Beiträge

Schnappschuss statt Serie

Serien sind wie Sahne auf der Torte. Eine gute Serie vermag es, dem gelungenen Einzelbild durch das Hinzustellen weiterer gelungener Einzelbilder einen roten Faden zu verleihen, der jedes Foto noch intensiver wirken lässt. Das setzt jedoch voraus, dass dieser „rote Faden“ auf dem Bild inhaltlich oder kompositorisch erkennbar ist.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© lucas  ziegler).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist ein Teil einer Bildstrecke/Streetphotogr. zum Thema Kältewelle in Zürich.

Ich wollte Menschen, die bei diesen tiefen Temperaturen unterwegs waren, bildnerisch festhalten um in einem Gesamtbild (siehe Homepage)die Stimmung dieses Tages in Zürich wiedergeben zu können.

Ich habe diese Bild augewählt, da die 3 Personen zwar zusammen waren, gedanklich dennoch für sich standen. Des Weiteren finde ich die Herkunft der Menschen interessant. Es war offensichtlich, das die Personengruppe aus dem Ausland stammte und sich zwangsweise an das neue Umfeld (Temperatur) gewöhnen musste.

Über konstruktive Kritik und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Blende 1.8
Verschlusszeit 250
(Bin mir nicht mehr ganz sicher)

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von lucas ziegler:

Serien sind wie Sahne auf der Torte. Eine gute Serie vermag es, dem gelungenen Einzelbild durch das Hinzustellen weiterer gelungener Einzelbilder einen roten Faden zu verleihen, der jedes Foto noch intensiver wirken lässt. Das setzt jedoch voraus, dass dieser „rote Faden“ auf dem Bild inhaltlich oder kompositorisch erkennbar ist.

Weiterlesen

Simone Nieweg: Garten- und Ackerbau

Simone Nieweg ist eine weniger bekannte Vertreterin der Düsseldorfer Schule. Vielleicht, weil sie sich stillen Landschaften widmet – der Garten- und Ackerbaukultur des Menschen.

[textad]Simone Nieweg, Apfelbaum, Dillingen, Saarland 2004

Wie nutzen Menschen die Natur, wie gestalten sie sie, entfremden sie von ihrem Ursprung? Simone Nieweg stellt uns das mit großer Sorgfalt und kompositorischer Genauigkeit vor.

Weiterlesen

Peter Bialobrzeski: Lebens(t)raum des Menschen

Peter Bialobrzeski, neuer Träger des Erich-Salomon-Preis 2012, beschäftigt sich mit dem Lebensraum des modernen Menschen: mit Zivilisation und Natur, mit der Globalisierung und den damit verbundenen Umwälzungen.

[textad]Peter Bialobrzeski – aus The Raw and the Cooked
Von „Lebensraum“ bis „Lebenstraum“ ist es nur ein Buchstabe, und auch darum geht es Biablobrzeski: Wie richten sich die Menschen ihre Umwelt ein, mögen die Bedingungen noch so grausam sein?

Weiterlesen

Meeresbild: Menschen am Strand

Mit ganz einfachen Mitteln können sehenswerte Fotos entstehen. Wenn die Perspektive und das Licht stimmen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ulrich Beckonert).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto entstand im Sommer auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Ich war abends unterwegs, um ein paar schöne Aufnahmen vom Strand zu machen. Die Lichtstimmung war einfach gigantisch. Interessant finde ich die Lichtspiegelungen der Muscheln im Sand.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Ulrich Beckonert:

Dieses Foto könnte man zu den optischen Täuschungen zählen. Wer sich das Bild in kleiner Größe bzw. von weit entfernt anschaut, bekommt den Eindruck, dass es ein Foto vom Meer ist. Dann fällt auf, dass ganz links zwei Personen laufen, die dann logischerweise über das Wasser laufen müssten. Das geht doch gar nicht?

Weiterlesen

«İstanbulum»: Eine vorsichtige Annäherung

«İstanbulum» ist ein persönlicher, leiser Bildband, dessen Vorzüge sich erst auf den zweiten, geruhsamen Blick erschließen. Wer «İstanbulum» ansieht, braucht Zeit – genauso wie es Zeit braucht, um Istanbul, den Handlungsort dieses Bildbandes, zu entdecken. Zeit, die sich auszahlt.

