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Leserfoto: wunderschöne, klirrende Kälte

Der Schnee blendet, die Luft ist klirrend kalt und die Landschaft ist in blaues Licht getaucht. Doch wie zeigt man Kälte in Schwarz/Weiss?

© Rainer Bachmann
Kommentar des Fotografen:

Diese drei Bäume hoben sich schön vor einer frischverschneiten Waldlandschaft ab. Dazu kam ziemlich heftiges, diffuses Seiten- bis Gegenlicht. Ich hatte das Bild im Prinzip schon in Schwarzweiß im Kopf, war mir aber ob des starken Lichts und der glitzernden Schneedecke nicht sicher, ob auch alle verschiedenen Grauwerte rüberkommen würden, oder das ganze Bild in einem zu harten Kontrast ´absaufen´ würde. Ich bin eigentlich ganz glücklich damit und habe das Bild nicht punktuell bearbeitet, sondern lediglich den Kontrast ein wenig erhöht, so daß die drei Bäume sich schön abheben. Kann damit auch ein Profi leben?

Marke: Canon
Modell: Canon EOS 500D
Belichtungszeit: 1/200
ISO: 100
Blende: 11/1
Brennweite: 46/1

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Das Bild von Rainer zeigt eine Winterlandschaft wie man sie in ländlichen Gegenden finden kann: ein satter Nadelwald im Hindergrund und davor ein paar vereinzelte kahle Laubbäume. Weiterlesen

Amerikanische Fotografie: Die (beinahe) ganze Geschichte

Wer sich von modernen Klassikern der amerikanischen Fotografie gerne inspirieren lässt, findet in diesem Sommer in München sein Zentrum. Dort wird (beinahe) die ganze Geschichte seit den Sechzigern vorgestellt.

Garry Winogrand: Los Angeles, California, 1969 © Estate of Garry Winogrand

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Wir haben hier bei fokussiert.com die amerikanischen Klassiker schon verschiedentlich vorgestellt – von Lee Friedlander über William Eggleston bis jüngst zu Lewis Baltz. Die Münchner Pinakothek der Moderne führt sie nun (beinahe) alle in einer Ausstellung unter dem Titel „True Stories“ – wahre Geschichten – zusammen.

Das zentrale Interesse dieser seinerzeit jungen Fotografen, die sich seit den späten Sechzigerjahren mit der amerikanischen Lebensrealität auseinandersetzten, galt der American Social Landscape, wie die Pinakothek zur Ausstellung mitteilt. Sie entwickelten neuartige Stilmittel zwischen subjektiver Weltsicht, analytischer Bestandsaufnahme und konzeptuellen Strategien, die wir als „amerikanische“ Bildsprache empfinden. Die einen – wie Lee Friedlander, Garry Winogrand, Robert Adams oder Larry Clark blieben der Schwarzweißfotografie verpflichtet. Andere wie William Eggleston und Stephen Shore haben die Farbfotografie als künstlerisch eigene Ausdrucksform vorangetrieben. Die Ausstellung führt rund 130 Werke zusammen und spannt einen weiten Bogen: von der subjektiven Straßenfotografie der Sechziger und den sachlichen Landschaftsstudien der  New Topographics über die konzeptuellen Arbeiten von John Baldessari und Dan Graham bis zu dem erst vor wenigen Jahren entstandenen New York-Zyklus von Zoe Leonard.

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Lewis Baltz: Vom Menschen gestaltete Landschaft

Lewis Baltz kennen wir als Vertreter der „New Topographics“, von „Park City“ und anderen Projekten in strengen, schwarzweißen Fotografien. Später wandelte sich seine Bildsprache.

Lewis Baltz: Anechoic Chamber, France Télécom Laboratories, Lannion, France, 1989-1991. Aus der Serie 89/91 Sites of Technology © Lewis Baltz, courtesy Galerie Thomas Zander, Köln

Seit den Neunzigerjahren benutzt Lewis Baltz Farbe und erstellt großformatige Einzelbilder. Aber immer geht es um die vom Menschen gestaltete, veränderte oder zerstörte Landschaft.

