24 Stunden: Moskau verdunkelt
Moskau, Russland; Leiden, Holland; Rütli, Schweiz; Matka, Mazedonien; Muqdadiyah, Irak. -> Bildgalerie (Bilder Keystone)
Bilder von der Sonnenfinsternis und ihren Beobachtern aus aller Welt füllten heute die Seiten der Fotoagentur – aber kaum eines bringt Erde und Spektakel so gut und zugleich so ästhetisch zusammen wie dieses Bild aus Moskau. Mehr Legenden durch Klick aufs Bild.
In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.
Der Mond verdunkelt die Sonne – gesehen vor der St. Basilius-Kathedrale in Moskau. Nicht nur ist es dem Fotografen gelungen, mit einem markanten Vordergrund seinen Standort zu illustrieren – die Wolken schaffen noch dazu eine perfekte passende Lichtverteilung. (Keystone / AP / Alexander Zemlianitschenko)
Ein Geier, der in Wieringermeer, Niederlande einige Zeit auf einem Feld verbrachte, wird nach seinem Ableben vor geladenen Gästen im Naturhistorischen Museum von Leiden einer Autopsie unterzogen (Resultat: Der Vogel ist verhungert). Sehr gut gewählte Komposition: Das ungewöhnliche Objekt ragt durch die geringe Tiefenschärfe aus dem Bild heraus, die Situation ist mit den Händen des Veterinärs ausreichend erklärt, die Neugier der Zuschauer im Hintergrund dokumentiert – das Bild hat mindestens drei Punkte, auf die sich unser Interesse beziehen kann. (Keystone / EPA / Koen Van Weel)
Ein Wolkenbruch beendet die Schweizer Nationalfeier auf dem Rütli. Starke Stimmung bei ebenso starkem (und deutlich sichtbarem Regen; Farben und Komposition leiten durch das Bild. (Keystone / Sigi Tischler)
Ein Mann springt in die Treska bei Matka in Mazedonien. Ungewöhnlicher, leider leicht unscharfer Schnappschuss. (Keystone / AP / Boris Grdanoski)
Ein Kleinkind füllt ein Waschbecken mit Wasser in Muqdadiyah, Irak. Die dominanten Formen des Schlauchs und der beiden Becken diktieren die Bildeinteilung, der knallige Farbklecks des bunten T-Shirts sorgt für Aufmerksamkeit, und im ganzen steckt auch noch eine Geschichte – wunderbares Bild. (Keystone / Ap / Maya Alleruzzo) [/hide]
Achim, ich kann mir nicht vorstellen, dass der AP-Fotograf eine falsche Lokalität angibt – und St. Basil stand in der Legende von der Agentur. Und dieses Closeup aus der Wikipedia zeigt die gleiche Form und die Spanndrähte.
Es gibt aber noch einen fotografischen Grund neben dem berühmten Namen, der ihn dorthin gezogen haben dürfte: Die Kathedrale hat viele verschieden hoch stehende Zwiebelkuppeln mit Kreuzen und kann – wenn ich mich richtig erinnere – vollkommen umrundet werden. Das heisst, der Fotograf hatte eine sehr gute Chance, ohne viel geometrische Vorausberechnung eines der Kreuze in den Vordergrund zu kriegen.
Ein wirklich schönes Bild. Aber irgendwie zweifel ich daran, dass die Zwiebelturmspitze tatsächlich die der Basiliuskathedrale ist.
Mit besten Grüßen aus Moskau
Achim