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Tutorial Panorama-Fotografie (3/4): Zusammenfügen, was zusammengehört

Die digitale Verarbeitung einer Serie von Fotografien zum Panorama kann mit sehr teurer oder mit frei verfügbarer Software bewerkstelligt werden. DIe Korrekturfähigkeiten der Software variiert allerdings stark.

Ein klassisches Gipfelpanorama vom Großen Widderstein im Allgäu, Brennweite 38 mm. © Dietrich Kunze

Ein klassisches Gipfelpanorama vom Großen Widderstein im Allgäu, Brennweite 38 mm. © Dietrich Kunze

Wenn die Belichtung, Fokussierung und Brennweiteneinstellung der Bilder korrekt angewendet worden sind, bleibt eigentlich nur noch der Feinschliff übrig, in dem die Weißabgleichwerte der Bilder harmonisiert und eventuelle Änderungen an Kontrasten, Tonwertkurven u.ä. vorgenommen werden. Deren Parameter sollten bei allen Bildern identisch sein.

Nun folgt endlich die Erstellung des Panoramas aus den Einzelbildern. Dazu benötigt man Software, die genau dieses Ergebnis liefert. Diese Programme werden häufig „Stitchprogramme“ oder „Stitchsoftware“ genannt (stitch – zusammenfügen, zusammenflicken etc.). Weiterlesen

Tutorial Panorama-Fotografie (2/4): Eine Frage der Wasserwaage

Zum Fotografieren hochauflösender Panoramen ist mehr als eine ruhige Hand gefragt: Die einzelnen Aufnahmen müssen den gleichen horizontalen Ausschnitt und den gleichen NEigungswinkel aufweisen. Unterwegs ist ein Stativ deshalb sehr von Vorteil.

Panorama, dass während eines Ballonfluges über Kitzbühel und dem Wilden Kaiser aufgenommen wurde, Brennweite 26 mm. © Dietrich Kunze

Panorama, dass während eines Ballonfluges über Kitzbühel und dem Wilden Kaiser aufgenommen wurde, Brennweite 26 mm. © Dietrich Kunze

Die im ersten Beitrag dieses Panorama-Fotografie-Tutorials erwähnten Regeln zur Einstellung der Kamera gewährleisten eine durchgängig gleiche Belichtung und Schärfe sowie einen sauberen Anschluss der Aufnahmen.

Eine weitere Anforderung kommt noch hinzu und ist unter Umständen – zumindest am Anfang – die schwierigste: Jede Aufnahme sollte nach Möglichkeit in absolut der gleichen Höhe wie die vorhergehende Fotografie gemacht werden und außerdem mit einer durchgängig identischen Ausrichtung der Kamera in der Horizontalen und der Vertikalen. Weiterlesen

Tutorial Panorama-Fotografie (1/4): 6 Regeln für die Aufnahme

Panorama des Annapurna, Himalaya

Panorama des Annapurna, Himalaya

Die digitale Fotografie hat neben vielen anderen Genres auch der Panorama-Fotografie Vorteile gebracht. Bei der Aufnahme der einzelnen Fotos allerdings gelten immer noch die gleichen Regeln, wie sie schon für Film-Panoramen anzuwenden waren.

Was versteht man unter „Panorama-Fotografie“? Am auffälligsten präsentiert sich ein Panoramabild durch seine extreme Breite, die einen deutlich weiteren Blickwinkel umfasst als ein „normales“ Einzelbild. Für diesen Blickwinkel gibt es keine Grenze, das Maximum ist die Rundumsicht von 360° in der Horizontalen. Dies ist auch in der Vertikalen möglich, ist aber dann auf einem flachen Medium wie einem Papierbild oder einem simplen Digitalbild am Computer nur sehr unvollkommen darstellbar.

