Beste Wildlife-Fotos 2010: Wunderwerk der Ameisen

Die besten Wildlife-Fotografien des Jahres 2010 – sie kommen von jungen Fotografen. Wildlife Photographer des Jahres ist Bence Máté mit seinem Wunderwerk der Blattschneider-Ameisen.

[textad]Bence Máté: A marvel of ants

Bence Máté aus Ungarn startete in der Kategorie für die jungen Talente zwischen 18 und 26 Jahren. Schon 2001 gewann er seinen ersten Preis, in der Kategorie der 15- bis 17-Jährigen. Die besten Wildlife-Fotos sind aktuell in München ausgestellt.

Der Wettbewerb Wildlife Photographer of the Year ist der weltweit größte für Naturfotografie. Wir finden in den Ergebnissen den „State of the Art“ in dieser Sparte. Veranstalter sind das Londoner Natural History Museum und das BBC Wildlife Magazine. Über 30 000 Einsendungen gehen jedes Jahr ein. Die Abgabefrist für den Wettbewerb 2011 ist seit Januar eröffnet und endet am 18. März. Bilder können ausschließlich online eingereicht werden auf der Website von Wildlife Photographer of the Year.

Zu Bence Mátés Bild mit den Ameisen gibt es die folgende Beschreibung:

Als Bence das erste Mal versuchte, die Blattschneider-Ameisen in Aktion zu fotografieren, dachte er, das wäre einfach. Das war es nicht. Aber er nahm die Herausforderung gerne an und fand so viel wie möglich über sie heraus, über ihr komplexes Zusammenleben. Und er brachte Stunden damit zu, sie zu beobachten und sie durch den Regenwald Costa Ricas zu verfolgen. „Es stellte sich heraus, dass sie wunderbare Motive sind“, sagt Bence und fand auch heraus, dass sie nachts am aktivsten waren. Er folgte einer Kolonne, die sich in den Wald hinaus verstreute. Jede Linie endete am einem Baum, Strauch oder Busch. „Die verschiedenen Größen der abgeschnittenen Blattstücke war faszinierend, manchmal trugen kleine Ameisen riesige Teile, große eher kleine.“ Zu seinem Siegerbild sagt er: „Ich mag den Kontrast zwischen der Einfachheit der Aufnahme selbst und der Komplexität im Verhalten der Ameisen.“

Fergus Gill: The frozen moment

Der junge Wildlife-Fotograf des Jahres 2010 ist Fergus Gill aus Großbritannien. Mit dem Foto der Wacholderdrossel, Titel „Eingefrorener Moment“ gewann er in der Altersgruppe unter 17 Jahren (auch er zum wiederholten Mal). Die Beschreibung zu diesem Bild:

Am zweiten Weihnachtstag 2009 war es so kalt in Schottlang (-17 Grad), dass die Vögel verzweifelt nach Futter suchten. Eine Vogelbeere in Fergus‘ Garten in Perthshire wurde zum Magnet für Drosseln, Amseln, Rotdrosseln und einer Schar von etwa 15 Wacholderdrosseln, die alle ganz hektisch die Beeren pickten. Fergus wollte die frostige Stimmung des Tages einfangen und die Wacholderdrosseln in ihren Aktivitäten zeigen… Seine größte Herausforderung (neben der Kälte selbst) war es, die Drosseln gegen einen klaren Hintergrund zu bekommen, und die einzige Möglichkeit, den Winkel zu bekommen, war ein Standpunkt auf dem zugefrorenen Teich. Er wagte auch eine hohe ISO-Einstellung und es gelang ihm beides – der „eingefrorene“ Moment und die Zartheit der Farben, die er haben wollte.

Kai Fagerström: Yellow-necked mouse wakes – aus der Serie The house in the woods

In der Online-Galerie von World Wildlife Photographer finden wir noch viele weitere spektakuläre und zauberhafte Naturgeschichten – insgesamt über hundert Bilder in den 18 Kategorien des Wettbewerbs. Zum Beispiel die (stille) Serie „Das Haus in den Wäldern“ des Finnen Kai Fagerström. In sechs Bildern erzählt Fagerström von einer Maus in einem verlassenen Haus. Mit Nüssen hat er sie angelockt, um sie zu fotografieren. Es dauerte dennoch viele Tage, bis alles stimmte und die untergehende Sonne  geheimnisvolle Schatten geworfen hat.

Florian Schulz: Flight of the rays

Oder der Rochenschwarm von Florian Schulz aus Deutschland, fotografiert von oben in der mexikanischen Baja California. Dazu lesen wir von ihm:

„Ich war gar nicht sicher, was ich da sah. Der Ozean kochte. Es war kaum zu sagen, wie viele Rochen es waren, weil der Schwarm mindestens so tief wie breit gewesen sein muss.“

Reto Puppetti: Dawn kill

Der Schweizer Reto Puppetti landete in der Kategorie Tierporträts vorne – mit seinem Foto eines Löwen in Kenia, betitelt mit „Tod in der Morgendämmerung“. Er beschreibt:

Ich mag es, Bewegung in einem Bild zu zeigen und ich wollte beides zeigen: die Kühle des Morgens und die Melancholie des Todes. So experimentierte ich mit einer langen Belichtungszeit, der Weißabgleich auf Tungsten gesetzt, fror die Szene aber nicht mit Blitzlicht ein, was mir zu einem so großartigen Raubtier besser zu passen scheint.

Die Ausstellung im Münchner Museum Mensch und Natur zeigt die mehr als 100 preisgekrönten und lobend herausgestellten Bilder des aktuellen Wettbewerbs 2010. Danach wandern die Bilder zu einer Tournee durch Museen und Ausstellungshäuser in ganz Deutschland.

Der Bildband [amazon 3894057947]Portfolio 20. Wildlife Fotografien des Jahres[/amazon] ist in deutscher Sprache bei Frederking & Thaler erschienen.

Wildlife Fotografien des Jahres 2010
Bis 27. März
Museum für Mensch und Natur, Schloss Nymphenburg, D-80638 München
+49 (0)89 / 179589-0, museum@musmn.de
Geöffnet Dienstag, Mittwoch, Freitag von 9 – 17 Uhr, Donnerstag von 9 – 20 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 – 18 Uhr, montags geschlossen. Faschingsdienstag ebenfalls geschlossen.

Wildlife Photographer of the Year
Museum für Mensch und Natur

1 Kommentar
  1. Urs P
    Urs P sagte:

    wow, diese Ausstellung darf ich nicht verpassen. Das Ameisenfoto ist genial und der Löwe eine kreative Meisterleistung.
    Freue mich auf nächstes Wochenende in München

    Antworten

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