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Leserfoto: Architektonischer Schnappschuß – Geometrischer Gesamteindruck

Großstädte bieten viele Möglichkeiten, gute Motive zu finden. Es gilt jedoch, sich im Gewirr des Gesamteindrucks auf einen Ausschnitt zu konzentrieren, der optisch in sich abgeschlossen ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Dengler).

Kommentar des Fotografen:

Zwischen dem Hauptbahnhof und der Messe in Frankfurt am Main befinden sich einige interessante Bürogebäude. Dieses ausgewählte architektonische Meisterwerk sticht durch sein schönes gepflegtes und kontrastreiches Gelände heraus: eine Brücke über ein kleines Wasserbecken, das von Uferbewuchs eingegrenzt und durch kleine Fontänen verschönert wird. Im Vordergrund befindet sich eine künstlerische Skulptur als Tor, das auf dem Weg vor dem massiven und klassischen Bankengebäude liegt.

Technische Informationen:
Canon EOS 600D Kit Lense [18-55mm]
ISO 100 | 18mm | F/5,0 | 1/640sek

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Matthias Dengler:

Dein Bild zeigt, daß man mit seiner Kamera wie auf einer Leinwand komponieren kann, wenn man sich nur die Zeit nimmt. Viele Fotos, in Großstädten aufgenommen, bieten ein Wirrwarr an Linien und Flächen, Formen und Farben. Diese wirken oft willkürlich, wie ja die Stadt im wahren Leben auch, und es ist meistens schwierig, in dem Wust zu erkennen, was eigentlich fotografiert werden sollte.

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Photokina und Photoszene 2012: Köln im Zeichen der Fotografie

Im September steht Köln ganz im Zeichen der Fotografie: Die Photokina kommt und parallel dazu die Internationale Photoszene – diesmal mit Schwerpunkt China.

Michael Wolf, a39, 2005

Museen, Galerien und Künstler zeigen 66 Ausstellungen mit zeitgenössischer und klassischer Fotografie. Die Ausstellung „Architekturfotografie – Made in China“ versammelt Fotokünstler Chinas (bei uns nicht so sehr bekannt) und Europas – etwa Michael Wolf oder Candida Höfer.

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Leserfoto: Gebäudeschnappschuß – Gerne oben etwas dunkler

Kleine Mängel in der Aufnahme können in der Nachbearbeitung ohne weiteres behoben werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Jung).

Kommentar des Fotografen:

Ich haette fuer dieses Bild auch die Kategorie „Schnappschuss“ waehlen koennen. Das Bild draengte sich mir beim Strandspaziergang in Tel Aviv auf. Das Gebaeude ist ja eher haesslich, trotzdem faszinierte es mich: ich lief wohl dreimal am Gebaeude vorbei, immer wieder hinschauend, bevor ich versuchte es ins Bild zu fassen.
Das Bild ist unbearbeitet, da ich mit sowas unerfahren bin, und ich gerade eher versuche die Kamera kennenzulernen.
Welche Tipps koennt ihr mir vielleicht vor allem aus technischer Hinsicht (aber nicht nur) geben?

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Thomas Jung:

Ein buntes Wirrwarr von Schirmen und Menschen vor einem ebenso bunten Gebäude. Das Foto hätte optisch verwirrend sein können, wenn es nicht die klaren Linien im Gebäude gäbe, die einen nüchternen Gegensatz zu dem chaotisch wirkenden Treiben am Strand bilden.

Zunächst einmal zur Komposition. Mir gefällt dieser Schnappschuß, wenn er auch eher das ist als ein wirkliches Architekturfoto. Bei jenem steht das Gebäude im Vordergrund – Du hast hier die Strandszene vor dem Bauwerk mit in die Aufnahme gebracht, so daß diese jetzt damit kontrastiert und man sich nicht mehr ausschließlich auf den Bau konzentrieren kann. Ich persönlich wäre noch ein paar Schritte zurückgegangen, um oben und unten mehr Atemraum zu lassen. Der Horizont wäre dann auch im Goldenen Schnitt gewesen, aus dem heraus er jetzt nach unten verschoben ist. Das fällt hier aber nicht sonderlich ins Gewicht.

Der Schatten unten links stört mich zwar auch, aber den kann man nur in einem Programm wie Photoshop wegstempeln oder das Bild links beschneiden. Da es sich aber um einen Schnappschuß handelt, kann man das diskutieren…

Was das Technische betrifft, hättest Du hier entweder einen Graufilter zum Einsatz bringen oder entsprechend nachbearbeiten müssen, denn das Bild ist um die Mittagszeit aufgenommen worden, und da ist das Licht besonders erbarmungslos und grell. Durch die Lichtverhältnisse verblassen auch die Farben im Gebäude und auf den Schirmen.

Ich habe daher in Photoshop den Graufilter simuliert, indem ich das Foto graduell von oben nach unten abgedunkelt habe. Weiterhin habe ich die Farben leicht verstärkt und das Bild entzerrt. Wenn man nämlich genau hinsieht, merkt man, daß die Linien im Gebäude nicht gerade sind, sondern nach links abfallen. Da Du aber hier mit der Geometrie in dem Bauwerk visuell kokettierst, ist es unerläßlich, daß diese auch eingehalten wird. Die erwähnten Änderungen sind übrigens auch in anderen, weniger kostspieligen Programmen ohne weiteres möglich.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
Mehr über die Profi-Bildkritik erfahren / Eigene Bilder zur Kritik einreichen.

