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See-Ufer in HDR: Effekte statt Bilder

Technische Effekte wie High Dynamic Range schaffen neue Möglichkeiten für Digitalfotografen. Dazu gehört leider auch, falsche Akzente zu setzen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Pfenninger).

Kommentar des Fotografen:

Habe ich kurz vor einem Gewitter aufgenommen. HDR Bild aus drei verschiedenen Belichtungen. Mich fasziniert vor allem die Wasserspiegelung unten im Bild.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Pfenninger:

Ein Holzsteg führt aus der Bildmitte dieser Aufnahme frontal durch Schilfbüsche hinaus auf einen See, dessen gegenüberliegendes Ufer unter einem drohenden grauen Wolkenband liegt.

Die Revolution der Digitaltechnik in der Fotografie liegt nicht in neuen Effekten – auch wenn es die eine oder andere gibt, die herkömmlichen Fotografen bisher so nicht zur Verfügung stand, wie HDR – sondern in erster Linie darin, dass faktisch alle Möglichkeiten, die man früher mit viel Zeit- und Materialaufwand erlernen musste, auf Mausklick zur Verfügung stehen. Das ist Segen und Fluch zugleich, und hier zeigt sich der Fluch:

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Die Ballerina: Klischee, märchenhaft gelungen

Eine junge Frau tanzt gedankenversunken Ballett im romantischen Ballsaal – bis sie die Zeit um sich herum vergisst und der Verfall einsetzt. Eine gut gewählte Geschichte lässt selbst das Klischee von „jungen Frauen in alten Gemäuern“ gut dastehen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heike Brauer).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen in einer location aus dem 19 jahrhundert, schon seit jahrzenten leerstehend. War früher ein ballsaal und vergnügungsstätte mit allem drumherum. Dieses bild entstand aus einer belichtungsreihe (1/60, 1/250, 1/15), in der das model die pose hielt. Ich wartete auf den tag, an dem sonne schien und in das große fenster hinter der bühne fiel. Den staub ein bißchen aufgewedelt und das model positioniert. Die belichtungsreihe wurde im photoshop per hand (ebenen und masken) bearbeitet. Durch die handarbeit konnte ich lichter und tiefen gezielt herausarbeiten. Wir hatten 7 grad minus draussen und das model war sehr tapfer!

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von heike brauer:

Willkommen zur gefühlt 3756. Folge von „Junge Frau in alten Gemäuern“. Warum das oft nicht gut geht, hatte ich in einer früheren Bildkritik ausführlich erklärt.

Warum es manchmal doch klappt, zeigt das Foto von Heike Brauer. Bei vielen Varianten der „Reine Haut und verfallene Häuser“-Fotos passen die Umgebung und die Person nicht zueinander. Hier passt beides im Gegenteil perfekt zueinander:

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Sonnenuntergang: Die Berg-Königin kippt

Der Sonnenauf- oder Untergang als Hauptmotiv verlangt einer Fotografie besonders viel ab. die Majestät des Vorgangs muss im Bild erlebbar werden und toleriert keine technischen Makel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Wassermann).

Kommentar des Fotografen:

Aussicht von der Rigi (CH) auf das Nebelmeer. Der Pilatus schickt seinen Schatten über das Nebelmeer.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Matthias Wassermann:

Ein schöner Ort und ein gutes Licht sind zwei Grundvoraussetzungen für ein interessantes und wirkungsvolles Bild. Ich kenne diesen Aufnahmeort auf Rigi Kulm sehr gut, denn ich hatte 10 Jahre lang auf Rigi Staffel eine Ferienwohnung.

Die Rigi ist die Königin der Berge und seit Mark Twains Schilderung der Sonnenauf- und -untergänge auch weltberühmt. Kann diese Aufnahme die besondere Magie dieses Ortes genügend gut wiedergeben? So ganz gelingen will dieses Unterfangen mit diesem Bild noch nicht. Die technische und gestalterischen Mängel beeinflussen die Bildwirkung zu stark:

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HDR-Panorama: Effektives Schwarzweißfoto

HDR ist auf den ersten Blick ganz einfach. Der Teufel liegt hier allerdings in der Nachbearbeitung.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Solari).

Kommentar des Fotografen:

New Zealand, Tekapo „Church of the Good Shepherd“. Das Bild zeigt eine bekannte Kirche in Neuseeland. Ich habe das Foto kurz vor Sonnenuntergang gemacht. Mir gefällt an dem Bild die starke Dramatik, und es ist auch eins meiner Favoriten-Bilder meines New Zealand trips. Viel Spass beim bewerten – und liebe Grüsse aus Basel.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Daniel Solari:

Dein Bild zeigt eine kleine, aus grob behauenen Steinen gefertigte Kirche an einem See im letzten Licht des Tages. Es wirkt melancholisch, aber der HDR-Himmel verleiht der Szene eine fast bedrohliche Stimmung.

Eine meines Erachtens gelungene Aufnahme, die alles hat, was man sich von einem guten Foto wünscht. Was grade bei HDR nicht immer passt:

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Makro-Wasserfall: Unreal wirklich

Fliessendes Wasser ist Herausforderung und Spielfeld für Fotografen. Die Verschlusszeit erlaubt dabei völlig verschiedene Aufnahmen vom genau gleichen Objekt zu machen.

Kommentar des Fotografen:

Eine Nahaufnahme von einem kleinen Wasserfall. Ich wollte die Wasserbewegung einfrieren, aber auch die Spiegelung der Umgebung aufnehmen. .

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Steven Long:

Die Spiegelung mehrere Bäume in einer gekrümmten, glänzenden Oberfläche, die im Vordergrund in eine dynamische Reihe von Bläschen in einer wie Chrom glänzenden Wasseroberfläche übergeht, welche sich offensichtlich in Bewegung befindet.

Ein spannendes Bild voller Bewegung und Verwirrung, Detail und Impression. Zur Idee, Dich mit einem Detail des Wasserflusses zu befassen und die Umgebung als Spiegelung indirekt einzubeziehen, bist Du zu beglückwünschen:

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