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Blumenfoto: Die vielen Unterschiede

Was hebt diese Fotografie einer wilden Orchidee von den üblichen Blumenbildern ab? Eine ganze Liste beachtenswerter Punkte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Amm).

Kommentar des Fotografen:

Das Holunderknabenkraut, früher eine weit verbreitete Orchidee, ist heute außerhalb der Alpen nur noch an wenigen Fundorten anzutreffen. Bei uns im Frankenwald gibt es noch einige Stellen mit teilweise über 100 Exemplaren. Besonderes Glück hatte ich dieses Jahr bei einer kleineren Population, die in ihrer Lage für mich einmalig ist, am Hang, mit der Chance, daß die Frühjahrssonne mit ihren letzten Strahlen die Orchideen, von denen es auch eine rote Variante gibt, illuminiert. Ein Makro mit langer Brennweite (200mm) bei offener Blende sorgte für die Vignettierung und die „Auflösung“ der Umgebung.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Amm:

Eine wilde Orchidee im letzten Licht des Tages, fotografiert mit extremer Brennweite, steht in einer Wiese mit hohen Grashalmen, die im Vorder- und Hintergrund ind er Unschärfe verschwinden.

Diese Aufnahme könnte als Schulbeispiel für gut gemachte Blumenaufnahmen dienen:

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Situationsfoto: Dimension und Maßstab

Der Zusammenhang und Vergleich verschiedener Objekte kann einer Fotografie gleichzeitig Kontext und Dimensionen verleihen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rose - Marie Pawlitte).

Kommentar der Fotografin:

Das Kletterparadies im Landschaftspark Duisburg. War interessant Ihnen zuzuschauen. Ich bin unsicher, ob an diesem Bild etwas fehlt, was die Bildaussage unterstützt… etwas mehr Klettermauer?

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Rose – Marie Pawlitte:

Aus dem Hintergrund ragt ein altes Fabrikgebäude oder eine große Maschine weit über drei junge Männer, die in verschiedenen Körperhaltungen auf einer dicken Steinwand stehen.

Obwohl wir nicht viel von ihrer Umgebung sehen können, sagen uns ihre Helme und ihre Ausrüstung, dass sie klettern.

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Schlafender Mann: Isolation verlangt Sorgfalt

Weitgehend aus dem Zusammenhang freigestellte Motive brauchen besondere Sorgfalt und müssen dem Betrachter den Blick auf die Details ermöglichen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Remo Sansoni).

Kommentar des Fotografen:

Aus einer Reflexreaktion gemachtes Freihandfoto (ohne durch den Sucher zu schauen) aus einer fahrenden Dampflok in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Es ist bestimmt nicht das schärfste und beste Foto, das ich in den Ferien in Kolumbien geschossen habe. Da es mir aber beim Betrachten meiner Bildersammlung immer wieder in die Augen stach, hat es einen Platz in meinem Bogota-Kalender bekommen. Dafür habe ich mit PSE/LR2 dem Hintergrund die Farbe genommen und den Bildausschnitt etwas verschoben, um das Motiv hervorzuheben. Persönlich bin ich also zufrieden, trotzdem werden es Profis wohl nochmals etwas besser wissen und mir evtl. noch ein paar Tipps geben können. Hätte ich das Bild doch etwas drehen sollen, oder den Bildausschnitt geschickter wählen sollen? Wie könnte ich aus dem Bild noch mehr herausholen?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Remo Sansoni:

Ein Mann schläft auf dem Gehsteig, den Kopf auf einen relativ prallen Sack gebettet, selber auf einer Jacke oder etwas ähnlichem als Unterlage liegend.

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Parkfoto: Vom Baum zum Schloss

Statt einer typischen Schloss-Aufnahme gibt es hier auch das Drumherum: Die ausgedehnten Parkanlagen, die mehr über das Schloss erzählen als das Gebäude allein.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jan Thomas Michaelsen).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist im Park bei Leeds Castle, England, entstanden. Der Park und seine Fauna und Flora sind fast beeindruckender als das Schloss selbst. Insbesondere dieser Baum hatte es mir angetan, spiegelt er doch das Alter und die lange Geschichte dieses Ortes sehr gut wieder. Leider war auch mit viel rumlaufen keine bessere Perspektive, die das Schloss unverdeckt gezeigt hätte, zu bekommen.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Jan Thomas Michaelsen:

Diese Landschaftsaufnahme lebt von der Tiefe. Im Vordergrund steht ein wuchtiger, knorriger Baumstamm, dahinter kommt eine Wasserfläche, danach ein gepflegter englischer Rasen mit einem ebenfalls grünen Baum und dahinter kommt das Schloss, in diesem Fall das Leeds Castle in England. Hinter dem Schloss bilden eine Baumreihe und ein bedeckter Himmel den Abschluss des Bildes.

Diese Staffelung ist es auch, welche die Geschichte des Fotos erzählt.

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Slinkachu: Kleine Leute ganz gross

Strassenkünstler Slinkachu erschafft winzige Welten in der unseren, die wir ohne seine Fotografien gar nicht wahrnehmen würden. Die Makrofotografie wird bei ihm zur Bühne seiner Kunst.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder slinkachu)

[hide] They are not pets (slinkachu)(slinkachu)[/hide]

Seit 2006 setzt der 29jährige britische Strassenkünstler Slinkachu seine Protagonisten in der Grossstadt aus: Die winzigen Modelleisenbahnfigürchen werden zu Strassenmusikern neben einem verlorenen MP3-Kopfhörer, zu Fliegentötern, Reisenden in der Wüste des Trottoirs oder Skateboardern in der Half-Pipe einer Orangenschale. So klein sind die Szenen, die der Künstler schafft, dass man sie als Passant nicht nur übersehen, sondern wohl auch zertreten würde – weshalb er sie für die Nachwelt fotografisch festhält.

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