Solche Panoramen entstehen aus ganz normalen einzelnen Fotografien, die im Prinzip mit jeder normalen Kamera gemacht werden können. Es ist lediglich notwendig, dass jedes Bild an das vorherige anschließt, indem es das jeweilige Vorgängerbild um ein Stück überlappt (da kann man einen Bereich von 20 bis über 30% wählen). Weiterlesen

Wahrheitsanspruch: Fotografie und die Realität

Die Kamera lügt nicht, sagt man. Sind Fotografien deshalb immer ein Abbild der Wahrheit? Eigentlich fängt deren Manipulation bei der Wahl der Belichtungszeit und des Bildausschnitts an.

Zu welcher Tageszeit wurde dieses Bild gemacht?

Zu welcher Tageszeit wurde dieses Bild gemacht?

Selbstverständlich „lügt“ die Kamera nicht, denn dazu gehört ein freier Wille. Lügen bedeutet ja, dass man, obwohl man die Wahrheit kennt, die Unwahrheit sagt. Es ist also eine bewusste Entscheidung, zu der ein elektronisches Gerät nicht fähig ist. „Lügen“ kann allerdings der Fotograf. Und sein Werkzeug dafür kann durchaus eine Kamera sein.

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Andere Foto-Perspektive: Zwei Schritte nach rechts, einer nach hinten

Manche Motive muss man einfach fotografieren, wenn man vor Ort ist. Dabei kann die digitale Grossbildjagd ihre Eintönigkeit verlieren, wenn man einen Perspektivwechsel anstrebt. Nach dem obligaten Blattschuss werden dabei viele andere Optionen ausprobiert.

Hamburg Speicherstadt von der Poggenmühlenbrücke aus © PS

Hamburg Speicherstadt von der Poggenmühlenbrücke aus, neuer Blick © PS

Ich war (mit Kamera und allem) in Hamburg, und das Wetter war grossartig. Was sage ich: [amazon  3899446844]Hamburg[/amazon] war grossartig. Tolle Stadt, Motive überall, und mit dem Hotel in Hafen City war klar, dass ich das Foto auch machen würde.

Welches? Also, kommt schon. Weiterlesen

«Doppelt Gesehen» hinter den Kulissen: Das Doppelporträt

Für unser juriertes Leser-Fotobuchprojekt suchen wir derzeit Einreichungen, die für Euch das Thema „Doppelt Gesehen“ beschreiben, also Aufnahmen, in denen die Zahl Zwei eine Rolle spielt. Diesbezüglich haben mich ein paar Leser zu den Bildern privat befragt, die wir in den Materialien online benutzt haben. Vielleicht bekommt die/der eine oder andere von Euch dadurch ja Anregungen allgemein zu einem Fotoprojekt, oder Ihr habt etwas Ähnliches in Eurem Fundus, das Ihr zum Wettbewerb einschicken möchtet.

In diesem Beitrag: das Doppelporträt.

(c) Sofie Dittmann

(c) Sofie Dittmann

Seitdem ich fotografiere, bin ich mit allem möglichen am Experimentieren, besonders auch, was Porträts angeht. Ich fotografiere gerne Porträts, aber nach einer Weile wird es langweilig, einfach nur „normale“ Bilder von Leuten zu machen. Also kamen konsequenterweise irgendwann Make-up, Accessoires, und wie in diesem Fall Schwarzlicht. Ja, Schwarzlicht. Weiterlesen

«Doppelt Gesehen» hinter den Kulissen: Das Diptychon

Für unser juriertes Leser-Fotobuchprojekt suchen wir derzeit Einreichungen, die für Euch das Thema „Doppelt Gesehen“ beschreiben, also Aufnahmen, in denen die Zahl Zwei eine Rolle spielt. Diesbezüglich haben mich ein paar Leser zu den Bildern privat befragt, die wir in den Materialien online benutzt haben. Vielleicht bekommt die/der eine oder andere von Euch dadurch ja Anregungen allgemein zu einem Fotoprojekt, oder Ihr habt etwas Ähnliches in Eurem Fundus, das Ihr zum Wettbewerb einschicken möchtet.

In diesem Beitrag: das Diptychon.

