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Aktfoto: Nackt unter Helmen

Auch Aktfotos brauchen eine Geschichte. Das einfache Aufstellen einer Person vor einem beliebigen Hintergrund ergibt nicht automatisch einen logischen Zusammenhang.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand bei einem Shooting im Stahlwerk Brandenburg. Mir gefällt das weiche natürliche Seitenlicht, das den Körper der Frau sanft konturiert und die Verbindung mit der Helmgalerie, die erzählerische Assoziationen unterstützt. Ich bin auf Eure Meinung gespannt.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Eine nackte Frau ist kein fotografischer Selbstzweck. Ich kann als Mann verstehen, warum das Genre „Aktfotografie“ zu den beliebtesten in der Fotografie gehört. Es ist unbestritten, dass es abgesehen von den technischen Herausforderungen eine lustvollere Arbeitsatmosphäre bietet als – sagen wir – die Fotografie von Industrieanlagen, wie sie das Ehepaar Becher betrieb.

Viele Männer scheinen jedoch in Anbetracht eines nackten Frauenkörpers grundlegende Aspekte der Fotografie auszublenden. Selbst wenn das Licht und die Komposition – wie hier – durchaus „der Norm entsprechen“, fehlt bei Amateuren, die sich an Aktaufnahmen versuchen, oft die Sinnlichkeit im Bild:

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Studiobild: Wasser im Objektiv

Wenn ein Foto von einer humorvollen Idee getragen wird, sollte diese auch schnell erkennbar sein: Durchsichtiges Wasser und Glas vor weißem Hintergrund sind dafür mässig geeignet.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Paul Borm).

Kommentar des Fotografen:

Ein objektiv, welches wasser in ein weinglas schüttet, das war die idee des bildes; ich gebe zu, die ursprungsidee kommt leider nicht von mir, ich habe ein ähnliches bild schon mal im internet gesehen. trozdem würde ich gerne die professionelle meinung…eines profis wissen ;)

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von paul borm:

Glas auszuleuchten, ist für Fotografen immer eine Herausforderung, weil es stark reflektiert und vor allem bei Trinkgläsern durch die runde Form oft weite Bereiche des Raumes spiegelt.

Diese Aufgabe hast Du hier gut gelöst. Die Spiegelung verteilt sich gleichmäßig über das Glas und gibt dem Weinglas Tiefe. Auch die Montage ist gelungen. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass das Objektiv nachträglich ins Bild montiert wurde. Falls es sich denn nicht um einen Objektiv-Trinkbecher handelt.

Trotzdem will mir das Bild nicht so recht gefallen. Das hat zwei Gründe:

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Porträt: Reduktion betont auch Fehler

Bei einfach komponierten Bildern treten störende Elemente noch störender zu Tage. Das gilt insbesondere, wenn sie eines der wenigen farbigen Elemente im Foto sind.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Kreutzmann).

Kommentar des Fotografen:

Entstanden ist dieses Bild fuer eine Serie von verschiedenen Gesichtsausdruecken. Ziel war bei diesem Bild eine gewisse Art der Unschuld zu zeigen. Vielen Dank fuer Ihre Zeit.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christian Kreutzmann:

Eine hübsche junge Frau, ganz in weiß gekleidet, blickt uns unverwandt an. Sie hat die Hände hinter ihrem Kopf verschränkt. Weiß ist eine Farbe, die man in der westlichen Welt mit Reinheit, mit Unschuld verbindet.

Du hast hier ein schön beleuchtetes Studio-Porträt geschossen und es meines Erachtens gut nachbearbeitet. Es könnte ein rund herum gutes Bild sein:

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Bergpanorama: Dolomiten-Bühnenbild

Markante Berge in spannendem Licht – was will der Landschaftsfotograf mehr? Einen Vordergrund, vielleicht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kurt Schifferegger).

Kommentar des Fotografen:

Berglandschaft in den Dolomiten; Was ist speziell an dem Bild: Beleuchtung und Schatten mit einem bewölkten Himmel.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kurt Schifferegger:

Die Dolomiten haben wohl einige der markantesten Gipfel der Berge dieser Welt aufzuweisen. Hier sehen wir eine Gruppe der typisch steil aufragenden Felsnadeln, eingebettet in eine bewaldete Vorgebirgslandschaft.

Der Himmel des Farbbilds ist relativ dicht und niedrig bewölkt, die Sonne scheint durch eine Wolkenlücke ungefähr im 45-Grad-Winkel in die Szenerie und verleiht den Felsen durch das seitliche Spotlicht deutliche Schatten, welche die Zerklüftung betonen.

An dem Bild fällt sofort die Beleuchtung auf:

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Bildjournalismus: Auch Mitzieher brauchen Schärfe

Bewegungsunschärfe bietet ein hauptsächliches Problem bei der Aufnahme: Das bewegte Objekt sollte im Gegensatz zum verwischten Hintergrund scharf bleiben.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Peter von Känel).

Kommentar des Fotografen:

Speed. Korat, Thailand. Das Bild lebt von den Farben und der Atmosphäre. Der Dreiradfahrer bewegt sich geschickt durch den Abendverkehr. Durchs Mitziehen vermischen sich die Farben und Lichter. Schwache Vignette hinzugefügt.

Profi Stuart Schwartz meint zum Bild von Peter von Känel:

Ein Mann in Sommerlicher Kleidung fährt in dieser durchgehend bewegungs-unscharfen Fotografie auf einer schwarzen Fahrradrikscha von links nach rechts auf einer Strasse in der Stadt durchs Bild. Die Rikscha mit Dach scheint mit einem Sack oder einer hellen Decke bepackt zu sein und macht einen robusten, leicht altmodischen Eindruck. Das Licht ist sehr gedämpft, es scheint Dämmerung zu herrschen, im Hintergrund sind die brennenden Lichter in den Ladengeschäften als weisse Linien zu erkennen.

