Deutsche Börse Photography Prize: Engagierte Fotografie

In Sachen Fotografie ist Berlin derzeit wirklich eine Reise wert, gerne eine längere. Auch die Ausstellung zum „Photography Prize 2008“ der Deutschen Börse lohnt auf jeden Fall eine Stippvisite – bis 13. Juli im C/O.

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Esko Männikö: Untitled (11), 2005

John Davies, Jacob Holdt, Esko Männikkö, Fazal Sheikh – so heißen die Finalisten des des Deutsche Börse Photography Prize 2008. Von der Dokumentation postindustrieller Landschaften über investigativen Bildjournalismus bis hin zur politisch engagierten Fotografie reicht ihr breites Spektrum.

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Tele-Makro: Farbklecks mit Perspektive

Makro muss nicht mit dem Makro-Objektiv passieren. Das Tele hilft bisweilen zusätzlich, die Schärfentiefe extrem kurz zu halten und das Bild auf eine einzige, winzige Sache zu konzentrieren. Hier ist das mit der Komposition zusätzlich wirksam.

Stefan Schwarz
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Schwarz). Canon EOS 300D – 1/80s – f/6.3 – ISO 400 – 55mm (80mm)

Kommentar des Fotografen:

Einer meiner ersten Gehversuche mit der EOS300: Ein unfreiwilliges Modell auf meinem Wasserhahnen!

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Stefan Schwarz:

Bei einem Detailbild kommt es auf die gekonnte Reduktion des Hauptmotivs ohne Ablenkung durch einen unruhigen Hintergrund an. Das ist hier hervorragend gelungen. Der Fotograf hat hier drei Regeln beachtet, die für mich die besondere Wirkung des Bildes ausmachen:

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Porträt: Klassisch und einfühlsam

Wenn technisch alles stimmt, fällt bei Porträts die Haltung und Pose des Modells umso mehr auf. Nicht immer im besten Sinne.

Stefan Schwarz
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mario Mertsch). – Pentax ist DL2 – 40mm (60mm) – f/2,8 – 1/90s – 200 ISO

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Mario Mertsch:

Herzlichen Glückwunsch, das ist ein sehr schönes Portrait, das vor allem technisch zu überzeugen weiss. Inhaltlich hätte ich ein paar Vorschläge, aber dazu später:

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David Rubinger: Das Auge Israels

Der Staat Israel feiert 60. Geburtstag und David Rubinger war von Anfang an als Fotograf mit dabei. Seine Bilder aus 60 Jahren machen ihn zum „Auge“ der Geschichte Israels.

David Rubinger: Blockade Jerusalem
David Rubinger, 1948: Wasser war eine sehr rare Ressource im belagerten Jerusalem. Zur Bildgalerie

Unter dem Titel «Israel. 60 Jahre – 60 Bilder. Aus David Rubingers Fotoarchiv« zeigt das Jüdische Museum Wien bis 26. Oktober in seiner Außenstelle am Judenplatz die Ausstellung. Jedes Jahr der 60-jährigen Geschichte wird mit ausgewählten Fotos schlaglichtartig beleuchtet. Alle Fotos stammen vom 1924 in Wien geborenen David Rubinger, einem der bedeutendsten Pressefotografen Israels. Rubinger war fotografischer Zeuge der Geburt Israels und begleitete den Staat auf seinem Weg in die Gegenwart.

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Digitale Infrarot-Fotografie: Kniffliger Filter-Zauber

Infrarot-Fotografie ist eine interessante Nische. Nun, wo der Frühling fast schon sommerlich warm ist, war es mal wieder Zeit für ein paar Experimente.

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Tageslicht

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Infrarot-Aufnahme bei 850 nm mit Olympus E-330, ISO 640, Blende 1:2, 1s, 50mm (100mm) auf s/w umgesetzt und kontrastverstärkt. Rechts: Tageslicht-Farbaufnahme (Olympus E-330, ISO 640, 1/2000s, Blende 1:8, Bilder W.D. Roth)

Infrarot-Fotos mitten im Winter zu schießen ist eher problematisch, weil die Bäume unbelaubt sind – und gerade das helle Leuchten des grünen Laubs ist charakteristisch für echte Infrarotaufnahmen. Wie sieht es wohl nun aus, wo alles blüht und grünt?

