Konservierte Stimmung, abgebildete Musik

Immer mehr zum Marketinginstrument und zur bloßen Dokumentation verkommen, ist gute künstlerische Konzertfotografie selten geworden. Andrew Kendall, ein junger englischer Fotograf, schafft den Spagat zwischen Reportage, Kunst und ungewöhnlichen Perspektiven.

Die Energie der Musik auf einem Bild wiederzugeben ist eine Kunst. Das Gefühl eines Konzertes in einer stummen, statischen Fotografie zu konservieren ist eine seltene Meisterleistung. Wenn dabei die Bilder auch noch den Blick auf Szenen hinter den Kulissen freigeben, die dem Konzertbesucher und Fan normalerweise verborgen bleiben, hat der Fotograf seine Aufgabe erfüllt.

Dem jungen Briten Andrew Kendall gelingt das immer wieder aufs Neue. Und Kendall hält mit seiner Arbeit nicht hinter dem Berg, sprich hinter den Magazinen, die ganz bestimmten Trends und Strömungen unterliegen und damit eine künstliche Vorgabe machen.

Seit einigen Jahren veröffentlicht Kendall auf seiner Webseite diejenigen Fotografien, die es nicht auf die Titelseiten der großen Magazine und Poster der Musikgrößen geschafft haben, und zeigt so in einer sehr erfrischenden Direktheit und Authentizität das Leben auf und hinter der Bühne.

Durch seine Fähigkeit, den Künstlern näher zu sein als manch anderer, erhält Kendall einen neuen Blick auf Persönlichkeiten, die man eigentlich schon oft genug gesehen zu haben glaubt. Man fühlt sich teilweise an legendäre Fotos der Beatles von Astrid Kirchherr erinnert.

Andrew Kendall berichtet für verschiedene (Musik-)Magazine, zeigt aber mit seinen Werken, dass er nicht bloßer Reporter ist, sondern eine wirkliche Beziehung und Liebe zum Thema Musik besitzt. Wer sich für die junge (meist englische) Musikszene interessiert, sollte seiner Webseite einen Besuch abstatten.

Als „Nebenprodukt“ bietet der Fotograf auch noch eine Palette von rudimentären Tutorials zu gängiger Foto- und Grafiksoftware an, vielleicht auch für den einen oder anderen interessant.

Webseite: Andrew Kendall

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