Du hast hier versucht, die schnelle Fahrt der Rikscha mit einem Mitzieher einzufangen und dabei eine längere Belichtungszeit gewählt. Das war durchaus erfolgreich, und die Aufnahme zeigt eindeutige Bewegung des Fahrrads. Der Wischeffekt ist wie geünscht entstanden.

Aber in diesem Fall funktionieren einige Dinge der Technik nicht vollständig zugunsten des Bildes.

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Tanzporträt: Unscharfer Schnappschuss

Auch mit einer guten Ausrüstung gilt es, nicht die Komposition zu vernachlässigen und sich zu überlegen, welche Aussage ein Foto haben soll.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dirk Valcke).

Kommentar des Fotografen:

Wilder Tanz am Stand von Tamron – Photokina Köln

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Dirk Valcke:

Dieses Foto ist einer der Gründe, warum ich zu der Fotomesse Photokina in Köln meine Kamera nicht mitnehme. Dabei habe ich die gleiche Kamera/Objektiv-Kombination wie der Fotograf des gezeigten Bildes. Aber sie muss auch richtig eingestellt sein.

Doch bevor wir uns der Technik widmen, betrachten wir lieber mal das Bild. Es ist in der Kategorie „Porträt“ eingereicht worden, erfüllt diesen Anspruch gemäss Definition aber nicht:

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Konzeptaufnahme: Platz für Text und mehr

Oftmals banale Motive wirken bei einem bestimmten Zweck dann doch richtig gut. Allerdings sollte man auch hier den Bildaufbau nicht vernachlässigen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Carsten Brüggenolte).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen auf einer Wiese bei einem Freund. Der Ball lag da so auf der Wiese und lud einen quasi dazu ein. Gereizt hat mich der Aspekt der Tiefenschärfe. Die Ebene des Balls ist scharf und gut. Der Rest kann als Hintergrund für andere Dinge benutzt werden. Seit es als Fotomontage oder einfach als Desktophintergrund.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Carsten Brüggenolte:

Carsten hat dieses Motiv gesehen und wusste, er muss es fotografieren. Doch er hat gleich noch weiter darüber nachgedacht und mit seinen technischen Möglichkeiten gespielt, um eine spätere Nutzung zu gewährleisten.

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Strassenfotografie: Das Gewicht des Hintergrunds

Wie wirkungsvoll ein toller Hintergrund sein kann, verkennen viele Fotografen gerade dann, wenn es schnell gehen muss.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Ndarurinze).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde während eines Paris-Besuches im Sommer diesen Jahres von mir aufgenommen, mit einem Tele von den Treppen von Sacre Coeur hinunter mit Blick auf die Stadt. Der Flötenspieler stand leicht erhöht auf einer Art Podest und hat in mir sofort Assoziationen an den Rattenfänger von Hameln o.Ä. hervorgerufen: der einsame Mensch vor der großen Stadt, die Art der Kostümierung, der träumerische Gesichtsausdruck, die gedämpften grau-braunen Farben…

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Ndarurinze:

Ein Flötenspieler in Elfenkappe und mit Spitzohren tanzt musizierend von links durch dieses Bild. Sichtbar etwas ab Kniehöhe, gleicht der Mann auf den ersten Blick einer mit Patina überzogenen Bronzestatue. Im unscharfen Hintergrund ist ein aus vielen Farben bestehendes Muster in der Unschärfe nicht genau zu erkennen; der Musikant hebt sich dagegen aber stark räumlich ab.

Du hast das Bild in der neuen Kategorie „Schnappschuss“ eingereicht, aber ich finde, es handelt sich eigentlich um Strassenfotografie:

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Pflanzenfoto in Schwarz/Weiss: Traditionsreiche Kunst

Auch ohne großen Aufwand können wunderschöne, stimmungsvolle Pflanzenportraits entstehen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Friedhelm Peters).

Kommentar des Fotografen:

Eigentlich war ich zu „meinem“ See gefahren um ein paar Vögel zu fotografieren, aber dort tat sich so rein gar nichts. Also experimentiert ich ein wenig mit meinem Makroobjektiv, meinem neuen Metz Makroblitz und dem Metz 48AF. Als „Opfer“ musste dieser Huflattich herhalten. Die Freistellung gelang schon recht ordentlich durch eine kleine Blende, der Rest konnte problemlos mit dem RAW Konverter erledigt werden, anschliessend noch eine SW Umwandlung, und jetzt würde mich eure Meinung zu dem Bild brennend interessieren.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Friedhelm Peters:

Schon im 19. Jahrhundert widmete sich Karl Blossfeldt der Pflanzenfotografie, wobei er sich der streng formalen Fotografie verschrieben hat und als Vertreter der neuen Sachlichkeit gilt. Sie zeichnet sich durch ein hohes Maß an Nüchternheit des Fotografen gegenüber seinem Sujet aus.

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Promotionsfoto: Porträt einmal anders

Eine einfache Veränderung eines „klassischen“ Themas kann etwas schaffen, was die eindeutige Unterschrift des Fotografen trägt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Haeker).

Kommentar des Fotografen:

Eine Serie von Promotionsfotos für eine Gruppe spanischer Cellistinnen habe ich zum Anlass genommen, etwas – für mich – Neues zu versuchen. Den Portraits, wie dem hier gezeigten Bild von Alicia, habe ich durch Einarbeiten von mir selbst angefertigter, mehrschichtiger Texturbilder einen neuen Hintergrund anstelle des konventionellen dunklen Bühnen- (Theater-) Raumes gegeben.

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