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Perspektive und Standort: Nicht die erstbeste

Eine gute Perspektive ist nicht unbedingt großartig, und eine großartige Perspektive ist nicht unbedingt die erste Perspektive, die man findet.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Berger). - Canon EOS 20D - 3.2s - f/16 - ISO 200 - 28mm

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme wurde gegen 23:00 Uhr in der berühmeten Einkaufsmeile Ra Rambla in Barcelona aufgenommen. Da ich leider kein Stativ zur Hand hatte, wurde die Kamera kurzerhand auf die Gehsteigkante aufgelegt. Anfängliche Befürchtungen, der Gehsteig würde zu wuchtig und zentral erscheinen, wurden bei genauerer Betrachtung am PC-Monitor zerstreut. Das Zusammenlaufen der roten Lichtspuren in einem Fluchtpunkt gibt der Aufnahme einen futuristischen Einschlag, gegenübergestellt die Statik der Leuchtreklametafel.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Michael Berger:

Obwohl dieses Foto etwas außerirdisch anmutet, sind es bloß ein paar Autos oder Fahrräder, die vorbeifahren. Der Trick ist, die Blende lang genug offen zu lassen – in diesem Fall 3,2 Sekunden – damit die Autos durch das Bild passieren können und ihre Lichter Muster und Formen bilden.

Weil der Fotograf kein Stativ dabei hatte, hat er seine Kamera auf den Bordstein gesetzt. So etwas passiert häufig:

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Pier in Sepia: Mehr Verwirbelung

Die Kombination von Meeresweite und Fluchtpunkt-Linien funktioniert fast immer. Das Problem liegt in der Abnutzung des Effekts: Er muss in neuen Bildern frisch belebt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mark.Triffid). - Leider keine Exif-Daten vorhanden.

Kommentar des Fotografen:

Morgens am Atlantik zwischen Croissant und Kaffee. Analog auf Negativ fotografiert gescannt und Postpro.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mark Triffid:

Maler sämtlicher Epochen waren vom Meeresstrand, Ufermauern und dem Kontrast aus Quer- und Längslinien fasziniert. Nirgendwo wird der Horizont zum stärkeren Gestaltungselement – ausser vielleicht in der Wüste.

Deine Aufnahme ist in diesem Sinne ein Klassiker – ähnliches haben wir schon tausend Mal gesehen. Trotzdem hat mich das Bild in seinen Bann gezogen:

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Eiskalt erwischt

Dynamische Linienführung und Zentralperspektive ziehen den Betrachter in das Bild hinein: Verlassen kann er es erst wieder, wenn auch ein Zug den Bahnhof verlässt. Der aber fehlt.

Timo Schäfer
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Timo Schäfer). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Bild Name: The Longe Edge – Ort: Berlin HBF September 2006 Technik: Canon EOS 1 mit Sigma 12-24mm @ 12mm f/8 auf Fujifilm Velvia 50. Postproduktion Adobe Lightroom und Photoshop, Anpassungen Gradationskurve, Anpassung der Tonwerte, sowie zugeschnitten.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Timo Schäfer:

Ich muss zugeben, ich bin ein Freund von klaren Linien und Strukturen, deshalb hat mich dieses Bild spontan in seinen Bann gezogen. Die Linienführung nimmt einen mit an den Eingang zum Tunnel, sozusagen mit auf die Reise.

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