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Schwarzweiß-Porträt: Das Teufelskind

Für effektvolle Fotos braucht man nicht viel. Mit einfachen Hilfsmitteln und einer guten Idee lassen sich beeindruckende Aufnahmen machen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Oktar Özkartal).

Kommentar des Fotografen:

Bei einem privaten Test-Shooting mit meinem Sohn, um das selbst gebastelte Grid für mein Blitzgerät zu testen, entstand dieses Bild. Mir gefällt besonders sein Blick in diesem Foto, der in Schwarz-Weiss besser zur Geltung kommt. Unter Photoshop mit Nik Silver Efex in Schwarzweiss umgewandelt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Oktar Özkartal:

Du hast hier ein meines Erachtens sehr gelungenes Foto geschossen. Aus irgendeinem Grund war „Damien“ das erste, was mir durch den Kopf ging, als ich dieses Porträt sah – und dabei bin ich kein Fan von Horrorfilmen, und „Omen“ habe ich nie wirklich zuende gesehen.

Dein Sohn sieht hier aus, als wäre er zu allem fähig, und die gewählte Beleuchtung trägt ihren Teil dazu bei. Meine Kinder fanden es auch immer ganz klasse, wenn ich sie so fotografiert habe – sie durften so furchterregend, verrückt oder wie auch immer sie wollten aussehen, und heraus kamen immer super Bilder.

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Paolo Woods/Serge Michel: Der wirkliche Iran

Wie leben die Menschen im Iran wirklich – ungeachtet aller Vorurteile? Das wollten Paolo Woods und Serge Michel mit ihrer Arbeit „Land des Lachens – Land der Tränen“ herausfinden.

[textad]Paolo Woods - Teheran 2006In 45 Einzelporträts haben der Fotograf Woods und der Journalist Michel ein Puzzle dieser Kulturnation mit dem Image eines „Schurkenstaates“ geschaffen. Ihr Buch vereint Bilder und Interviews. Die Fotos sind aktuell in Köln ausgestellt.

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Porträt in Schwarzweiß: Gekonnter Regelbruch

Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Allerdings muß man das gekonnt tun.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabine Reuss).

Kommentar des Fotografen:

Mich haben hier sofort die Lichtpunkte fasziniert, die durch den Strohhut auf die Nase gefallen sind. Die S/W Umsetzung habe ich gewählt, weil ich dadurch die Kontraste schöner schärfen konnte. Den Bildschnitt habe ich so gewählt, um das Auge auf das Wesentliche, die Lichtpunkte, zu wälen. Das Bild ist unbemerkt gemacht, allerdings ist mir das Model bekannt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sabine Reuss:

Bei Porträts soll man sich auf die Augen konzentrieren. Und alles im Goldenen Schnitt halten… Hier mußte ich sofort an Asterix und Kleopatra denken: „Diese Nase…“ Bei diesem Foto stimmt praktisch nichts, und doch alles. Um Regeln gekonnt zu brechen, muß man sich dieser bewußt sein. Das kommt in Deinem Bild für mich zum Ausdruck.

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Gegenlichtporträt: Lola mit den Luftballons

Kinder mit bunten Luftballons sind meist wegen der vielen knalligen Farben ein sehenswertes Fotomotiv. Aber auch in Schwarz-Weiß kann man der Szene etwas abgewinnen, indem zum Beispiel der Größenkontrast genutzt wird.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sally Lazic).

Kommentar des Fotografen:

Lola und die Ballons Treffen mit einer Flasche Helium, einigen Ballons und der Tochter einer Freundin im Park um die Mittagszeit. Die Lichtsituation war etwas schwierig, aber dafür hat Lola so viel Spaß am posen gehabt daß es eine Freude war mit ihr diese Fotos zu machen.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Sally Lazic:

Kinder mit Luftballons sind immer ein dankbares Fotomotiv. Selbst wenn wie hier auf dem Schwarz-Weiß-Foto von Sally Lazic keine Farben verwendet werden, die meist für genug Aufmerksamkeit sorgen. Stattdessen ist das Bild sehenswert durch den Größenkontrast, vor allem zwischen dem größten Luftballon direkt neben dem Kopf des Mädchens, der wiederum durch das junge Alter etwas kleiner als der Kopf eines Erwachsenen ist.

