Reportage: Die Summe der Möglichkeiten

Feature- oder Reportage-Fotografie ist mehr als die blosse Dokumentation, die bei Pressefotografie häufig im Vordergrund steht. Ein Lehrstück in perfekten Variationen eines Themas.

Alles variiert: Perspektive, Zeit, Format, Motiv. Klick für Vollansicht (Keystone)

Bei der Durchsicht der aktuellen Agenturbilder bin ich heute auf diese Serie von Itsuo Inouye gestossen. Sie zeigt japanische Bogenschützen an einem „Yabusame“, gewissermassen einem Samurai-Schützenfest.

Die Aufnahmen vom November 2008 fallen nicht nur durch die prächtigen Motive auf. Die Serie ist in mehrfacher Hinsicht grossartiges Anschauungsmaterial:

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Tropfenblatt: Flaches Makro

Makro- und andere Aufnahmen kleiner Dinge bringen die ungewohnte „Perspektive“ einer originellen Fotografie naturgemäss mit. Das heisst nicht, dass man nicht mit kompositorischen Mitteln noch mehr herausholen könnte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© CorinneZS).

Kommentar der Fotografin:

Vor kurzem bei Regen im Wald aufgenommen mit Sony Cybershot DSC-P100, Kontrast etwas erhöht. Ich versuche weiterhin, Natur so zu fotografieren, dass der eigentliche Gegenstand in den Hintergrund tritt und etwas anderes sichtbar wird. Dazu benutze ich auch, wie hier, das Makro. Das kürzlich in der Bildkritik gezeigte Studiobildniss eines Mannes hat mich animiert, dieses ähnlich aus dem Schwarzen heraus tretende Bild hochzuladen. Leider erzählen meine Bilder noch immer keine Geschichten, aber vielleicht sind sie schon etwas geheimnisvoller? Für mich sieht das Blatt erstaunlich ledrig aus und die Wassertropfen unwirklich plastisch, das gefällt mir.

Peter Sennhauser meint zum Bild von CorinneZS:

Ein gelungenes und auch originelles Bild, das Deinem Anspruch, den eigentlichen Gegenstand in den Hintergrund treten zu lassen, zweifellos gerecht wird. Tautropfen auf einem Blatt haben wir zwar schon hundertfach gesehen – aber selten auf einem verdorrten Laubblatt:

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24 Stunden: Winter

Ottawa, Kanada; St. Petersburg, Russland; Elburg, Niederlande; Kabul, Afghanistan; Dorjan-See, Mazedonien. Klick für Vollansicht (Bilder Keystone)

Die kalte Jahreszeit bringt Motive jenseits der verschneiten Weihnachtslandschaft. Dampfende, ausgelassene, sportliche und verzweifelte Menschen.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide] Der Torhüter der Kanadischen Junior-Nationalmannschaft Chet Pickard schiesst im Training den Puck Richtung Fotograf. das Plexiglas verhindert Schlimmeres. Die Aufnahme wäre halb so spektakulär, wenn nicht der Gesichtsausdruck des Spielers Rätsel aufgäbe. (Keystone / AP / Tom Hanson)Junge Russen geniessen ein Bad in einem Eisloch nach der Sauna, ausserhalb St. Petersburgs. Bei Temperaturen um -13 Grad Celsius dampfen die Körper selbst nach der Abkühlung. (Keystone / AP / Dmitry Lovetsky)Teilnehmer der nationalen Step-Sledge-Meisterschaften auf dem Veluwemeer bei Elburg. (Keystone / EPA / Robin Utrecht)Ein Vater und sein Kind warten im Zentrum des UNHCR in Kabul auf Hilfe für Flüchtlinge. Temperaturen unter -20 Grad Celsius machen Vertriebenen in Afghanistan das leben derzeit noch schwerer. (Keystone / EPA / S. Sabawoon)Ein Fischerboot auf dem Dojran-See im winterlich verschneiten Mazedonien. Effektvoller Einsatz des Weitwinkels. (Keystone / AP / Boris Grdanoski)Bild[/hide]

