Naturfotografie mit Unschärfe: Steh zu Deinem Plan

Wenn hinter einem Bild eine Idee steht, muss die möglichst konsequent umgesetzt werden. Das gilt vor allem beim Einsatz von so starken Werkzeugen wie der Schärfentiefe.

Wasserfall, © Hanspeter Lang

Wasserfall, © Hanspeter Lang

Dieser kleine Wasserfall wurde sicher schon 1000fach fotografiert, und ich versuchte, eine neue Variante zu finden. Ich habe auf den Vordergrund scharf gestellt und bei Blende 2,8 den Wasserfall unscharf gelassen. Vom Stativ Belichtungszeit 10sec. Kamera Olympus OM-D EM5 MII, Objektiv Olympus 12-40 Pro. Hanspeter Lang

In dieser hochformatigen Farbfotografie ist zentral ein kleiner Wasserfall im Wald zu sehen, umgeben von viel grünem Unterholz. Im Vordergrund links holen die sternförmige Blüte und die nassen Blätter einer Bärlauchpflanze den Betrachter ab. Den rechten Vordergrund macht eine zweite kleine Bodenpflanze aus. Das fallende Wasser ist mit einer Langzeitbelichtung und der resultierenden Bewegungsunschärfe weichgezeichnet. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man in der höheren Auflösung, dass auch die Felsen des Wasserfalls und der restliche Hintergrund in leichter Unschärfe verschwimmen.

Unscharf, ganz bewusst

Schärfentiefe: In meinen Augen das Gestaltungsmittel, das selbst mittelmässige Fotografien am sichersten «professionell» wirken lässt (weswegen wir hier ein fünfteiliges Tutorial Schärfentiefe publiziert haben). Aus dem einfachen Grund, dass sie sich nur mit sehr gutem Equipment so begrenzen lässt, dass man starke Effekte erhält. Weiterlesen

Fokussiert ist umgezogen: Wir schwingen uns rüber

Am Wochenende vom 21. November 2015 ist es passiert: Fokussiert.com ist auf  einen neuen Server gewandert, hat ein neues Outfit erhalten und ist etwas moderner geworden. Jetzt brauchen wir Euer Feedback!

Auf zu neuen Schwüngen... {yetzt, CC;https://www.flickr.com/photos/yetzt/}

Man sieht’s von «vorne» nicht, aber hinter einem Blog wie fokussiert.com steckt ein Haufen technischer Einstellungen, Software – und viele, viele Skripte. All das wurde am Samstag, 21. November 2015, auf einen neuen Server gezügelt. Pannen gab es keine nennswerten – aber jetzt sagt uns, was hält Ihr von dem neuen Design: Weiterlesen

Bildkritik Rosenmandala: Das Runde im Eckigen

Quadratische Bilder verlangen ganz besondere Aufmerksamkeit. In diesem Fall wirkt die runde Rosenblüte etwas eingequetscht. Mehr „Luft“ und das „richtige“ Vorgehen können das Bild verbessern.

Rose, Blume, Blüte

Canon 7D, 70 mm, f/2.8, ISO 100, 1/250 sek. – (c) Claire Sieverts

Es war ein diesiger Tag vor beinahe einem Jahr, doch ohne Regen und nur ein paar Wolken am Himmel. Als es Abend wurde, spazierte ich umher und sah diese wunderschöne Rose. Da meine Kamera immer griffbereit ist, machte ich dieses Foto. Anfänglich wusste ich nicht so recht weiter mit meinem Foto, bis ich diesen inneren Teil entdeckte und versuchte ihn mit Hilfe einer leichten Vignette und einem Quadratbeschnitt hervorzuheben, weil dadurch das Runde betont wird.

Eigentlich bin ich nicht so der Blumen-Fotograf. Ich habe mir dein Bild aber trotzdem für die Bildkritik herausgepickt, da ich vor 2 Jahren ein sehr ähnliches Bild als Fingerübung gemacht habe und das als Vergleich heranziehen kann.

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Drauflosfotografieren reicht nicht (2/2): 10 Gründe, warum Deine Fotos wie Anfängerschnappschüsse wirken

(Fortsetzung von Teil 1)

Auch Komposition und Nachbearbeitung sind wichtig, um nichtssagende Schnappschüsse zu vermeiden.

