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Blumenfotografie: Buschwindröschen, weichgezeichnet

Blumenfotografie wirkt besonders, wenn sie mit passendem Hintergrund, minimaler Schärfentiefe und ungewohnter Perspektive arbeitet.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Anne Berlin).

Kommentar der Fotografin:

Dieses Bild entstand Anfang April, als überall die Buschwindröschen zu blühen begannen. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie diese zarten Blümchen Wind und Wetter trotzen. Die Zartheit der Blüte und ihre schlichte Schönheit wollte ich in diesem Bild einfangen, die Schönheit, die in der Einfachheit liegt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Anne Berlin:

Ein Buschwindröschen (?) ragt in diesem in weichen Pastellfarben gehaltenen Hochkant-Bild über den Betrachter hinaus auf. Aus dem dunklen Grün der Stammblätter unten ragt ein Stiel in weichem Schwung ins oberste Drittel des Bildes, wo die weisslila Blüte sich ganz leicht vom Betrachter abwendet und einem vollständig in der Unschärfe verlaufenen Hintergrund fast nahtlos vorsteht.

Daraus ragen die kräftiggelben Stempel der Blüte, die im Fokus liegen.

Was soll man dazu sagen:

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Sumpffotografie: Schattenriss mit Tiefe

Landschaftsfotografie braucht nicht unbedingt einen Vordergrund, aber unbedingt Tiefe. In diesem Sinne sollten Regeln verstanden und angewandt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Friedhelm Stille).

Kommentar des Fotografen:

Kiefern im Morgennebel. Der Nebel des Morgens dämpft das Licht der frühen Sonne; wie Silhouetten erscheinen die Kiefern vor dem Hintergrund. Everglades Nationalpark, EOS 1V, Diafilm, Stativ, SVA

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Friedhelm Stille:

Eine Gruppe magerer, hoch aufragender Kiefern vor einer fahlen, durch dichten Nebel radikal gefilterten Sonne. Wäre deren Schein und ihre „Aura“ nicht gelblich gefärbt, würde das Bild monochrom wirken.

Die Bäume füllen die Komposition in spannungsbauendem Rhythmus in allen drei Dimensionen:

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Situationsfoto: Dimension und Maßstab

Der Zusammenhang und Vergleich verschiedener Objekte kann einer Fotografie gleichzeitig Kontext und Dimensionen verleihen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rose - Marie Pawlitte).

Kommentar der Fotografin:

Das Kletterparadies im Landschaftspark Duisburg. War interessant Ihnen zuzuschauen. Ich bin unsicher, ob an diesem Bild etwas fehlt, was die Bildaussage unterstützt… etwas mehr Klettermauer?

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Rose – Marie Pawlitte:

Aus dem Hintergrund ragt ein altes Fabrikgebäude oder eine große Maschine weit über drei junge Männer, die in verschiedenen Körperhaltungen auf einer dicken Steinwand stehen.

Obwohl wir nicht viel von ihrer Umgebung sehen können, sagen uns ihre Helme und ihre Ausrüstung, dass sie klettern.

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Kleinkindporträt mit Ballon: Zwei Aufnahmen sind besser als eine

Nachbearbeitung kann aus einem guten Schnappschuß ein noch besseres Porträt machen. Man muß auch nicht unbedingt in Photoshop investieren. Allerdings kann man nicht alles damit verbessern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Cäcilia Todte).

