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Schlüsselloch-Fotografie: Geschäftigkeit hinter Fenstern

Andern Leuten in die Wohnung oder ins Büro zu gucken, ist nicht grade die feine Art. Aber vielleicht ist es Fine Art, und dann ist es ausnahmsweise legitim. Interessant ist diese Fotografie allemal.

Schneiderei in Hong Kong

Schneiderei in Hongkong, iPhone 5s Aufnahmedaten: 1/33s bei Blende 11/5 mit 21/5mm Brennweite und ISO 250, © Kerstin Hermelink

Kerstin Hermelink aus München: In Hongkong kann man natürlich außerordentlich beeindruckende Hochhäuser fotografieren, buntes Leben auf den Straßen, glitzernde Werbung westlicher Luxusmarken – und wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, auch eher Unscheinbareres, das fernab aller Hongkong-Klischees von diesem Ort erzählt. Eine Maßschneiderei erlaubt einen nächtlichen Blick durch die Schaufenster in ihre Werkstatt, festgehalten mit dem iPhone im März 2017.

Naja, ob die Schneiderei den Blick erlaubt oder nicht, das wissen wir nicht so genau… grade noch haben wir uns über das Recht am eigenen Bild unterhalten: Da geht es darum, dass man selsbt im öffentlichen Raum nicht einfach Leute fotografieren darf. In ihren eigenen vier Wänden oder in einem Bürohaus gelten nochmals strengere Regeln. Wir gehen jetzt hier mal davon aus, dass die Menschen sichd er Touristen draussen und der gelgentlichen Fotografinnen bewusst sind und die Aufnahme stillschweigend erlauben.

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Handy-Fotografie: Morgendämmerung

Die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. Heute ist das häufig das Smartphone. Dank diesem Umstand lohnt es sich auch mal, beim Joggen eine Fotopause einzulegen.

Saamsung-Waldfoto

Samsung Galaxy S7 1/33s bei Blende 2.2 mit 4.8mm Brennweite und ISO 40 © Ulla Zimmermann

Ulla Zimmermann aus Eynatten Belgien schreibt zu diesem Bild: Das Bild ist mit meinem Samsung S7 aufgenommen bei einem Morgenlauf. Die Steine sind die sogenannten Zyklopensteine…im belgischen Wald, nahe der deutschen Grenze zu Aachen

Es bietet sich ein tolles Motiv, der Moment ist flüchtig, und ich habe eine Kamera dabei: Früher kam es zu oft vor, dass der letzte Punkt nicht zutraf. Heute lohnt es sich, mal einen Stopp einzulegen und mit dem Smartphone eine richtig gute Fotografie zu machen.

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Infrarot-Fotografie: Bilder einer unsichtbaren Welt

Mit Infrarot-Fotografie kann man eine Welt sichtbar machen, die normalerweise dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Doch wie sieht etwas aus, was man eigentlich nicht sehen kann?

Infrarot-Fotografie mit etwas Photoshop Kung Fu

Infrarot-Fotografie mit etwas Photoshop Kung Fu

Vorgeschichte

Jeder Fotograf, der schon länger digital fotografiert, kennt vermutlich dieses Phänomen. Irgendwann kommt die Zeit, da man seine in die Jahre gekommene Kamera durch eine neue ersetzt. Leider leiden digitale Kameras unter dem gleichen Problem wie fast jegliche Unterhaltungselektronik: Sie verliert immens schnell an Wert. Eine einst teure Kamera bekommt man nur noch mit hohem Verlust verkaufen. Wenn überhaupt. Daher kaufe ich mein Equipment mittlerweile oft nur noch gebraucht, wie ich schon im Artikel zu G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome) berichtet habe.

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Falscher Weissabgleich: Fehler sind keine Kunst

Ein falscher Weissabgleich stört den Eindruck fast immer. Fehler werden erst zur Kunst, wenn sie bewusst eingesetzt werden.

