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„A day in a life“ – Serienfotos

Viele Bridge-Kameras haben eine zeitgesteuerte Serienbild-Funktion, um beispielsweise das Erblühen einer Blume aufnehmen zu können. Eine interessante Funktion mit Tücken.

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Ein Herbsttag, später Nachmittag… (Bild: W.D.Roth)

Bei Bridge-Kameras findet sich mitunter eine Funktion im Menü, mit der man beispielsweise alle 1 bis 99 Minuten ein Foto machen kann, und davon dann wiederum bis zu 99 Stück. Stellt man einen Rhythmus von 15 Minuten ein, kann man so 24 Stunden aufnehmen – einen ganzen Tag von Mitternacht bis Mitternacht.

Tückisch kann dabei so einiges sein. Zunächst einmal saufen manche jener Kameras wie die Löcher, die von mir benutzte Minolta 7Hi zeigte beispielsweise eigentlich ständig eine Batteriewarnung. Diese 24 Stunden aus einem Batteriesatz zu betreiben, klingt anspruchsvoll. Doch dieses Problem stellte sich als harmlos heraus: Der Akkusatz hielt!

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Noch mehr Vordergrund!

Der Vordergrund kann Hilfsmittel sein oder im Zentrum der Aufnahme stehen – was wohl der Erwartung entspricht. Ein bewusster Bruch dieser Erwartung kann sehr effektvoll sein.

Teil I: Mehr Vordergrund

„Wenn Deine Bilder nicht gut genug sind, warst Du nicht nah genug“, soll Robert Capa gesagt haben. Aber wie nah ist denn nah genug? Seit ich endlich begriffen habe, dass der Vordergrund eine Rolle spielt, auch wenn er eben eigentlich keine spielt, habe ich verschiedene Extreme ausprobiert.

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Halloween: Familie im Kürbisfeld. Half Moon Bay, CA, 2006 (© PS)

Nichts davon ist revolutionär – das sind einfache, etwas überspitzte Grundtechniken der Bildgestaltung. Aber ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, wie viel Überwindung es jedes Mal braucht, die Trampelpfade der Urlaubs-Bildgestaltung zu verlassen und ein kleines bisschen extremer zu werden. Dabei sprechen die Resultate meist für sich:

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Scharfstellen oder Live-Bild?

„Live-View“ haben mittlerweile einige digitale Spiegelreflexkameras. Doch während das Monitorbild bei manchen durchaus brauchbar ist, verursacht es bei anderen nur Verdruss. Wo liegen die Unterschiede?

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„Mode A“ der Olympus E-330 benutzt einen zweiten Sensor im Sucher, um ein Monitorbild zu gewinnen. Infolge des trickreichen, doch aufwendigen Strahlengangs sind Sucher und Sensor nicht besonders hell (Bild: Olympus)

Es ist schon eine komische Angelegenheit mit so manchen Herstellern: wenn man sie fragt, warum ihre Geräte eine bestimmte Funktion nicht bieten, heißt es nicht etwa ehrlich „weil wir das bislang technisch nicht können“, sondern „so etwas braucht kein Mensch“ oder „ein anständiger Fotograf will so etwas nicht“.

Ein derartiges Feature ist die bei DSLRs mittlerweile „Live-View“ getaufte Funktion, die jede Billig-Digitalknipse bietet: Ein Vorschaubild auf dem Monitor, so dass man nicht gezwungen ist, durch den Sucher zu schauen. Manche dieser Einfach-Kameras haben den Sucher deshalb auch ganz abgeschafft: Der Monitor kann zwar nicht dieselbe Bildqualität liefern, ist aber technisch viel einfacher zu handhaben und wird von vielen insbesondere Gelegenheitsfotografen schlichtweg als bequemer empfunden.

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Mehr Vordergrund!

Langweiligen Bildern fehlt häufig nur eines: Tiefe. Die könnte ein wenig Vordergrund leicht schaffen.

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Eigentlich gibts hier nicht viel zu sehen: Ocean Beach in San Francisco, 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Das wogende Gras und die Lichteffekte im Sand ziehen dennoch ins Bild hinein. (18/36mm, f/8, 1.1s bei ISO 400 – © PS)

Er schaffte es immer wieder: Die Bilder des jungen Pressefotografen der regionalen Tageszeitung, wo ich mein Volontariat absolvierte, waren niemals langweilig. Selbst wenn er eine politisch umstrittene Bauparzelle ablichten musste, er kam stets mit Aufnahmen an, die einen zweiten oder dritten Blick verlangten.

Weil ich es nicht selber rausfand, hatte er schliesslich ein Einsehen und verriet mir das Rezept:

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„Grüner“ fotografieren

Die digitale Revolution in der Fotografie hat Vorteile für die Umwelt: Der Verbrauch von Fotochemie hat sich stark reduziert. Andererseits steigern die vielen digitalen Geräte den Strombedarf.

Wie wir Strom sparen und „grüner“ fotografieren können, zeigen uns die 13 Tipps von Popphoto.com.

– Energiesparende Ausrüstung verwenden; diese bei Nichtgebrauch ausschalten oder in den Ruhezustand versetzen.
– Auf Strom aus erneuerbaren Energien umstellen.
– Alles wiederverwerten – von der Druckerpatrone bis zum Elektronikschrott.