[textad]«İstanbulum» heißt so viel wie «Mein Istanbul». Und dieses persönliche Istanbul zeigt die mehrfach ausgezeichnete Fotografin Andrea Künzig. Sie lebt und arbeitet in der Metropole am Bosporus und hält das Leben der Menschen abseits der ausgetretenen Touristenpfaden in einfachen Fotografien fest. Jene geschichtsträchtige und immer noch geheimnisvolle Stadt, die an der Nahtstelle zwischen Okzident und Orient, zwischen Europa und Asien liegt. Ein schillernder Fleck, dem sich Andrea Künzig fotografisch behutsam nähert – und dabei interessante Einblicke gewährt. Weiterlesen

Strandbild: Urlaubsfoto mit Minimenschen

Wenn auf Urlaubsfotos die Familie zu sehen ist, sollte sie auch zu erkennen sein. Hier versuchte die Fotografin einen Spagat zwischen Erinnerungsfoto und Landschaftsaufnahme, die leider misslungen ist.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sara Obornik).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin Hobbyfotografin und lese seit langem mit grossem Interesse die Bildkritiken und versuche die Tipps auch bei meinen Bildern umzusetzen. Dieses Bild entstand im Dänemark-Urlaub im letzten Herbst an der ruhigen Ostsee beim Standspaziergang mit einer einfachen Compact-Kamera. Es gefällt mir vom Bildaufbau sehr gut. (Als Kategorie hätte ich Urlaubsbild gewählt, zu sehen sind meine Lieben. ;-))

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Sara Obornik:

Das gezeigte Foto ist ein Urlaubsfoto mit der Familie der Fotografin drauf für das heimische Fotoalbum. Ihr gefällt der Bildaufbau sehr gut – und damit hat sich die Sache erledigt. Schönes Bild, Klebe-ecken ran und rein ins Album. Da es aber für eine ausführliche Bildkritik eingesandt wurde, können wir es dabei nicht belassen. Ich habe nun das schwere Los, der Fotografin zu sagen, dass mich der Bildaufbau überhaupt nicht überzeugt. Das hat mehrere Gründe. Aber erst mal das Positive:

Weiterlesen

Mona Kuhn: Behutsame, intime Akte

Aktfotografie kann so schön, so ruhig und so intim sein – ohne jemals in die Nähe von Pornografie zu kommen. Mona Kuhn ist mit «Bordeaux Series» so ein Bildband gelungen. Ein Band, in dem die Nacktheit wieder das ist, was es immer war: das natürliche Kleid des Menschen und kein Mittel, um Skandale und Aufmerksamkeit zu provozieren.

[textad]

102 Seiten hat dieser wunderbar gemachte Bildband. Schon die Aussenhülle dieses quadratischen, edlen Buches wird dem Titel gerecht: Sie fühlt sich an wie mit Stoff bespannt. Und im Inneren finden sich dann ebenso schöne, edle Aktaufnahmen, die eher Portraits denn Figurenstudien sind. Das Ergebnis ist ein sehr persönliches, feinfühliges Fotobuch mit einer sehr poetischen Bildsprache.

Weiterlesen

Konzept-Porträt: Romantisches Paar

Tageslicht, 50mm, zwei Menschen: Mit sehr einfachen Mitteln entstand dieses romantische Portrait, was vor allem durch die Haltung des Paars wirkt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Max Niemann).