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HDR-Landschaft: Langweilige Dynamik

HDR macht noch kein spannendes Bild – nur eins mit hoher Dynamik. Dramatisch wird auch die grosse Dynamik erst, wenn die Natur es auch ist.

Robert Conrad
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Robert Conrad). – Keine Exif-Daten

Kommentar des Fotografen:

HDR aus 11 Aufnahmen, mitten im Herbst eine Landstraße im Reinhardswald in der nähe von Kassel. EOS 350D, Sigma 17-70

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Robert Conrad:

Die HDR Bilder entfalten ein unglaubliche Dynamik, die zuerst immer erstaunt und dann durch ihre Künstlichkeit begeistert. Mich jedenfalls. Technisch kann bei der Belichtung ja gar nichts schief gehen:

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Swiss Photo Award: Die Besten der Schweiz

Christian Lutz erhielt den Hauptpreis des Swiss Photo Award – laut Veranstalter ewz.collection vergeben für die „beste fotografische Arbeit der Schweiz des Jahres 2007“.

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Christian Lutz – aus der prämierten Arbeit: Protokoll

Christian Lutz erhielt den mit 15.000 Franken dotierten Schweizer Fotopreis für seine Arbeit „Protokoll“. Lutz hat dafür drei Jahre lang das diplomatische Korps der Schweiz begleitet.

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„gute aussichten“: Beklemmende Fragen

Tote Babys und verschwindende Welten – die jungen Fotografen in Deutschland beschäftigen sich mit beklemmenden Fragen der Zeit. Die Ausstellung „gute aussichten“ zeigt davon einen Ausschnitt – jetzt in Berlin.

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Caterina Micksch: Gretchen, www.guteaussichten.org

Caterina Micksch etwa bannt in „Gretchen“ Orte ins Bild, an denen im Jahr 2006 tote Babys gefunden wurden. Die abgebildeten Orte sind den tatsächlichen Fundstätten in dokumentarischer Sachlichkeit nachempfunden. Mit dem Wissen um das Geschehen erzeugen diese Bilder grausiges Entsetzen.

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Händisches Geotagging: Effizienter Helfer von Microsoft

Pro Photo Tools von Microsoft machen nicht nur das nachträgliche Versehen von Fotos mit den Koordinaten des Aufnahmeorts (geotaggen) zum Kinderspiel. Das kostenlose Windows-Programm stellt mächtige Werkzeuge zur Modifikation von Exif- und IPTC-Daten zur Verfügung. Und: es funktioniert mit RAW.

Microsoft Pro Photo Tools - Geotagging händisch leicht gemacht

Programme zum Geotaggen – Einfügen von Koordinaten in die EXIF-Informationen einer Fotografie, so dass sie in digitalen Karten am richtigen Ort angezeigt werden können etc. – gibt’s inzwischen wie Sand am Meer. Die meisten funktionieren in Verbindung mit einem Online-Dienst; die Fotos werden zugleich hochgeladen auf Flickr oder Picasa oder Locr.de, für die Darstellung wird Google Earth benutzt. Kaum einer dieser Dienstleister kann aber mit RAW-Dateien umgehen.

Microsoft stellt jetzt mit den Pro Photo Tools ein kostenloses Windows-Programm zur Verfügung, das den umgekehrten Weg beschreitet:

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Regenlandschaft: Mehr Weite und Korn

Dieses Bild ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenige Elemente es braucht, um eine optisch ansprechende Szene und ein aufsehenerregendes Foto zu machen.

Sacscha Diercks
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sascha Diercks). – Canon EOS 400D – 1/200s – f/4.5 – ISO 200 – 31mm (46mm)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand an einem Sommertag auf dem Deich von St. Peter Ording. Wir wurden dort von einem heftigen Regenguss überrascht. Dieses Bild entstand 10 Minuten bevor uns der Regen erreicht hat. Ich habe versucht, in dem Foto den Platzregen und dei Regenwolken über dem weit entfernten Strand einzufangen. Das Foto wurde aus der Hand aufgenommen und in Lightroom in Schwarz/Weiss konvertiert.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Sascha Diercks:

Obwohl ich nicht die ursprüngliche Farbversion gesehen habe, denke ich, schwarz-weiß war eine gute Wahl:

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