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Mit allen Mitteln: Horror auf der Burg

Ist diese Fotografie wirklich ein Zufallstreffer? Immerhin muss man die Szenerie, die vor Ort sicher auch ganz anders gesehen werden konnte, zuerst erkennen und dann auch noch richtig fotografieren: Das ist hier gelungen.

Fotografie aus dem Burgmuseum

„Creepy Doll“ in der Burg. Pentax K30 (ISO 800 // Brennweite 45 mm // Belichtungszeit 1/25 sec / Blende 5,6)

Daniel Hartmann aus Bad Bentheim schreibt zu diesem Bild: Während einer Burgbesichtigung fand ich diesen tollen Ausstellungsraum. Die vorherrschenden tollen Lichtverhältnisse zusammen mit der fast schon bedrohlich wirkenden Puppe stellen für den Charme der Aufnahme dar. Das Bild wurde bewusst abgedunkelt und in der „Schärfe“ reduziert um die Wirkung zu erhöhen / die Details auszublenden. Mich würde eure Meinung zu dem Bild sehr interessieren, da ich es als eines meiner Besseren werte.

Eine Fotografie wie aus einem Horrorfilm: Beim ersten Blick auf dieses vermeintlich Filmstandbild stellt es einem die Nackenhaare hoch. Das kommt aus der Beschreibung natürlich nicht zum Ausdruck: Weiterlesen

Sascha Weidner: Schönheit des Augenblicks

Für Sascha Weidner zählt der Moment: Aus ihm entspringt alles. Alle Wahrnehmungen, Sehnsüchte, Traumbilder und Erinnerungen.

© Sascha Weidner: Idiosyncratic II

Die Schönheit des perfekten Augenblicks ist der künstlerische Anspruch Sascha Weidners. Wir können seine Bilder aktuell in Innsbruck und in Osnabrück sehen.

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Konzeptfoto mit „Book Birds“ – Die Grenzen zur Montage ausgedehnt

Mit digitalen Mitteln lassen sich immer noch neue fotografische Avenuen erschließen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Catherina Stuckmann).

Kommentar des Fotografen:

Inspiriert von Casey David, der eine Menge dieser Book-Bird-Bilder gemacht hat. Das war mein erster Versuch und es hat gleich super geklappt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Catherina Stuckmann:

Da ich mich nicht lange soviel mit Flickr beschäftige wie andere, mußte ich zugegebenermaßen Casey David erst einmal „nachschlagen“. Er hat, wie Du sagst, das „Book Bird“ (etwa: „Büchervögel“) Konzept zu einem Hauptthema gemacht, und lichtet sich und andere in allen möglichen Situationen mit „fliegenden“ Büchern ab. Ein paar der auf seiner Flickr-Seite zu findenden Fotos sind konzeptionell gut gelungen, bei anderen fragte ich mich unwillkürlich, was die fliegenden Bücher im Bild sollten. Es ist eben, wie man so sagt, sein „Ding“, und irgendwann gehen einem wohl die Ideen aus.

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Porträt auf Bahngleisen: Gemütlich?

Wenn man ein Porträt inszeniert, sollte diese Inszenierung in sich Sinn machen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julia Stern).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme ist am Abend auf einem stillgelegten Bahngleis entstanden. Es zeigt einen jungen Mann, der es sich auf den Schienen zum Lesen gemütlich gemacht hat.

Zusatzinformationen:
Kamera: Canon EOS 50D
Objektiv: Canon EF50mm f/1.4 USM
Blende: 2.0
Verschlusszeit: 1/1000

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Julia Stern:

Bahngleise (hoffentlich stillgelegte) sind ein beliebter Hintergrund für Porträts. Die Linien der Gleisstränge leiten, wenn gekonnt eingesetzt, zum Modell hin; eine Bühne, als Überbleibsel einer Industriegesellschaft oft auch eine gewisse Ruhe und Verlassenheit ausstrahlend, auf der das Modell entsprechend in Szene gesetzt werden kann. Alleine die Tatsache, daß der Ort sich grundsätzlich gut als Hintergrund und zur Inszenierung eignet, macht aus einem Porträt allerdings noch lange automatisch ein gutes.

Vor kurzem wurde hier auf fokussiert ein Bild besprochen, das eine junge Frau in hochhackigen Schuhen mit Rollkoffer auf Bahngleisen zeigte. Robert Kneschke beklagte unter anderem, daß die Inszenierung keinen Sinn machte, denn das Modell war in einem Aufzug, in dem sich niemand so einfach auf Bahngleise begibt, abgelichtet worden. In einem anderen, das von Peter Sennhauser kritisiert wurde, bemängelt er die Details die sich ins Bild eingeschlichen hatten, wie etwa eine unvorteilhafte Mütze und einen sich über dem Bauch wellenden Pullover.

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Picasso im Fotoportrait: «Ichundichundich»

Eigentlich ist «Ichundichundich – Picasso im Fotoportrait» (Hatje Cantz) ein Ausstellungskatalog. Das Buch ist jedoch auch für Fotografen von großem Interesse. Denn auf knapp 280 Seiten vereint er den Blick von 34 namhaften Fotografen auf einen Titanen des 20. Jahrhunderts.

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Fast alle großen Fotografen des 20. Jahrhunderts haben Pablo Picasso im Bild festgehalten, unter anderem Richard Avedon, René Burri, Robert Capa, Herbert List, Dora Maar, Man Ray und Irving Penn. Sie alle haben Picasso seit 1916 immer wieder fotografiert, haben mit ihm Zeit verbracht. Manchmal nur sehr kurz, manchmal nur einmalig, manchmal aber auch öfter und über Jahre hinweg.

