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Brandenburger Tor: Der Teufel liegt im Detail

Vielfotografierten Motiven neuen visuellen Reiz zu verleihen ist schwierig. Allerdings sollte dabei auf Details geachtet werden, insbesondere, wenn man sich die Zeit nehmen kann.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabina Schöfer).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme entstand am 4.9.11 um 7.52 morgens … Freehand. Ich wollte Sonntagsmorgens die Stimmung in Berlin einfangen, ohne dass Touristen vor der Kamera herumlaufen. Es waren Menschen unterwegs, die der Aufnahme, wie ich persönlich gaube, noch einen Reiz verleihen. Diese Aufnahme habe ich einmal in Farbe und SW und finde die SW Form sehr passend für diese Stimmung. Es lenkt nichts ab.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sabina Schöfer:

Bei diesem Foto mußte ich zweimal hinsehen, denn ich hätte nicht gedacht, daß das Brandenburger Tor dermaßen menschenleer sein kann. Ich bin schon sehr oft in Berlin gewesen, habe aber nie die Gelegenheit gehabt, so früh unterwegs zu sein. Glückwunsch zu dieser Aufnahme.

Ein paar Kleinigkeiten sind zu bemängeln, aber diese sind nur Kleinigkeiten. Zunächst einmal hast Du das Tor vollkommen mittig ins Bild genommen.

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Minimalistische Abstraktion: Einfach genügt

Die effektvollsten Bilder sind oft die am einfachsten komponierten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Becker).

Kommentar des Fotografen:

Innen oder außen?

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Michael Becker:

Dein Foto beweist einmal mehr, daß effektvolle Bilder nicht kompliziert sein müssen. Im Gegenteil, manchmal reicht eine Ecke und die Fähigkeit, etwas in ihr zu sehen. Mir gefällt an Deinem Foto genau das. Einfach, trotzdem viel Stimmung im Bild, und man kann immer noch als Betrachtender darin „hängenbleiben“. Die strenge Symmetrie ist hier nicht langweilig – im Gegenteil, das Bild würde ohne sie nicht wirken.

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Architekturbild: Präzision ist das A & O

Bei Architekturaufnahme ist eine hohe Präzision und eine klare Gestaltung gefragt. Beides gelingt bei dieser Aufnahme sehr gut. Das besondere Format, das sich ganz am Motiv orinentiert, verstärkt die Gesamtwirkung.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fabian Heusser).

Kommentar des Fotografen:

Entstanden während der Besichtigung einer Glashütte. Einzelne Fensterzeile der Fertigungshalle mit Herbstwald im Hintergrund. Mit Ligthroom gegrädet und der Kontrast mittels Kurven erhöht. Das ungewöhnliche Format ergibt sich aus dem Objekt – aufgrund des Gegenlichts ist die Umgebung der Fensterzeile schwarz. Mir persönlich gefällt die Metapher der Scheiben zu Pixeln und deren spielerische Umgang damit. Auch wie das Glas der farbige Herbstwald verändert und die schräggestellten Fenster einen „ungetrübten“ Blick auf diesen freigeben. Man verliebt sich zuweilen schnell in seine eigenen Bilder, darum würde mich interessieren, ob dies in diesem Fall berechtigt ist oder nicht.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Fabian Heusser:

Als Architekt fühle ich mich von dieser Aufnahme sehr angesprochen. Aber ich bin als Architekt auch sehr anspruchsvoll, was gute Architekturbilder angeht:

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Blumenfoto: Hohe Messlatte

Blumenfotos kranken oft daran, dass sie aus mehreren Gründen bevorzugtes Fotomotiv von Amateurfotografen sind.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ingrid Menz).

Kommentar des Fotografen:

Nokia K810i

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Ingrid Menz:

Blumen sind schön. Die einen mögen bestimmte Sorten lieber als andere, aber im Grunde sind sich da die meisten Menschen einig: Blumen sind schön. Das liegt zum einen daran, dass sie so schön leuchtende Farben haben, vor allem, wenn die Sonne durch die etwas transparenten Blütenblätter strahlt und zum anderen daran, dass Blumen so gut wie immer symmetrisch sind.

Diese wohlgeordneten Formen in Kombination mit leuchtenden Farben empfinden wir als schön.

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Tempel-Porträt: Ruhender Mönch

Der Blick des Mönches zieht den Betrachter gleich in das Foto rein – es bleibt kaum Zeit, um den symmetrischen Hintergrund zu würdigen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrik Dietrich).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand an einem Abend in Myanmar in der Shwedagon Pagode in Yangon. Er saß in einer Ecke vor einer Säule. Mich hat der stumme Blick des Mönchs fasziniert, die faltige Haut, das rote Gewand. Es gibt nicht viele Menschen, die schweigend eine Aura haben… er hatte sie!

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Patrik Dietrich:

Majestätisch: Das ist der erste Gedanke, der mir beim Betrachten des Fotos durch den Kopf geht. Der Fotograf Patrik Dietrich hat hier einen sitzenden alten burmesischen Mönch in einem roten Gewand vor einer fast ebenso roten Pagode abgebildet.

Das Besondere daran:

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Abstrakt-Foto: Ruhe vor dem Film

Abstrakte, minimalistische Fotos können von einer Vielzahl an Symmetrien leben – bei diesem Foto von Kinosesseln entstehen sie durch Linien, Farben und Verteilung entstehen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gabriel Allon).