Kommentar des Fotografen:

Bei meinen Fotos lege ich großen Wert auf Authentizität, erst weit danach auf technische Perfektion. Während ich dieses Bild machte, wurde gleichzeitig ein Musikvideo gedreht, und ich als Fotograf wenig beachtet. Das gab mir die Möglichkeit, die Schönheit und Echtheit des Moments einzufangen, die alle Teilhabenden bemerkten und genossen – ohne dass man sich auf den Fotografen konzentrierte. Die (nahezu) offenblendig bedingte Tiefenunschärfe harmoniert in meinen Augen perfekt mit den vollkommen verschwommenen Gräsern im Vordergrund, die dem Bild mehr Tiefe geben.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Max Niemann:

Es ist eine sehr schöne Pose: Ein junger Mann und eine junge Frau, die Frau liegt auf dem Rücken im hohen Gras und lehnt mit ihrem Kopf an der Brust des Mannes, der sitzend zu ihr nach unten schaut. Die Nasen berühren sich fast, und auch die Lippen könnten sich wahrscheinlich berühren, wenn sie wollten:

Weiterlesen

Geisterfoto: Die Menschen in der Leere

Bewusst gestaltete Effekte mit Langzeit-Belichtungen und anderen fotografischen Mitteln gehören zum Entdeckungsprozess der kreativen Fotografin.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Babut).

Kommentar des Fotografen:

Titel: „Ghosts Gathering“ Dieses Foto ist vor kurzem bei meinem Urlaub an der Ostsee enstanden. Ich bin am Abend am Strand unterwegs gewesen und habe die Jugendlichen im Wasser spielen sehen. Mit der Langzeitbelichtung konnte ich dann den gewünschten Effekt erreichen. Bei der S/W-Umwandlung des RAWs fügte ich noch einen Blaufilter hinzu.

Mir persönlich gefällt an diesem Bild auch der Umstand, dass zumindest der unerfahrene Betrachter etwas zum Nachdenken angeregt wird um das Foto zu enträtseln. Vielen Dank!

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Babut:

Eine Gruppe Menschen scheint in dieser Schwarz-Weiss-Aufnahme im Zentrum zu schweben. Sie sind relativ weit entfernt in der grossen weissen Masse des Bildes und bilden einen Kreis; sie scheinen ausserdem in einer Flüssigkeit oder im weissen Nebel zu stehen.

Fotografische Verfahren zur Verfremdung und „anderen Sichtweise“ auf Dinge gibt es wie Sand am Meer. Ich finde jene derzeit noch am spannendsten, die weitgehend direkt in der Kamera generiert werden. Nicht, weil ich nichts mit den Möglichkeiten von Photoshop und Co zu tun haben möchte:

Weiterlesen

Mischfoto: Erinnerung und Ästhetik

Souvenirfotos müssen nicht langweilig sein – und sie können auch Menschen etwas bieten, welche die Fotografin nicht kennen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Anette Göttlicher).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde mit einer Nikon D90 und einem 50er-Festbrennweiten-Objektiv in Valley, Oberbayern aufgenommen – die schön verzierte, hölzerne Tür der Kapelle gefiel mir gut und da meine Tochter zufällig ein gelbes T-Shirt trug, bat ich sie, sich mal auf die Schwelle zu setzen. Wie es das Glück wollte, guckte sie nicht in die Kamera, sondern nach oben zur Tür, wie ich es mir gewünscht hatte. Es sollte kein „Kind-vor-Sehenswürdigkeit“-Bild werden, sondern einfach die schöne Tür zeigen und etwas interessanter werden durch das kleine Kind vor der großen Tür, die passende Shirtfarbe und die Platzierung des Kindes nicht mittig vor der Tür, sondern seitlich, um die Frontalität wieder etwas zu brechen. EXIF-Daten: Verschlusszeit 0.017 sec (1/60) Blende f/13.0, Brennweite 50 mm. In Photoshop wurde der Ausschnitt gewählt und ich habe die T-Shirt-Farbe noch ein wenig an die Farbe des Türrahmens angepasst.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Anette Göttlicher:

Ein kleines Kind sitzt auf dieser hochkant-Farbfotografie unten links im Bild vor einer alten Holztüre. Es blickt über die Schulter nach rechts oben und scheint die Türe zu bewundern. Diese füllt das Format der Fotografie mit einem gelben Rahmen an der Wand, welcher mit der Farbe des T-Shirts des Mädchens korrespondiert.

Nichts (naja, sagen wir: wenig) ist schlimmer, als die langweiligen Erinnerungsfotos von Bekannten und Freunden anschauen zu müssen, die fotografisch banal oder schlecht und inhaltlich ganz einfach langweilig sind:

Weiterlesen