24 Stunden: Sonntag.

Jammu, Indien; Rotterdam, Niederlande; Argentinien; Innsbruck, Österreich; Gaza, Israel. Klick für Vollbild (Keystone)

Die Welt in Aufruhr und Bewegung an diesem Sonntag. Ein beinahe unerträgliches Nebeneinander.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide] Ein Feuerspeier an der Parade zum Geburtstag des zehnten Guru der Sikh, Guru of the Sikhs, Guru Gobind Singh, in Jammu. (Keystone / EPA/ Jaipal Singh)Zwei Kinder auf einem zugefrorenen Kanal in der Kinderdijk's Mühlen-Gegend bei Rotterdam.Der Franzose Cyril Despres unterwegs auf der ersten Etappe der Dakar-Rallye in Argentinien. (Keystone / AP / Gabriel Bouys)Ein Skispringer beim Training für das Innsbruck-Springen der Vier-Schanzen-Tournee über Innsbruck. (Keystone / EPA / Barabara Gindl)Eine explosion in Beit Lahiya im nördlichen gazastreifen anche einem israelischen Luftangriff. (Keystone / AP / Adel Hana)Ein Bewohner des Flüchtlingslagers Rafah schaut auf die Trümmer eines Hauses im südlichen Gazastreifen. (Keystone / AP / Eyad Baba)Bild [/hide]

HDR Photomatix 3.0 im Test: Hohe Kontraste reduzieren

Photomatix, die bekannteste HDR-Software, ist inzwischen in der Version 3.0 verfügbar. Wie schwer ist das Programm ohne große Einarbeitung bedienbar?

Glasfenster und Innenraum brauchbar belichten? Fall für HDRHDR-Fotografie wurde 2008 von der Allgemeinheit entdeckt und in der Folge etwas gehypt.

Solange die Kameras diese Funktionen nicht selbst anbieten, dürfte das Verfahren für den Normalfotografen zu kompliziert und unnötig sein.

Doch in bestimmten Situationen kann HDR – oder auch HDRI (High Dynamic Range Imaging) – interessantere und bessere Bilder erzeugen.

Damit das Spaß macht, ist es wichtig, daß eine HDR-Software einfach zu bedienen ist – weil man sie eben nur gelegentlich einsetzt. Kann Photomatix 3.0, eines der bekanntesten speziellen HDR-Programme, dies bieten?

Wir haben die Software ausgiebig getestet und verschiedene Anwendungsmuster untersucht:

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24 Stunden: Konflikt

Jayous , West Bank, Israel; Jerusalem, Israel; Jabaliya, Gaza, Israel; Schauinsland, Deutschland; Las Vegas, USA. Klick für Vollansicht. (Bilder Keystone)

Gaza, Israel, Blutvergiessen und Proteste rund um die Welt beherrschen den Strom der Nachrichtenbilder. Neben den dramatischen Bildern hat wenig anderes Platz.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide] Ein Palästinische Anwohnerin redet auf einen israelischen Soldaten ein während eines Protests gegen die Offensive in Gaza, in Jayous auf der Westbank. (Keystone / EPA / Alaa Badarneh)Ein Jugendlicher Palästinenser bewirft Israelische Truppen und Wasserwerfer mit Steinen. Shuafat Flüchtlingslager ausserhalb Jerusalem. (Keystone / AP / Dan Balilty)Nachbarn des Hamas-Führers Nizar Rayan, dessen Haus von israelischen Raketen zerstört worden ist, inspizieren die Ruinen ihres eigenen Hauses in Jabaliya im Norden des Gazastreifens. (Keystone / EPA / Ali Ali)Spaziergänger geniessen den Winter auf dem Schauinsland im Schwarzwald, wo eisige Temperaturen und Nebel die Bäume mit Eis überzogen haben. (Keystone / AP / Winfried Rothermel)Lavana Jackson, 52, Managerin eines Souvenirshops in Las Vegas, macht sich auf den Heimweg in der Vergnügungsstadt, die erstmals seit Jahrzehnten nicht mehr wächst. Einzelbild einer Reportage, das mit einfachsten Mitteln die ganze Tristesse ausdrückt. (Keystone / AP / Jae C. Hong)

