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Ken Schles/Jeffrey Silverthorne/Miron Zownir: Und wenn wir das heute machten?

Fotografien vom Rande der Gesellschaft – oder mitten aus ihr heraus. In Tabubrüchen, die früher skandalträchtig und heute allenfalls noch anrührig sind, zeigt das Haus der Photographie in Hamburg. Die Ausstellung wirft für mich auch Fragen nach dem Wert von Bildern auf.

Miron Zownir, Moskau, 1995. Aus der Ausstellung KEN SCHLES/JEFFREY SILVERTHORNE/MIRON ZOWNIR, 5. Mai - 7. August 2016 im Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg.

Miron Zownir, Moskau, 1995. Aus der Ausstellung KEN SCHLES/JEFFREY SILVERTHORNE/MIRON ZOWNIR, 5. Mai – 7. August 2016 im Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg.

Die Fotos sind weder schön noch ansprechend. Viele sind allenfalls berührend, wenn auch vielleicht auf eine ungewohnt unangenehme Art: Kunst ist, was bewegt. Jeffrey Silverthorne, der in den Deichtorhallen in Hamburg mit einer Serie Fotos aus dem Leichenschauhaus vertreten ist, sagt irgendwo im Audioguide:

„Fotos, die schön sind, aber nichts aussagen – das ist doch nicht mehr als ‚fashion‘. „

Und an einer anderen Stelle regt er sich in einem Interview sinngemäss darüber auf, dass er früher als Fotograf an der mexikanischen Grenze frei hin- und her pendeln und die Grenzbeamten bei Arbeit und Freizeit begleiten konnte, während man heute zwar die wildesten Fetischparties ablichten, aber bei den Grenzorganen nicht einmal mehr mit einer Sondergenehmigung fotografieren dürfe: Hier werde das Privateste, was es gibt, problemlos öffentlich, dort werde gleichzeitig das Öffentlichste, was passieren könnte, von der Berichterstattung ausgeschlossen.

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Deutsche Börse Photography Prize 2012: John Stezakers Fundstücke

John Stezaker heißt der Gewinner des „Deutsche Börse Photography Prize“ des Jahres 2012. Seine Bilderwelt setzt sich aus Fundstücken zusammen.

John Stezaker: Muse (Film Portrait Collage) XVIII, 2012,

Der Preis der Deutschen Börse wurde ihm Anfang September in London verliehen. Dort ist auch zunächst die Ausstellung zu sehen, die ab 14. September nach Frankfurt/Main kommt und ab 3. November im Berliner C/O nochmals gezeigt wird.

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Joachim Schmid: Die Fotos anderer Leute

Joachim Schmid nimmt sich aus der unendlichen Bilderflut die Fotos anderer Leute und setzt sie neu zusammen. So entstehen Muster und Zusammenhänge.

[textad]Joachim Schmid: OPP - Buddies

„Other People’s Photographs“ sind Amateurbilder aus verschiedensten Bereichen unseres Netzlebens. Gesammelt und geordnet ergeben sich neue Beobachtungen und Einsichten.

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Bieler Fototage 2010: Wider die Vereinheitlichung

Die Bieler Fototage stehen 2010 unter dem Stichwort „Kollateral“. Es werden Fotografen ausgestellt, die der Vereinheitlichung der Bilder widerstehen wollen.

[textad]
© Olivier Culmann, Autour, 2001-2002

Die Bieler Fototage noch bis zum 26. September vereinen an unterschiedlichen Orten der Stadt insgesamt 21 Ausstellungen. Das Adjektiv „kollateral“ steht für die gleiche Herkunft, für nebeneinander und parallel oder auch indirekt.

[photos title=“Bieler Fototage“ pics=“2 3 4 5″]

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