Low Key Pflanzenblüte: Das Licht der Welt

Gegenlicht- und Low Key Aufnahmen wirken meistens schwer, nachdenklich und melancholisch. Es geht auch leicht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Bühler).

Kommentar des Fotografen:

Auf dem Heimweg von der Arbeit ist mir der Busch mit diesen interessanten Blüten aufgefallen. Hinter dem Wald im Hintergrund stand die Sonne sehr tief, so dass ich die Blüte scheinbar von innen leuchten lassen konnte.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Bühler:

Eine Pflanze mit feinen, pelzigen Blüten steht im Zentrum dieser Low-Key-Aufnahme. Sie ragen von Links aus absolutem Scharz etwas nach rechts über das Bildzentrum hinaus, wo eine der Blüten direkt vor der Sonne im Gegenlicht golden zu leuchten scheint. Dahinter verschwindet ein zweiter Blütenstand in der Unschärfe, am linken Bildrand sind Ansätze eines dritten zu sehen.

Auf diese Bildidee muss man zuerst kommen:

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Fotografien aus 12 Monaten: Mai 2010

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder keystone)

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Ein Ballon, ein Schreiber und ein wildes Schaf.

In der Rubrik „Fotografien aus 12 Monaten“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 12 Monate, ausgewählt nach fotografischen Kriterien, geordnet nach Monaten, zum Jahresabschluss.

Rebnetzmuster: Mehr Abstraktion

Magische Verwicklungen trotz trüben Wetters ins Bild zu bringen erfordert den richtigen Umgang mit den gestalterischen Elementen eines Bildes.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Esther Bachmann).

Kommentar des Fotografen:

Als Bildmotiv haben mich diese Rebnetze schon lange magisch angezogen. Aufnahmen im Herbst, mit Blättern und Früchten, ergaben ein sehr unruhiges Bild. Der Winter bringt’s, finde ich, ihr auch?

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Esther Bachmann:

Esther, ich denke, es wird keiner abstreiten, dass du den richtigen Zeitpunkt für ein Bild gewählt hast, welches die Rebnetze in den Mittelpunkt stellt.

Wenn das ganze Laub darum ist, lenkt dieses sehr von diesen Details des Weinbaues ab, auch wenn natürlich die herbstliche Laubfärbung klasse sein kann, genau wie das junge Grün im Frühjahr.

Durch den hellen Hintergrund im Schnee allerdings heben sich die Netze mit ihrer recht frischen Farbe ab. Das Blau der Rebnetze paßt auch gut zum kühlen Ambiente im Winter. Blau ist nun mal ein kalte Farbe und verstärkt das winterliche Empfinden beim Betrachter.

Da ja nun recht wenige Farben im Spiel sind, musst du sehen, auf andere Weise Spannung zu erzeugen. Die oft beschriebene aufsteigende, positive Diagonale hast du schon gut erkannt und in dein Foto eingebaut. Durch einen etwas engeren Ausschnitt und das entgegengesetzte Schrägstellen des linken Pflanzstockes könntest du diese Ansicht noch verstärken.

Ich hab dein Bild dann allerdings in die Kategorie „abstrakt“ gestellt und mal ein wenig daran gefeilt. Der Hintergrund ist etwas unschärfer und das ganze Motiv etwas heller geworden. Für mich bringt diese minimale Bearbeitung etwas mehr Leichtigkeit und Anmutung ins Motiv. Wobei ich nicht weiß, inwieweit du noch aufblenden kannst.

Abstrahierte RebnetzeDeine 95er Brennweite ist zum verdichten des Motivs schon gut gewählt, wenn statt der Blende 5,6 noch eine 2,8 (was dann aber ein doch eher teures Objektiv bedeuten würde) drin wäre, hättest du mit einer leichten Überbelichtung auch diesen Effekt erzielt.

Ich hoffe, du findest dein Bild nun nicht zu abstrakt, möchte ich dir doch nur die möglichen Varianten zeigen, die du auch schon bei der Aufnahme beeinflussen kannst, da ich selber nicht so der Freund des nachträglichen Bearbeitens bin.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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Fotografien aus 12 Monaten: April 2010

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder keystone)

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Gebete, eine Ölplattform und ein Turbanwettbewerb.

In der Rubrik „Fotografien aus 12 Monaten“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 12 Monate, ausgewählt nach fotografischen Kriterien, geordnet nach Monaten, zum Jahresabschluss.

