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Schärfentiefe: Grundlagen beachten

Bevor du im Bestreben, dich mit deiner Kamera auszudrücken, zu kreativ wirst, konzentriere dich auf die fotografischen Grundlagen. Das hilft dir dabei, deine Vision besser auszudrücken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Edwin Wipfli).

Kommentar des Fotografen:

Ich wollte hier nicht einfach die Blüten und Zweige ablichten, sondern durch die verschiedenen Schärfen eine Art 3D-Effekt erreichen und so mehr auf Ästhetik als auf die pure Ablichtung der Pflanze abzielen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Edwin Wipfli:

Es ist selbstverständlich, dass jeder Fotograf seine eigenen Präferenzen hat, was die Wahl des Motivs und der Beleuchtung angeht. Die meisten erfahrenen Fotografen können aber je nach Bedarf eine banale, bezüglich der Beleuchtung nicht gerade aufregende Szene, in ein visuell beeindruckendes Foto verwandeln. Pressefotografen werden am häufigsten mit solchen Herausforderungen konfrontiert:

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Action-Porträt: Volltreffer

Im Studio entstehen kunstvoll präparierte Porträts vor endlos-Hintergründen und mit sorgfältig ausbalancierter Beleuchtung. Das spontane Shooting dagegen hat Seele.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mario Mertsch).

Kommentar des Fotografen:

Ein spontanes Shooting beim Herumalbern mit meinen Sohn.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mario Mertsch:

Da gibt es diesen Witz – die Besucherin fragt die Gastgeberin beim Diner: „Sind das Dosenerbsen?“ – „Nein, sind selbstgezogen aus dem Garten!“ – „Erstaunlich. Schmecken wie aus der Dose.“

Ich hab ihn auch nie wirklich kapiert, aber er scheint mir hier angebracht:

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Katzenbild: Mehr Persönlichkeit

Lustige, süße, liebenswerte Tierfotos sprechen fast jeden an – aber die besten Katzenbilder zeigen das individuelle Wesen des Vierbeiners.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Klein).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand auf der eigenen Terrasse. Jedoch war ich gerade dabei ein anderes Objekt zu fotografieren, so dass ich aufgrund der vorherigen Einstellungen ein sehr dunkles Bild machte, was ich jedoch versuchte in Photoshop zu korrigieren.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Michael Klein:

Eine relativ leichte Art, Leuten mit Deinen Bildern zu imponieren, sind bezaubernde Fotos von Deinen Vierbeinern. Fast jeder hat etwas für solche Fotos übrig.

Macht man Bilder von seinem Haustier, sollte man aber immer daran denken, sie in Momenten erwischen, in denen sie ihren Charakter preisgeben:

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Rieseninsekt: Partiell bearbeiten

Willst Du bloß an einem Teil Deines Bildes bearbeiten, ist das Magnetische-Lasso-Werkzeug eine gute Option in der Reihe Deiner Werkzeuge.

© Horst Alexander
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alexander Horst). – PENTAX K10D – 1/1000s – f/8 – ISO 400 – 50mm

Kommentar des Fotografen:

Durch Zufall sah ich dieses etwa 2 cm große Insekt (ich denke es ist eine Libelle) auf dem Drahtseil Körperpflege betreibend. Einerseits hieß es schnell handeln, andererseits nicht zu hektisch werden und so nah ran gehen, dass ich es verscheuche. Da ich sicherstellen wollte, dass das komplette Tier scharf dargestellt wird, habe ich eine etwas kleinere Blende gewählt, allerdings nicht so klein, dass der Hintergrund zu sehr ablenkt. Aufgenommen wurde mit einer Pentax K10D ohne Stativ. Blende 8.0, 50mm 1/1000s

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Alexander Horst:

Dies ist ein beeindruckendes Makro-Foto und ein Beweis sowohl für die Qualität der heutigen ultramodernen technischen Wunderkameras, als auch für die Fähigkeit des Fotografen, sich leise genug an diese charmante Kreatur heranzuschleichen, um dieses Bild überhaupt machen zu können.

