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Stillleben: Linien und Farben

Die schönsten Natur-Abstraktionen sind die, welche in der Kamera entstehen. Ein Stillleben aus Farbe, Linien und etwas Natur.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Das Motiv fand ich auf einer Fotopirsch beim Casino des Schlosses Glienicke in Berlin Zehlendorf an einem lauen Frühlingsabend. Es ist der Blick in einen noch nicht in Betrieb genommenen Springbrunnen. Das Blatt stellt den letzten Rest von Herbst und Winter dar, das gespiegelte Blau des Himmels und das Ockergelb der Säule stehen für den Frühling. Die abstrahierende Wirkung der Bildaufteilung hat mir gefallen. Das Bild schwächelt etwas mit der Unschärfe im unteren Bereich. Ich bin neugierig, was ihr dazu sagt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Wenn Du Du halbe Kritik vorwegnimmst… Mir gefällt das Motiv, weil es eine Abstraktion und zugleich ein Stillleben ist.

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Eisweiher: Grafik und Komplexität

Schwarz-Weiss-Aufnahmen lassen mehr als Farbbilder eine Zweiteilung der Aufnahmen in grafische Elemente und komplexere Schattierungen zu.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Huber).

Kommentar des Fotografen:

Fasziniert hatte mich die ruhige, eisige Winterstimmung an eine sonst sehr belebten Badesee…

Peter Sennhauser meint zum Bild von huber michael:

Man möchte beinahe darauf hinausspazieren in den See: Mir gefällt das Bild, weil es mindestens drei Dinge mischt. Zunächst ist da der impressionistische Teil der ruhigen Weiherlandschaft mit den einsamen, aus dem Eis ragenden Elementen.

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Pseudo-Modellfoto: Smallgantischer Schlepper

Manche Bildmanipulationen spielen mit unserem gewohnten Sehen: Eine extrem niedrige Schärfentiefe bewirkt „Modell“-Eindruck – ganz einfach, weil solche Effekte bisher nur mit Makro- oder Tilt/Shift-Objektiven möglich waren.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan K).

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stefan K.:

Ein spannendes Hafen-Bild mit gut gewähltem Hintergrund für den Effekt, den Du darauf angewandt hast: Fake Miniature, Pseudo-Modell oder „Smallgantics“ heisst die Bildbearbeitungs-Technik unter anderem, die aus „normalen“ Fotos scheinbar Modellfotos macht. Ich komme weiter unten auf die Anwendung zurück.

Zunächst eine Bitte: Es ist nicht ganz fair und auch für Euch nicht hilfreich, wenn Ihr uns manipulierte Bilder ohne entsprechenden Hinweis zukommen lasst. Eine Beschreibung der Bildabsicht erhöht ausserdem den Nutzen der Kritik und macht den Kritikern den Einstieg leichter.

Nun zu diesem Smallgantics-Bild: Der Effekt wirkt hier in Deinem Bild aus zwei Gründen besonders stark:

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Wasserfall: Ent- oder weder…

Wasserfälle eignen sich hervorragend für Langzeitbelichtungen, die aus weißer Gischt weiche Wattesträhnen machen. Allerdings vernebeln 30 Sekunden auch den Blick auf den Seegrund.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Solari).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin gerade auf Reisen durch Australien und hatte das Glück, den McKenzie Wasserfall zu besuchen. Das ist aus meinem 30 min Aufenthalt geworden. Ich wollte den massiven und imposanten wasserfall mitsamt See so ablichten, dass es zu einem spannenden Bild wird. Darum habe ich das Panorama-Hochformat gewählt und den Stein im Vordergrund. Das Panorama-Format unterstützt die Blickführung, da man fast gezwungen wird, von unten nach oben zu schauen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Daniel Solari:

Wann immer eine Fotografie etwas zeigt, was wir von bloßem Auge gar nicht sehen können, sind wir speziell fasziniert. Grade Wasser liefert mit seinen diversen Aggregatzuständen von Gas (Dampf) bis Festkörper (Eis) fast endlose Möglichkeiten. Namentlich in flüssigem Zustand kann es mit sehr kurzer Belichtungszeit entweder als glasharte Struktur mitten in der Luft eingefroren werden, oder aber mit Langzeitbelichtungen zu einer weichen, weißen Masse verwandelt werden.

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Zena Holloway: Wasser und Licht

Unterwasser-Fotografie der speziellen Art hat die britische Fotografin Zena Holloway zu ihrem Markenzeichen gemacht: Sie kam von der Tauch- zur Studiofotografie – blieb aber im nassen Element.

Klick für Legende und Vollansicht. (© Zena Holloway)

„Ich hab kürzlich ein Trocken-Shooting ausprobiert und mich überhaupt nicht zurechtgefunden“, sagt Zena Holloway: „Ich hatte permanent das Gefühl, alle unterhalten zu müssen, damit die Modelle bei der Stange bleiben.“ In ihrer normalen Studio-Umgebung habe sie dagegen immer 110 Prozent der Aufmerksamkeit.

Das liegt daran, dass Zena Holloways „normale“ Umgebung alles andere als gewöhnlich ist: Sie fotografiert ausschliesslich unter Wasser. Allerdings sind ihre Motive schon lange keine Papagei- und Kofferfische mehr, sondern Fussballer, Ballerinas oder auch nur Kleidungsstücke. Die Autodidaktin ohne fotografische Ausbildung hat die Unterwasserfotografie zu einem völlig neuen Genre gemacht.

