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See-Ufer in HDR: Effekte statt Bilder

Technische Effekte wie High Dynamic Range schaffen neue Möglichkeiten für Digitalfotografen. Dazu gehört leider auch, falsche Akzente zu setzen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Pfenninger).

Kommentar des Fotografen:

Habe ich kurz vor einem Gewitter aufgenommen. HDR Bild aus drei verschiedenen Belichtungen. Mich fasziniert vor allem die Wasserspiegelung unten im Bild.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Pfenninger:

Ein Holzsteg führt aus der Bildmitte dieser Aufnahme frontal durch Schilfbüsche hinaus auf einen See, dessen gegenüberliegendes Ufer unter einem drohenden grauen Wolkenband liegt.

Die Revolution der Digitaltechnik in der Fotografie liegt nicht in neuen Effekten – auch wenn es die eine oder andere gibt, die herkömmlichen Fotografen bisher so nicht zur Verfügung stand, wie HDR – sondern in erster Linie darin, dass faktisch alle Möglichkeiten, die man früher mit viel Zeit- und Materialaufwand erlernen musste, auf Mausklick zur Verfügung stehen. Das ist Segen und Fluch zugleich, und hier zeigt sich der Fluch:

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Spiegelungsansicht: Das Tüpfelchen fehlt

Gute Lichtstimmung und eine spannender Himmel sind Voraussetzungen für ein tolles Bild mit Wasser im Motiv.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Schuster).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde am 09.04.2011 19:10 aufgenommen. Ich wollte einfach den Hafen aufnehmen im WW Format. Ich fand die Reflektionen aufm See toll. Leider war Schiffsverkehr eingestellt und deswegen ist das Schiff auf der linken Seite zu sehen, und ich konnte meinen Standort nicht ändern. Die Spiegelung vom Himmel ist ganz toll im Wasser zu sehn! Das Bild ist unbearbeitet so wie es aus der Cam kommt. Ich hab allerdings noch ne bearbeitete Version auf alt und schwarz weiss. Hätte ich unten mehr freistellen sollen?

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Michael Schuster:

… jetzt warten sicher alle auf das „Aber“. Das kommt auch noch, keine Bange. Doch zuerst mal muss ich sagen, dass Michael schon ein gutes Auge hatte:

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Meeresufer-Dynamik: Aggregatszustand undefiniert

Wasser ist ein hervorragendes Objekt, um die Rolle der Zeit in der Fotografie zu nutzen. Die Entscheidung für eine «dünne» oder «dicke» Zeitscheibe im Bild hat entscheidende Auswirkungen auf seine Wirkung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Horst Bottner).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto zeigt einen kleinen, mit Tang bewachsenen und von Brandung umspülten Felsen an der Grand Anse auf der Insel Grenada. Es ist Teil einer Serie, die bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen aufgenommen wurde. Die Location habe ich zufällig bei einem Spaziergang entdeckt. Es ging eine derartige Faszination davon aus, dass mich die in der Dämmerung überaus aktiven Sandflies nur wenig beeindrucken konnten. Zusätzlich zu den aufgeführten Metadaten wurde ein Stativ und ein Polfilter verwendet.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Horst Bottner:

Eine Reihe von giftgrünem Tang bewachsener schwarzer Felsen an einem Sandstrand wird von einer Welle überspült. Das Meerwasser spritzt im Bogen von der hinter den Felsen liegenden Brandung in den Bildvordergrund des Sandstrands.

Wasser ist ein überaus spannendes Objekt für die Fotografie, weil es den Zusammenhang von Zeit und Bewegung darstellen lässt:

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Langzeitaufnahme: Nordische Mystik auf Rügen

Landschaftsaufnahmen von Stränden und Meeren wirken wegen ihrer Schlichtheit oft einfach und simpel. Aber das Arrangement erfordert genau deshalb besonders viel Fingerspitzengefühl.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Gericke).

Kommentar des Fotografen:

Am nördlichsten Punkt der Insel Rügen befand sich einst eine slawische Kultstätte. Betritt man den schmalen Strandstreifen, sieht man diese Holzstehlen. Die Darstellung kühler Ruhe gepaart mit nordischer Mystik war hierbei meine Intention. Langzeitbelichtung am Strand von Kap Arkona / Rügen

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Johannes Gericke:

Schlicht und ruhig. So wirkt dieses Foto einer slawischen Kultstätte auf der Insel Rügen. Genau das wollte der Fotograf festhalten. Es ist ihm gelungen:

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Studiobild: Wasser im Objektiv

Wenn ein Foto von einer humorvollen Idee getragen wird, sollte diese auch schnell erkennbar sein: Durchsichtiges Wasser und Glas vor weißem Hintergrund sind dafür mässig geeignet.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Paul Borm).

Kommentar des Fotografen:

Ein objektiv, welches wasser in ein weinglas schüttet, das war die idee des bildes; ich gebe zu, die ursprungsidee kommt leider nicht von mir, ich habe ein ähnliches bild schon mal im internet gesehen. trozdem würde ich gerne die professionelle meinung…eines profis wissen ;)

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von paul borm:

Glas auszuleuchten, ist für Fotografen immer eine Herausforderung, weil es stark reflektiert und vor allem bei Trinkgläsern durch die runde Form oft weite Bereiche des Raumes spiegelt.