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Porträt mit Farbkontrast: Hintergrund sollte nicht mit Vordergrund konkurrieren

Hintergrund sollte Hintergrund bleiben. Wenn er mit dem Vordergrund zu sehr optisch konkurriert, ist das dem Foto namentlich bei Porträts abträglich.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Knut Haberkant).

Kommentar des Fotografen:

Nachmittags ca. 15 Uhr im Sept. 2011, an einem stillgelegten Bahnhofsgleise, für eine Sedcard-Erweiterung. Obwohl die „Regel“ besagt, dass sie nach links schauen müsste, habe ich mich bewusst dafür entschieden, hier zu brechen und sie aus dem Bild herausschauen zu lassen. Der Blick in den Himmel soll das Abschweifen mit ihren Gedanken an einem ruhigen, verlassenen Ort zeigen – jedoch nicht traurig und verzweifelt, sondern eher hoffnungsvoll. Durch den kräftigen Farbkontrast der Abdeckplane des Güterwagons links im Bild soll der Betrachter wieder zurückgezogen werden und nicht ebenfalls aus dem Bild triften.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Knut Haberkant:

Eine junge Frau steht vor einem Güterwagon. Etwas scheint sie abzulenken, sie schaut nach rechts oben. Was in diesem Blick zu lesen sei, liegt am jeweiligen Betrachter. Spontan gefallen hat mir an diesem Foto die grau-rote Farbpalette und das Experimentelle der Pose. Daß Subjekte aus dem Goldenen Schnitt heraus verschoben sind, sehe ich jetzt öfter – ein Regelbruch, der mir persönlich nicht immer zusagt, aber das kann man diskutieren.

Der rote Hintergrund ist, was das Foto mit ausmacht, aber auch gleichzeitig mein Hauptkritikpunkt:

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Porträt mit extremem „Makeup“: Auf Nebensachen achten

Wenn auch bei einem Porträt das Gesicht im Mittelpunkt steht, sollten andere Körperteile nicht vernachlässigt werden – insbesondere, wenn die Umgebung kontrollierbar ist.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alois Peer).

Kommentar des Fotografen:

eigentlich wollten wir nur töpfern.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Alois Peer:

An diesem Gesicht konnte ich einfach nicht vorbei. Womit der Junge auch eingerieben wurde, er sieht aus wie ein Ureinwohner im Busch, und sein Gesichtsausdruck verrät, daß ihm die ganze Sache Spaß macht. Ob Ton oder Makeup, dieses Foto bringt mich zum Lächeln – nein, Grinsen.

Zur Pose:

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Natürliches Porträt: Weissraum am Bildrand vermeiden

Das natürliche Licht bietet uns eine Fülle von schönen Lichtsituationen, geignet für Porträtaufnahmen. Allerdings muss nicht nur unser Motiv gut wirken, sondern auch durch eine gekonnte Bildgestaltung verstärkt werden, was hier nur teilweise gelingt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Oliver Zwahlen).

Kommentar des Fotografen:

Ich wollte direkt meine neue Nikon P7000 ausprobieren und bin mit einer Kollegin diesen Sommer nach Hettiswil gefahren um dort mit Ihr ein paar Portrait-Aufnahmen zu schiessen. Ich fand das hier am besten. Wirkt irgendwie sehr natürlich.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Oliver Zwahlen:

Natürlich ist bei Porträtaufnahmen der abgebildete Mensch das Wichtigste. Er sollte auf aussenstehende Betrachter interessant, sympathisch, attraktiv oder anziehend wirken. Oliver Zwahlen zeigt uns eine lockere Porträtaufnahme einer jungen Frau:

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Strassenfotografie: Posterstories

Gute Strassenfotografie führt den Betrachter zu einem emotional bewegenden Punkt, ohne ihn in ein zu enges Korsett zu zwängen: Die Geschichte entsteht im Kopf.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Hans Feyh).