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Tapetenwald: Immanente Abstraktion

Wenn der Reiz eines Motivs in seinen zu Abstraktion führenden Elementen liegt, muss sich der Fotograf fragen, ob er dagegen ankämpfen oder sie voll ausnutzen will.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jean-Pierre Ritler).

Kommentar des Fotografen:

Ziel: Reminiszenz an die gute alte Fototapete, die wohl ausgestorben ist…. oder dann etwas für Leute, die lieber schauen statt Drogen zu nehmen – aber den gleichen Effekt haben möchten. Aufgenommen im November 2007 im Naturschutzpark Padule di Fucecchio, Toskana, Italien.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Jean-Pierre Ritler:

Deine selbstgestellte Aufgabe hast Du zweifelsohne gut gelöst. Die Aufnahme wirkt wie eine Prüfaufgabe fürs Auge – und zugleich etwas altbacken, ganz wie die erwähnten Fototapeten.

Ich finde, es dabei zu belassen, wird dem Bild nicht gerecht:

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24 Stunden:

Berlin, Deutschland; Bersheeva, Israel; Turbaco, Kolumbien; Garmisch-Patenkirchen, Deutschland; Tegucigalpa, Honduras; Santiago, Kuba. Klick für Vollansicht (Bilder Keystone)

Die Welt bleibt, wie sie ist: Fotos von Ereignissen vom letzten Tag des alten und vom ersten Tag des neuen Jahres.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

[hide] Mitglieder vom Verein Berliner Seehunde bahnen sich am Donnerstag, 1. Januar 2009, beim Neujahrsbaden einen Weg durch den mit Eis bedeckten Orankesee in Berlin, bei Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt und einer Lufttemperatur um minus vier Grad Celsius. (Keystone / AP / Franka Bruns)Ein kleines Mädchen versteckt sich im Bombenschutzkeller im südisraelischen Beersheva. (Keystone / AP Tara Todras-Whitehill)Ein Teilnehmer der traditionellen Corraleja-Stierkämpfe im Dorf Turbaco bei Cartagena in Kolumbien wird vom Stier erwischt. (Keystone / EPA / Ricardo Maldonado)Der Schweizer Andreas Küttel bei seinem ersten Sprung auf der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen. (Keystone / AP / Peter Klaunzer)Opfer einer Neujahrs-Schiesserei in Tegucigalpa, Honduras, warten im Spital auf ihre Behandlung. (Keystone / EPA / Gustavo Amador)Ein Tänzer auf der Bühne an Kubas kombinierter Neujahrs- und Revolutions-Jubiläumsfeier in Santiago. (Keystone / AP / Dario Lopez-Mills)

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Objektivkauf mit Folgen: Was ich 2008 gelernt habe

Ein Objektivkauf als Beispiel dafür, wie sich mit der vermeintlichen Erfüllung eines Anspruchs ein Dutzend neuer kreativer Ansprüche ergibt. Was die Tiefe und die Faszination des Mediums Fotografie ausmacht.

Die Küchenlampe spiegelt sich im 80-400mm Objektiv.

Seit dem 26. Dezember renne ich in der Gegend rum und mache eine neue fotografische Erfahrung nach der andern. Denn am Tag nach Weihnachten wurde mein neues Objektiv geliefert.

Ein Stück Ausrüstung, und das führt gleich zu einer Erfahrungslawine? Muss ja ein Superwahnsinns-Spezialgerät sein, nicht?

Nicht wirklich.

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