Diese Aufgabe hast Du hier gut gelöst. Die Spiegelung verteilt sich gleichmäßig über das Glas und gibt dem Weinglas Tiefe. Auch die Montage ist gelungen. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass das Objektiv nachträglich ins Bild montiert wurde. Falls es sich denn nicht um einen Objektiv-Trinkbecher handelt.

Trotzdem will mir das Bild nicht so recht gefallen. Das hat zwei Gründe:

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Landschaftsfotografie: Eine Frage der Balance

Ungewohnte Perspektiven erschweren die Komposition in der Landschaftsfotografie häufig durch das profane Problem, die eigene Balance zu halten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Max Kipp).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme ist aus einer extrem niedrigen Perspektive entstanden, wodurch es schwer war in ziemlich unwegsamen Gelände durch den Sucher zu schauen, um den Fokus aufs Blatt zu bekommen, bzw. das Bild auszurichten. Da ich keine Fan von künstlicher Bildverfremdung bin steckt an Bearbeitung lediglich der Beschnitt ins 1×1 Format drin und eine leichte Kontrasterhöhung.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Max Kipp:

Ein kleiner Waldbach plätschert zwischen nassen, moosbewachsenen Steinen von oben rechts in diesem quadratischen Farbbild in Mäandern in den Vordergrund. Das Wasser ist durch die Langzeitbelichtung zur milchigen Schaumwolke verfremdet, welche die Steine umschmiegt. Links unten bildet ein moosbewachsener Stein mit einem wie hingelegt wirkenden, knallgelben Ahornblatt einen markanten Vordergrund und den Blickfang, von dem aus der Betrachter das Bild „stromaufwärts“, den Schnellen entlang ergründet.

Eine Landschaftsaufnahme wie aus dem Lehrbuch, die ein einfaches Naturmotiv sehr bewusst und gekonnt inszeniert:

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Dorflandschaft: Silhouette oder nicht

Gegenlicht-Aufnahmen ermöglichen Silhouetten-Spiele. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Soll im Vordergrund noch Zeichnung sichtbar sein?

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Kayser).

Kommentar des Fotografen:

Früher Morgen in einem Park, die Sonne geht grade erst auf.

Peter Sennhauser meint zum Bild von André Kayser:

Die markante „Skyline“ eines Dorfes mit Kirchturm und Giebeldächern steht in dieser Gegenlichtaufnahme vor der noch nicht sichtbaren, aufgehenden Sonne. Im Vordergrund spiegelt ein Teich den in der Dämmerung von Dunkelblau zu gelb verlaufenden Himmel; vorne rechts schwimmt eine Ente mit eindeutigem Profil durch das Weiss der Spiegelung auf dem Wasser.

Die Ente macht’s: Ohne diesen Bildanker unten rechts hätte mich die Aufnahme niemals ausreichend in den Bann gezogen, dass ich sie eines zweiten und dritten Blickes gewürdigt hätte.

Die Spannung hier entsteht allein durch die Verteilung des Lichts:

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Naturfotografie: Fluss in Bewegung

Wer Bewegungsunschärfe als gestalterisches Mittel nutzt, sollte aufpassen, dass die unbeweglichen Teile des Bildes trotzdem scharf bleiben. Auch der Einsatz anderer Gestaltungsmittel zur Verbesserung der Bildwirkung bleibt erlaubt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Timo K.).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist im Juli auf Fehmarn entstanden. Es soll die dynamische Bewegung des Wassers zeigen. Hierzu habe ich einen Graufilter verwendet und stark abgeblendet und, um den perfekten Moment einzufangen, die Serienbildfunktion benutzt. Um die Kamera vor dem Wasser zu schützen, wurde ein Teleobjektiv verwendet.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Timo K.:

Bewegungen einzufangen, ist für Fotografen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln immer eine Herausforderung. Eine bewährte Lösung ist die Langzeitbelichtung. Auch hier beim Fotografieren eines fließenden Bachs hast Du zu diesem Mittel gegriffen.

Aber eine Langzeitbelichtung allein erzeugt noch kein beeindruckendes Foto. Im Eifer des Gefechts, zwischen Aufschrauben des Graufilters, Auswahl des Teleobjektivs und dem In-Zaum-Halten der Serienbildfunktion hast Du leider zwei wichtige Elemente vergessen:

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Wasserstruktur: Schwarzes Gold

In Motiven, die man auf eine ganz bestimmte Art kennt und oft sieht, eine Abstraktion zu entdecken, ist eine lohnende Sehübung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Steven Long).

Kommentar des Fotografen:

Eine Nahaufnahme von einer Riffelung. Ich wollte die Form der Wasseroberfläche zeigen. Links reflektiert sich Sonnenstrahlungen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Steven Long:

Eine Anzahl weicher, organisch anmutender schwarzer Stäbe oder Wellen reiht sich in diesem Bild von unten rechts diagonal nach oben links. Der Gegenstand der Fotografie ist nicht zu erkennen, in der linken unteren Ecke weist das Objekt weisse Flecken in einer klar strukturierten Folge auf.

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Susanna Majuri: Wasser-Balladen

In Susanna Majuris Bildern spielt Wasser die entscheidende Rolle. Es ist Motiv, Arbeitsmaterial und Symbol zugleich.

[textad]

Susanna Majuri, Flood, 2009, © the artist, courtesy Gallery TAIK

Unter dem Titel „Water Ballads“ – Wasser-Balladen – werden die Bilder der finnischen Künstlerin aktuell in der Berliner Galerie Taik gezeigt. Weiterlesen