Kommentar des Fotografen:

Im Regen – Hauseingang gefunden. Verzweiflung, sie verpasst ihr Date!

Peter Sennhauser meint zum Bild von Hans Feyh:

Eine Junge Frau steht in dieser hochkant-Schwarz-Weiss-Fotografie in einem Hauseingang. Aus dem Flur und anscheinend aus der Hüfte fotografiert, scheint sie die Kamera nicht zu bemerken: Sie lehnt mit verschränkten Armen am Türpfosten und beisst sich auf die Unterlippe. Draussen zeugt regennasser Boden im unscharfen Hintergrund, warum die in Sandalen und leichter (50er-Jahre-?) Sommerkleidung ausgestattete Dame hier steht.

Die Emotion erschliesst sich in diesem Bild nicht auf den ersten Blick:

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Schwarzweiss-Porträt: Der Ausdruck macht das Bild

Pose und Ausdruck machen ein Porträt. Insbesondere bei Schwarzweißporträts, bei denen Farbe nicht ablenken kann.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Reinhard Witt).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt meine damalig 12 jährige Nichte Jana. Sie liebte es über alles für mich Modell zu stehen. Solche „Posen“ blieben eher die Seltenheit. Deshalb hat es für mich auch eine größere Bedeutung, als viele Hundert andere Bilder von ihr. Ich nannte das Bild später „Hurt“. Nicht unbedingt, weil jetzt das Pflaster darauf hinweisen könnte, sondern auch wegen des Ausdrucks, den man mit „Warum?“ definieren könnte. Den Ausschlag dieses Bild zu veröffentlichen hat aber ihre immer wieder faszinierende Natürlichkeit gegeben. Und um diese noch zu verstärken, habe ich eine Textur darüber gelegt. Wird vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, aber meinen triffts…

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Reinhard Witt:

Glückwunsch zu diesem insgesamt gelungenen Porträt Deiner Nichte. Ich persönlich neige zu Schwarzweißfotografie, und der Gesichtsausdruck der jungen Frau hatte es mir angetan:

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Hochzeitsfoto: Fischaugen-Tanz

Fisheye-Objektive machen Spass, sind aber relativ selten wirklich produktiv einsetzbar. Matthias Wassermann hat einen tollen Einsatzzweck an einer Hochzeit gefunden.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Wassermann).

Kommentar des Fotografen:

Der Hochzeitstanz … alles dreht sich um das Brautpaar. Einer der Höhepunkte des Abends. Ich wollte die Dynamik des Momentes festhalten und wählte 1/10 Sekunden. Um die Hochzeitsgesellschaft im Hintergrund abzubilden, wählte ich ein Fisheye. Um die Bewegungsdynamik zu erzeugen, lief ich in der entgegengesetzte Richtung um das Brautpaar herum. Der Blick von Oben … so weit reichten meine Arme! Lichtquelle war mein Aufsteckblitz von Nikon Sb-900. Weißabgleich Auto. Bei 8 Bildern/Sek (8 Batterien im MB-d10 Handgriff und extra 6 Batterien im Batteriepack SD-8A für den Blitz) konnte ich so 9 Bilder machen. Dieses vorletzte Bild war das Beste!

Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Wassermann:

Eine Braut im Bildzentrum dieser Fotografie wird vom Bräutigam, links hinter ihr, im Kreis gewirbelt. Wir blicken von oben auf das tanzende Paar, dessen Drehung in der Bewegungsunschärfe des Hintergrunds deutlich wird. Erst auf den zweiten Blick erkennen wir, dass der Hintergrund aus im Kreis stehenden Hochzeitsgästen besteht.

Es braucht eine Portion Mut (oder bösen Willen), um ein Fischaugen-Objektiv an lebenden Menschen anzuwenden:

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