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Vogelfotografie Albatrosse: Im Gleichflug

Redundanz ist auch in der Tierfotografie ein tolles Stilmittel. Bedingung ist ein sehr bewusster und sorgfältiger – und bisweilen auch durch Glück perfektionierter – Einsatz der Schärfentiefe.

Vogelfotografie: Zwei Albatrosse

NIKON D5 Aufnahmedaten: 1/80s bei Blende 4.5 mit 400mm Brennweite und ISO 100 © Andreas Kleinkauf

Andreas Kleinkauf aus Beijing, Chaoyang District, P.R. China – Royal Albatross Centre, Dunedin (NZ)

Vögel im Flug stellen Fotografen vor ganz spezielle Herausforderungen: Man will ja nicht nur das isolierte Tier in der Luft inszenieren, sondern auch die Landschaft darunter. Das gelingt hier gut – dafür geht ein anderer Aspekt ein wenig schief.

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Strandfoto: Zeig mir das Meer

Man kann auch im Urlaub und mit der eigenen Verwandtschaft statt nur schöne Erinnerungsfotos mal ein tolles Konzeptbild schiessen.

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Dany Suko aus Meerbusch schreibt zu diesem Bild: Juist 2016. Die kleine der beiden Cousinen ist zum ersten Mal am Strand.

Zwei kleine Mädchen spazieren im linken Drittel dieser Farbaufnahme an einem Sandstrand Richtung Meer, das im horizontalen Goldenen Schnitt gerade noch als blauer Streifen erkennbar ist. Links von den beiden steht eine Metallstruktur im Sand, weit weg am Wasser sind noch knapp einzelne Menschen erkennbar.

Ich staune bisweilen, dass es heute nochMenschen gibt, die mit der Spiegelreflex ans Meer gehen. Könnte ja Sand reingeraten, und das iPhone macht doch auch suuuper Bilder…

Ernsthaft: Nichts gegen das iPhone oder Handyfotografie generell. Aber die grossen Kästen haben eben auch was für sich. Du zeigst das hier sehr schön mit dieser Fotografie. Weiterlesen

Konzept-Porträt: Negativer Raum Extrem

Porträts sollen grundsätzlich Personen zeigen, nicht hauptsächlich negativen Raum. Wenn aber der negative Raum das Bild erst abrundet, hat er durchaus seinen Platz.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bärbel Bonn).

Kommentar des Fotografen:

Emotionen, ein Thema welchen für mich das interessanteste in der Fotografie ist. Gefühle zeigen ohne viele Worte … :-)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Bärbel Bonn:

Wenn negativer Raum gekonnt eingesetzt wird, unterstreicht er nicht nur eine Bildaussage, sondern das Bild wäre ohne ihn nicht das, was es ist. Ich habe mir Dein Foto lange angeschaut, und war erst fast versucht, das Foto zurück in den Kritiker-Pool zu legen.

Grundsätzlich ist ja nun die Regel bei Porträts so, daß man die Person in den Mittelpunkt rückt, und nicht Dinge um sie herum. Porträts können frontal, im Halb- oder Vollprofil aufgenommen werden.

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Landschaftsfotografie: Drama der Berge

Die Berge bieten vor allem im Zusammenspiel mit dem Wetter dramatische Motive. Eine gute Komposition schafft hier viel Räumlichkeit.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Hütz).

Kommentar des Fotografen:

Vaiolettürme mit Gartlhütte vom Santnerpass aus aufgenommen am Abend

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Hütz:

Vier für die Dolomiten typische Nadelspitzen ragen im linken Bilddrittel dieser Farbaufnahme von einem Felssattel in den blauen Himmel. Dahinter sorgt ein weiteres Felsmassiv für den Räumlichen Kontrast, davor leitet ein den ganzen rechten Bildteil vereinnahmender Abhang vom rechten Bildrand in einem eleganten Schwung nach unten zu einem kleinen See im Sattel vor den Nadelgipfeln. Die gesamte Komposition der Berge wird durch von rechts herein wallende Wolkenschwaden in der Räumlichen Schichtung aufgeteilt.

Man kann es nicht oft genug wiederholen:

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Steilhang rechts: Ungewöhnliches Bildformat macht ungewöhnliches Foto

Regelbrüche machen aus Szenen, die sonst nicht so besonders aufregend gewesen wären, manchmal aufregende Bilder.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Tetschke).

Kommentar des Fotografen:

Hi! Dieses Bild ist während einer Kletertour am Gardasee entstanden. Mir gefiel die Perspektive, da sie dem Bild mehr Dramatik verleiht als in einer Frontalaufnahme. Die Schwarz-Weiß-Wandlung habe ich gewählt, um den Fokus auf diese Perspektive zu konzentrieren. Interessant erscheint für mich dadurch auch die Wolkenformation, die dadurch etwas „bedrohlicher“ wirkt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Florian Tetschke:

M.C Escher war ein Meister des negativen Raums und der veränderten Perspektive. Ich liebe seine Zeichnungen noch heute, denn sie sind auf der einen Seite hoch mathematisch, auf der anderen dann doch im Konzept so simpel.

Dein Bild spielt ebenfalls mit Raum und Perspektive und einem simplen Bildgegenstand:

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Architekturfotografie: Mensch im Raum

Mensch und Raum – namentlich künstlicher Raum – lassen sich in der Fotografie kompositorisch sehr schön verknüpfen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Wolfgang Everding).

