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High Key Schwarzweißporträt: Oben mehr Raum lassen

Auch bei extrem gewähltem Ausschnitt gilt es, nicht zuviel zu kappen. Insbesondere nicht, wenn dadurch bei einem Porträt die Augen so sehr an den oberen Bildrand verschoben werden, daß sie ihn fast berühren, während andere Bildelemente in den Vordergrund gedrängt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabrina Otten).

Kommentar des Fotografen:

Portrait im Studio.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Otten Sabrina:

Fotografin Ottens Porträt zeigt eine junge Frau, die schwarzweiß in High Key fotografiert wurde. Sie trägt einen Anzug mit Nadelstreifen, und blickt den Betrachter unverwandt an. Das Bild ist perfekt belichtet und fotografiert, und in technischer Hinsicht habe ich daran denn auch absolut nichts auszusetzen.

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Lampenladen im Bazar: Buntes Leuchten

Knifflige Frage bei Telefotos mit Offenblende ist die nach dem Fokuspunkt – ganz speziell bei eher abstrakten Motiven.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kegel Felix).

Kommentar des Fotografen:

Hallo, das Bild entstand im letzten Herbst im großen Bazar von Istanbul. Der ganze Bazar teilt sich in verschiedene Bereiche in denen es dann immer nur eine Sorte von Waren gibt. Unter anderem auch einen mit diesen verzierten Glaslampen. Die abgebildeten habe ich genommen da meiner Meinung nach die Anordnung die Verschieden Muster gut Darstellt und das Licht die linke Lampe gut umspielt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kegel Felix:

Zwei von vielen runden Glaslampen in Orange und Gelb, mit leichter Tele-Brennweite in einem Aushang im grossen Bazar von Istanbul fotografiert.

Man muss nicht in Istanbul gewesen sein, um sich bei dieser Fotografie an andere Bilder erinnert zu fühlen – der Bazar und der Lampenmarkt im speziellen sind wunderbare Motive und entsprechend oft fotografiert.

In in diesem Beitrag über eine Panorama-Website findet sich zum Beispiel auch eine 360-Grad-Ansicht aus einem der Lampengeschäfte. Sehenswert!

Du hast Dich für einen Ausschnitt entschieden und dafür, die Lampen mit dem Tele – mit einer mässigen Brennweite von rund 130 Millimetern – zusammenzuziehen.

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Mondfotos in Berlin: Krater neben dem Fernsehturm

Mondfotografie ist nur zum geringen Teil Shooting. Die Hauptarbeit ist vor Mondaufgang mit den Berechnungen des idealen Standorts zu leisten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Dotzauer).

Kommentar des Fotografen:

Hatte mir durch die vergangenen Mondpostings von Peter Sennhauser Apetit machen lassen und bin am 24.09. auf die Pirsch gegangen. Den Fernsehturm mit der halben Mondscheibe konnte ich zwischen 19:07 und 19:27 vom Hügel des alten Wasserturms im Prenzlauer Berg aus ablichten. Den ungefähren Standort hab ich vorab in 3 Schritten berechnett, ein bischen Glück habe ich dabei aber auch gehabt, mit dem Hügel zwischen den Häuserschluchten hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich erst zum Vollmond raus, aber zum einen war das Wetter am 24.09. optimal, und zum anderen sieht man bei Halbmond die Krater an der Tag/Nacht Grenze besser. Mehr Bilder und Details zur Standortauswahl habe ich hier veröffentlicht.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Dotzauer Martin:

Ich gratuliere – ist doch gut geglückt, das Experiment! So dicht dran war ich bei meinem ersten Mond-Shooting nicht.

Hier ist eine klassische Bildkritik nicht angebracht – wer fokussiert.com regelmässig verfolgt weiss, was hinter einem solchen Mond-Event alles an Vorarbeit steckt.

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Gulli-Foto: Schlichte Linien

Die Betonung auf das Wesentliche: Linien, Graustufen, Schwarz und Weiß – So simpel die Zutaten, so raffiniert das Ergebnis.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Corinne ZS).

