Blendschutz im Selbstbau: Zehn Minuten gegen Spiegelung
Ein Bildschirm-Blendschutz ist mit Schaumstoff-Platten in zehn Minuten selbst gebaut – und dabei noch schnell montier- und faltbar.
Seit Monaten habe ich immer wieder nach einem vorgefertigten Kunstoff-Blendschutz für meinen 24-Zoll Monitor gesucht: In meiner etwas unglücklichen Arbeitsplatzkonfiguration fällt das Tageslicht bis zum späten Nachmittag von links hinten auf die matte Bildschirmfläche und stört die Feinarbeit mit Fotos.
Diese Woche hatte ich genug vom Augen zusammenkneifen:
Einen kleinen Ausflug zum nächstgelegenen Bürobedarf-Discounter, 12 Dollar für drei Schaumstoffplatten und etwas Klettband und zehn Minuten Bastelarbeit später war der Bildschirm mit einer Blendschutz-Box versehen. Grosses Plus des Eigenbaus: Er ist blitzschnell montiert und lässt sich zum Verstauen zusammenfalten. Und: Es kostet einen Bruchteil der kommerziellen Produkte (hier ein [amazon B0037WXWPS]zahlbarere Monitor-Blendschutz für knapp 80 Euro[/amazon] – die Plastikschalen der Markenhersteller wie Eizo kosten rasch 200-300 Euro…) Die Details:
Ich habe die Höhe und Breite meines Monitors gemessen und entsprechend zwei kleine [amazonna B002ZHCDK6]Platten schwarzen Schaumstoffs[/amazonna] mit matter Kartonoberfläche und eine Platte mit der Länge meiner Bildschirmbreite gekauft. Die Platten sind federleicht, was eine Befestigung mit winzigen Schnipseln Klettband am rund 3 Zentimeter tiefen Bildschirmrahmen erlaubt.
In einer ersten Version habe ich die beiden Seitenwände des Blendschutzes diagonal aus einer einzigen kleinen Platte geschnitten und mit Schnellkleber das „Dach“ draufgeklebt.
Erstens stellte sich danach allerdings heraus, dass der schlimmste Lichteinfall von schräg links unten erfolgt, was die abgeschrägte Seitenplatte wirkungslos werden lässt – und zweitens ist das ganze Bauwerk zwar blitzschnell vom Monitor abgenommen, aber in der fixierten Bauweise nirgendwo wirklich verstaubar.
Deswegen habe ich in einem zweiten Anlauf für jede Seite eine Platte verwandt, deren eine Ecke mit dem Japanmesser entlang eines aufgelegten Suppentellers abgerundet habe.
Danach wurden beide Seitenteile mit je einem Klettstreifenstück oben und unten an der Seite des Bildschirms festgemacht. Um den Lichteinfall von oben auszuschliessen und den Blendschutz stabil zu machen, habe ich darauf ein auf Länge geschnittenes Stück der langen Schaumstoffplatte obendrauf gelegt und von innen mit schwarzem Isolierband entland der Auflage angeklebt.
So lässt sich der Blendschutz zum Verstauen zusammenfalten, weil die Isolierbandstreifen wie Scharniere wirken. Das „Dach“ habe ich zudem etwas weniger tief als die Seitenwände gemacht, so dass es an der Bildschirmkante ansteht und das Gebilde nach der Montage noch stabiler macht.
Vorteile:
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Sehr kostengünstige Lösung, lässt sich in Minuten herstellen.
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Mit zwei kleinen Klettstreifen links und rechts am Bildschirmrand ohne grosse Basteleien für eine Haltevorrichtung und ohne optische Beeinträchtigung des Bildschirms zu realisieren
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Zusammenklappbar und deswegen bei Nichtgebrauch leicht zu verstauen.
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Bildschirmspezifische Eigenschaften können leicht berücksichtigt werden: Mein Dell hat auf der linken Seite einen Kartenleser und zwei USB-Anschlüsse integriert. Eine Aussparrung aus dem Seitenteil zu schneiden erübrigte sich zum Glück, weil die Schnittstellen hinter dem Bildschirmrand angebaut sind, wäre aber kein Problem gewesen.
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Die Leichtigkeit des materials ermöglicht flexible Befestigung sowohl am Bildschirm wie auch des Dach-Bauteils durch Klett-Schnippsel respektive Isolierband mit Scharnierfunktion.
Nachteile:
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Die Kartonbeschichtung der Schaumstoffplatten ist zwar matt, spiegelt aber immer noch leicht. Jetzt irritiert bisweilen die Spiegelung des Bildschirms in den Seitenwänden. Ich überlege, den Blendschutz innen mit einem Samtlack zu sprayen.
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Trotz der extremen Tiefe meines Eigenbaus bleibt ein Rest Lichteinfall: Das Licht kam schon immer von hinten, und dagegen ist kein Kraut gewachsen – ausser ein leichtes Abwinkeln des Bildschirms. Ohne den Blendschutz würde das allerdings gar nichts nützen.
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Grade sehr elegant wirkt die schwarze Box in meiner Arbeits- / Wohnzimmer-Ecke auch nicht, und ich werde wohl dennoch den Blendschutz nicht täglich abnehmen und anbauen. In einer reinen Arbeitsplatzumgebung ist das jedoch egal.
Danke für deine Beschreibung!
Wo bekommt man denn die Platten, die du verwendet hast? Wie heißen sie?
Hallo, alle zusammen.
Es ist immer wieder interessant auf welche Ideen Anwender kommen. Wir sind überrascht.
Man kann natürlich den Raum mit 97 % Blendschutz, mit der Reduktion der Wärmeeinstrahlung direkt am Fenster versehen und trotzdem klar und deutlich nach außen sehen!
Dazu gibt es unser http://www.Multirollo.de das nach sämtlichen EU-Richtlinien für Bildschirmarbeitsplätze eingesetzt wird.
Alle anderen „Maßnahmen“ erfüllen zumindest eine Anforderung der EU Richtlinie nicht!
Die großen Konzerne wie Bayer, Siemens, DuPont oder Universitäten haben Folienrollos schon im Einsatz. Trotz bereits aussenliegender Jalousien usw.!
Schöne Grüße aus Wuppertal
Gute Idee. Ich bin auch schon länger auf der Suche. Man könnte auch eine abgewandelte Version für Notebooks basteln. Gerade beim Fotografieren mit sofortigem Auswerten macht das Sinn.
Hersteller solcher Teile möchten teilweise gut und gerne 100 Euro haben. So geht es schnell und günstig. Danke für den Tipp