Sozialkritische westliche Fotografie findet in Obdachlosen ein dankbares Motiv. Es ist allerdings sehr ausgereizt und stellt hohe Anforderungen, um nicht effekthascherisch zu wirken.
Kommentar des Fotografen:
Berber. Ein Wohnungsloser in Konstanz – am schönen Bodensee. Aber eigentlich ist das egal, denn dieses Bild könnte auf der ganzen Welt aufgenommen worden sein. Und genau darum geht es! Die Langzeitbelichtung als Mittel der Kommunikation für eine Gesellschaft, die Werte wie Solidarität, Liebe und Freundschaft durch „Unwerte“ wie Ignoranz und Egoismus ersetzt zu haben scheint. Auch darum – und nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten – ist das Bild in SW gehalten.
Die Aufteilung ist sehr bewusst gewählt, um westliche Sehgewohnheiten und gestalterische Grundregeln wie rechts-links (rückschritt, negativ, …) und li-re (fortschritt, postitiv, schön, …) gross-klein und hell-dunkel auszunutzen. Das wars eigentlich. Würde mich über die Massen über eine Kritik freuen.
MR ist übrigens vorhanden, falls es rechtliche Fragen gibt. Und zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Macher und Initiatoren dieser Seite. Grandios, die Möglichkeit der Bildkritik für junge und unerfahrene Fotografieneulinge wie mich.
Peter Sennhauser meint zum Bild von Thommy Gebhardt:
Fotografie soll Menschen berühren. Wer sich mit dieser Kunst auseinanderzusetzen beginnt, möchte bald schon die Welt verändern und eindeutige Aussagen machen.
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