Kommentar der Fotografin:

Bern, Bahnhofvorfahrt. Ich habe ungefähr drei Sekunden Zeit, das Bild zu schiessen, das vor mir auf dem Boden liegt, bevor ich ins Auto steige. Zwei Sekunden braucht die Kamera zum Erwachen, eine muss für den Bildausschnitt reichen. Wie bereits öfter erlebt, ist’s wohl auch hier: Schnell gesehen, schnell abgedrückt – und das erste Bild ist das beste. Bildbearbeitung: Kontrast erhöht, nichts geschnitten. Ich bin zurzeit auf der Suche nach dem simplen Bild, geprägt von Linien, mit kaum Farben, und da bieten sich mir elegante graue Strassenbeläge mit nichts als Zigarettenstummeln als Farbtupfern geradezu an. Mich erheitert das Bild auch, weil es ein Ausschnitt Schweizer Boden zeigt, auf dem aus lauter Exaktheit Schräges entsteht.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Corinne ZS:

Fotografen sehen anders. Oder in diesem Fall: Fotografinnen sehen anders als Menschen ohne Kamera.

Anders ist es nicht zu erklären, dass gute Fotografen (ich bleibe der Einfachheit halber mal bei der männlichen Form, anwesende weibliche Fotografen sind natürlich eingeschlossen) so schlichte Motive festhalten können, die als Foto klar und stark wirken, im wirklichen Leben jedoch oft gnadenlos übergangen werden. In diesem Fall des Fotos vom Straßenbelag mit Gullideckel und Fahrbahnmarkierung sogar wörtlich.

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Porträt auf den Geleisen: Schöne Idee, unglücklicher Ausschnitt

Bei Porträtfotos spielen die Verbindung zum Menschen, das Licht und der Auschnitt eine große Rolle. Hier stimmt jedenfalls die Verbindung zum Menschen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Bax).

Kommentar des Fotografen:

Ich versuchte hier ein Umgebungsportrait zu schaffen, das dem Modell auch Raum für seine Persönlichkeit gibt. Bewußt möchte ich auf Farbe und Weichzeichner-Techniken verzichten. Ich bin ja Eure harte Kritik schon gewohnt ;) Also immer haut drauf ))

Profi Jan Zappner meint zum Bild von André Bax:

Du erwartest eine harte Kritik? Nun, bevor ich zum Sahnehäubchen komme dieses: Auf deinem Flickr-Stream sehe ich einige Varianten dieses Portraits. Vor allem sehe ich aber, dass die Bilder dort bearbeitet sind. Und zwar ziemlich gut. Die Kontraste sind verstärkt, die Schärfe nachgebessert, einzelne Bildbereiche explizit bearbeitet.

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Schlafender Mann: Isolation verlangt Sorgfalt

Weitgehend aus dem Zusammenhang freigestellte Motive brauchen besondere Sorgfalt und müssen dem Betrachter den Blick auf die Details ermöglichen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Remo Sansoni).

Kommentar des Fotografen:

Aus einer Reflexreaktion gemachtes Freihandfoto (ohne durch den Sucher zu schauen) aus einer fahrenden Dampflok in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Es ist bestimmt nicht das schärfste und beste Foto, das ich in den Ferien in Kolumbien geschossen habe. Da es mir aber beim Betrachten meiner Bildersammlung immer wieder in die Augen stach, hat es einen Platz in meinem Bogota-Kalender bekommen. Dafür habe ich mit PSE/LR2 dem Hintergrund die Farbe genommen und den Bildausschnitt etwas verschoben, um das Motiv hervorzuheben. Persönlich bin ich also zufrieden, trotzdem werden es Profis wohl nochmals etwas besser wissen und mir evtl. noch ein paar Tipps geben können. Hätte ich das Bild doch etwas drehen sollen, oder den Bildausschnitt geschickter wählen sollen? Wie könnte ich aus dem Bild noch mehr herausholen?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Remo Sansoni:

Ein Mann schläft auf dem Gehsteig, den Kopf auf einen relativ prallen Sack gebettet, selber auf einer Jacke oder etwas ähnlichem als Unterlage liegend.