Kommentar des Fotografen:

Als erster im Kino (Riff Raff, Zürich), zufällig die Kamera dabei. Das Licht und die Farbe der Sitze ergaben eine einzigartige Stimmung. Im Photoshop wurde nur beschnitten, die Farben sind wie auf dem JPG aus der Kamera.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Gabriel Allon:

Der erste Gedanke beim Blick auf das Bild: Was ist das? Eine Tastatur oder Pflastersteine von unten? Nein. Erst der zweite Blick lässt den Ort der Fotografie klarer erscheinen. Die Sessel in einem Kino, aus der Betrachterperspektive (im Film gerne „Point of View“ oder POV genannt).

Minimalistische Fotos, die sich eher an abstrakte Grafiken statt an purer Subjektwiedergabe orientieren, es aber dennoch schaffen, die Balance zwischen Entfernung und Erahnung des Motivs zu halten, sind selten, und das vorliegende Foto von Gabriel Allon ist ein gutes und gelungenes Beispiel dafür.

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Hafenstadt-Sonnenuntergang: Symmetrie in Spiegelung

Spiegelbilder sind eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen rein symmterischer Bildaufbau nicht unbedingt zu Langweile führen muss.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Philipp Leibig).

Kommentar des Fotografen:

Diese Foto ist in der Normandie entstanden, als wir eines Abends durch diese malerische Hafenstadt geschländert sind. Die Spiegelung im Wasser als auch der fantastische abend Himmel hat mir einfach die Sprache verschlagen. Diese Bild finde ich sehr harmonisch und friedvoll, aber allein durch den Himmel und den Sonnenuntergang in der Bildmitte nicht langweilig.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Philipp Leibig:

Eine idyllische Hafenstadt im Nordwesten Frankreichs, fotografiert von einem Boot oder einem Kai aus gegen die untergehende Sonne. [textad]

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70er Innenraum: Komposition folgt Inhalt

Auch wenn Design der Funktion folgt, muss Foto-Komposition nicht unbedingt dem Bildinhalt folgen. Bisweilen allerdings kann es das Bild überhaupt erst ausmachen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© jessica ziegler).

Kommentar des Fotografen:

Scan einer analogen Aufnahme mit einer Hasselblad. Ich habe diese Aufnahme in einem Optikerladen in Leer/Ostfriesland gemacht. Die komplett erhaltene Einrichtung aus den 70ern hat mich fasziniert und schloss sich meinem Endexamensthema an. Für mein Endexamen an der Kunshochschule Minerva Groningen (NL) habe ich Räumlichkeiten festgelegt, in denen wir uns selber an jemand anderen überhandigen, was ein höchst persönlicher eingriff ist; diese Räumlichkeiten strahlen haäfig räumliche kälte und gleichzeitig menschliche Wärme aus.

Peter Sennhauser meint zum Bild von jessica ziegler:

Drei Kunstoff-Sessel in Reihe, im unverkennbaren Design der 70er Jahre und in Giftgrün, stehen etwas von der Kameraposition entfernt auf einem grünen, gemusterten Spanntepichboden vor einer Fensterfront.

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Spiegelkabinett: Museumsfotografie, anders

Die Ausstellungsobjekte sind keineswegs das einzige oder das beste Motiv in Museen. Die Architektur, die Raumeinteilung, die Beleuchtung und die Menschen bieten sich für spannende Fotografie an.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Guido Sokolis).

Kommentar des Fotografen:

Zeche Zollverein 2010, Ruhr Museum Eröffnung. Spontan aufgenommen. Kompaktkamera auf Vitrine positioniert. Interessant fand ich die Spiegelungen und die Einbettung der Ausstellungstücke in die gegebene Architektur. Die Tiefe des Raumes wird durch die Kameraposition verstärkt. Ich wollte die Stimmung im Museum festhalten und fand die Beleuchtung der Austellungsstücke im Museum sehr gelungen. Kann ich noch etwas verbessern (Nachbearbeitung).

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Guido Sokolis:

Ein ebenso futuristisch wie minimalistisch anmutender Raum mit dunklen Farbtönen und fragmentierter Betondecke, vielen indirekten Lichtquellen und einigen Menschen erstreckt sich aus der Perspektive des Betrachters ins Bild hinein.

Menschen schlendern um eine Vitrine im Bildzentrum und -vordergrund herum, in welcher Gesteinsbrocken liegen, nur halb sichtbar durch die Spiegelungen im Glas, welche die linienreiche Raumgestaltung und die Lichtquellen verdoppelt und über andere Ansichten im Bild legt.

Eine spannende Fotografie, die viele Leitplanken bietet, denen das Auge folgen kann, ohne sogleich alles preiszugeben, was es zu entdecken gilt.

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Kinderporträt in Schwarz-Weiß: Der richtige Augenblick

Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ist es wichtig, nicht gleich zum Blitz zu greifen. Ein lichtstarkes Objektiv oder auch nur das Hochschrauben des ISO-Werts bringen bessere Porträts.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andrea Gerber).

Kommentar des Fotografen:

Wissbegierig Das Foto entstand im Sommer bei einem Ausflug ins Mathematikum Gießen. Ich hatte das erste Mal mein neues Objektiv dabei (50 mm, 1,8 von Nikon). Die Lichtverhältnisse dort waren sehr schwierig und ich hatte enorme Probleme mit dem Weißabgleich, sowie mit der Belichtung. Dieses Foto meiner 5jährigen Tochter spiegelt den ganzen Tag wieder. Sie war so neugierig, wissbegierig, alles wurde genau unter die Lupe genommen und ausprobiert.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Andrea Gerber:

Die besten Porträts, ich kann es nur immer wieder erwähnen, sind meistens die, in denen die Porträtierte im Augenblick versunken war oder entspannt genug, daß das Porträt ungestellt wirkt.

Das ist bei Andreas Foto ihrer Tochter voll gelungen. Weiterlesen