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Kaffeepause: Verspieltes Stillleben

Chrom und Stahl und Keramik und Licht sind eine fast todsichere Mischung. Effekthascher kommen damit auf ihre Kosten.


Leserfoto: Klick für Vollansicht (© S.F.)

Kommentar des Fotografen:

Dieses inszinierte Stillleben zeigt die subtile Bedeutung von Zeit in Genuss-Leben. Schnell mal einen Espresso zwischendurch – oder sich Zeit für eine Auszeit für einen Kaffeegenuss nehmen. Dieses Foto habe ich noch mit meiner alten Schnappschusskiste (Canon IXUS) gemacht und ist doch eines meiner Favoriten.

Peter Sennhauser meint zum Bild von S.F.:

Kaffe und Zeit – ziemlich gradeaus, dieses Bild. Das wäre so eines von diesen Themenpostern, die wir uns früher an die Teenager-Zimmerwand genagelt haben, gleich neben den Starschnitten, die allerdings meistens fotografisch nicht halb so gut umgesetzt und dafür noch mit einem eher peinlichen als originellen Spruch bedruckt waren.

Ich kann Deine Vorliebe für das Bild gut verstehen.

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Hubert Becker: Alles ganz anders

Bei Hubert Beckers Fotoarbeiten ist man nur vermeintlich auf einer „richtigen“ Spur. In Wirklichkeit ist alles ganz anders.

Hubert Becker: La Condition Humaine 2, 2008

In seiner Bildserie „La condition humaine“ zum Beispiel arbeitet Hubert Becker mit den Methoden von René Magritte. Wie der surrealistische Maler zwingt uns Becker, unser Bild der Wirklichkeit zu überdenken und Denkgewohnheiten zu durchbrechen. Die Leipziger Galerie b2_ zeigt uns aktuelle Beckers Arbeiten unter dem nämlichen Titel „La condition humaine“.

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„Spiegelreflex digital“ im Test: Labortest auf dem Haufen

„Spiegelreflex digital“ ist ein neues Monatsmagazin für SLR-Fotografie mit Schwerpunkt auf Testberichten aus dem Labor und Datentabellen. Fotografisches ist dazwischen wenig zu finden.

'Die erste Ausgabe von 'Spiegelreflex digital'

Foto-Magazine im TestWir testen und bewerten in lockerer Folge Zeitschriften zum Thema Fotografie aus aller Welt - mit Punkttabelle und Fazit.

„Kompetenz und Klarheit“ verspricht Artur Landt, der Herausgeber und Chefredakteur von „Spiegelreflex digital“.

„Die Zeit ist reif für eine neue Art von Fotozeitschrift: Klar strukturiert und ansprechend gestaltet führt sie Spiegelreflex digital in die faszinierende Welt der SLR-Fotografie ein.“

Klingt irgendwie so, als obs grad gar keine Zeitschrift gäbe, die das bisher getan hätte. Vor allem aber klingt es vielversprechend nach einer Einführung in die Fotografie mit der Spiegelreflex. Was ist dran?

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24 Stunden: Gesichter

Tokio, Japan; Luzern, Schweiz; New York, USA; Schweiz; Bogota, Kolumbien. Klick für Vollansicht. (Bilder Keystone)

Wir erkennen Menschen, ihre Stimmung und ihre „Schönheit“ am Gesicht. Für fesselnde Kunst ist das Antlitz deshalb seit Urzeiten massgebend. Selbst im Sport kann es eine Rolle spielen.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]Jessica Dube und Bryce Davison aus Kanada im Übungslauf für den Grand Prix of Figure Skating in Tokyo, Japan. Sportfotografie, ja der Sport selber setzt hier (auch) auf Gesichter. (Keystone / EPA / Everett Kennedy Brown)Ein Aktionär der UBS reibt sich an der ausserordentlichen Generalversammlung in Luzern die Augen. Die bunten Spiegelungen in den Brillen der beiden andern Personen unterstreichen die Symbolaussage des Bildes. (Keystone / Steffen Schmidt)Der freundliche Waldschrat Shrek als Ballon an der Macys-Parade zu Thanksgiving in New York. Ein Riesen-Cartoongesicht in den Häuserschluchten von Manhattan ist eine Attraktion für jung und alt. (Keystone / EPA / Peter Foley)Aus der Serie 'Liebe' der Schweizer Fotografin Ruth Erdt, die den Espace Media-Preis Swiss Press Photo 2008 in der Kategorie Portrait erhält für ihre in der Zeitschrift Du publizierte Serie von Portraits ihrer eigenen Kinder, die sie seit Geburt kontinuierlich portraitiert. (Mehr dazu ab frühem Abend des 27. November auf medienlese.com) (Keystone / Ruth Erdt)Blinde betrachten die Statue von Laokoon und seinen Söhnen, die als taktile Kunst aus dem Louvre auf Welttourne in Bogota Zwischenhalt macht. (Keystone / AP / William Fernando Martinez)Bild[/hide]

Lothar Wolleh: Lückenloses Künstlerverzeichnis

Fast 30 Jahre ist er schon tot – Zeit für eine Wiederentdeckung: Lothar Wollehs Künsterporträts der Sechziger- und Siebzigerjahre sind in München zu sehen.

