Ein starkes Porträt, das sich ganz auf den Menschen konzentriert. Ein wenig stärkere Nachbearbeitung würde der Fotografie jedoch gut tun.
Kommentar des Fotografen:
Nein, es handelt sich bewusst nicht um ein Portrait eines Straßenkehrers in einem Schwellenland, der mit seinem vom Leben gezeichnetem Gesicht Lesern eines Hochglanz-Magazins an Ihren Wohlstand erinnert. Wir schreiben das wirtschaftlich ereignisreiche Jahr 2009 – und das Portrait zeigt einen deutschen „Arbeiter“ vor seinem Büroeingang, der sich angesichts der zunehmend schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt Gedanken um seine Zukunft und Familie machen muss.
Ziel der Aufnahme war es, eine ungefilterte Momentaufnahme einzufangen, die jene aktuelle Problematik unserer dahinscheidenden Wohlstandsgesellschaft abbildet. Bewusst wurde das Bild nicht mit dem Ausbessern-Werkzeug bearbeitet. Das Gesicht sollte natürlich, unvollkommen und unverfälscht belassen werden. Lediglich der Rot-Kanal wurde bei der Konvertierung in SW etwas angehoben.
Profi Jan Zappner meint zum Bild von Andreas Brössel:
Ein klassisches Porträt, das technisch einwandfrei umgesetzt wurde und damit den Menschen sehr schön in den Vordergrund rückt. Inhaltlich hätte ich mir beim Anspruch des Fotografen, die dahinscheidende Wohlstandsgesellschaft abzubilden, ein wenig mehr Informationen gewünscht. Ein isoliertes Porträt als Symbol für eine solch komplexe Aussage nutzen zu wollen, ist sehr schwierig.
Zunächst zum technischen Part:
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