Bewegtzoom: Technik allein ist nicht alles

Gelerntes anzuwenden ist ein guter Weg zum besseren Bild, doch sich nur auf die Technik zu konzentrieren, bringt noch kein gutes Bild hervor.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Wolfgang Müller-Bertran).

Kommentar des Fotografen:

Wurde bei einem Fotokurs im Studio von mir gemacht, mit Dauerlicht und zoomen beim belichten.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Wolfgang Müller-Bertran:

Der Besuch verschiedener Fotokurse und – workshops ist durchaus anzuraten. So wie Wolfgang uns hier zeigt, bekommt man immer neue Impulse und die Gelegenheit, das Neue gleich anzuwenden.

Bei diesem Porträt im Studio wurde nun die Technik des Zoomens bei der Belichtung gezeigt. Dies ist ein ganz guter Effekt, um statischen Motiven Dynamik und Leben einzuhauchen. Ob es bei Studioportraits unbedingt nötig ist, sei dahingestellt, aber im Studio ist es auf jeden Fall gut zu üben:

Hier kannst du das Licht beeinflussen, der Hintergrund kann entsprechend gewählt werden und auch das Model ist meistens willens ruhig zu sitzen und die Position auf Wunsch zu ändern.

Den Effekt des Zoomens bei der Belichtung hast du schon gut hinbekommen, nur ist das Endergebnis noch wenig überzeugend. Das Motiv ist zu sehr in der Mitte platziert, das Licht ist flau und der Schatten, welcher vom rechten Mundwinkel über den Hals zum Nacken verläuft, ist äußerst unvorteilhaft für dein hübsches Modell. Du sagst, dass du bei Dauerlicht fotografiert hast und dann noch digital, da lässt sich mehr aus dem Set herausholen, da du alles gleich beurteilen kannst.

Blitzlicht ist zwar bei der Aufnahme nicht so gut zu erkennen, aber für diese Art der Fotografiertechnik von Vorteil. Wenn du bei relativ wenig Dauerlicht am Set und Zusatzblitzen arbeitest, kannst du ein Ergebnis erzielen, welches wesentlich brillanter ist, schon allein wenn du den Hintergrund „ausblendest“.

NachbearbeitetIch habe es an deinem Bild mal mit Nachbearbeitung versucht. Das Bild ist jetzt quadratisch, härter im Kontrast und ich habe der Dame ein wenig den Glanz von den Wangen und der Nase genommen. Auch dieses ist wesentlicher Bestandteil eines gelungenen Portraits… die richtige Ausleuchtung und das passende Make Up oder eben die entsprechend aufwendige Nachbearbeitung.

Ich habe ein paar Bilder im Netz, die ich mit dem selben Effekt aufgenommen habe, allerdings draußen und in Bewegung, wie du weißt ist das mein Spezialgebiet. Bis zum nächsten Mal und dranbleiben, Wolfgang.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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3 Kommentare
  1. Wolfgang
    Wolfgang sagte:

    Vielen Dank Thomas für Deine Kritik. Ich hoffe, daß ich bei den nächsten Portraitaufnahmen alle Deine Punkte umsetzen kann und daran denke. Das Bild hatte ich bisher noch nicht bearbeitet, da ich mir jetzt erst Elements9 zugelegt habe. Mal sehen ob ich an Deine Ausarbeitung herankomme, wenn ich ein bisschen Übung habe, denn deine Nachbearbeitung gefällt mir sehr. Bisher habe ich nur am Ausschnitt und evtl an den Farben bei meinen Aufnahmen etwas verändert. Aber man lernt ja nie aus. Gruß aus Neckarsulm
    Wolfgang

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