20 Jahre Mauerfall: Geschichten aus einem vergangenen Land

Vor 20 Jahren, im Herbst 1989, öffneten sich die Grenzen im geteilten Deutschland – der Anfang vom Ende der DDR. Die „Geschichten aus einem vergangenen Land“ erzählen aus der Zeit bis 1989.

© Maurice Weiss/OSTKREUZ: Bahnhof Friedrichstraße, Grenzübergang, Berlin-Mitte, Dezember 1989, DDR. Serie: Umbrüche

Sibylle Bergemann, Harald Hauswald, Ute Mahler, Werner Mahler – vier der bekanntesten ostdeutschen Fotografen, und Maurice Weiss – alle Mitglieder der Agentur Ostkreuz – zeigen in ungeschönten und sensiblen Bildern den Alltag und die Menschen in der DDR jenseits der sozial-realistischen Wunschwirklichkeiten.

Durch ihre Offenheit und persönliche Sichtweise ermöglichen die Fotografien in der aktuellen Ausstellung in Berlin einen authentischen Blick auf den Osten Deutschlands – so die Presseinfo. Gezeigt werden Sibylle Bergemanns (fokussiert.com über Sybille Bergemann und ihren Ehemann Arno Fischer) vielfach ausgezeichnete Bilder zur Entstehung und Montage des Marx-Engels-Denkmals und ihre unerreicht menschlichen Bilder von „Clärchens Ballhaus“. Zu sehen ist Werner Mahlers Studie über das thüringische Berka und seine Serie über eine Abiturientenklasse, die er bis heute weitergeführt hat.

© Werner Mahler/OSTKREUZ: Fan, 1. FC Union bei Spiel gegen BFC Dynamo, Stadion der Weltjugend, Berlin. Serie: Der Verein. Jahr: 1980 © Ute Mahler/OSTKREUZ: Sängerfest, Thüringen. Serie: Zusammen leben. Jahr: 1972 Ein fotografischer Essay Harald Hauswalds erzählt von der Tristesse und versteckten Komik des DDR-Alltags. Und Ute Mahler porträtierte in ihrer Serie „Zusammen leben“ über Jahre hinweg in sensiblen Bildern Menschen in ihrem privaten Umfeld. Nicht zuletzt schlägt Maurice Weiss mit seiner Dokumentation über die Tage nach dem Mauerfall eine Brücke zur (neuen) Zeit nach der Wende.

© Harald Hauswald/OSTKREUZ: Marx-Engels-Platz (heute Schlossplatz) vor dem Außenministerium der DDR, Berlin. Serie: Alltag. Jahr: 1984

Sieben Fotografen schlossen sich 1990 zur Agentur Ostkreuz zusammen. Sie alle zählten zu den wichtigsten Fotografen Ostdeutschlands und setzten es sich gemeinsam zum Ziel, ihre Arbeit in der Tradition der Autorenfotografie fortzusetzen, die mehr will als das „schöne Bild“. Inzwischen zählt Ostkreuz achtzehn Mitglieder – die jüngsten Anfang 20 und am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn, die ältesten über 60 Jahre alt und international renommiert – und gilt als die erfolgreichste von Fotografen geführte Agentur Deutschlands. Das Portfolio gibt’s auf der Website von Ostkreuz zu sehen – lohnt sich.

Parallel zur Ausstellung erschien gerade das Buch [amazon 3775724869]Ostzeit – Geschichten aus einem vergangenen Land[/amazon] im Hatje Cantz-Verlag in deutscher und englischer Sprache. Ergänzt werden die Fotografien darin durch Texte von Markus Jauer, Wolfgang Kil, Alexander Osang und Ingo Schulze.

Ostzeit – Geschichten aus einem vergangenen Land
Bis 13. September
Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, D-10557 Berlin
+49 30 397 87 153, anne.maier@hkw.de
Geöffnet Mittwoch bis Montag 11 – 19 Uhr, dienstags geschlossen

Ostkreuz
Haus der Kulturen der Welt

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