Nichtssagendes Naturfoto

6. Dir sind Regeln der Komposition nicht bewußt, bevor Du sie brichst

Viele Anfängerbilder haben Kompositionsmängel. Die Regel des Goldenen Schnitts, vereinfacht Drittelregel, hält sich in der Malerei und jetzt in der Fotografie schon seit Jahrhunderten. Der Grund: so komponierte Bilder werden vom menschlichen Auge als angenehm empfunden.

Diese Grundlage sollte man einzusetzen wissen, bevor man mit ihr bricht. Wenn man einen Gegenstand mittig darstellt, wirkt er statisch. Tut man das bei einer dynamischen Sportszene, wirkt es fehl am Platz. Will man dadurch die Ruhe in einer Landschaft noch unterstreichen, ist es richtig. Im allgemeinen eben.

Auch wenn das Foto zufälligerweise mit Regelbruch so stimmen sollte, kann man sich als Fotografin in dieser Hinsicht nur weiterentwickeln, wenn man Kompositionsentscheidungen bewußt trifft; andernfalls ist jede Aufnahme kompositionsmäßig ein Schuß ins Blaue. Manchmal kann es klappen, meistens nicht. Weiterlesen

Drauflosfotografieren reicht nicht (1/2): 10 Gründe, warum Deine Fotos wie Anfängerschnappschüsse wirken

Wer einfach ohne nachzudenken auf den Auslöser drückt, bekommt eben nur Schnappschüsse.

Nichtssagendes Naturfoto

Seit Jahren besprechen wir hier bei fokussiert jetzt schon Leserbilder. Sehr häufig sind Einreichungen mit der Frage verbunden, was der oder die Fotograf/in anders hätte machen können.

Was sich in dieser ganzen Zeit bei unseren Bildbesprechungen abgezeichnet hat, sind bestimmte „Themen“, die immer wiederkehren: technische Mängel, Kompositionsfehler etc. Im folgenden möchte ich einige typische Anfängerfehler zusammenfassen. Vielleicht ist es ja von Nutzen. Weiterlesen

Bildkritik „Herbsttag“: Komposition und Technisches kann man lernen

Wenn man mit dem Fotografieren anfängt, gilt es viel zu üben. Dazu gehört nicht nur das Beherrschen des Handwerkszeugs = Kamera, sondern natürlich auch ein Verständnis für Bildaufbau/Komposition. Beides bedarf hier noch der Verbesserung, aber ein guter Ansatz ist vorhanden.

Canon 1100D, 135mm, F/7.1 , 1/500 sek., ISO 6400 – (c) Larissa Sellmann

 

Ich wollte bei diesem Shooting auf die schöne Jahreszeit Herbst eingehen. Ein bisschen mit herbstlicher Umgebung und Farben arbeiten. Ich hoffe ich kann ein paar Tipps bekommen was ich in Zukunft besser machen kann, da ich später Fotografin werden möchte und bis dahin schon so viel wie möglich lernen.

Zunächst einmal zu dem, was mir an Deinem Foto gefällt. Da ist die allgemeine Farbstimmung, die den Herbst wirklich gut eingefangen hat, und die Tatsache, daß das Modell nicht direkt in die Kamera schaut. Das wirkt verträumt, nachdenklich, und paßt zu der natürlichen Umgebung. Sie sitzt mit dem Rücken an einem Baum, inmitten einer Wiese, als wollte sie sich ausruhen. Daß Du die junge Frau so aufgenommen hast, zeugt von einem guten Auge, insbesondere für Farbstimmung. Alles andere, woran dieses Foto krankt, kannst Du lernen. Weiterlesen

Fotograf Nathan Ishar: «Möglichst wenig Überflüssiges»

Nathan Ishar, aufstrebender Fotograf aus Köln,  ist bekannt unter dem Pseudonym Pramudiya. Derzeit stellt Ishar in Bonn aus – dabei ist er nach abgeschlossenem Studium Jurist. Aber die Fotografie ist inzwischen seine erste Berufswahl. Im Gespräch sagt er, wie man seine Berufung zum Beruf ausbauen kann.

Nathan Ishar © Darius Kupczak

Du bist einer der Fotografen, die das Internet intensiv für ihre Vermarktung nutzen. Ob Facebook, WordPress, Tumblr oder Instagram, man findet Deine Arbeiten auf allen wichtigen Plattformen im Netz. Außerdem schreibst Du immer wieder Artikel für verschiedene Blogs. Welche Tipps hast Du für andere Fotografen, die bekannter werden möchten?

