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Urbex: Räume für die Vergangenheit

Urban Exploration, oder Urbex, nennen Insider ihre Leidenschaft für die Fotografie verlassender und zerfallender Gebäude und Einrichtungen. Reginald Van der Velde hat Urbex zu seinem Hobby gemacht.

Sony World Photographic Awards, Bild des Monats von Reginald Van der Velde: Die Kleiderkörbe der Kumpel in der stillgelegten Zeche Hugo 1/3

Gerade wurde Reginald Van der Velde mit dem Amateur-Foto des Monats von den Sony World Photography Awards ausgezeichnet. Sein Bild zeigt die Halle in der stillgelegten Zeche Hugo in Deutschland, wo die Kumpels ihre Kleidung in Kauen, den Kleiderkörben aus Stahl, in die Decke hochzogen. Wie Gerippe hängen die Kauen in Reginalds Bild in dem Gebäude der Zeche. Und es ist nicht das einzige faszinierende Bild des Belgiers, der sich weniger als Fotograf, denn als Betreiber von Urban Exploration.

Das interessante Daran: Reginald sieht sich nicht als Fotograf.

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Benedikt Steinmetz: Architektur der Staatsgewalt

Der Saarbrücker Fotograf Benedikt Steinmetz widmet sich Gebäuden der Staatsgewalt – Behörden, Verwaltungen, Amtsstuben.

Benedikt Steinmetz: Finanzministerium

„Von Amts wegen“ heißen die Serie und die aktuelle Ausstellung von Steinmetz. Er konzentrierte sich nicht auf eine neutrale Darstellung der Architektur, sondern fand in der saarländischen Landeshauptstadt skurrile, hintersinnige, auch einschüchternd anmutende Einzelheiten – in Schwarzweiß.

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Architekturfotografie: Geometrie in der Fotografie

Ein Architekturfoto, an welchem kaum etwas auszusetzen ist – kleine Verbesserungsvorschläge und eine Variante gibts dennoch.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Hans-Juergen Porsch).

Kommentar des Fotografen:

Fischauktionshalle Hamburg Altona

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Hans-Juergen Porsch:

Wie allseits bekannt sein sollte, verlangt Architektur-Fotografie nach entweder ausgewogenen oder eben ausgefallenen Perspektiven.

Hier haben wir es mit einem sehr ausgewogenen Bildaufbau zu tun. Alle Seiten können gespiegelt werden, und doch gibt es ein paar kleine Unregelmässigkeiten, die auch als Hingucker dienen können und sicher auch sollen:

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Romantisches Porträt: Beständige Perfektion à la Newton

Kontinuität von Botschaft, Stil und Atmosphäre: Warum Inszenierung perfekt sein muss.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Reis).

Kommentar des Fotografen:

Florian Sprengers Bild war die Grundlage für dieses Shooting. Nach seiner Bildbesprechung hier bei fokussiert war er so freundlich, mir die Adresse in Wien zu nennen. Eine Freundin und ein befreundetes Modell aus Wien ermöglichten dann dieses Shooting „on Location“ in dieser surrealen Umgebung. Fotografiert habe ich mit einer D80 und dem 24-70 2.8 sowie einem SB-600 auf einem Gorillapod, der die Personen zusätzlich zum Abendlicht ausleuchtete.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Pascal Reis:

Einer der berühmtesten Figuren im historischen Pantheon der Fotografie, nämlich Helmut Newton, schuf Fotos reich beladen mit Stil und Atmosphäre. Zudem, was ebenfalls von großer Wichtigkeit ist, verfügen Newtons Bilder über Kontinuität.

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Die Rückeroberung: Moderne Ruinenlandschaft

Verfallende Gebäude bieten reiche Motivlandschaften, weil die Ansichten schon inhaltlich spektakulär sind. Die bildhafte Groteske bietet Material für spannende Bildserien.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Sprenger).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich im Josef-Afritsch-Heim in Wien aufgenommen, einem verlassenen und verfallenen Kinderheim. Das Abendlicht fiel passend durch die großen Fenster und hüllte die zahlreichen spannenden Gegenstände in fotogenes Licht. Bearbeitet mit Lightroom, indem ich sowohl Aufhellicht als auch Schwarz hochgesetzt habe, was den leichten HDR-Effekt gibt – es ist aber kein HDR.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Florian Sprenger:

Wie ästhetisch, aufregend und spannend Zerfall doch sein kann. Ebenso wie spektakuläre Landschaftsbilder bieten uns Ansichten aus Hausruinen eine wunderbare Mischung aus spektakulärem (weil ungewohntem) Inhalt und oft spannenden Lichteffekten.

Dir ist hier ein tolles Bild mit mehreren Aspekten gelungen.

