Kamerapflege (2/2): 7 Tipps für die Gesundheit

Teil 1

Kaputtes Objektiv {Flickr CC;https://flic.kr/p/4qMww3}

4. Sensorreinigung

Vielen Fotografen ist nicht bewußt, daß sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Staub auf dem Sensor ansammeln kann. Jeder Objektivwechsel gibt das Innere der Kamera potentiell dem preis, was so durch die Luft fliegt. Wenn sich Fremdkörper auf dem Sensor oder Spiegel angesammelt haben, bekommt man das meistens erst mit, wenn man in bestimmten Einstellungen fotografiert.

Ich selbst habe einmal bei digitalen Lochkamera-Aufnahmen feststellen müssen, daß mein Sensor komplett verdreckt war – obwohl ich mir immer Mühe gegeben hatte, ihn sauber zu halten. Es passiert eben. Bei Lochkamera-Aufnahmen arbeitet man mit einer extrem kleinen Blende (was auch immer das Loch im adaptierten Objektivdeckel hergibt) plus einem Fokus auf unendlich, und dann werden auf den entstandenen Fotos dunkle Flecken unterschiedlicher Größe sichtbar, wenn der Sensor verschmutzt ist (desgleichen, wenn man mit normalem Objektiv eine Blende von f/22 einstellt, mit demselben Fokus). Wenn man Glück hat ist der Dreck auf dem Spiegel und kann mit speziellen Hilfsmitteln entfernt werden – oft ist es jedoch der Sensor.

Moderne Spiegelreflexkameras haben zwar eine Sensorreinigungsfunktion eingebaut, aber die hilft nur begrenzt. Es gibt weiterhin die Möglichkeit, seinen Sensor selbst zu reinigen, doch dafür muß man wirklich wissen, was man tut. Ich selbst traue es mir nicht zu, und so gebe ich lieber das Geld aus und schicke sie ein.

5. Schutzfilter

Um den oben erwähnten Albtraum zu verhindern, ein Objektiv zu verkratzen, gibt es natürlich die Möglichkeit, besser aufzupassen (einfach, aber effektiv – hat nur bei unserem Freund letztlich nicht funktioniert). Oder man schraubt einen Schutzfilter darüber, der dann das auffängt, was sonst das Objektiv abbekommen hätte (bei einem Fisheye ist das allerdings nicht möglich – da paßt man eben tatsächlich einfach auf).

Ich selbst habe auf allen Objektiven UV-Filter, doch es gibt auch reine Schutzfilter zu kaufen, die sonst keinen anderen Zweck erfüllen als den, eben das Glas darunter zu schützen. Das Problem bei UV- und anderen Filtern kann sein, daß man einen leichten Qualitätsverlust am Bild hinnehmen muß, oder sich Verschlußzeiten etc. ändern. Ich persönlich hatte aber nie damit Probleme, wenn ich auch weiß, daß das Thema lebhafte Diskussionen unter Mitfotografen auslösen kann.

6. Accessoires und Ports

Bessere DSLR-Kameras bieten die Möglichkeit, alles Mögliche anzuschließen, wie etwa einen Auslöser für remotes Blitzen, Kabel und so weiter. Diese Accessoires werden zum Teil an Ports festgemacht, die hinter Gummi- und Plastikklappen liegen. Wenn man sie einfach eingestöpselt läßt oder jene Klappen nicht richtig zumacht, schafft man erstens noch eine weitere Stelle, mit der man an Dingen hängen bleiben kann und durch die Fremdkörper eindringen können. Zweitens läuft man Gefahr, daß sich jene Klappen abnutzen oder schlimmer, abgerissen werden. Ich entferne bei meiner Kamera grundsätzlich alles, das nicht zur Grundausstattung gehört (man denke an den Gurt) oder wie eine L-Schiene zusätzlichen Schutz bietet, damit genau das nicht passiert. In diesem Fall bin ich aus Schaden klug geworden, denn ich habe mir vor Jahren einen Blitzauslöser so ruiniert.

