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Landschaftsfotografie: Komposition ohne Inhalt

Eine gute Komposition ist ein wesentliches Gestaltungsmerkmal einer Landschaftsfotografie – aber die abgelichtete Landschaft bleibt dabei das Motiv.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ezio Gutzemberg).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme entstand am westmecklenburgen Abschnitt der Elbe, früh am Morgen und in der Hoffnung das Licht des Sonnenaufgangs einzufangen, welches das gegenüberliegende Ufer gerade erreicht hat.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Ezio Gutzemberg:

Ein kaum fliessender Arm eines Flusses ist in dieser Farbfotografie zu sehen, die im direkten Vordergrund rund ein Drittel des nahen Ufers, im Mittelgrund die Wasserfläche mit einer leichten Spiegelung des Morgenhimmels und im oberen Bildteil links und rechts die fernen Uferstrecken zeigt, davon das am rechten Bildrand in die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne getaucht.

Dein Ziel, das Ufer der Elbe im ersten Sonnenlicht zu fotografieren, hast Du jedenfalls erreicht. Die Frage ist, ob daraus ein gutes Bild geworden ist:

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Nebellandschaft: Romantiker-Ansicht

Nebelmorgen mit Sonnenstrahlen – traumhafte Motive für Frühaufsteher. Lohnende Aufnahmen für den letzten Schliff.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Wenter).

Kommentar des Fotografen:

Allerheiligen in der Südsteiermark. Ein nebeliger Morgen. Die Sonne bahnt sich den Weg durch den Nebel und zaubert eine wunderschöne Stimmung in die Landschaft. Im Wohnmobil unten schlafen noch alle – die Zeit sollte man anhalten können…

Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Wenter:

Eine Hügellandschaft mit Weinbergen und Flurkreuz im Vordergrund, Nebelschwaden, die in der Bildmitte zwischen den Hügeln durchwabern, und darüber Hügelspitzen mit schwarzen Pappeln, die vor dem fernen Nebelmeer in den Himmel aufragen. In der Bildmitte zwischen Vorder- und Hintergrund ist im Nebel ein Bauernhaus erkennbar und davor, wenn man genau hinschaut, ein Wohnmobil. Es ist früher morgen, das Licht der seitwärts eindringenden Sonne ist golden.

Ich bin fasziniert von dieser Aufnahme.

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Sonnenaufgang auf Mallorca: Mehr als Abdrücken

Ein typisches Urlaubsbild: Für die Fotografin ein wunderbarer Moment, für die Betrachter ein lauer Sonnenaufgang mehr. Kann man das ändern?

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Melanie Steiner).
Kommentar der Fotografin:

Am Morgen in Mallorca

Peter Sennhauser meint zum Bild von Melanie Steiner:

Es gibt wohl kaum ein typischeres Urlaubsbild als der Sonnenauf- oder Untergang am Meer, mit Wolken am Himmel, Spiegelung im Wasser und wenig, das uns im Bild festhält.

Und das, obwohl hier einiges passiert: Die Sonnenstrahlen schiessen über den Wolken durch den Himmel, die Sonne selber ist halb verdeckt von den Wolken, unten links ist ein Fischerboot und gradeaus in der Bucht etwas anderes, vielleicht ein Schwimmer, im Wasser zu sehen.

Aber Bilder wie dieses haben wir alle zu oft gesehen, meist wissen wir sogar, was die Fotografin ablichten wollte und leiden ein wenig mit ihr, weil auf dem Papierabzug einfach nicht ein Hauch der Stimmung aufkommen will, wie sie an diesem Morgen herrschte. Und meistens sagen wir jetzt irgendwas wie „ja, diese herrliche Morgenstimmung!“ und versuchen vom Bild abzulenken, um nichts über die Fotografie selber sagen zu müssen:

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Sonnenaufgang-Foto: Weniger ist mehr

Vor und nach Sonnenauf- oder Untergang findet ein Spektakel von Farben, Formen und Licht statt, das oder gerade einfachen Bildern viel Emotionalität verleiht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Torsten Muehlbacher).