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Kitesurfer: Wind, Wellen, Wahnsinn!

Sport- und Actionfotografie ist immer lohnend und lässt sich auch prima üben. Auch ohne SLR kommen gute Ergebnisse zu Stande.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Frank Goebels).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde am Rande des WorldSurfCup 2008 auf Sylt / Westerland aufgenommen. Mich faszinierte die Kraft, die dieser Moment ausstrahlte. Aufgenommen mit einer normalen 7 MP Kompakten. Eines der ersten Fotos von mir überhaupt. Eine Spiegelreflex soll bald mal folgen.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Frank Goebels:

Auf dem Bild von Frank erkennt man ausgezeichnet, welche Witterungsbedingungen für einen guten Kitesurf-Wettbewerb herrschen müssen. Der Wind peitscht die Wellen auf, die Wolken ziehen schnell am Himmel dahin, und ebenso zieht der Drache an der Leine und dem Gurt des Wettbewerbsteilnehmers.

Nun ist ja die Fotografie am und auf dem Wasser so etwas wie mein Steckenpferd und Spezialgebiet, deswegen mag ich auch auf dieses Foto etwas näher eingehen:

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Künstler zum Klimawandel: „Gradwanderung“

Wissenschaftler stellen massive Eisschmelze in der Arktis fest, die Gletscher schrumpfen und die Hurrikane nehmen zu. Im Kunsthaus Kaufbeuren gibt es hierzu eine Ausstellung.

Mike Hollingshead, Tornado VI

Wer wissenschaftlich oder auch nur journalistisch über den Klimawandel, das schmelzende Arktiseis, die Jahrhundertstürme, die nun jährlich auftauchen, berichtet, sieht sich massiven Repressionen ausgesetzt: Kaum etwas bringt die Gemüter so auf wie der Klimawandel und die mögliche Mitschuld der Menschheit, der Gedanke, am Lebensstil etwas ändern zu müssen.

Künstler aus dem In- und Ausland haben darauf mit Fotografien, Videos und Installationen reagiert, die im Kunsthaus Kaufbeuren demnächst augestellt werden:

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Bergreflexion: Eine Spiegelung ist noch kein Bild

Wasserflächen verlocken zu Spiegel-Bildern. Deren Wirkung ist beinahe garantiert, selbst wenn das eigentliche Motiv nichts besonderes ist. Ein Grund, genau darauf zu achten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marcus Jenal).Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand auf einer herbstlichen Wanderung im Pizolgebiet (Kanton St. Gallen, Schweiz). Das Wetter war wunderbar und es hatte eben ein bisschen Schnee hingeworfen. Ich habe den Polfilter so eingestellt, dass die Reflexion des Berges im See sichtbar ist. Ein schwacher Wind hat den See ein bisschen aufgewühlt, so dass der Spiegel nicht ganz glatt war. Das gibt dem Bild meiner Meinung nach etwas lebendiges.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Marcus Jenal:

Spiegelbilder: Zwei Bilder in einem. Das zieht jedes Auge magisch an, und noch besser sind die beiden Bilder, wenn sie nicht völlig identisch sind: Das ist hier der Fall, wo Dir ein bisschen Wind zuspielte und für die leichte „Unschärfe“ in der Oberfläche sorgte.

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Spiegelsee: Gib mir eine Mitte

Landschaftsaufnahmen sind prädestiniert für Weitwinkelobjektive. Die sorgen für Weite, aber nicht für Tiefe: Darum muss sich der Fotograf mit der Komposition und entsprechender Schichtung selber kümmern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Yves Dulex).

Kommentar des Fotografen:

Auf der Fahrt von Zürich nach Murmansk (3000km) fuhren wir plötzlich in Finnland an diesem spiegelglatten See vorbei. Nach einem abrupten Bremsmanöver hielt ich den faszinierenden Anblick mit zwei Fotos fest und erstellte in CS3 dann ein Panorama. Ich habe das Bild unzählige Male betrachtet und mittlerweile auch auf Leinwand aufgehängt, doch frage mich immer, wie dies ein Profi festgehalten hätte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Yves Dulex:

Auf den ersten Blick ist das eine wundervolle Landschaftsaufnahme mit einer schönen Gewichtung nach links. Ich will Dir die Freude an dem Bild keinesfalls vergällen. Allerdings wirkt die Aufnahme in der kleinen Vorschau unseres Auswahl-Tools deutlich besser als in der Vollansicht, wogegen sie in wandfüllendem Grossformat ebenfalls wieder ganz neue Qualität erreichen dürfte. Zweifellos ein gelungenes Panorama – und trotzdem fehlt mir bei genauerer Betrachtung einiges, das es hätte grossartig machen können:

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Asako Narahashi: Japan aus dem Wasser

Aus dem Wasser – im Stehen halb, im Schwimmen schon – fotografierte Asako Narahashi Japan und seine Wahrzeichen. Ihre Bilder sind in Köln zu sehen.

Asako Narahashi: Kawaguchiko, 2003Asako Narahashi fühlt sich „half awake and half asleep in the water“ – also halb wach und halb schlafend (so lautet auch der Ausstellungstitel). Das beschreibt zugleich angenehme Schwebe-Gefühle im Wasser und die Gefahren und Gewalten, die davon ausgehen können. Weiterlesen