Lothar Wolleh: Joseph Beuys Aktion Filz-TV, 1968

 

Lothar Wollehs Lebenswerk sind Künstlerporträts, die er ab den frühen Sechzigerahren bis zu seinem frühen Tod 1979 systematisch mit dem Ziel der Vollständigkeit erarbeitete.

Die Münchner Galerie f5,6 zeigt dieses bis dato weitgehend unbekannte Werk bis zum 5. November.

Das amerikanische Webverzeichnis der berühmtesten Fotografen der Welt – Masters of Photography – führt Wolleh übrigens auf, Richard Avedon zum Beispiel nicht. Wir müssen wohl etwas nachholen.

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Inszenierung: Einsamkeit?

Künstlerische Fotografie eröffnet einen breiten Interpretationsspielraum. Aber eben für für beide Seiten: Den Betrachter wie auch den Fotografen.

Sabine Sowieja
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabine Sowieja). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar der Fotografin:

ich versuche, den situationen eine eigene geschichte zu geben, ich inszeniere keine szene, sondern versuche sie so wahrzunehmen, wie sie sich in der „wirklichkeit“ darstellen, diese aufnahme erzählt von einsamkeit… belichtungsdaten weiß ich nicht mehr..

Profi Jan Zappner meint zum Bild von sabine sowieja:

Mit diesem Bild möchte die Fotografin von der Einsamkeit erzählen. Von der technischen und oberflächlich inhaltlichen Seite ist das Bild spannend aufgebaut:

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In Lüdenscheid: Stille Landschaften

„Stille Landschaften“ in Lüdenscheid: Eine Gelegenheit auch dazu, die bemerkenswerten Bilder von Elger Esser kennenzulernen.

Elger Esser: Saône, 2001/© VBK, Wien 2008
Elger Esser: Saône, 2001/© VBK, Wien 2008

In der Städtischen Galerie von Lüdenscheid wird bis 26 Oktober „Natur im Blick zeitgenössischer Fotografie“ gezeigt, so heißt die Ausstellung im Untertitel. Insgesamt sind es elf Fotografen und Videokünstler, die den beiden Klassikern August Sander und Alfred Renger-Patzsch gegenüber gestellt sind.

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Objekt im Wald: Mehr als abbilden

Fotografie dient immer einem Zweck. Die Abbildung von Szenen oder Objekten verlangt weitestgehende Interpretationsfreiheit. Wenn es hingegen um den künstlerischen Ausdruck geht, muss sich der Fotograf stärker einbringen.

Edwin Wipfli
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Edwin Wipfli). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Ruine Cagliatscha, bei welcher es mir bei der Fotografie auf den künstlichen Eindruck ankam, gar so als gehöre der Turm da nicht hin.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Edwin Wipfli:

Eine Sache, der wir uns bewusst sein sollten, wenn wir unterwegs sind um Fotos zu machen, ist: Gilt unser Interesse bloß dem Festhalten dessen, was unser Objekt repräsentiert, oder würden wir lieber ein Gedanken anstoßendes und Interesse weckendes Bild kreieren?

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Villa Romana-Preisträger: Grenz-Arbeit

Die Preisträger der Villa Romana des Jahres 2008 arbeiten an den Grenzen zwischen Fotografie und Video, Malerei und Installation. Die Deutsche Guggenheim in Berlin zeigt die Arbeiten der vier jungen Leute bis 22. Juni.

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Clemens von Wedemeyer: Metropolis, Report from China, 2004-2007

So heißen die vier Preisträger: Dani Gal, Julia Schmidt, Asli Sungu und Clemens von Wedemeyer. Sie dürfen sich zehn Monate in der Villa Romana über den Hügeln von Florenz aufhalten und ihre künstlerischen Projekte weiterentwickeln.

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Spencer Tunick: Nackte Masse im Stadion

In Wien hat Spencer Tunick eine seiner Massen-Fotosessions mit Nackten im Fussballstadion abgehalten. Die Bilder der geladenen Pressefotografen.

Tunick-Shooting mit Nackten im Wiener Ernst-Happel-Stadion, Austragungsort des Euro 2008-Finals. (Bild Keystone / Lilli Strauss)

Tunick-Shooting mit Nackten im Wiener Ernst-Happel-Stadion, Austragungsort des Euro 2008-Finals. (Bild Keystone / Lilli Strauss)

Persönlich finde ich zwar, der Kniff nutzt sich langsam ab. Massenhaft nackte Menschen an ungewöhnlichen Orten haben wir jetzt gesehen – aber Spencer Tunick kann wohl nicht mehr aufhören.

Und zur Euro hin hat er am Sonntag im Wiener Ernst-Happel-Stadion eine Vision entworfen, wie Fussballspiele aussehen werden, wenn die Sicherheitsmassnahmen noch strikter werden…  Weiterlesen