Der erste Jahrgang der Ostkreuzschule

„Wie ticken junge Fotografen?“ Auf der Suche nach Antworten auf diese Frage kommen wir an der Berliner Ostkreuzschule einen Schritt weiter. Der erste Absolventenjahrgang zeigt seine Abschlussarbeiten – im Netz und in einer Ausstellung.


Tobias Kruse: The Parting – Portrait of a Graduate Class

„Nie wieder ist die Hoffnung so groß, steht die Zukunft so offen. Wenn die Schule vorbei ist, tritt man hinaus aus der Gemeinschaft in ein neues Leben.“

Tobias Kruse fotografierte eine Abiturientenklasse. Er streift damit die eigene Situation der Ostkreuz-Absolventen selbst, die nur eine Stufe weiter sind und sich vor einem weiteren neuen Leben sehen.


Nina Flauaus: Unsere Leidenschaft ist ihnen rätselhaft

Nina Flauaus spinnt den Faden weiter. Ihre Abschlussarbeit ist eine Porträtserie über selbstbestimmtes Leben und Arbeiten.

Sie schreibt dazu:

„Immer schon habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie Menschen mit der Aussicht leben können, ihre Lebens- bzw. Arbeitszeit für anderer Menschen Ziele zu opfern oder auch diese Zeit möglichst schnell abzusitzen. In meiner Porträtserie zeige ich einige Menschen, die sich gegen diesen üblichen Lebensentwurf entschieden haben, und mit Herz und vollem Einsatz als kreative Selbstständige ihr (Arbeits-)Leben leben.“

Und was ist sonst noch zu sehen?

„Brandenburg ist überall“ zum Beispiel von Anne Schwalbe – Bilder einer Landschaft.

Oder „Feierland“ von Frank Schirrmeister: „Festlichkeiten als Ausnahme vom Alltag – das war einmal. Es scheint, als hätte die das Land überziehende Event-Kultur das Feiern längst zum Normalzustand gemacht … Jedes Wochenende zieht die Karawane der im Feier-Business tätigen Gewerbetreibenden durch die Region. Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf bin ich durch das Land gefahren, habe Volksfeste besucht und deren Besucher beobachtet und porträtiert.“

Oder die Autogesellschaft – „Autos“ von Robert Schleder.

Im Vergleich können wir die Aussage von Robert Lyons vertiefen, der selbst Dozent an der Ostkreuzschule ist. Er sagte:Â „Ich finde, dass die Bildvorstellung hier (in Deutschland) zu oft vom Intellekt gesteuert wird und zu wenig aus dem Zentrum der Emotionen heraus. Das ist in den USA anders.“ Hier gibt’s eine Übersicht über junge amerikanische Fotografie – sind sie nun emotionaler als die Deutschen?.

In der Ausstellung sind etwa 200 Fotografien von 18 Fotografinnen und Fotografen zu sehen. Die Abschlussklassen wurden betreut von den Fotografinnen Sibylle Bergemann und Ute Mahler.

Bis 30. November täglich 12 bis 20 Uhr.
Ort: Spandauer Str. 2, 10178 Berlin-Mitte

Weitere Infos bei der Ostkreuzschule für Fotografie

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