Mischbild: Bildbearbeitung kann unterstützen, aber nichts erzwingen

Nachbearbeitung eines Fotos kann das, was bereits vorhanden ist, anheben, unterstützen, und dadurch den Charakter des Bildes verstärken. Nachbearbeitung ist aber immer nur das: Bearbeitung danach.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephanie Olden).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Foto war eine spontane Aufnahme und deswegen ein Schnappschuss. Bei spazieren gehen, auf der Suche nach einem Interessanten Motiv, habe ich diese Kühe auf einem Feld gesehen wo ich sie nicht erwartet hätte. Ich lebe zwar in einer sehr ländlichen Gegend, aber auch hier nimmt die Landwirtschaft immer mehr und mehr ab. Das finde ich sehr schade, ich selbst hatte die Gelegenheit ein Teil meiner Kindheit auf einem Bauernhof aufzuwachsen und erinnere mich sehr gerne an die Zeit zurück.

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Fotografien aus 12 Monaten: März 2010

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Pittoreske Arbeits- und Stadtplätze, Büsser, Wäscher und ein Rallyefahrer.

In der Rubrik „Fotografien aus 12 Monaten“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 12 Monate, ausgewählt nach fotografischen Kriterien, geordnet nach Monaten, zum Jahresabschluss.

Bergpanorama: Dolomiten-Bühnenbild

Markante Berge in spannendem Licht – was will der Landschaftsfotograf mehr? Einen Vordergrund, vielleicht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kurt Schifferegger).

Kommentar des Fotografen:

Berglandschaft in den Dolomiten; Was ist speziell an dem Bild: Beleuchtung und Schatten mit einem bewölkten Himmel.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kurt Schifferegger:

Die Dolomiten haben wohl einige der markantesten Gipfel der Berge dieser Welt aufzuweisen. Hier sehen wir eine Gruppe der typisch steil aufragenden Felsnadeln, eingebettet in eine bewaldete Vorgebirgslandschaft.

Der Himmel des Farbbilds ist relativ dicht und niedrig bewölkt, die Sonne scheint durch eine Wolkenlücke ungefähr im 45-Grad-Winkel in die Szenerie und verleiht den Felsen durch das seitliche Spotlicht deutliche Schatten, welche die Zerklüftung betonen.

An dem Bild fällt sofort die Beleuchtung auf:

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Fotografien aus 12 Monaten: Februar

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Beeindruckende Gesichter und Geschichten aus den Anfängen des Jahres.

In der Rubrik „Fotografien aus 12 Monaten“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 12 Monate, ausgewählt nach fotografischen Kriterien, geordnet nach Monaten, zum Jahresabschluss.

Edward Steichen: Hollywood-Licht

Edward Steichens Porträts sind bis heute beispielhaft, in Inszenierung und Lichtführung: das Hollywood-Licht.

[textad]Edward Steichen: Martha Graham, 1931

Das Museum Folkwang in Essen zeigt erstmals seine Sammlung der Mode- und Prominentenfotos von Edward Steichen: Gelegenheit für eigene Betrachtungen zu diesem Licht, das uns auch aus den Schwarzweißfilmen Hollywoods leuchtet. Weiterlesen

Beinschnappschuss: Kunst ist kein Zufall

Einfach abdrücken und hoffen, damit einen genialen Schnappschuss oder sogar ein gut durchkomponiertes Foto mit einer nennenswerten Aussage zu erhalten, ist in der Fotografie selten von Erfolg gekrönt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© peter gutzat).

Kommentar des Fotografen:

wieder der moment/grafierer, entscheidungen werden sofort abgelichtet. das auge entscheidet, nicht die vernunft!!!

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von peter gutzat:

Ein Foto kann durch eine Aussage wirken, weil es eine Geschichte erzählt oder eine Emotion vermittelt; es kann durch ein auffälliges oder schönes Motiv beeindrucken oder durch Form, Farbgebung oder Symmetrie entzücken.

Bei Schnappschüssen und auch im Bereich „Dokumentation“, in dem dieses Foto eingereicht wurde, steht meist die Aussage im Vordergrund, entweder tragisch berührend oder durch Humor erheiternd.

Diese Fotografie zeigt Schuhe auf dem Bürgersteig in Bewegung. Das hat in dieser speziellen Konstellation leider keinen dokumentarischen Wert, noch ist es in irgendeiner Form witzig – und auch in der Komposition ist es nicht aussergewöhnlich.

Der Fotograf Peter Gutzat meint in seinem Kommentar zum Foto, dass das Auge entscheiden würde, nicht die Vernunft.

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