Stadtansicht in Blaustich

Panasonic Lumix DMC-FZ150 mit 1/1000s bei Blende 5 mit 27mm Brennweite und ISO 100

Wolfram Witzel aus Pfinztal: im Rahmen einer Foto-Exkursion entstand dieses Foto. Fasziniert und zugleich erschreckt hat mich die Monotonie moderner Architektur, dort wohnen tatsächlich Menschen. Bei der Aufnahme habe ich leider nicht bemerkt, dass ich den Weißabgleich der Kamera auf „Kunstlicht“ eingestellt hatte (Anfänger ;-) ). Bei der Betrachtung am Bildschirm finde ich aber, dass die „Kälte“ der Wohnbebauung gerade verstärkt wird.

Grade eben habe ich noch erklärt, mit der Farbe könne man nicht falsch liegen, wenn man eine Absicht verfolge. Und jetzt das: Ein Farbstich via Weissabgleich geht gar nicht.

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Bachlauf-Foto: Das Motiv isolieren

Landschaftsfotografie bietet viele Nischen für spannende Detailansichten – es muss nicht immer das Tal von vorne bis hinten sein. Gerade bei Wasserläufen ist wesentlich, dass sich der Fotograf für ein Motiv entscheidet.

Kamera: Canon EOS 600D Aufnahmedaten: 25/10s bei Blende 11/1 mit 104/1mm Brennweite und ISO 100

Canon EOS 600D, 2.5s bei Blende 11 mit 104mm Brennweite und ISO 100.

Fabian Rose aus Bingen: Diese Fot ist in unserem Urlaub im Harz entstanden. Es zeigt die Ilse etwas anders. Dies war mit der erste Versuch Bilder mit längerer Verschlusszeit und Stativ zu machen.

Ein Ausschnitt aus einem Bachverlauf zeigt diese Farbaufnahme. Der Fotograf scheint im Gewässer drin zu stehen und hat das Bächlein  aufwärts der Flussrichtung fotografiert. Ungefähr in der horizontalen Mitte der Aufnahme fliesst der Bach übher eine kleine Schwelle aus mehreren Steinen, von denen zwei mit herbstlich-buntem Laub bedeckt sind. Die Belichtungszeit hat das Wasser zu weissen Vorhängen verwischt. In den ruhigen Wasserpartien spiegelt sich ein eigenartig hellgrünes Licht. Weiterlesen

Leserfoto: Die Brücke am Fluss

Blaue Stunde und warmes Licht dank zwei Aufnahmen mit unterschiedlichem Weissabgleich

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sascha Pihan).

Kommentar des Fotografen:

Die Theodor-Heuss-Brücke in Mainz bei Nacht. Ich liebe den Kontrast der warmen und kalten Farben durch die unterschiedliche Beleuchtung der Brücke. Um diesen Effekt in einem Bild zu erzielen, wurden hier zwei Aufnahmen mit unterschiedlichem Weißabgleich übereinander gelegt.

Profi Barbara Hess meint zum Bild von Sascha Pihan:

Die sogenannte blaue Stunde präsentiert sich hier im schönsten Licht. Am Himmel sind noch die letzten Sonnenstrahlen und ein paar Wolken zu sehen und die Beleuchtung der Stadt hat bereits eingesetzt, was dem kalten Blau die nötige Wärme zurück gibt.

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Actionbild: Schweisstrebender Job

Versteckte Strassenfotografie funktioniert am besten mit einfachen, starken und leichtfassbaren Motiven, in deren Details viele zu entdecken ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Leopold Laurenz Strobl).

Kommentar des Fotografen:

Hard Work Dieses Bild ist am Naschmarkt in Wien entstanden und war eines der ersten, dass ich mit meiner Leica M geschossen habe. Fasziniert vom bläulichen Dampf und den orangefarbenen Hosen habe ich völlig unbemerkt eine Serie von Fotos geschossen, von denen dieses mein Favorit ist. 35mm, 1/3000s Bearbeitung in Lightroom: Gradation, Nachschärfen, um den Glanz des Asphalts und der Haut zu verstärken, kühlere Farbtemperatur

Peter Sennhauser meint zum Bild von Leopold Laurenz Strobl:

Vier Arbeiter teeren eine Strasse. In diesem Farbbild stehen wir dicht an einer Fahrbahn, die frisch geteert wird, dampft und qualmt; die vier Mann, die mit dem Ausbringen des Asphaltbelags beschäftigt sind, arbeiten oben ohne und sind schweissbedeckt. Die Kamera ist Verhältnismässig nah an ihnen dran, die Baustelle steht im Zentrum des Bildes.