Aber sogar, wenn heutige ultramoderne Digitalkameras benutzt werden, werden die Fotos fast immer in der digitalen Dunkelkammer bearbeitet werden müssen, um die Farben richtig abzustimmen:

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Grössenvergleich: Zu viel ist zu wenig

Diesem Bild fehlt eine eindeutige Aussage – durch fehlenden Vorder- und Hintergrund und einen Mangel an Konzentration auf das Wesentliche. Die Bildabsicht – ein Grössenkontrast – wird nicht erreicht.

© Thomas Meier. - Canon EOS 450D - 1/250s - f/11 - ISO 100 - 10mm (15mm)
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Meier). – Canon EOS 450D – 1/250s – f/11 – ISO 100 – 10mm (15mm)

Kommentar des Fotografen:

War am Wochenende in Cadiz. Den Kontrast zwischen kl. Fischerbooten und gigantischen Strommasten fand ich interessant (alt und modern, groß und klein). Zum Bildaufbau: Hauptmotiv ist der Strommast rechts, Blick soll von den Seezeichen unten halb rechts in einer Linie zum Hauptmotiv und dann in den Mittelpunkt zum zweiten Mast auf der anderen Seite der Meerenge gehen.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Thomas Meier:

Der Fotograf wollte bei diesem Bild den Kontrast zwischen kleinen, alten Fischerbooten und dem gigantischen, moderenen Strommast hervorheben. Eine gute Idee, da diese Kontraste ganz offensichtlich vorhanden sind und damit allein schon Spannung im Bild erzeugen könnten.

Könnten, denn im Foto selber gibt es keine Spannung, da die Kontraste der Bildinhalte nicht sorgfältig genug herausgearbeitet wurden:

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Hochzeitsbild: Leichte Eingriffe

Die Nachbearbeitung von Bildern in Photoshop oder einer anderen Software-Dunkelkammer heisst nicht, dass ein Bild nicht gut genug war – wirklich gute Bilder verdienen leichte Eingriffe.

© Volker Hackmann - 1/125s - f/2.5 - ISO 400 - 85mm
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Volker Hackmann). – 1/125s – f/2.5 – ISO 400 – 85mm

Kommentar des Fotografen:

Eine Freundin hat letzte Woche geheiratet und mich gebeten, während der Trauung zu fotografieren. Blende 2,5 Belichtungszeit 1/125 ISO 400 85 mm Im RAW-Konverter habe ich die Blende um +0,9 korrigiert, sowie ein bisschen mit Helligkeit und Kontrast rumgespielt.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Volker Hackmann:

Dies ist ein visuell ansprechendes Porträt einer Braut, interessant besonders wegen der Beleuchtung. Es scheint natürliches Licht zu sein, das durch Fenster auf der rechten Seite fällt. Diese Beleuchtung ist gelungen, denn die eine Gesichtshälfte ist beleuchtet, während immer noch genug Licht bleibt, um nicht die andere Seite des Gesichts in tiefem Schatten verschwinden zu lassen, wie es manchmal passieren kann, wenn man mit Fenstern und natürlichem Licht arbeitet.

Durch eine leichte Überbelichtung haben die Farben einen pastellartigen Unterton bekommen. Dies mit der leichten Unschärfe gibt dem Foto fast einen verträumten Anschein.

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Pflanze am Strassenrand: Mehr Objekt-Kontrast

Wenn Alltägliches in einer Fotografie herausgehoben werden soll, muss es entweder isoliert oder in einen brutalen Kontrast zur Umgebung gesetzt werden. Und das gilt nicht nur im Sinne von Licht und Farbe.