Kommentar der Fotografin:

Ein authentisches Bild, was nicht ganz einfach war, da sie das gemacht hat, was sie wollte (meistens weggucken oder umdrehen und wieder nach hause laufen ;D). Letztendlich genau das was ich wollte – trotzdem fallen mir Makel auf. Nun möchte ich eure Meinung hören – und Tipps wie/was ich besser machen könnte.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Cäcilia Todte:

Cäcilias Porträt eines kleinen Mädchens (Tochter?) ist eines der besten Kinderporträts, die ich seit langem gesehen habe. Es hat alles, was ein gutes Porträt haben sollte:

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Trauernde Blumen: Klassische Fehler

Wer Blumen fotografiert, sollte zwei Fehler nicht machen. Einfach von oben herab fotografieren und dem Hintergrund zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Beides ist hier leider passiert.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Roland Horni).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Stilllife fotografierte ich in der Nähe meines Wohnorts auf einem „Selber-pflücken-Blumenfeld“. Es sollte das Vergängliche versinnbildlichen und auch auf die Jahreszeit hinweisen, den Herbst. Mir scheint, die obere Blume betrauert mit hängendem Kopf die am Boden liegende…. Und was seht ihr dabei? Bräuchte es mehr „Umfeld“. Ich bin gespannt auf die Kritik, danke.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Roland Horni:

Manchmal ist es schwer, das Bild in dem eigenen Kopf mit dem Bild in der Kamera zu vereinen. Zuviele Gedanken und Gefühle stecken im Kopf, die vom Fotoapparat schlicht ignoriert werden. Das Ergebnis ist dann ein leider enttäuschendes Blumenfoto.

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Einsamer Schuh am Wasser: Manchmal reicht ein wenig mehr

Bei der Anordnung von Bildelementen ist es oft hilfreich, ein Objekt von verschiedenen Blickwinkeln aus zu fotografieren. Meistens kommt dabei eine Komposition heraus, die man sonst nicht gesehen hätte, oder Elemente, die später als störend auffallen, werden korrigiert. Und oft genügt ein kleiner Schritt zurück, oder eine Bewegung nach oben oder unten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Reis).

Kommentar des Fotografen:

Eigentlich war es frustierend, sich am Morgen um 5 aus dem Bett zu quälen und dann eine triste und neblige Gegend zu fotografieren, bis ich diesen Schuh gesehen habe. 3/4h habe ich damit verbracht, den passenden Ausschnitt und die Platzierung des Horizonts zu finden. Das Bild bot schon einigen Gesprächstoff, ob die Platzierung des Horizonts nun wirklich passt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Pascal Reis:

Als ich dieses Foto sah, fiel mir unwillkürlich eine amerikanische Handywerbung ein („More bars in more places“), und daß Fotograf Reis dieses Motiv an einem nebligen Morgen am See auffiel, läßt auf ein gutes Auge schließen.

Das Panoramahafte des Fotos verrät, daß es vermutlich entweder zusammengesetzt oder unten beschnitten wurde, was aber dem Bildaufbau nicht abträglich ist (Canon Kameras dieses Modells nehmen Bilder im Verhältnis 2:3 auf).

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Nassporträt: Geheimnisvolle Nixe

Actionporträts dürfen ein bisschen mehr als Passbilder. An- und abgeschnittene Gliedmassen allerdings sind fast nie akzeptabel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fridtjof Enzmann).

Kommentar des Fotografen:

Eine Freundin von mir, im Wasser fotografiert. Mit Photoshop umgewandelt und bearbeitet. Als Anfänger haben wir einfach abends die Sonne ausgenutzt und über einen Reflektor noch aufgehellt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Fridtjof Enzmann:

Eine junge Frau mit nassem Haar, rätselhaftem Blick und ansatzweise geöffnetem Mund blickt unter über dem Kopf entspannt verschränkten Armen in die Kamera. Die halbnassen Haare fallen ihr strähnig ins Gesicht, Wasser perlt vond er Haut und tropft von den Fingern der einen Hand. Die körnige Schwarz-Weiss Aufnahme scheint an einem Strand oder an einem Ufer mit Quaimauer entstanden zu sein, welche unscharf im Hintergrund für den Kontrast sorgt. Der Hintergrund fällt vom hellen Negativraum in der linken Bildhälfte hinter dem Modell ab in eine dunkle rechte Hälfte.

