Bildkritik Eichenporträt: Schönheit am Rande des Waldes
Bei diesem Porträt einer alleinstehenden Eiche genügt ein bisschen mehr Tiefe, um einem symbolträchtigen Motiv den letzten Schliff zu verleihen.
Unser Leser Dr. Gerald Kaiser aus Elmenhorst hat uns das obige Bild unter dem Titel „eiche im gutspark 2012” in der Kategorie ‚Landschaftsfotografie‘ zur Besprechung eingereicht. Er schreibt dazu: „die aufnahme entstand im rahmen eines openairgottesdienstes kurz nach dem tode meines vaters”.
Die Eiche besitzt Symbolcharakter. Schon bei den Kelten war die Eiche Dagda, dem Schöpfer geweiht. Später dann in der Romantik wurde sie zum Symbol der Treue, Standhaftigkeit und Beständigkeit. Ein guter Ort für einen Openair-Gottesdienst.
Ich mag dein Bild, das eine gute Bildaufteilung im Goldenen Schnitt aufweist.
Die auf das Kleinbild bezogene Brennweite von ca. 18 mm (KB) ist eine gute Brennweite um perspektivische Größe zu zeigen.
Dass du die Eiche angeschnitten hast, gefällt mir sehr gut – entweder richtig beschnitten oder gar nicht. Deine Wahl des Bildausschnittes hast du gut getroffen, denn meiner Meinung nach kommt dadurch die majestätische Größe erst richtig hervor, auch weil man die dünnen Stämmchen des dahinter liegenden Waldes erkennt, die einen starken Kontrast zum mächtigen Eichenstamm aufzeigen.
Die kleine Blende von 3,5 bringt zwar nicht die optimale Schärfe auf den Sensor, aber durch die (etwas) geringere Tiefenschärfe hebt sich der Wald im Hintergrund doch gut von der großen Eiche ab, auch mitbedingt durch die verschiedensten, schönen, farblich abgestuften Grüntönen. Das Bild zeigt aus diesem Grunde Räumlichkeit, ja, wirkt schon fast dreidimensional.
Ich denke ein wenig mehr Kontrast in den tiefen Tönen würde dem Bild noch gut tun. Das Histogramm zeigt auf der linken Seite eine „größere“ Lücke auf.
Das ist aber Geschmackssache und muss nicht unbedingt sein.
Im RAW-Konverter habe ich die Tiefen und die Schwarzwerte etwas nach links gezogen, so dass der Baum noch besser zu Geltung kommt:
Henry Cartier-Bresson sagte schon: „Ein gutes Bild ist ein Bild, auf das man länger als eine Sekunde schaut“, und das trifft bei deinem Foto doch durchaus zu.
Gerald Kaiser
Guten Tag kann uns jemand den Kontakt oder die Emailadresse von Herrn Kaiser geben. er hat ebenfalls einen sehr interessanten Bericht über einen Ginko Baum in Magdeburg geliefert. Zur Zeit finden dort Bauarbeiten statt und wir befürchten das dieses Exemplar ebenfalls dem Bagger zum Opfer fallen wird. Es wurden bereits diverse Bäume gefällt und keine Ersatmaßnahmen getroffen. Die Ämter kümmert dies null.
Bitte um Antwort info@moerber.de
Hallo,
bin selber Eichenliebhaber und habe über 8000 SW-Fotos gemacht.
Das Foto vom 17.September 2015 gefällt mir gut.
Die Kunst bei großen Bäumen besteht darin, die Ausstrahlung, ihre Größe und das Beeindruckende
im Bild zu vermitteln.
Dies ist hierbei meines Erachtens gut gelungen.
Manchmal hilft ein Größenvergleich( z.B. eine Person) und auch ein SW- Ausdruck.
Eine Frage:
Wo steht dieser tolle Baum?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen!
Es hat sich bei uns noch ein weiterer Baumliebhaber gemeldet, der nach den Rechten für das Bild gefragt hat, weil er es in seiner Websammlung von Baumfotos zeigen möchte – leider scheint Gerald Kaiser nicht mehr über die eingereichte Mailadresse erreichbar zu sein.
Hi, im diesem Artikel scheinen ein paar Satzteile durcheinander gepurzelt zu sein und es hat sich wohl ein Fehlerteufel eingeschlichen :-(
– Zoomobjektiv Festbrennweitenobjektiv Text => ergibt für mich keinen Sinn…
– Formatfaktor von 1.6 => wenn hier der Cropfaktor gemeint ist kann das nicht sein, da die S5 einen 1/2.5“-Sensor hat. Das ergibt einen größeren Cropfaktor.
– Auf die Brennweite von ca. 18 mm (KB) wird 3 mal hingewiesen. Einmal würde reichen.
– Laut dem Archiv von dpreview.com hat die Powershot S5 aber eine Anfangsbrennweite von 36 mm (KB).
– Das erst Bild wird in meinem Browser (Opera auf einem Nexus 7 Tablet) ohne den Boden/die Wiese angezeigt. Das verändert das Bild schon erheblich!
Ist behoben. Danke für den Hinweis!
Dann hat der Fotograf ja alles richtig gemacht! Die leichte Bearbeitung unterstreicht nur die Bildaussage.
Ich habe länger als eine Sekunde auf das Bild geschaut. Die Eiche hebt sich sehr schön von der ebenfalls grünen Umgebung ab. So wirkt sie stark wie eine Eiche….