Alexander Gruel
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alexander Gruel). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Ein „gestalteter Schnappschuss“ auf meinem Heimweg von der Uni – ein einsames Pflänzchen das aus einem ganzen Gebüsch frech in den Weg hinauswächst und dort auch schon einer ganzen Weile täglich vorbeiströmenden Horden an Studenten und Anwohnern trotzt.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Alexander Gruel:

Ich denke, die Absicht des Fotografen hier war, die Verlorenheit einer einsamen Pflanze zu zeigen, die von einer Beton- und Metallwüste umgeben ist. Während wir als Betrachter das zwar sehen, glaube ich nicht, dass der Effekt, die Komposition, aussagekräftig genug ist, um einen bedeutungsvollen Eindruck zu hinterlassen.

Was hätten wir als Fotografen tun können, um das Bild visuell stärker zu machen, sodass es eine kraftvollere Botschaft sendet?

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Blumenbild: Der heikle Hintergrund

Selektive Schärfe und ein verwischter Hintergrund sind bewährte Methoden bei der Blumenfotografie. Allerdings darf der Hintergrund nicht ablenken, und das Hauptmotiv sollte in blickführender Relation dazu stehen.

Blume
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Reto A.). – Sony DSC-P200 – 1/320s – f/2.8 – ISO 100 – 7.9mm (38mm)

Kommentar des Fotografen:

Spiel mit der Schärfe soll dem Bild Spannung und Tiefe verleihen. Aufgenommen am 11.10.07 in wildem Garten…

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Reto:

In diesem Bild hat der Fotograf vieles richtig gemacht, aber trotzdem ist es immer noch nicht aufsehenerregend. Warum nicht, und was würde es verbessern?

Die Position der Kornblume in der oberen linken Bildecke entspricht den Regeln des Goldenen Schnitts. Das Problem ist hier:

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Privatporträt: Überblitzt

Blitzaufnahmen sind eine eigene Kunst. Und vor allem bei Porträts schadet der Scheinwurf häufig mehr, als er nützt.

Michael Sennhauser
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Sennhauser). – Olympus E10 – 1/100s – f/2.2 – ISO 80 – 28mm (108mm KB)

Kommentar des Fotografen:

Ein Foto von Lilian von 2002, über die Decke geblitzt mit dem Aufsatzblitz. Das harte Licht betont die Künstlichkeit der dunkelroten Haarfarbe (Lilian ist blond), die graublauen Augen sind grauer geworden, den Blick finde ich absolut faszinierend. Es ist nicht einfach, meiner Freundin ihre Schönheit zu vermitteln. Sie sieht sich grundsätzlich anders. Aber dieses Bild präsentiert sie auch für mich anders, skeptischer, spöttischer, souveräner als sonst. Meine Freundin ist meine Traumfrau hier, und ich habe das Bild gemacht… Leider ist der Schärfebereich nicht bei den Augen, wo er hingehörte, zumal mit der benutzten Blende und dem seitlich abgedrehten Kopf nicht alles zu erfassen gewesen wäre.

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Michael Sennhauser:

Du siehst Deine Freundin natürlich ganz anders als die Btrachter dieses Bildes, die sie nicht kennen. Dennoch:

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Tele-Makro: Farbklecks mit Perspektive

Makro muss nicht mit dem Makro-Objektiv passieren. Das Tele hilft bisweilen zusätzlich, die Schärfentiefe extrem kurz zu halten und das Bild auf eine einzige, winzige Sache zu konzentrieren. Hier ist das mit der Komposition zusätzlich wirksam.

Stefan Schwarz
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Schwarz). Canon EOS 300D – 1/80s – f/6.3 – ISO 400 – 55mm (80mm)

Kommentar des Fotografen:

Einer meiner ersten Gehversuche mit der EOS300: Ein unfreiwilliges Modell auf meinem Wasserhahnen!

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Stefan Schwarz:

Bei einem Detailbild kommt es auf die gekonnte Reduktion des Hauptmotivs ohne Ablenkung durch einen unruhigen Hintergrund an. Das ist hier hervorragend gelungen. Der Fotograf hat hier drei Regeln beachtet, die für mich die besondere Wirkung des Bildes ausmachen:

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