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Hyperfokale Distanz: Die richtige Blende

„Hyperfokale Distanz“ lautet die kryptische Antwort auf die Frage nach der richtigen Blende in der Landschaftsfotografie. Was ist das? Und warum braucht man deswegen immer ein Stativ?

Wenn Schärfe hinten wie vorne gefragt ist. Klick für Vollansicht (Bilder P. Sennhauser)

Eben grade noch habe ich mit riesigem Vergnügen mit meinem neuen 30mm-Objektiv mit Lichtstärke 1.4 herumgespielt und alles in Unschärfe getaucht, was Millimeter vor oder hinter der Schärfenebene lag.

Und jetzt stehe ich im Death Valley und stelle mir und Gary die Frage: Welche Blende sorgt hier für durchgehende Schärfe? – „Deswegen belästige ich all meine Workshopteilnehmer mit meiner Stativ-Lektion“, sagt Gary. „Nur wenn Du ein Stativ hast, kannst Du ohne Rücksicht auf die Verschlusszeit die für Dein Motiv richtige Blende wählen.“ Vielen Dank – die Frage lautete aber eigentlich: Welches ist die richtige Blende? Und warum fotografiere ich, wenn ich sowieso mit dem Stativ unterwegs bin und alles scharf haben will, nicht einfach mit der kleinsten Blende meines Objektivs?

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Schärfentiefe: Was ein paar Blenden ausmachen

Schärfentiefe ist ein mächtiges Gestaltungswerkzeug der Fotografie. Ein kurzer Ausflug in die Welt der grossen Blenden.

Schärfentiefen-Porträt mit offener Blende

Wenn die Schärfe auf der Nasenspitze liegt statt in den Augen: Blende 1.8 macht’s möglich, der Autofokus ist der Verursacher

Ich bin immer wieder erstaunt, welch offensichtlichen (und kaufentscheidenden!) Dinge einem niemand sagt: Kein Verkäufer, kein Fachmagazin und noch nicht einmal die erfahrenen Fotografenfreunde. Die typischen Begriffe in Diskussionen über die „ideale“ Digitalkamera sind: „Megapixel“, „Gehäusegrösse“, „X-fach-Zoom“; allenfalls noch „Sensorgrösse“ oder „Empfindlichkeit“.

Später, auf dem Weg zur künstlerischen Fotografie, fragt man sich dann irgendwann unweigerlich, warum die eigenen Blumenfotos so flach wirken wie das Papier, auf dem sie gedruckt sind, während die Tulpen aus dem Holland-Reiseprospekt praktisch herausragen; oder warum die eigenen Porträts wie Leichenfotos aussehen, während der schöne Clooney in der jüngsten Werbekampagne hinter dem Hochglanzmagazin zu zwinkern scheint.

Die Antwort ist einfach und zweigeteilt:

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Manuelles Fokussieren: Wo LiveView gute Dienste leistet

Mit LiveView kann der Monitor an der Spiegelreflex zum millimetergenauen manuellen Scharfstellen genutzt werden. Dabei hilft das, was unter dem Begriff „digitales Zoom“ längst als unbrauchbarer Marketingluftballon verschrien, am Display aber Gold wert ist. Wir zeigen zwei Beispiele.

LiveView: Erste Stufe Ausschnitt-Vergrösserung.

Vexierbild: Fokus-Verschiebung innerhalb eines Zentimeters – mit Stativ und LiveView kein Problem. (alle Bilder © P. Sennhauser / fokussiert.com)

Wie, um alles in der Welt, stellt man exakt scharf, denn das Motiv winzig klein ist, mit dem 200er Objektiv eine Nahaufnahme gelingen soll und die Schärfentiefe dabei ein paar Millimeter umfasst? Früher hiess die Antwort „Mit Adlerblick und ruhiger Hand“. Heute könnte sie heissen „Mit LiveView und einem Stativ“: Weiterlesen