[photos title=“«Ichundichundich – Picasso im Fotoportrait“ pics=“3 4 5 6″]

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Blumenwiese: Spannung zur Farbe

Bunte Blumenwiesen sind ein schöner Anblick, aber nicht automatisch ein gutes Foto. Die richtige Inszenierung macht’s.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© stefan christmann).

Kommentar des Fotografen:

eine wunderschöne wildblumenwiese. hier habe ich versucht, durch schärfe-unschärfe auf das eigentliche objekt zu leiten.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Stefan Christmann:

Eine bunte Wildblumenwiese wurde in diesem Farbbild mit einem Tele ungefähr auf Höhe der Blüten horizontal fotografiert. knallige Farben verlaufen vom unschärfen Vorder- bis in den Hintergrund, daszwischen liegt der Fokusbereich mit einigen zentral platzierten Blumen.

Blumenwiesen, unendliche Flächen bunter Farbkleckse, wunderschöne Einzelblüten oder einfach unfassbar tiefe Farben – die wenigsten Fotografen können einen Bogen um sie herum machen. Und die wenigsten finden ein Weg, die Pracht so zu fotografieren, dass auch ein spannendes Bild entsteht.

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Gregory Crewdson: Amerikanischer Alptraum

Leere Straßen, verfallene Häuser, sprachlose Menschen in namenlosen Vorstädten: Gregory Crewdson inszeniert einen amerikanischen Alptraum.

[textad]Gregory Crewdson: Untitled, Esther Terrace, Beneath the Roses Series, 2006
„In a Lonely Place“ heißt die aktuelle Ausstellung in Berlin. Mysteriös, kalt und beklemmend erscheinen uns diese einsamen Orte in Crewdsons Bildern. Weiterlesen

Konzeptfoto: Originelle Hochzeitsinszenierung

Die Hochzeitsfotografie ist voller Stereotypen und Klischees. Ralf Menzel verweigert sich diesen und beweist, dass auch ein gängiges Thema wie die Hochzeitsfotografie künstlerischen Freiraum bietet – sofern man Kunden findet, die das auch unterstützen und mögen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© fLy_Ralf Menzel).

Kommentar des Fotografen:

Hier mal ein anderes Bild zum Thema Hochzeitsfotografie… Warum immer Posengymnastik und Hinstellzwang? Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich viele Paare unzufrieden über ihre Hochzeitsbilder äussern. Auch im Web tauchen Fotografien als Referenzen (auch von angeblichen Fotografen-Meisterinnen) auf, bei denen man sich wirklich für die Zunft schämen muss! Bis vor 2 Jahren habe ich es auch vehement abgelehnt, Heiratswillige abzulichten, da ich kein „Hochzeitsfotograf“ sein wollte. Inzwischen bin ich überzeugt, vom Bedarf und der Sehnsucht nach neuen Sichtweisen in diesem Bereich. Es ist schliesslich auch der „schönste Tag im Leben“ und der bedarf meiner Meinung nach, einer besonderen Sichtweise. Aus dem Grund habe ich mir einen eigenen Arbeitsstil erarbeitet, mit dem ich einen solchen Tag in Lichtbildern umsetze. Ich arbeite gern mit zeitlosen Sujets, bei denen man kleine Geschichten oder andere Nebeninformation einbauen kann. Weiterhin mag ich es, wenn man mit Licht und Schatten aus der Realität ein Stück Surrealismus schaffen kann… Hinstellen war gestern!

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von fLy_Ralf Menzel:

Ralf Menzel hat absolut recht. Die Hochzeitsfotografie ist sehr stark „genormt“, einerseits von den üblichen Arbeitsweisen der Fotografen, andererseits auch von den Wünschen und Erwartungen der Kunden. Das ist eine Huhn und Ei-Geschichte und es ist müssig darüber zu diskutieren, was wohl zuerst kam:

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Brautkleidporträts: Licht und Schatten – Nähe und Ferne

Farben und Kontraste gut eingesetzt, bringen einem Bild oft viel mehr als eine pompöse Ausstattung.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Nicke).

Kommentar des Fotografen:

Die Idee, Frauen mit ihren Brautkleidern zu portraitieren, verfolgt mich schon lange. Jetzt soll daraus eine Art Portraitreportage entstehen. Die ausgewählten Frauen sollen mit Hilfe eines Interviews (standardisierte Fragen), zum Erzählen ihrer „Ehe- und Lebensgeschichte” gebracht werden. Das Brautkleid soll materiell vorhanden sein und im Foto seinen Platz finden. Es ist Anlaß, Motor und der Punkt, auf den man immer wieder kommt. Spannend wird die Reportage durch die Unterschiedlichkeit im Alter und Herkommen der Frauen, so etwa, wenn eine 70 Jährige noch einmal in ihr noch vorhandenes Brautkleid schlüpft. Dieses Foto entstand mit einer Arbeitskollegin, die, von der Idee begeistert, sich dass Brautkleid ihrer Freundin aus England schicken ließ. Ihr eigenes hat die Jahre nicht überlebt… Es dauerte einige Zeit, bis sie so bei sich war, dass dieser eher eindringliche Moment entstanden ist.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von André Nicke:

Als Erstes muss ich sagen ich finde die Idee von André sehr gut, sich mit den Brautkleidern zu beschäftigen und daraus eine Serie, ein Langzeitprojekt, zu erstellen:

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David LaChapelle: Vergängliche Pracht

David LaChapelle überzeichnet und überhöht bis an den Rand des Erträglichen. Aber die gezeigte Pracht ist eine vergängliche.

David LaChapelle: Decadence: the insufficiency of all things attainable 2008

„Die Erde lacht in Blumen“, so lautet der übersetzte Titel von LaChapelles aktueller Ausstellung in Hannover: Sie lacht über den Menschen, der meint, sie besitzen zu können. Weiterlesen