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Fotografie eines Beleuchtungselements: Unerklärlich schön

Weil die Kamera anders sieht als wir und einen Ausschnitt produziert, lassen sich damit spannende Abstraktionen schaffen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Neumann).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme zeigt einen Teil eines Beleuchtungselements. Die Aufnahme entstand auf der AIDADIVA

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Neumann:

Eine breite Diagonale in Rottönen zieht sich von rechts oben nach links unten vor einem schwarzen Hintergrund. Darin eingelassen eine Fläche mit bläulich schimmernden Punkten.

Wenn Du uns nicht aufklären würdest, wir hätten kaum eine Chance zu erkennen, worum es sich bei dem Gegenstand in dieser Fotografie handelt. Die Frage lautet, ob das überhaupt relevant ist:

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U-Bahn „Straßenfoto“: Symmetrie muß Sinn ergeben

Perfekte Symmetrie in einem Foto kann sehr interessant wirken, wenn sie bewußt und wirkungsvoll eingesetzt wird.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Huss).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin sehr glücklich über dieses Bild, schließlich gelang es mir, diese nur wenige Sekunden lang dauernde „Szene“ meiner Meinung nach optimal einzufangen. U-Bahn hält an Endhaltestelle, alle sind schon ausgestiegen außer wir beide, meine Gegenüber bleibt kurz stehen und sieht aufs Handy, geht aber Sekundenbruchteile später weiter und steigt ebenfalls aus. Ich mag die Perspektive und die sich dadurch ergebene Tiefe. Meiner Meinung nach lenkt in der farbigen Variante zu viel vom Subjekt ab, in Graustufen wirkt es ein wenig ruhiger und gefälliger fürs Auge.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Johannes Huss:

Das erste, was mir an diesem Foto sofort auffiel, war die fast vollständige Symmetrie, durch die es visuell beherrscht wird.

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Abendrot in HDR: Nicht alles ist ein Vordergrund

Landschaftsfotografie kann durchaus mit zivilisatorischen Objekten arbeiten. Aber sie sollten den Haupteindruck des Bildes unterstützen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Kaplan).

Kommentar des Fotografen:

Ein perfekter Sommerabend. Die Badegäste am Haslisee sind bereits nach Hause gegangen. Auch die Sonne verabschiedet sich. Nur wenige Sekunden bleibt das perfekte Licht, um die idyllische Stimmung an diesem kleinen See zu erhalten. Der Linien des Stegs führen direkt in die liquide, sonnengefärbte Welt des Wassers. Das Bild entstand aus 3 Belichtungen mit je 2 Blendenstufen dazwischen. Der Hohe Kontrastumfang dieser Szenerie kam nur als leichtes HDR richtig zur Geltung. Durch die Bearbeitung hat das Bild natürlich auch die EXIFs verloren.

Peter Sennhauser meint zum Bild von David Kaplan:

Ein Bilderbuch-Sonnenuntergang am Schilfteich, aufwändig mit HDR zur Farbenpracht entwickelt und mit einer Spiegelungs-Symmetrie im Goldenen Schnitt komponiert. Das ist die Hälfte einer gelungenen Landschaftsaufnahme, zur richtigen Zeit und mit den harmonisch ungleichen Verhältnissen von Himmel und Erde komponiert.

Die andere Hälfte wäre ein passender Vorder- und Mittelgrund. Und hier steht dieses Bild auf einem falschen Konzept.

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Strahlende Lichter: Morgenglück

Früh aufstehen und geduldig sein. Wichtige Eigenschaften für einen Fotografen. Das gelungene Foto vom Nebellicht beweist es.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Reis).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen an einem nebligen Herbstmorgen, einige Zeit bevor die Sonne aufging. Eigentlich war ich vom Wetter enttäuscht, habe ich doch schönes Wetter erwartet. Als ich aber dieses Motiv gesehen habe, war die Enttäuschung schnell verflogen. Das Licht stammt von einer Strassenlaterne, den Weissabgleich habe ich von aufgenommenen 3600K nachträglich in Lightroom nach unten auf 2350K korrigiert.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Pascal Reis:

Wer solche Fotos machen will, kann schon mal den Wecker vorstellen. Der Fotograf Pascal Reis ist noch vor Sonnenaufgang durch die Straßen gezogen. Statt des erwarteten schönen Wetters bekam er Nebel – und damit erst die Möglichkeit, diese Lichtstrahlen so beeindruckend festzuhalten.

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Spiegelsee: Gib mir eine Mitte

Landschaftsaufnahmen sind prädestiniert für Weitwinkelobjektive. Die sorgen für Weite, aber nicht für Tiefe: Darum muss sich der Fotograf mit der Komposition und entsprechender Schichtung selber kümmern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Yves Dulex).

Kommentar des Fotografen:

Auf der Fahrt von Zürich nach Murmansk (3000km) fuhren wir plötzlich in Finnland an diesem spiegelglatten See vorbei. Nach einem abrupten Bremsmanöver hielt ich den faszinierenden Anblick mit zwei Fotos fest und erstellte in CS3 dann ein Panorama. Ich habe das Bild unzählige Male betrachtet und mittlerweile auch auf Leinwand aufgehängt, doch frage mich immer, wie dies ein Profi festgehalten hätte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Yves Dulex:

Auf den ersten Blick ist das eine wundervolle Landschaftsaufnahme mit einer schönen Gewichtung nach links. Ich will Dir die Freude an dem Bild keinesfalls vergällen. Allerdings wirkt die Aufnahme in der kleinen Vorschau unseres Auswahl-Tools deutlich besser als in der Vollansicht, wogegen sie in wandfüllendem Grossformat ebenfalls wieder ganz neue Qualität erreichen dürfte. Zweifellos ein gelungenes Panorama – und trotzdem fehlt mir bei genauerer Betrachtung einiges, das es hätte grossartig machen können:

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Blumenmakro: Entdeckung im Gegenlicht

Eins der meistfotografierten Motive – Blumen – verlangt der Fotografin einiges ab, um zum speziellen Bild zu kommen. Eine Makroaufnahme von unten gegen die Sonne ist ein spannender Ansatz.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© CorinneZS).

Kommentar der Fotografin:

Blume von hinten, aufgenommen im August in Bern mit einer Sony Cybershot DSC-P100 (Makro-Einstellung, Autofokus u. s. w., Kontrast etwas erhöht mit Microsoft Picture Manager). Ich mag es, wenn ich mit Makro-Aufnahmen Bilder erhalte, wie mein eigenes Auge sie nicht liefern kann. Weiterlesen

Spiegelung: Mehr Gewicht

Ein quadratisches Bildformat eignet sich für totale Symmetrie – oder eben klassische Goldene Schnitte. Irgendwo dazwischen wird’s schnell schwierig.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mario Baronchelli). Scan ab Mittelformatfoto

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde mit einer (analogen) yashica 124 mat mittelformat-kamera aufgenommen und enthält darum auch keine exif daten. zeit und blende weiss ich leider nicht mehr, brennweite ist standard 80mm, film ilford 400iso. leider ist durch die verkleinerung die körnung ein bisschen untergegangen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mario Baronchelli:

Bäume am Wasser bieten eine beinahe unerschöpfliche Fülle an Variationen des Themas „Spiegelung“. In Schwarz/Weiss wirkt sie meist schon durch die klaren Linien der Stämme und den Bruch in der Wasseroberfläche.

Marios Bild ist eines der ersten, die auf fokussiert.com eingereicht wurden, und es ist bis jetzt „liegengeblieben“. Ich habe es oft angesehen und mich gefragt, warum es mich nicht zu fesseln vermag:

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