnahmekönner Henri Cartier-Bresson: Wenn Fotografen zu Motiven werden. (keystone)

Das eigene fotografische Niveau einzuschätzen ist ein schwieriges Unterfangen. Fotograf und Autor George Barr hat ein zweiteiliges Level-System entwickelt, mit dem wir unser Können technisch und ästhetisch einstufen können. Hier folgt die Tabelle der künstlerischen Kategorien.

Barr setzt dabei auf eine Reihe von Kriterien, die keine Fachausdrücke und Regeln voraussetzen, sondern im Wesentlichen auf einfachen Masstäben wie die Zufriedenheit des Fotografen mit seiner Arbeit und die Reaktionen darauf setzen. Das mutet etwas befremdlich an, ist aber bei genauem Hinsehen ideal:

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Der rote Punkt: Film-Standbild

Ein schönes Beispiel für ein fast-Filmstandbild: Menschen in einer spannenden Kulisse, zwischen denen sich etwas abzuspielen scheint. Technisch interessant, fehlt es ein wenig an Modell-Einsatz.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dennis Greenberg).

Kommentar des Fotografen:

Hallo liebe Kritiker, neulich war ich mit einigen Freunden am Schlachtensee in Berlin, auf dem Rückweg vielen mir auf dem Bahnsteig diese, Blicke auf sich ziehende, signalisierende Rote Ampel und gleichzeitig auch die wunderschönen von links kommenden Lichtstrahlen der langsam heruntergehenden Sonne auf, die wunderbar die Gesichter meiner beiden Freunde hervorheben würden. So packte ich meine Nikon mit dem 85er Objektiv aus, stellte meine Kumpanen versetzt auf und überließ ihnen den Gesichtsausdruck, die Blende stellte ich auf f9. Dann schoss ich los, den Fokus auf dem Rechten, dem roten Punkt in der Mitte. Ich gelang zu diesem Foto welches ich in Lightroom anschließend bearbeitet habe, wobei ich nur Veränderungen an den Reglern machte und keine Einzelbearbeitung – heraus kam dann auch noch ein tolles Preset für Lightroom. Ich nahm dem Foto mit Hilfe von Lightroom die Sättigung einzelner Farben, sodass der Hintergrund mit Ausnahme vom „red dot“ in Graustufen erscheint um nicht vom Wichtigeren abzulenken. Wichtig war für mich der „red dot“ (rote Punkt) mein Titel für dieses Foto, der Lichteinfall auf die Gesichter und die Blendeneinstellung. P.S. Bitte scheut euch nicht in der Kritik, ich bin noch ein äußerst junger Fotograf – strebend nach Erfahrung.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Dennis Greenberg:

Du solltest Deinem Freund zur Rechten danken – sein Gesichtsausdruck macht das Bild: Weiterlesen

Lichtschrift: Idee vs. Ästhetik

Konzeptbilder benötigen nicht unbedingt fotografische Ästhetik, um eine Aussage herüberzubringen. Bisweilen fasziniert die Idee allein – sogar dann, wenn sie nicht neu ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© M David).

Kommentar des Fotografen:

Kurz nach dem Auspacken meiner neuen G9 – sogenannte „Lichttags“ mache ich oft an berühmten Plätzen (nicht in diesem Fall): Kleine Zeichen oder Unterschriften, die nur der Kamera und dessen Betrachter verständlich sind – der Zuschauer wundert sich höchstens kurz über eine oder mehrere Personen, die mit Taschenlampen unsichtbare Zeichen ziehen. Kleine Verwirrungen im Alltag versüßen jedem den Nachhauseweg vom Alltag und dessen Tristesse.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von M David:

Die meisten Fotos, die bei Fokussiert zum Rezensieren eingereicht werden, würden sehr von ein paar kleinen Veränderungen profitieren.