Fotografien aus 24 Stunden: Sturm über dem Meer und in den Wahlkammern.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder keystone)

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Orange Beach, USA (keystone)Bucharest, Rumänien (keystone)Cleveland, USA (keystone)Tampa, USA (keystone)(Venedig, Italien keystone)Astoria, USA (keystone)Gaza City, Palaestina (keystone)[/hide]

Sturm über dem Meer und in den Wahlkammern.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Giacomo Giannini: Aus der Vogelperspektive

Giacomo Giannini fliegt über Italien und zeigt uns irritierend schöne Grafiken aus der Vogelperspektive.

Giacomo Giannini: Mais nell aia. Courtesy Con-Temporary Art Gallery Paola Sosio. Mailand

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Diese auf den ersten Blick fremd erscheinenden Bilder sind aus einem Stoff, den wir wohl kennen: aus der vom Menschen gestalteten Landschaft.

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Sony World Photography Awards 2012: Dreizehn aus 112.000

112.000 Einsendungen waren eingegangen, dreizehn hat die Jury der Sony World Photography Awards 2012 jetzt als die Besten der einzelnen Sparten ausgewählt.

Copyright Tobias Bräuning, Deutschland, Open, Im Bruchteil von Sekunden courtesy of Sony World Photography Awards 2012

Beim Thema „Im Bruchteil von Sekunden“ gewann Tobias Bräuning aus Deutschland. Die beiden Gesamtgewinner des Offenen und des Jugendwettbewerbs werden erst bei der Gala am 26. April in London bekannt gegeben.

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Architektur-Schnappschuß: Funkturm in „Anlehnung“

Der Blick nach oben und entsprechende Ausrüstung können aus bekannten Motiven immer noch Neues herausholen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alexander Westphal).

Kommentar des Fotografen:

Bildtitel: Stütze Tja, hab halt versucht den Punkt zu finden, wo die Turmspitze, das „Kugelelement“ (sorry, ich bin in Funkturm-Architekturterminologie – schönes Wort auch – nicht bewandert) und das Dachelement so im Einklang sind, dass der Eindruck des gegenseitigen Abstützens entsteht.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Alexander Westphal:

Bei diesem Foto hatte ich zuerst vermutet, es handele sich um eine Montage. Ich weiß nicht, welchen Funkturm Du hier fotografiert hast (Berlin?), aber die Art, wie er sich an das Dachelement „anlehnt“, war etwas, was ich in einer Aufnahme wie dieser nicht erwartet hätte:

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Carlo d’Orta: Spiegelverzerrtes

Carlo d’Orta interessiert sich für Spiegelungen auf Glasflächen: Spiegelverzerrtes oder -verformtes entsteht daraus; spiegelverkehrt ist es ohnehin.

[textad]Carlo d'Orta - aus: Spiegelungen

Es sind also nur zum Schein Fassadenausschnitte, die Carlo d’Orta da festhält. Wir können die Bilder aktuell bis Mitte Februar in Stuttgart sehen.

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Abstraktion: „Tron“ trifft Architekturmotiv

Abstrakte Motive in Architektur zu sehen, ist nicht schwierig. Sie so zu inszenieren, daß sie einen „WOW“ Effekt bekommen, schon.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Valentin von Guttenberg).

Kommentar des Fotografen:

Die außergewöhnliche Perspektive des von sich aus schon sehr abstrakt wirkenden Turms (der Torre Agbar in Barcelona) in Kombination mit der Sonne ergaben ein sehr „abgespacetes“ Bild das mir in Schwarzweiß mit einer leichten Tonung besonders gut gefällt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Valentin von Guttenberg:

„Tron“ trifft Architekturmotiv ist die beste Beschreibung, die ich für dieses Foto finden konnte. Die Turmfassade hat etwas Außerirdisches, was durch die Nachbearbeitung noch verstärkt wird. Der Sonnenfleck links „stört“ die Statik der Komposition und sorgt dafür, daß zusätzliches Interesse beim Betrachtenden geweckt wird. Das Foto wirkt eher wie digitale Kunst denn wie ein Foto.

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Schnappschuß in Bauruine: Ein paar Schritte mehr

Wenn ein Foto Potential hat, kann man mit nur ein bisschen Nachbearbeitung daraus ein Kunstwerk machen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gerhard Frenzel).

Kommentar des Fotografen:

Eine Bauruine, die hier zwar am Rand des Industríegebietes steht, aber trotzdem die Landschaft verschandelt. Im inneren ist dieses Loch, was mich nahezu festhielt, es irgendwie zu fotografieren. Nach ca 30 verschiedenen Blickwinkeln ist dieses daraus enstanden.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Gerhard Frenzel:

Dein Bild hat mich aus den von Dir genannten Gründen angesprochen. Diese Öffnung hält einen fest, man muss sie förmlich fotografieren. Das Bild dann aber nicht weiter zu bearbeiten, heißt, es bei einem Schnappschuß zu belassen, wo ein Kunstfoto möglich gewesen wäre.

Wie schon ad nauseum hier ausgeführt, kommen in den allerseltensten Fällen Bilder vollkommen aus der Kamera.

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