Die Bekanntheit sollte nicht die höchste Priorität bei der Arbeit als Fotograf sein, sondern dass man sich fotografisch weiterentwickelt. Wesentlicher als der Bekanntheitsgrad ist, dass man seine Zielgruppe erreicht und nicht einfach nur populärer wird, es sei denn, das ist Dein vorgängiges Ziel… Weiterlesen

Analoges Mittelformat: Hasselblad 500c vs. Mamiya 7

Ein Anfänger des analogen Mittelformats und zwei vollkommen unterschiedliche analoge Mittelformat-Kameras treffen aufeinander. Ein Selbstversuch.

Mittelformat-Kameras Hasselblad 500c Mamiya 7

Die zwei analogen Mittelformat-Kameras Hasselblad 500c und Mamiya 7

 

Ich betreibe schon seit längerer Zeit das Projekt „Finding analog love„, bei dem ich die im Einzelhandel erhältlichen Filme für mich persönlich teste. Bisher habe ich dazu meine Nikon FE2 genutzt. Wie bereits berichtet, bin ich in einem Foto-Club. Einer der Vorteile eines solchen Clubs ist es, dass man sich Equipment untereinander verleihen kann. Da einige Mitglieder schon sehr lange fotografieren, haben sie auch noch richtige Schätzchen aus der analogen Zeit im Schrank. So bekam ich die Gelegenheit, gleich zwei hervorragende Mittelformat-Systeme auszuprobieren und zu vergleichen, soweit das möglich ist.

Ich muss dazu gleich vornweg sagen, dass ich kein Experte für analoge Fotografie bin, auch wenn ich schon länger damit rumspiele und auch meine schwarzweissen Filme selbst entwickle.

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Urlaubsfotografie: Fotografische Tipps für die schönste Zeit des Jahres

Langweilige Urlaubsbilder? Hier erfährst Du, wie es besser geht.

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Halong-Bucht im Norden Vietnams

 

Egal ob eine kurze Städtereise, Pauschalurlaub oder Backpacking in exotischen Ländern, egal ob Knipser, ambitionierter Amateur oder Profi, heutzutage fotografiert fast jeder während seines Urlaubs. Werden die Bilder dann zu Hause gesichtet, folgt oft die Ernüchterung und dann Enttäuschung. Der Urlaub war super, die Bilder davon leider nicht. Sie bringen es irgendwie nicht rüber, wie es war. Ich denke, dieses Problem dürften viele kennen. Manch einer glaubt aber auch, er (oder sie) hätte tolle Bilder gemacht, und ist dann enttäuscht, dass Freunde und Familie eher gelangweilt reagieren.

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Erlebnisbericht: Worldwide Photo Walk 2015 (Teil 2) – Es gibt kein schlechtes Wetter

(Fortsetzung des ersten Teils: „Erlebnisbericht: Worldwide Photo Walk 2015 (Teil 1) – Wo darf’s denn hingehen?“)

Seit 2008 wird der World Wide Photo Walk von Kelby One ausgerichtet. Nach zwei Jahren als Walker war Autorin Sofie Dittmann dieses Jahr als Führerin dabei.

West Side Market

West Side Market, Ohio City, Cleveland/Ohio – (c) Sofie Dittmann

 

Das Backend des Photo Walks ist übersichtlich organisiert, und es gibt auch viele Informationen für diejenigen, die es trotzdem nicht schaffen durchzublicken. Man muß die Route nicht vorher vollständig festgelegt haben, eine Anfangsadresse genügt. Den Walk hinterher zu editieren ist etwas komplizierter, weil die Anleitung nicht ganz eindeutig ist. Auch andere Funktionen, die man sonst an WordPress und dazugehörigen Plugins schätzen gelernt hat, wirken hier etwas unausgegoren umgesetzt – Kommentarmoderation etwa. Ich bekam mittendrin mal eine Email eines Walkers, der sich beschwerte, er habe jetzt schon zig Kommentare in der Moderationsschlange hängen, warum sie nicht zu sehen seien. Ich konnte ihm nur antworten, ich sähe sie auch nicht, und habe mich folgerichtig bei den Administratoren (also Jennifer) beschwert. Jennifer schrieb lapidar zurück, die Kommentarfunktion für Walker sei nicht eingerichtet. Man bekommt eben geboten, wofür man bezahlt hat. Weiterlesen