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24 Stunden: Beatles-Platz

Hamburg, Deutschland; Gonaives, Haiti, Washington DC, USA; Panmunjom, Korea. -> Bildgalerie (Bilder Keystone)

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide]beqatleshamb-smallDie Skulptur von Paul McCartney auf dem Beatles-Platz in Hamburg. Wunderbares Vexierbild durch die Beleuchtung von unten und die Neonlichter im Hintergrund. (Keystone / AP / Axel Heimken)

Eine Frau stürzt, während Menschen in Gonaives, Haiti für Lebensmittelausgabe an die Flutopfer anstehen. (Keystone / AP / Ariana Cubillos)

Eine Frau stürzt, während Menschen in Gonaives, Haiti für Lebensmittelausgabe an die Flutopfer anstehen. (Keystone / AP / Ariana Cubillos)

Ein Mann spaziert durch den Flaggenwald beim Pentagon zur Erinnerung an 9/11. (Keystone / AP / Susan Walsh)

Ein Mann spaziert durch den Flaggenwald beim Pentagon zur Erinnerung an 9/11. (Keystone / AP / Susan Walsh)

Zwei Nordkoreanische Grenzwächter beobachten das gebiet von Südkorea bei Panmunjom. (Keystone / AP / Lee Jin-man)

Zwei Nordkoreanische Grenzwächter beobachten das Gebiet von Südkorea bei Panmunjom. (Keystone / AP / Lee Jin-man)[/hide]

24 Stunden: Die Kulisse

Paris, Frankreich; Erfurt, Deutschland; St. Antoenien, Schweiz; Maschen, Deutschland -> Bildgalerie (Bilder Keystone)

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

 

[hide]Passanten an der Metrostation der Défense in Paris. Der Vordergrund lässt das futuristische Neubauquartier aus dieser Perspektive noch mehr wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films erscheinen (Keystone / AP / Francois Mori)

Ein Kastanien-Blatt auf der Erfurter Gera. Durch die Belichtung auf das Blatt und die etwas verlängerte Verschlusszeit ist die Wasseroberfläche fast nicht mehr als solche zu erkennen. (Keystone / AP / Jens Meyer)

Sulzfluh oberhalb St. Antoenien im Schweizer Prättigau. Schöne Tiefengebung durch die diagonale Aufreihung der Heuspeicher. (Keystone / Arno Balzarini)

 

Archivbild: Ein Autozug verlässt den Rangierbahnhof in Maschen bei Hamburg.Perfekter Standort, um Bewegung in ein Geleise-Bild zu bringen. (Keystone / AP / Fabian Bimmer)Archivbild: Ein Autozug verlässt den Rangierbahnhof in Maschen bei Hamburg.Perfekter Standort, um Bewegung in ein Geleise-Bild zu bringen. (Keystone / AP / Fabian Bimmer) [/hide]

24 Stunden: Böser Löwe!

Columbia, South Carolina, USA; Norfolk, Connecticut, USA; Peking, China; Tagelswangen, Schweiz. -> Bildgalerie (Bilder Keystone)

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

 

[hide] Loewenbaby

 

Ein kleiner Löwe knurrt im Riverside Zoo in Columbia, South Carolina, in die Kamera. Tier-Kamera-Aktion funktioniert häufig gut. (Keystone / AP / Mary Ann Chastain)

Holzfaeller

Henry Gundlach säubert einen gefällten Baum in Norfolk, Connecticut, von Ästen. Man beachte: Zwei Drittel des Bildes sind Baum – und das wirkt alles andere als störend. (Keystone / AP / Jessica Hill)

Paralympics

Der Südafrikaner Oscar Pistorius, vorne, läuft beim 100 Meter Final der Unterschenkelamputierten dem Sieg entgegen, während der Amerikaner Marlon Shirley, hinten, stürzt. (Keystone / Eddy Risch)

Spinnennetz

Eine Spinne wartet in ihrem Netz in tagelswangen, Schweiz, auf „Besuch“. Kompletter könnten die Tautropfen das Netz nicht nachzeichnen. (Keystone / AP / Steffen Schmidt)

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24 Stunden: Tricks, Kälte und Banker

 

Lambare, Venezuela; Seosan, Südkorea; Sidney, Australien; Singapur; Hyderabad, Indien - > Bildgalerie (Bilder Keystone)

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.