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Close Encounters: Demi-Symmetrie

Symmetrie und Einmittung können auch in der Landschaftsfotografie einmal anders als in Seen-Spiegelungen angewandt werden. Die Frage ist, was man damit bezweckt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Jesper).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist als Schnappschuss im Urlaub im Monument Valley / USA entstanden. Ich wollte eigentlich die von der Abendsonne beleuchteten Felstürme aufnehmen. Habe zwischendurch dann doch schnell mit geschlossener Blende den Sonnenuntergang in meinem Rücken geknipst, dabei ist dieses eine Bild entstanden, schöner als alle „mühsam“ aufgenommenen Bilder.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Daniel Jesper:

Zwei Felstürme in der Prärie ragen in diesem Querformat an den Bildrändern einen Viertel des Bildformats in die Höhe. Sie sind vom goldenen Licht der genau mittig zwischen ihnen untergehenden Sonne leicht überstrahlt und fast nur als Silhouetten erkennbar. Davor liegt eine dunklere Linie der Landschaft, die von einigen Sonnenstrahlen gebrochen wird, darüber ein Himmel, der vom gelrot der Sonne in einem Verlauf ins Hellblau aufgeht.

Symmetrie ist eine problematische Bildkomposition.

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Landschaftsfotografie: Drama der Berge

Die Berge bieten vor allem im Zusammenspiel mit dem Wetter dramatische Motive. Eine gute Komposition schafft hier viel Räumlichkeit.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Hütz).

Kommentar des Fotografen:

Vaiolettürme mit Gartlhütte vom Santnerpass aus aufgenommen am Abend

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Hütz:

Vier für die Dolomiten typische Nadelspitzen ragen im linken Bilddrittel dieser Farbaufnahme von einem Felssattel in den blauen Himmel. Dahinter sorgt ein weiteres Felsmassiv für den Räumlichen Kontrast, davor leitet ein den ganzen rechten Bildteil vereinnahmender Abhang vom rechten Bildrand in einem eleganten Schwung nach unten zu einem kleinen See im Sattel vor den Nadelgipfeln. Die gesamte Komposition der Berge wird durch von rechts herein wallende Wolkenschwaden in der Räumlichen Schichtung aufgeteilt.

Man kann es nicht oft genug wiederholen:

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Landschaftsfotografie: Die Details der Herbstwiese

Wer nebensächliche Details betonen will, muss dicht an sein Motiv herangehen, wie hier bei diesen bunten Herbstblättern.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Bäuml).

Kommentar des Fotografen:

Mit diesem Bild habe ich versucht den Herbst positiv und farbenfroh einzufangen. Mir gefällt der tiefe Stand der Sonne der für kontrastreiche Schattierungen sorgt. Die leichte „Schräglage“ und die Farben drücken etwas fröhliches aus.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Matthias Bäuml:

Auf den ersten Blick mag es befremdlich erscheinen, ein Herbstbild im Frühling zu besprechen. Dabei ist es nicht so abwegig, denn ein gutes Foto enthält auch die Kraft, beim Betrachter die dazugehörigen Vorstellungen zu wecken. Wenn ich auf das Foto der herbstlichen Bäume mit den bunten Blättern schaue, spüre ich direkt die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut und höre, wie die verwelkten Blätter unter meinen Füßen rascheln, wenn ich durch das Gras spaziere.

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Nachtfotografie: Wabernde Wattebäuschenwolken

Geduld, Ausdauer und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein: Dann gelingen Motive, die man nicht alltäglich sieht.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Hans Koechl).

Kommentar des Fotografen:

Als Hobbyastronom verbrachte ich die zweite Hälfte einer Dezembernacht letzten Jahres um Astrofotos zu machen.Ich hatte meine Kamera schon eingepackt,als sich der Morgennebel über Villach auflöste. Die Weihnachtsbeleuchtung der Stadtpfarrkirche tauchte die Stadt in ein mystisches Licht und so entstand dieses Foto. Stativ war mein Autodach da ich keine Zeit wegen des abziehenden Nebels vergeuden wollte.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Hans Koechl:

Mehrmals hatten wir hier auf fokussiert.com beeindruckende Leserbilder besprochen, die nur durch Ausdauer, Geduld oder übermenschliche Anstrengung entstehen konnten. Dieses Bild ist ein weiteres Beispiel. Nicht genug, dass der Fotograf die ganze Nacht ohne Schlaf auf den Beinen blieb, um Aufnahmen zu machen, er wählte dazu auch noch den Dezember, einen Monat, bei dem ich regelmäßig fürchten muss, mir draußen meine sensiblen Fingerchen einzufrieren, wenn ich metallische Teile meiner Fotoausrüstung anfasse.