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Unendliche Fotografie: Sich in Bildern verlieren

Fotografie hat mit der Digitalisierung und dem Web auch eine Reihe neuer Präsentationsformen gefunden. Das unendliche Bild ist eine davon.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder SCR)

[hide] (SCR)(SCR)(SCR)(SCR)(SCR)(SCR)[/hide]Die amerikanische National Geographic Society und ihr weltberühmtes Magazin, dessen Ruf als Olymp der Natur- und Reportagefotografie gilt, ist immer wieder einen Besuch wert. Neben unzähligen herausragenden Fotos, Galerien und Geschichten über die Entstehung der Bilder und Reportagen finden sich vielfach die neusten Präsentationstechniken.

Dazu gehört zum Beispiel das unendliche Bild:

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Waldspaziergang: Porträt im Panoramaformat

Die ungezählten Optionen der digitalen Bildbearbeitung gereichen nicht jedem Foto automatisch zum Vorteil. Das gilt auch für die Wahl des Bildausschnittes.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dennis Greenberg).
Kommentar des Fotografen:

Sehr geehrte Damen und Herren des Fokussiert Blogs, kritisiert bitte dieses Bild, denn es ist sehr schön! In Lightroom bearbeitet

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Dennis Greenberg:

Ein junger Mann, im Wald fotografiert. Nach Angaben des Fotografen ist das Modell ein Freund, und das Bild ist während eines Waldspazierganges entstanden. Warmes Licht, das mit Lightroom verstärkt worden ist, und Schatten, die das Gesicht des Modells halb ins Dunkel tauchen, wie auch den Baum, gegen den es lehnt. Ein hübsches Foto, schön fotografiert und insgesamt ganz gut ausgeleuchtet.

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Kaiserkrone: Aus einer andern Welt

Reduktion, Nahaufnahme und Abstraktion können aus den einfachsten Dingen kleine Weltwunder machen. Die Farbe, die Struktur und die Beleuchtung dieser Pflanze erschaffen gemeinsam eine andere Welt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rüdiger Schütz).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im Botanischen Garten in Krefeld und zeigt die Blüte einer so genannten Kaiserkrone. Mehr als auf die realistische Abbildung der Pflanze kam es mir hier auf die Farbwirkung verschiedener Schattierungen von Rot an. Ob mir das gelungen ist, würde ich gern von Euch wissen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Rüdiger Schütz:

Wie durch Reduktion etwas grösseres entstehten kann – dafütr ist dieses Bild ein perfektes Beispiel. Deine Entscheidung, statt der ganzen Blüte oder gar der ganzen Pflanze nur das Rot der Kaiserkrone aufzunehmen, verschafft diesem Naturwunder mehr Aufmerksamkeit als jedes Vollporträt.

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Nebelmeer: Auf das Schönste konzentrieren

Bei einer schönen Landschaft liegt das Geheimnis des Bildes in der Wahl des Ausschnitts. Meistens fassen wir ihn zu weit – aber das Bild steckt drin.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Wonisch).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild enstand bei einem (Foto-)Ausflug auf einen Schwarzwald-Gipfel bei Inversions-Wetterlage. Der Nebel im Tal selbst war schon sehr imposant, aber als dann ein Pärchen Hand-in-Hand den Sonnenuntergang betrachtete, beschloss ich, sie noch mit in die Komposition einzubeziehen. Die Aussage ist für mich die Analogie zwischen Schönheit & Mächtigkeit der Natur und dem Leben (und Lieben) der Menschen. Um die „Schönheit“ zu betonen, habe ich die Sättigung im Himmel etwas erhöht und zusätzlich einen Gradientenfilter angewendet.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Andreas Wonisch:

Es ist ein wunderschöner Moment, den Du hier eingefangen hast. Der Blick über das (Nebel)Tal und die gerade noch aus dem Nebel schauenden Rücken der Hügel ist wirklich imposant. Die Idee mit den Menschen im Vordergrund finde ich auch sehr gelungen.

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