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Gurken-Architektur: Dreieck für Stärke und Stabilität

Wenn du dein Motiv nicht nur als ein Objekt, sondern auch als eine Form betrachtest, kannst du dessen geometrische Stärken nutzen, um die Elemente deiner Bildkomposition zu verstärken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rebecca Krebs).

Kommentar der Fotografin:

Das Bild zeigt den Swiss Re Tower in London. Mit der Aufnahme wollte ich die Stärke des Gebäudes aufzeigen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Rebecca Krebs:

Ich glaube nicht, dass die Fotografin mit dieser Aufnahme ihr Ziel erreicht hat, die Stärke des Swiss Re Towers (besser bekannt als der „Gherkin“) aufzuzeigen. Ich glaube, dass sie ein ansprechendes, wenn auch durchschnittliches Touristenfoto gemacht hat.

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Nikkor PC-E 24 mm 1:3,5D ED im Test: Der Aufsteller

Es gibt Objektive, die möchte man unbedingt mal ausprobieren. Das Shift/Tilt PC-E NIKKOR 24 mm 1:3,5D ED ist so ein Fall: Zum Kaufen ist das Perspektiven-Korrekturobjektiv, das für Architektur und Landschaft geeignet ist, etwas zu teuer. Doch man kann ja mieten.

Das Nikkor PC-E 24 mm 1:3,5D ED (Bild: W.D.Roth)Das Nikkor PC-E 24 mm 1:3,5D ED ist eine sehr neugierig machende Linse: Es bietet einen starken Weitwinkel, als Perspektiven-Korrektur-Künstler aber noch mehr: Die beim Kippen entstehenden stürzenden Linien sollen sich durch die Kompensation mittels der Shift-Funktion wie bei großen Plattenkameras korrigieren lassen.

Ebenso kann die Schärfenebene mit der Tilt-Funktion geneigt werden, so dass ebenso geneigte Motivebenen von vorn bis hinten scharf werden.

Doch da gibt es ein Problem: Das edle Stück kostet über 2000 Euro. Die wollen erstmal verdient sein.

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Ruine: Zu gewöhnliche Leere

Gänge ins Unbekannte und eine interessante Gebäudestruktur lassen uns mehr erwarten, als ein reines Situationsbild leisten kann.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme machte ich in der Ruine des Frauensanatoriums der Belitzer Heilstätten. In all dem Verfall und der düsteren Atmosphäre reizte mich die Anziehungskraft des Lichts in dem verfallenen Treppenaufgang, wie die Hoffnung auf einen Ausweg.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Was haben alte Gebäude an sich, dass sie so viele von uns zum Fotografieren animieren? Selbstverständlich haben sie dieses Unbekannte, dieses mysteriöse Flair. Wir sehen sie an und fragen uns, wie es passiert ist, dass sie in so schlechtem Zustand geraten sind, wer darin gelebt oder gearbeitet hat und wer die Arbeiter waren, die jeden Ziegelstein an Ort und Stelle gebracht haben.

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Architekturbild: Ein Element zu viel

Bei Architekturbildern wird eine gute Komposition erleichtert, weil der Architekt die halbe Arbeit schon gemacht hat. Aber eben nur die halbe. Zu viele Einzelheiten in ein Bild zu packen kann dazu führen, dass alle Elemente des Fotos schwach wirken.

Das Kunst- und Kulturzentrum Luzern. Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jörg Bühlmann).

Kommentar des Fotografen:

Eingangsfront des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL), Schweiz. Der französische Architekt Jean Nouvel hat das KKL Luzern entworfen und zwischen 1995 und 2000 nach seinen Plänen bauen lassen. In der Spiegelung erkennt man das Luzerner Seebecken und die Stiftskirche.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von J?rg B?hlmann:

Für jeden, der halbwegs über kompositorische Fähigkeiten verfügt, ist es relativ leicht, ansprechende Fotos von Gebäuden oder anderen Strukturen zu machen. Da Architekten die Außenwände von Gebäuden ästhetisch interessant und symmetrisch gestalten, ist für Fotografen die halbe Arbeit schon gemacht.

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Architektur: Banken im Nebel

Nebelbilder wirken am besten, wenn etwas aus der Suppe herausragt. Und wenn man in sie hineinzoomt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Urs Mücke).

Kommentar des Fotografen:

Nebel, nasskaltes Wetter, Baustellen und pures Stadtleben (Frankfurt) verleiten leicht zu solch düsteren, mysteriösen Aufnahmen. Die Schwarz/Weiß-Aufnahme zeigt mehrere Hochhäuser im Stadtkern von Frankfurt am Main.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Urs Mücke:

Die Bankenkrise ist noch nicht vorbei, die Weltwirtschaft taumelt, und in Frankfurt versinken mächtige Kreditinstitute im Nebel. Auch ohne Krise würde dieses Bild eine enorme Stimmung ausstrahlen. Denn wenn das Wetter nicht gefällig ist, werden Fotos zuerst außergewöhnlich und dann spannend.

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