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Sinn und Unsinn schneller Speicherkarten

„Extra“, „Ultra“, „Hyperspeed“ – mit großem Aufwand werden schnellere Flash-Speicher beworben. Fachmagazine beruhigen dann: „Nur Profifotografen benötigen derart schnelle Speicher!“. Das ist Unsinn: Wer die Seriefunktion einer schnellen Kamera nutzen will, braucht entsprechenden Speicher.

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Ist „Hyper Speed 133x“ eigentlich mehr oder weniger als „Performance“? Und braucht man es überhaupt? (Bild: W.D.Roth)

Die mit zunehmender Pixelzahl der Digitalkameras ansteigenden Datenmengen führen nicht nur zum ständigen Wachsen der Speichergrößen, die mittlerweile erlauben, mit ein paar Speicherkarten und ohne Notebook einen ganzen Urlaub lang digital zu fotografieren.

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung steigt ebenfalls – zwangsweise. Anderfalls bekommt man die gestiegenen Datenmengen nämlich einfach nicht in brauchbarer Zeit auf die Speicherkarte – und wieder herunter.

Diese Geschwindigkeit wurde ursprünglich wie bei CD-Laufwerken in Faktoren gerechnet angegeben: „150-fach“ bedeutet, dass die 150-fache Lesegeschwindigkeit der allerersten CD-Laufwerke von 150 kB/s erreicht wird: „8-fach“ entspricht also 1 MB/s.

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Karten lesen ohne Wahrsagekünste

Weil das Übertragen über die Kamera langsam und Gefummel ist, wird ein Kartenleser am PC angeschlossen. Jede Menge neue Laufwerke erscheinen – welches ist nun das Richtige? Fokussiert.com beendet das Rätselraten.

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Welcher der angezeigten „Wechseldatenträger“ ist hier wohl der, unter dem die Bilder aus der Kamera zu finden sind?

Zwar erscheinen nach dem Anschluss eines 20-in-1-Kartenlesers für 20 verschiedene Flash-Speicherkartentypen üblicherweise nicht gleich 20, sondern nur 4 neue Laufwerke auf dem Desktop des Computers. Doch auch das ist lästig: In welchem Laufwerk steckt denn nun die auszulesende Speicherkarte aus der Kamera?

Je nach Einstellung des Betriebssystems öffnet sich beim Einlegen einer Speicherkarte ein neues Fenster – das erspart das Herumraten. Doch dies geschieht nicht immer.

Tröstlich: Nach drei Klicks ohne Erfolg hat man praktisch 100%ige Chancen, dass der vierte Klick Erfolg zeigt. Doch es geht auch geschickter:

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Damit alles fliesst

Ob auf einem Bild die Zeit in Form von Bewegung gestochen scharf eingefroren oder als wattiger Strom abgebildet wird, ist eine Frage des Ausdrucks, des Geschmacks – und der richtigen Technik.

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Fliessendes Wasser: Links aufgenommen mit 1s Belichtungszeit, rechts mit 1/15s (Bilder © Thomas Rathay)

Das menschliche Auge kann im Gegensatz zum Film oder Sensor keine Lichtimpulse speichern. Wir sehen, was wir grade jetzt sehen, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch beziehen wir die unmittelbare Vergangenheit in unser Sehen ein und Ergänzen das Bild nicht nur um die räumliche, sondern auch um die zeitliche Dimension.

Wasser fließt in einem Bach, dass wissen wir, und deshalb sehen wir auch die Geschwindigkeit der Strömung; wir hören das Rauschen und sehen vorbeischwimmendes Treibgut. Auf unserem zweidimensionalen Foto ist dies alles schwer zu vermitteln.

Doch hier machen wir uns die Technik und nötigenfalls ein paar Hilfsmittel zu Nutze.

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Mut, Frechheit, Offenheit

Wie kommt man in Alltagssituationen zu besseren, ungewohnten Bildern? Unter anderem durch drei Voraussetzungen: Überwindung, Offenheit und Vertrauen.

ImageFast Alles ist doch schon irgendwann mal fotografiert worden. Wie also kommt man doch zum überraschenden Bild, das „funktioniert“?

Mit ständigem Streben nach neuen Perspektiven, Standpunkten und Bildkompositionen. Manchmal gehört etwas Mut dazu, manchmal eine Portion Frechheit, und manchmal auch nur geduldige „Modelle“ – oder ganz einfach Vertrauen.

Diese Bilder sind auf meinem letzten Fotokurs in Schweden entstanden:

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Wie fotografiert man Feuerwerk?

Inzwischen gibt es bei Kameras Motivprogramme für so ziemlich alles und jedes. Auch digitale Spiegelreflexkameras haben mindestens je eins für schreiende Babys, ausgebrochene Löwen und für nächtliches Feuerwerk. Eine nette Anregung für eigene Fotos, mehr aber nicht.

 

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Olympus E-330, Blende 4,0, 1/60 s, ISO 1600, 14 mm Brennweite, äquivalent 28 mm Kleinbild (Bild: W.D.Roth)

Bei der Olympus E-330 ist Feuerwerk das Motivprogramm Nummer 15, nach Sonnenuntergang und vor Dokumente. Es ist immerhin einmal interessant, das Motivprogramm einzuschalten und zu schauen, was die Kamera dann so tut. Allerdings sollte man dies nicht gerade während des Feuerwerks tun, denn da muss man schnell reagieren und nicht herumspielen.

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