Die Dynamik der Szene ist stark:

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Bewegtexperiment: Inner Space

Durch Bewegung der Kamera lassen sich bisweilen faszinierende Effekte bewirken. Es lohnt sich, damit ausführlich zu arbeiten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Renner).

Kommentar des Fotografen:

Ein Experiment mit bewegter Kamera und langer Belichtungszeit. Wurde aus RAW entwickelt, Weissabgleich extra falsch gesetzt auf Trüb. Zu Anfang der Belichtung hab ich ruhig gehalten um danach um den Baum herum zu gehen (ca. 1/2 Umdrehung), die Kamerarichtung blieb dabei die selbe. Danach noch etwas PS (Gradationskurve, Tiefen und Lichter, „falsche“ Nachschärfung der Mikrokontraste, Bereichsreparaturpinsel gegen den Sensorstaub).

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Renner:

Ein dunkles, grüngelbes Gebilde ragt in diesem Farbbild aus dem unteren Bildrand in das Zentrum der Aufnahme und breitet sich dort in feiner Verästelung aus. Zwischen den Ästen scheint helles Licht durch und vermittelt den Eindruck, durch eine adrige Membran zu blicken.

Die Überschrift dieser Besprechung habe ich mir von Hollywood geborgt: Es ist der Titel eines Films mit Dennis Quaid über die Reise eines auf Nano-Masse vekleinerten Piloten in einem U-Boot in einem Menschen – übrigens ein Remake des gleichen Themas aus den 60er Jahren:

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Nebellandschaft: Romantiker-Ansicht

Nebelmorgen mit Sonnenstrahlen – traumhafte Motive für Frühaufsteher. Lohnende Aufnahmen für den letzten Schliff.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Wenter).

Kommentar des Fotografen:

Allerheiligen in der Südsteiermark. Ein nebeliger Morgen. Die Sonne bahnt sich den Weg durch den Nebel und zaubert eine wunderschöne Stimmung in die Landschaft. Im Wohnmobil unten schlafen noch alle – die Zeit sollte man anhalten können…

Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Wenter:

Eine Hügellandschaft mit Weinbergen und Flurkreuz im Vordergrund, Nebelschwaden, die in der Bildmitte zwischen den Hügeln durchwabern, und darüber Hügelspitzen mit schwarzen Pappeln, die vor dem fernen Nebelmeer in den Himmel aufragen. In der Bildmitte zwischen Vorder- und Hintergrund ist im Nebel ein Bauernhaus erkennbar und davor, wenn man genau hinschaut, ein Wohnmobil. Es ist früher morgen, das Licht der seitwärts eindringenden Sonne ist golden.

Ich bin fasziniert von dieser Aufnahme.

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Konzeptfoto: Kugelbilder

Konzeptfotografie mit Utensilien: Zum Beispiel mit einer spiegelnden Kugel. Aber auch gute Ideen verlangen Sorgfalt in der Umsetzung.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© René Scheer).

Kommentar des Fotografen:

„Kugel in der Kneipe oder Kneipe in der Kugel“ ist im Rahmen in einer Reihe von weiteren Kugelbildern entstanden. Die Idee ist, meine Umwelt und das hinter mir mit einzufangen. Dafür sollte es eine einfach Kugel sein (etwa 3€ im Dekoladen) und die Bilder nur dort entstehen wo ich sowieso bin (Arbeit, Zuhause oder eben Kneipe) – also meine kleine Welt. (Kamera Eos 1000D)

Peter Sennhauser meint zum Bild von René Scheer:

Eine spiegelnde Goldkugel liegt auf einem Kneipentresen. Der Fokus liegt auf dem Raum in der Spiegelung der Kugel; hinter ihr ist in der Unschärfe noch etwas zu erkennen, was ein leeres Bierglas sein könnte. Der eigentliche Bildinhalt aber steckt in der Kugel, in der fischaugenmässig gekrümmten Wiedergabe des Raums, einer Kneipe. Hier sind rechts ein volles Bierglas, links ein Gast am Tresen und in der Mitte der Fotograf mitsamt Kamera zu erkennen.

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