Kommentar des Fotografen:

Situation in der Kunsthalle in Bremen, am Tag der Eröffnung ohne Bilder nach dem Um- und Anbau.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Wolfgang Everding:

Eine Frau sitzt in diesem Schwarz-Weiss-Bild mit dem Rücken zur Kamera in einem Ausstellungsaal. Dessen Ausstattung ist typisch: Weisse Wände, Sitzwürfel im Zentrum, dunkler Holzboden. Aber die Wände sind leer; neben der Frau – deren Handtaschen-Tragegurt in Color-Key rot belassen wurde – sehen wir am rechten Bildrand lediglich den Durchgang zum nächsten Raum, in dem ein junges Paar steht, hinter dem ein weiterer Durchgang sichtbar ist.

Ein leeres Museum als Rahmen für die Menschen, die darin stehen und gehen:

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Strassenfotografie: Die Bühne Haltestelle

Im Alltag und auf der Strasse verhalten sich Menschen ihrem Kulturkreis und der Situation entprechend verschieden. Vor allem Wartesituationen haben es in sich.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Reinhard Krause).

Kommentar des Fotografen:

Tram-haltestelle; ursprünglich in Farbe. Das Foto wurde gemacht kurz bevor die Bahn kam – also wenig Zeit zum reagieren. „Aneinandergereite“ Personen, verschiedene Körperhaltungen, lässig-Großstadt, beiläufig.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Reinhard Krause:

Neun Personen sind insgesamt auf diesem frontal aufgenommenen Schwarz-Weiss Bild einer Tramhaltestelle in Berlin (?) zu sehen. Sie stehen dabei paarweise und allein, aber in einer Linie, wie aufgereiht auf der Perlenschnur, kümmern sich aber allesamt nicht um die anderen Wartenden.

Angeblich werden die Stockwerksanzeigern in Fahrstühlen immer hoch angebracht, damit sich die Menschen im Lift nicht in die Augen schauen müssen, sondern während der unangenehm gedrängten Fahrt gebannt woanders hinblicken können:

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Löwenzahnstilleben: Platz lassen

Negativer Raum ist Dein Freund. Oder der so manchen Sujets, das in einem engen Motivrahmen eingesperrt wirkt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Esther Bachmann).

Kommentar des Fotografen:

„Löwenzahn-Lichter“ – als Sujet etwas verbraucht, aber trotzdem schön und spannend zum Üben, in diesem Fall mit Makro-Objektiv.Nach einer längeren Pause haben die Models dann ziemlich auf schlapp gemacht…

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Esther Bachmann:

Das Licht in Deinem Foto ist schön, weich, und die Töne hatten mich sofort in ihren Bann gezogen. Das Licht und die blasse, schon fast monochrome Farbpalette sind klassisch, gut gesehen. Ob verbraucht oder nicht, entscheidet letztlich jeder selbst – und ich fand den Löwenzahn hier dennoch interessant. Ein gutes Übungsprojekt.

Was mir bei diesem Bild ins Auge stach, war das Glas, das alles dominiert – nein, erstickt:

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Bergbach in der Moräne: Den Raum unterstützen

Ein Geheimnis einer guten Landschaftsfotografie liegt in der Illusion eines dreidimensionalen Raums, der sich hinter die zweidimensionale Bildebene erstreckt. Der Fotograf kann sie verstärken, aber mit Fehlentscheiden auch abschwächen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Lauener).

Kommentar des Fotografen:

fotografiert mit einem Stativ, um mir mehr Zeit für die Bildgestaltung zu nehmen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Christian Lauener:

Ein Bergbach schlängelt sich in diesem querformatigen schwarz/weiss Bild durch eine Geröllmoräne. Im unteren Bildzentrum der Telefotografie liegt eine offensichtlich vom Wasser angeschwemmte tote Tanne, im oberen Drittel sticht rechts ein von Menschenhand geschaffener Steinhaufen und im Zentrum ein grosser Felsklotz aus dem Bild heraus.

Was macht eine Landschaft aus, was fasziniert uns daran? Die Antwort auf diese Frage ist keine eindeutige. Ist es der Raum, die Linien darin, die Farben, das Naturschauspiel – oder jedesmal etwas anderes?

Ein Aspekt, der mich an der Fotografie fasziniert ist, dass es selbst in den unzähligen Genres noch Unterkategorien, Stile und immer neue Möglichkeiten gibt, kreative Ansichten zu schaffen. Es ist ein Paradox:

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Tunnelfoto: Subjekt verstärkt Leere

Manchmal ist eine eindeutige Bildaussage zu viel des Guten. Leere wirkt leerer, wenn etwas drin zu sehen ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ronny Ritschel).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme ist im Rahmen eines Photowalks in Hamburg entstanden. Sie zeigt den alten Elbtunnel in einer sehr bekannten Perspektive. Ich finde, dass Bearbeitung (1:1 Format, Kontrastanhebung + leichte Tonung) der Aufnahme das gewisse Etwas verleiht. Tonungen sind natürlich immer Geschmackssache, dennoch finde ich sie passend zu der metallenen Verkleidung.

Profi Stuart Schwartz meint zum Bild von Ronny Ritschel:

Eine interessante Aufnahme – aber auch eine sehr leere. Das mag die Absicht gewesen sein, aber ich brauche ein Subjekt.

Da sind zwei Menschen weit, weit hinten im Tunnel in der Fotografie zu sehen, und meiner Ansicht nach sind sie zu weit weg. Die Aufnahme würde extrem an Kraft gewinnen, wenn ein Quäntchen Leben den Kontrast bilden würde:

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