(Wenn wir schon beim Thema Blitz sind: wenn selbiger länger nicht benutzt wird, sollte man die Batterien entfernen. Ebenfalls ein No-Brainer, aber auch mir sind bereits einmal Batterien ausgelaufen und haben einen ruiniert.)

7. Ein Wort zum Thema Kamerataschen

Es fasziniert mich immer, wenn ich sehe, wer welche Kamera und in welcher Tasche mitführt. Wenn überhaupt. Da gibt es Leute, die zum geringsten Anlaß fast schon einen Koffer mitschleppen, in dem unzählige Objektive stecken, von denen vielleicht eines gebraucht wird. Und es gibt das andere Extrem: Fotografen, die eine super teure Kamera mit entsprechendem Objektiv lässig über der Schulter tragen, als wäre es eine Einkaufstasche – und entsprechend damit hantieren.

Dazwischen gibt es jedoch den Goldenen Mittelweg. Wenn man einmal in eine Kameraausrüstung investiert hat, sollte man bei der Kameratasche nicht sparen. Eine gut gepolsterte Tasche, entweder als Rucksack oder über die Schulter geschlungen, die alle normalerweise benutzten Objektive und die Kamera gut hält und schützt, reicht vollkommen aus. Man sollte weiterhin darauf achten, daß die Tasche wasserdicht ist und/oder einen Regenschutz eingebaut hat, falls man einmal von einem Gewitter überrascht wird.

Wie haltet Ihr es mit Eurer Ausrüstung? Benutzt Ihr Filter für Eure Objektive? Wenn ja, was für welche – wenn nein, warum nicht?

3 Kommentare
  1. Chilled Cat
    Chilled Cat sagte:

    Wie GambaJo und Seppm stimme ich auch gegen einen Schutzfilter.

    Ich transportiere die Kamera je nach Anlass in verschieden großen Taschen oder Koffern. Auch mal mit anderen Sachen zusammen im normalen Rucksack, dann aber in ein Frottehandtuch eingewickelt.

    Den kleinen Deckelchen unter denen die Stecker usw. versteckt sind, traue ich auch nicht über den Weg. Die sind zum Abreißen prädestiniert und daher bei mir wenn immer möglich geschlossen.

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  2. Seppm
    Seppm sagte:

    klar kann man Tausende € für Top Glas in seinen Objektiven ausgeben und das dann mit einem 50€ UV- oder Schutz-Filter ad absurdum führen, muss man aber nicht.
    Mein Vorredner hat die relevanten Infos schon genannt.
    Selbst eine leicht verschmutze Frontlinse ist kein großes Problem. Kleine Kratzer sind nicht schön aber besser verkraftbar als eine Scheibe davor.

    Aber das darf ja jede/r halten wie gewünscht :-)

    cheers Seppm

    Antworten
  3. GambaJo
    GambaJo sagte:

    Ich besitze genau zwei Filter. Einen starken ND-Filter, den ich logischerweise selten drauf habe, und einen Clear-Filter für meine X100s, und den auch nur für die.

    An allen anderen Objektiven nutze ich keine Filter. Die machen mehr Probleme, als das sie was nützen. Bei Weitwinkeln bekommt man dadurch oft Randabdunkelungen, Beschriftungen des Objektivs spiegeln sich darin, es gibt ungewollte Effekte (z.B. Ghosting).
    In meiner bisherigen „Fotografen-Laufbahn“ habe ich bisher auch noch kein Objektiv fallen lassen, so dass irgendein Schutz nötig wäre.

    Ich sehe ganz oft Leute fotografieren, die einen solchen Filter drauf haben, dafür aber keine GeLi verwenden. Normalerweise reicht die GeLi aus als Schutz vollkommen aus, und hat noch den netten „Nebeneffekt“, dass sie vor Streulicht schützt.

    Wie oben erwähnt, nutze ich einen Clear-Filter auf meiner X100s, weil ich dem Filter quasi als Objektivdeckel nutze. Selbst wenn ich mal ausnahmsweise eine Tasche für diese Kamera mit habe, dann verstaue ich sie einfach so darin. Der Deckel ist in der Verpackung im Keller, weil ich ihn nicht benötige.
    Das ist aber auch die einzige Ausnahme.

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