Doll House Dream Visions #7 - (c) Sofie Dittmann

Doll House Dream Visions #7 – (c) Sofie Dittmann

Ich habe ein Verhältnis von Haßliebe zu Barbiepuppen. Als ich klein war, durfte ich aus mehreren Gründen keine haben, und als ich dann später doch durfte, war ich sie sehr schnell leid. Die damals noch grundsätzlich langen, geraden blonden Haare waren irgendwann nicht mehr so schön seidig, und viel tun konnte man mit ihnen auch nicht, denn die Rolle, die eine jede zu spielen hatte, war irgendwo bereits in der Packung mit vorgezeichnet. Auf der anderen Seite sind sie auch Jahrzehnte nach ihrer Erfindung immer noch ein Dauerbrenner auf der Wunschliste junger Mädchen, und auch unsere Tochter durfte mit ihnen spielen. Weiterlesen

Fotografische Selbstzweifel: Zerdenke Deine Bilder nicht

Was wohl die Kluge Else tun würde, wenn man ihr heutzutage eine Digitale Spiegelreflex-Kamera in die Hand drückte?

Fotografie © Sofie Dittmann

© Sofie Dittmann

Es ist schon eine Weile her, da habe ich darüber nachgedacht, eine Serie von Abstrakten bei einer namhaften Kunstfotografiezeitschrift in den USA einzureichen. Ich habe es mir hin- und herüberlegt, war kurz davor, sie abzuschicken, habe es dann schlußendlich doch nicht gemacht, weil ich mich selbst davon überzeugt hatte, das kapiert keiner, das bringt doch nichts, sie werden sie ablehnen. Kurz darauf haben sie einen Beitrag von jemandem veröffentlicht, der ähnliche Abstrakte fotografiert hatte. Anstatt die Fotografien einfach abzuschicken und die Leute die Entscheidung selbst treffen zu lassen, habe ich die Sache so lange zerdacht, bis jemand anderer zugeschlagen hat. Weiterlesen

Erhöhte Foto-Standards: Das «zu-professionell»-Problem

Professionell anmutende Produktfotos sind heute selbst auf eBay eine normale Sache. Paradoxerweise hält die Glaubwürdigkeit nicht mit dem Qualitätsanspruch Schritt: Wer „zu gute“ Fotos anfertigt, wirkt nicht mehr authentisch. Könnte das auch in der Kunst zum Problem werden?

Produktfotografie eines Bildschirms

Diese Fotografie war einigen Käufern suspekt

Ich habe mir im Keller ein kleines Fotostudie gebaut: Ein paar Schrauben in der Decke halten zwei Holzstangen, an denen je eine Rolle grauen und weissen Hintergrunds hängt.  Eine einfache Softbox und ein Reflektor-Schirm machen zusammen mit zwei entfesselten Nikon-Blitzen die Beleuchtung aus. In diesem Setting lassen sich Porträtfotos, aber auch Produktfotografien anfertigen, die offensichtlich recht professionell aussehen. Zu professionell, wie ich bald einmal merken musste:

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Kreativität: Alles neu oder alles nur geklaut?

Wenn man einer kreativen Tätigkeit nachgeht, beschäftigt man sich zwangsläufig irgendwann mit der Kreativität an sich. Spätestens dann, wenn man einen Haufen teures Equipment zu Hause hat, und dann doch nicht weiß, was man überhaupt fotografieren soll.

Einige aktuelle Fotozeitschriften

Einige aktuelle Fotozeitschriften

Bei mir war es letztens wieder so weit, als ich bei einem befreundeten Fotografen war und er mir alte Fotozeitschriften aus den 1960er Jahren zeigte, die er auf einem Flohmarkt erstanden hat. Beim Durchblättern ist mir eins sehr schnell aufgefallen. Vieles von dem, was wir heute als kreativ ansehen, haben Fotografen schon vor über 50 Jahren gemacht. Nur in einer anderen technischen Qualität und mit größerem fotografischen Handwerk.

Aber in der heutigen Zeit verliert das Handwerk immer mehr an Bedeutung. Weiterlesen