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Menschenmasse: Auf das Licht kommt es an

Lichtflecken geben Fotos ein interessantes Muster, und eine Tiefe und Bildbearbeitung steigert die Dramatik.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Loose).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt die Fähre, die jeden Tag nach Mombasa (Kenia) übersetzt. Dabei werden zig Autos und hunderte Menschen transportiert. Beim Anlegen der Fähre marschierten uns die Menschen förmlich hinterher, was ich vom Aufmarsch her recht spektakulär empfand. Man beachte dabei die verschiedenen Charaktere im Bild und deren Treiben. Ich griff also zu meiner D200 mit 18-70mm Objektiv und versuchte das Treiben bei 1/250s (ISO 400) einzufangen. Da mir die Farben zu kühl erschienen, habe ich dem Bild einen Warmton eingehaucht. Das Schiff im Hintergrund wird von der Nachmittagssonne angestrahlt und war gleissend hell.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Christian Loose:

Eine alltägliche Situation. Menschen verlassen eine Fähre und drängen sich Schulter an Schulter zum Ufer.

Das Schöne an diesem Bild ist das Licht. Einmal beleuchtet es am späten Nachmittag nur eine Seite der Gesichter, was den Gesichtern Spannung verleiht. Außerdem wechseln sich in dem Bild Bereiche im Schatten mit sonnendurchfluteten Stellen ab, was dem Bild nicht nur eine Dreidimensionalität gibt, sondern auch automatisch das Auge auf bestimmte Bereiche lenkt. Diese Stellen unterstreichen die Intention des Fotografen, das Gedränge zu zeigen.

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Simon Hoegsberg: Das längste Foto

In unserer an Rekorden nicht armen Zeit ist nun auch von einem langen Foto zu berichten – mit hundert Metern buchstäblich eines der längsten. Schön, dass es dem Fotografen Simon Hoegsberg gar nicht um einen Weltrekord ging.

Simon Hoegsberg: We're All Gonna Die, Ausschnitt

Das Werk hat den beziehungsreichen Titel „We’re All Gonna Die“ – wir müssen alle mal sterben. So geht es hier sichtlich und hundert Meter weit um die menschliche Existenz, eben um „100 meters of existence“, so auch der Untertitel.

Der dänische Fotograf Simon Hoegsberg nahm die Protagonisten seines längsten Bildes 2007 in Berlin auf – auf einer Eisenbahnbrücke in der Warschauer Straße. 178 Menschen wurden es im Laufe von 20 Tagen. Simon Hoegsberg: „Nur wenige schienen zu bemerken, dass ich Bilder von ihnen aufnahm.“

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24 Stunden: Stadt- Land- Schaften

Pyongyang, Nordkorea; Paris, Frankreich; Yangshuo, China; New Mumbai, Indien; Berlin, Deutschland. Klick für Vollbild. (Keystone)

Schnee, Menschenmassen, Fahrzeuge oder eine neue Perspektive können Landschaften und Städten ein gänzlich anderes Aussehen verleihen.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide] BildMassendemonstration der Jollima Stahlwerke in Pyongyang mit über 100'000 Teilnehmern - ein aktuelles Bild aus der lebendigen Vergangenheit. (Keystone / EPA / KCNA)Stühle in den Tuilerien im verschneiten Paris. Als wären die Sessel ins Geplauder vertieft. (Keystone / EPA / Horacio Villalobos)Die Karstfelsen-Landschaft bei Yangshuo in Südwestchina, fotografiert aus einem Heissluftballon. (Keystone / EPA / Adrian Bradshaw)Die Fahrzeuge streikender indischer Lastwagenfahrer in New Mumbai: Sechs Millionen Brummifahrer sind in den Streik getreten. (Keystone / EPA / STR)Spaziergänger im völlig verschneiten Tiergarten in Berlin. (Keystone / AP / Markus Schreiber)[/hide]

Fingerübungen: Jahrmarkt-Treiben

Jahrmärkte bieten Lichter und Menschen, bewegte Objekte und glänzende Kinderaugen en masse. Sie einzufangen ist eine grössere Herausforderungen als erwartet. Ein Erfahrungsbericht von der Basler Herbstmesse.

Das Staunen der Kinder: Der Mini-Jahrmarkt am Jahrmarkt. Alle Bilder 2008 © P. Sennhauser

Ein Jahrmarkt ist ein gefundenes Fressen für den Hobbyfotografen. Und eine ziemlich schwierige Angelegenheit, wie ich schnell merke. Ich war mit der Nikon D300 und dem 18-200 Zoomobjektiv (und gelegentlich dem Sigma 10-20mm) ausgezogen, „typische“ Jahrmarktsbilder von der Basler Herbstmesse zu machen, einem zwei Wochen lang die ganze Innenstadt bedeckenden Grossmarkt.

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Konzertbild: Stimmung, kompakt

Ein klasse Konzertbild, das durch Aufteilung und Farbgebung eine besondere Stimmung transportiert.

Nick Lobeck
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Nick Lobeck). NIKON D300 – 1/80s – f/3.5 – 175mm (257mm)

Kommentar des Fotografen:

Konzert von Justice am Openair St. Gallen 2008 Aus grosser Distanz mit einem 70-200 2.8 Tele von Nikon.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Nick Lobeck:

Konzertfotografie ist etwas sehr eingängiges, dankbares. Die Zuschauer haben Spass, die Musiker machen ihren Job gern und wenn man vom Veranstalter nicht nach 10 Minuten des ersten Liedes aus dem Fotograben hinauskomplimentiert wird, kann man sogar einen Schweißtropfen auf der Stirn des Sängers fotografieren.

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Konzertfotografie: Das Mikrofon als Herausforderung

An öffentlichen Anlässen, namentlich Konzerten oder Reden, haben speziell Amateurfotografen mit zusätzlichen Hindernissen zu kämpfen: Die Position ist nicht frei wählbar, und Objekte wie Mikrofone und Stehpulte sind ständig in der Schusslinie.

Thoralf Abgarjan: Svenja Schmidt
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thoralf Abgarjan). – Canon EOS 5D – 1/160s – f/2 – ISO1000 – 85mm

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist auf der Frankfurter Musikmesse im März 2008 entstanden. Es zeigt die Sängerin und Keyboarderin Svenja Schmidt mit Band auf der Agora-Stage. Dieses Bild ist mit available Light (sofern man ueberhaupt von light sprechen kann) ohne Blitz unter extremen Lowlight aufgenommen. Es offenbart eine tiefgehende Gefühlswelt der Musikerin.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Thoralf Abgarjan:

„Wenn die Bilder nicht gut genug sind, bist du nicht nah genug dran.“ Der Fotograf Robert Capa, der 1954 starb, hat dies zu einem Mantra für Generationen von Fotografen gemacht.

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