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Eventfoto: Mehr Bildkomposition

Bei besonderen Ereignissen sollten Gegensätze stärker herausgearbeitet werden. Das geschieht vor allem durch Reduktion der Bildinhalte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ulrich Brodde).

Kommentar des Fotografen:

Dokufoto einer Karfreitagsprozession in Puerto de la Cruz, Teneriffa. Neben den mystisch anmutenden Spitzhüten der Büßer fiel mir vor allem die Mimik der Dame mit der klassischen Mantilla auf.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Brodde Ulrich:

Ein klassisches Bild von einem öffentlichen Ereignis. Ob nun Karneval in Köln, Schlager-Move in Hamburg oder die Karfreitagsprozession auf Teneriffa:

[textad]Sie haben alle gemeinsam, dass Unmengen von Fotogelegenheiten auf einen warten. In diesen Situationen ein Foto zu machen, das auf den Punkt kommt, ist schwierig und nur durch die Reduktion der wesentlichen Informationen und einer strengen Komposition des Bildes zu erreichen.

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Kinderporträt in Schwarzweiß: Ungestellt und natürlich

Die besten Porträts legen etwas Persönliches offen, sie fördern das Innere des Porträtierten zu Tage. Dazu braucht man weder eine teure Beleuchtungsausrüstung, noch ein Studio. Ein einfaches Fenster genügt schon.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Bremicker).


Kommentar des Fotografen:

Der Frühling lag schon in der Luft, und auf einmal ist es wieder kalt und ungemütlich. Dies waren wohl die Gedanken meiner Tochter, als sie an diesem Samstag aus dem Fenster geschaut hat. Ich habe mit einer kontrastreichen s/w-Umwandlung versucht diese Emotionen noch besser zum Betrachter zu transportieren. Mich berührt das Bild und daher wäre ich sehr gespannt, was ein Profi dazu zu sagen hat und was man noch hätte besser machen können.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Stephan Bremicker:

In dem von mir viel zitierten Buch „On Being a Photographer“, das sich einem ausführlichen Dialog von Bill Jay und David Hurn widmet, spricht Bill Jay u.a. davon, daß für ihn die wirklich guten Porträts nicht unbedingt die technisch perfekten sind, sondern die, die etwas über den Porträtierten verraten.

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Streetfoto: Guter Ausschnitt, falscher Moment

Diese Strassenaufnahme lebt von der körperlichen Nähe zu den abgebildeten Menschen. Leider passiert zu wenig, um länger hinzuschauen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Amm).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen bei einem kleinen Open-Air, bei dem den Menschen noch Freiheiten zugestanden werden, die auf den großen Kommerzveranstaltungen nicht mehr möglich sind. Photographieren nach Lust und Laune ist eine dieser Freiheiten, Bier aus „anständigen“ Behältnissen eine andere, die Liste könnte man fortsetzen…

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Stephan Amm:

Ein seltenes Bild auf fokussiert. Menschen von vorn, nah, nicht gestellt – Super. Den uns zur Auswahl stehenden Bildern nach zu urteilen haben die meisten Fotografen genau damit die größten Schwierigkeiten. Auch das 20 mm Weitwinkel spricht für eine Vorliebe, den anderen auf die Pelle zu rücken. Vielen Dank erstmal dafür.

Auch wenn ich die körperliche Nähe toll finde, fehlt dem Bild leider der entscheidende Moment, der mich den abgebildeteten Menschen näher bringt:

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Laotische Grossmama mit Enkel: Draufhalten reicht nicht

Im Ausland verfällt man schnell der Exotik. Jedoch macht Exotik noch lange kein gutes Bild.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Philipp Meier).

Kommentar des Fotografen:

Ganz früh morgens in einem Dorf bei Tadlo (Laos). Das Kind war etwas erschreckt von der Kamera, die Oma hat sich aber gerne Ablichten lassen, und hat mir nach dem Bildbetrachten sogar ein schwarzes Betelnuss Lächeln geschenkt. Mich hat der Kontrast begeistert; bei uns beginnt man den Tag mit Kaffee und Brötchen, dort mit Reis, Nüssen und Tabak (oder gar Opium?).

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Philipp Meier:

Dies ist ein Paradebeispiel für Bilder aus dem Urlaub. Man ist fasziniert von fremden Ländern und Menschen und fotografiert wild und ohne Unterlass alles und jeden. Das ist auch genau richtig. Der erste Schritt ist getan, und das ist das Wichtigste:

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Der Bassist: Ohne Mimik keine Emotion

In der Musikfotografie kommt eigentlich alles auf den entscheidenden Moment an, in dem die Musiker ihre Emotionen zeigen. Dies fehlt mir hier.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marianne Hamann-Weiss).

Kommentar des Fotografen:

Hallo, das Bild wurde am 04.206 in Ludwigshafen aufgenommen. Der Künstler, den ich sehr bewundere ist Ron Carter (Bass) ein „Klassiker“ der internationalen Jazzszene. Ich kann fömlich fühlen wie er in seiner Musik ist. Dass das Foto ohne Blitz oder bearbeiten entstanden ist, was bei Konzertfotos üblich ist, möchte ich noch erwähnen. Für mich ist diese Art zu Fotografieren besonders reizvoll. Improvisation ist hier wie in der Musik alles. Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Marianne Hamann-Weiss:

Grundsätzlich finde ich dieses Bild nicht schlecht. Mir gefällt der Aufbau, die Belichtung ist in Ordnung, der Moment ist ok und die Brennweite ist richtig gewählt. Nur die Verschlussgeschwindigkeit mit 1/25 ist viel zu kurz. Und doch reizt es mich nicht, das Bild länger anzuschauen:

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Herzinfarkt II: Die Kraft des Persönlichen

Manchmal sind Fotos ganz einfach wertvoll, weil sie persönliche Befindlichkeiten besser ausdrücken als alle Worte der Welt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Lacher).