Kommentar des Fotografen:

Früh morgens ging es zum Gipfel des Kellerjochs. Die Sicht war nicht gerade berauschend, jedoch wirkt dies -meiner Meinung nach – sehr gut auf die aufgehende Sonne. Man sieht dadurch die Sonne sehr gut und man meint, sie gehe zwischen den Bergen auf.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Torsten Muehlbacher:

Die Sonne geht auf und scheint durch den Dunst über den Bergen nur knapp und grellrot hindurch. Die Gipfel der Alpen um den Fotografen herum erscheinen als blosse Schemen in verschiedenen Blau- oder Grautönen, wobei sich die Kanten zum jeweils ferneren Berghang durch leichten weissen Dunsthauch abgrenzen. Der Himmel über der Sonne erstrahlt in einem knalligen Verlauf von Rot zu einem von Federwolken durchzogenen Gold.

Ich finde nicht, dass die Sicht nicht berauschend war, als Du diese Aufnahme gemacht hast – im Gegenteil:

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Ausfahrt zum Fischfang: Fata Morgana

Gegenlicht-Bilder mit hohem Kontrast können Bilder zu Tage fördern, die anders gar nicht zu sehen wären.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Günter Kutschke).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist während des Sonnenaufgangs im Sept. 2007 auf Rügen am Thiessower Strand gemacht worden, es ist ein Fischerboot, das zu Fang ausfährt. Bearbeitung in Photoshop mittels Tonwert- und Gradationskurve. Die Stimmung des Lichts und der Morgendunst haben im Wesentlichen zu dem Ergebnis beigetragen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Günter Kutschke:

Was hier die Blicke anzieht, ist ohne Zweifel der Morgennebel vor dem Leuchtturm in der Ferne, der sich in der Luft über dem Wasser spiegelt und zu der keulenförmigen Erscheinung über dem Horizont führt.

Das einfache Bild hat aber weit mehr zu bieten:

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Strahlende Lichter: Morgenglück

Früh aufstehen und geduldig sein. Wichtige Eigenschaften für einen Fotografen. Das gelungene Foto vom Nebellicht beweist es.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Reis).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen an einem nebligen Herbstmorgen, einige Zeit bevor die Sonne aufging. Eigentlich war ich vom Wetter enttäuscht, habe ich doch schönes Wetter erwartet. Als ich aber dieses Motiv gesehen habe, war die Enttäuschung schnell verflogen. Das Licht stammt von einer Strassenlaterne, den Weissabgleich habe ich von aufgenommenen 3600K nachträglich in Lightroom nach unten auf 2350K korrigiert.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Pascal Reis:

Wer solche Fotos machen will, kann schon mal den Wecker vorstellen. Der Fotograf Pascal Reis ist noch vor Sonnenaufgang durch die Straßen gezogen. Statt des erwarteten schönen Wetters bekam er Nebel – und damit erst die Möglichkeit, diese Lichtstrahlen so beeindruckend festzuhalten.

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Landschaftsfotografie: Wenn Wolken über den Himmel rasen

Landschaftsfotografie ist eine behäbige, langsame Sache? Weit gefehlt. Wer seine Ausrüstung nicht im Griff und das Licht nicht im Auge hat, bleibt auf der Strecke. Erste Lektion des Death-Valley-Workshops.

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Mit Neutral-Verlaufs- und Polfilter kommt der Cottonwood-Kaktus um Death Valley vor romantischem Wildwesthimme gut. (© Peter Sennhauser)

Die Virga im südlichen Teil des Tals: Geschossen bei 800 ISO im letzten Licht. Ich hatte nicht mehr dran geglaubt. Das Lichtspiel entschädigt für das karge Motiv. (© Peter Sennhauser)

Die Virga im südlichen Teil des Tals: Geschossen bei 800 ISO im letzten Licht. Ich hatte nicht mehr dran geglaubt. Das Lichtspiel entschädigt für das karge Motiv. (© Peter Sennhauser)

Es war eine ernüchternde Erfahrung: Ich halte mich für einen ganz passablen Landschaftsfotografen, ich sehe Motive, und ich weiss einigermassen, wie ich sie inszenieren kann. Aber mit dem ersten Sonnenuntergang im Death Valley kamen leise Zweifel in mir auf, ob ich für diesen Typus der Fotografie schnell genug bin.

Schnell genug? Gary Hart, der Workshop-Leiter, hatte noch vor dem Shooting gesagt: „Ich bin Landschaftsfotograf. Ich fotografiere nichts, was sich bewegt.“ Und Don Smith, Profi-Sportfotograf seit dreissig Jahren und Garys Ko-Instruktor, hatte auf die Geduld verwiesen, die in der Landschaftsfotografie nötig sei. Wie kann man also für diese Art der Fotografie nicht schnell genug sein?

Oh, es ist ganz einfach:

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