Ein fesselndes Bild:

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Blume vor schmiedeisernem Zaun: Eine Frage der Tiefe

Blumenbilder und Nahaufnahmen gewinnen – wie Porträts – fast immer durch eine gekonnte Freistellung mit Schärfentiefe und Farbkontrast.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jenny Pohl).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde mit Blende 1,4 und 1/1250s Belichtungszeit aufgenommen. Mir gefiel der so entstandene Schärfeverlauf und der Kontrast zwischen der Blume und dem eisernen Zaun.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Jenny Pohl:

Eine einsame rote Blüte an einem emporstrebenden grünen Pflanzenstamm vor einem leicht unscharfen, mehrheitlich grünen Hintergrund. Dieser wird in einer Diagonalen aus der Bildtiefe von einem schmiedeisernen, schwarzen Zahn geschnitten, dessen zierende Fleurons ebenso treffend mit der Staude im Vordergrund korrespondieren wie seine Farbe einen Kontrast zu ihr bildet.

Es gibt viel zu entdecken in diesem Bild – es steckt voller geschwungener Linien, denen das Auge folgen und neue Ornamente ausfindig machen kann; dabei bilden Pflanze und Zaun nicht nur einen optischen, sondern auch einen inhaltlichen Kontrast, indem künstlerische Ornamentik und Natur direkt aufeinander stossen und sich auf harmonische Art ergänzen.

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Blumenfoto mit Leselampe: Farben- und Tiefeneffekt

Der Einsatz von Kunstlicht erlaubt bei Blumenfotos starke Effekte. Die Tiefe sollte dabei optimiert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Scherze).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand im Frühjahr dieses Jahres. Ich wollte damit die ersten Frühblüher diese Jahres festhalten. Als Mittel dienten mir dazu meine Canon EOS 350D, mein Tamron Objektiv mit einer 200er Brennweite und einer schlichten Leselampe. Nach etlichen Aufnahmen hatte ich dann endlich den Richtigen Abstand von der Lampe, die ich von schräg links oben per Hand halten musste, gefunden, und bin so zu diesem, wie ich finde, sehr schönen Ergebnis gekommen. Ich habe mich bewusst für diese Leselampe entschieden, da mit Tageslichtlampen nicht so eine schöne Farbstimmung rausgekommen ist. Leider musste ich mich daher auf den Autofokus der Kamera verlassen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Scherze:

Eine offene Blumenblüte, fotografiert vor rabenschwarzem Hintergrund in fahlem Licht, das von ersten, indirekten Sonnenstrahlen herrühren könnten. Die Blüte füllt den Bildrahmen fast vollständig aus und ist durch den dunklen Hintergrund radikal freigestellt.

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Schmetterlingsporträt: Freigestellt für mehr Wirkung

Makro-Aufnahmen sind auch mit Normal- und Teleobjektiven möglich, verlangen aber grösste Sorgfalt und Detailgenauigkeit bei der Planung des Hintergrunds.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Brausewetter).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme entstand im Barockgarten in Heidenau am 8.8.09 gegen 13:30. Da ich derzeit kein Fan/Anwender von Photoshop bin wurde an dem Bild nichts verändert bin auf ausschneiden/skalierung (keine Anpassung der Helligkeit/Farben usw.). Zusätzlich war dies mein 1. Tag in die Makro/Nah-Aufnahme mit meiner neuen (4Tage) Olympus E330.

Peter Sennhauser meint zum Bild von David Brausewetter:

Ein Schmetterling sitzt auf einer knallroten Blume und senkt seinen Saugrüssel in einen Blütenkelch.

Das Bild ist ausgewogen belichtet und zeigt für eine Aufnahme, die um die Mittagszeit entstanden ist, eine gute Kontrastverteilung. Der Schmetterling liegt sauber im Fokus, der Hintergrund verschwimmt leicht in der Schärfen-Untiefe, zeigt aber klar erkennbar ein natürliches Umfeld.

Dennoch ist er zu wenig unscharf; die Zeichnung der Schmetterlingsflügel kann sich gegen den fast genau so wilden Hintergrund nur mit Mühe behaupten.

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