Aber das Ergebnis ist es wert:

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Landschaftsfotografie: Plastische Küste

Ohne Extreme in den Kontrasten des Motivs ist kein HDR notwendig. Eine Aufnahme in RAW reicht bereits für vieles.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Bax).

Kommentar des Fotografen:

Zu sehen hier ein Küstenstreifen meiner Heimat auf Mallorca. Ich versuche mich mit der Technik des HDR und erhoffe mir Tips. Was ist zu viel und worauf sollte ich achten. Vielen Dank :) es war grau und diesig.

Peter Sennhauser meint zum Bild von André Bax:

Eine mediterrane Küstenlandschaft zieht sich in dieser Farbfotografie hinter einem felsigen Vordergrund von rechts unten nach links in die Bildmitte.

Landschaften dürfen eines nicht in der Fotografie: flach wirken. Das tut dieser Küstenabschnitt auf Mallorca jedenfalls nicht: Du hast die Bucht hinter den Felsen im Vordergrund und einem Mittelgrund platziert, dahinter zieht sich eine Landzunge ins Bild hinaus und darüber hängt ein spannend bewölkter Himmel. Alle Elemente für eine gute Landschaftsaufnahme sind vorhanden, und die Räumlichkeit gewinnt durch den diagonalen Aufbau der Bucht in die dritte Dimension.

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Landschaftsfotografie: Harte und weiche Kanten

Gegensätze und Kontraste schaffen Spannung. Unter Umständen müssen sie aber stark akzentuiert werden.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Karlheinz Hummel).

Kommentar des Fotografen:

Hallo zusammen, ich habe dieses Bild in Oregon/USA in der Nähe der bekannten Painted Hills aufgemommen. Canon EOS 500D mit Blende20 1/60sec. ISO 100. Bitte um konstruktive Kritik zur Verbesserung meiner Fähigkeiten. Vielen Dank.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Karlheinz Hummel:

Ein Feld mit Heuballen vor einem Hügelzug mit trockenem Gras und einigen Büschen ist in dieser Farbaufnahme zu sehen.

Die Bildbeschreibung macht es schon deutlich:

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Langzeit-Landschaft: Mehr nach links

Bewegte Objekte hinterlassen in Langzeitaufnahmen ihre Spuren. Es lohnt sich, deren Verlauf genau zu planen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fabio Walser).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe dieses Foto am 27. November 2011 aufgenommen. Es zeigt den Pilaus, Luzerns Hausberg, etwa 30 min nach Sonnenuntegang. Auf dem im Vordergrund liegenden Vierwaldstättersee fuhr zum Aufnahmezeitpunkt ein Schiff vorbei. Bei der Bildbearbeitung habe ich die Rosa- und Blautöne ganz leicht verstärkt. Tags zuvor sind mir die schönen Rosa- und Blautöne nach dem Sonnenuntergang aufgefallen. Ich entschied mich, am nächsten Tag ans Seeufer zu gehen und den Pilatus in dieser Abendstimmung zu fotografieren. Etwas glücklich fuhr gleich noch ein Schiff durchs Bild, was dem Bild etwas Dynamik verleiht. Ich bin sehr zufrieden mit dem Bild und habe aus meinem Umfeld viele Komplimente dafür erhalten. Ich würde mich aber sehr über das Feedback eines Profis freuen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Fabio Walser:

Der Pilatus liegt in dieser Farbfotografie als Silhouette hinter dem Ufer des Vierwaldstättersees bei Luzern. Über dem Gipfel des Bergs prangt ein Sichelmond, leicht weichgezeichnet von einigen Dunstschleiern am Abendhimmel. Im Vordergrund auf dem Wasser sind die Lichter eines Kursschiffes auszumachen, das von rechts nach links durchs Bild fährt.

Eine stimmungsvolle Aufnahme, die besonders wegen des Sichelmondes über dem Pilatus gefällt:

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