Kommentar des Fotografen:

herzinfarkt II. Zugefallen während einem Spitalaufenthalt nach 2. Herzinfarkt binnen 6 Monaten. Fotos dieser Kategorie zeige ich jeweils bestenfalls engen Vertrauten. In diesem Fall nach der Frage nach meinem damaligen Befinden. Für einmal wage ich es, nach der Wirkung auf Aussenstehende zu fragen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Martin Lacher:

Ist das ein gutes Bild? Was ist ein gutes Bild? Sind Nan Goldins Fotos „gut“, oder jene von William Eggleston?.

Es gibt sehr viele Definitionen von Qualität, und bei Bildern und Fotos sind sie so vielfältig wie die Techniken, mit der die Technologie angewandt werden kann.

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Amüsanter Spaziergang: Fehler mit Wirkung

Dieses Foto bringt den Spaß beim sommerlichen Spaziergang spürbar herüber – und diese Übertragung von Emotionen macht ein gutes Foto aus.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Klein).

Kommentar des Fotografen:

Spontaner Schnappschuss beim Spazieren. Starke Abendsonne, welche direkt in die Linse blendet. Das Bild beschreibt meiner Meinung nach den Schrei als Aktion sehr gut.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Michael Klein:

Dieses Foto fängt sofort Aufmerksamkeit. Das strahlende Gesicht steckt an und lässt einen innerlich schmunzeln.

Auf den zweiten Blick gibt es reihenweise technische Fehler, die teils vermeidbar gewesen wären, teils unwichtig sind – und bisweilen sogar die Bildwirkung verstärken:

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Begegnung: Wo sind die Tonwerte?

Schwarz-Weiß-Fotos heißen so, weil die gesamte Graupalette in allen Abstufungen von schwarz bis weiß auf dem Bild zu sehen sein sollte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© jasmu).

Kommentar des Fotografen:

Habe das Bild bei einem Spaziergang an einem sonnigen Wintertag aufgenommen. Kamera: Olympus OM10 mit Tokina Weitwinkel auf einem Ilford IP5 Plus ISO 400. Die Blende etc weiss ich nicht mehr da analog, duerfte aber so um 3,5 rum liegen. Habe das Negative gescannt und minimal mit Photoshop bearbeitet, Kratzer entfernt, Helligkeit, Kontrast, so dass es meinem selbstentwickelten Favoriten entspricht.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von jasmu jasmu:

Schwarz-Weiß-Fotos heißen so, weil die gesamte Graupalette, mitsamt ihren extremsten Abstufungen schwarz und weiß auf dem Bild zu sehen sein sollte. Bei diesem Foto ist das leider nicht der Fall.

Doch einen Schritt zurück:

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Dünenspuren: Feine Linien

Strukturen sagen manchmal mehr als komplexe Bildkompositionen. Feine Linien und grobe Flecke im Kontrast, zum Beispiel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Timo K.)Kommentar des Fotografen:

Fotografiert wurde das Bild im Herbst in Dänemark. Es zeigt die Spuren, die die Massen von Touristen in den Dünen hinterlassen haben, kurz vor Sonnenuntergang in einer ruhigen Stimmung.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Timo K.:

Seien wir ehrlich: Gute Strandbilder mögen wir alle schon deshalb, weil der Strand, weiche Dünen und Sonne ganz einfach sympathische Dinge sind, an welche die meisten von uns gute Erinnerungen und Gefühle knüpfen.

Er bietet ausserdem fotografisch besonders viel, weil an gar nicht so vielen Orten offeneres, flacheres Licht zu finden ist:

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24 Stunden: Menschen, Emotionen

Thessaloniki, Griechenland; Brasilia, Brasilien; Chicago, USA; Mumbai, Indien. Klick für Vollansicht (Bilder Keystone)

Menschliche Aktionen, Zusammen „-rottungen“, Ängste und Verzweiflung – in der Pressefotografie auf verschiedenste Art darstellbar.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide]Ein Plünderer verlässt einen ausgebrannten Laden in Thessaloniki , Griechenland. (Keystone / AP / Nikos Giakoumidis)Eingeborene aus Raposa Serra do Sol beobachten in Brasilia die verhandlungen des obersten gerichtshofs gegen Präsident Lula da Silvas Dekret, das ihnen ihr Land ohne Einschränkung zugesprochen hat. (Keystone / AP / Fernando Bizzerra Jr)ein Moderator sitzt im Studio des Senders WGN im Turm der Chicago Tribune. Die Tribune Company, Eignerin der Chicago Tribune, LA Times und Baltimore Sun (unter anderen) hat gestern Bankroitt angemeldet. (Keystone / EPA / Tannen Maury)Bewohner einer moslemischen Stadtviertels von Mumbai gehen an einer Moschee vorbei. In Indien haben sich Moslems als staatstreu dargestellt. (Keystone / AP / David Guttenfelder)Bild

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